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Schönen Sonntag,
schon längere Zeit lese Ich hier mit und habe mich nach often Registrierungsseitenbesuchen und ein Mal Münzewerfen durchgedrungen, mich hier anzumelden.

Ich bin an einem Punkt, wo die Einsamkeit und Melancholie unaushaltsam wird. Meine Lebenslage ist folgende: Ich gehe zur Schule und habe bald mein Abitur vor mir. Meine näheren Bekannten beschränken sich auf genau zwei Personen, mit denen Ich manchmal etwas unternehme. Eine Person davon geht mit mir in eine Klasse und ist dort auch der einzige Kommunikationspartner. Mit der zweiten Person kommuniziere und treffe Ich mich sogar seltener. Ich lebe noch bei meiner Familie (ein Elternteil) und bin sehr oft alleine, was Ich auch genieße. Das heißt Ich bin im Grunde sehr gerne alleine zu Hause, weil Ich es so schon als Schlüsselkind kannte. Wenn Ich mit meinen Bekannten etwas unternahm, merke Ich zwar, dass es mich richtig auflädt und meine Stimmung insgesamt verbessert. Aber danach brauche Ich einfach wieder Zeit für mich und habe keine Lust mehr, etwas zu unternehmen. Deswegen wechselt sich die Einsamkeit ständig mit ein oder zwei Mal etwas Unternehmen ab bis die Einsamkeit vom gut tuenden Zustand in einen unausstehlichen übergeht. Diese Isolationszustände dauern manchmal mehrere Monate an.


Ich sehe schon sehr viele Fehler von mir ein, möchte auch gegen sie angehen, soweit es geht, weiß wiederum nicht wie:

1. Mein Charakter: Ich bin einfach ein richtiger Eremit, der viel Zeit zum Nachdenken braucht. Das ist die Basis meiner Isolation. Ich habe mich so ab 16 zurückgezogen um einfach nachzudenken und habe so alle Kontakte verloren und das Kommunizieren verlernt. Dabei habe Ich an Menschenidealen gewerkelt und herumphilosophiert und habe mich eigentlich nur verdorben. Ich bin noch stärker zu einer kühlen und distanzierten Person geworden und keiner scheint mich zu kennen, selbst Familienmitglieder. Die zwei Bekannten kann Ich auch nicht vollwertige Freunde nennen, weiß aber auch, dass sie mich wohl auch nicht als guter Freund wahrnehmen würden. Ich bin einfach zu schlecht im Aufrechterhalten des Kontaktes (real und selbst im Internet) und fühle mich sogar schuldig, dass Ich sie sozusagen ausnutzte, um mich vor der nächsten Isolationszeit aufzutanken. Ich glaube sie geben mir mehr, als Ich ihnen und Ich schätzte sie viel zu wenig.

2. Erwartungen an Freunde zu hoch: Meine Erwartungen an Menschen generell sind einfach zu hoch. Meine zwei Bekannten könnten sogar eigentlich richtig gute Freunde werden, aber da fehlt trotzdem irgendetwas. Interessen und gewisse Sichtweisen sind zwar ähnlich, aber trotzdem sehne Ich mich nach etwas. Zudem kann Ich die Fehler anderer nicht akzeptieren. Als sehr selbstkritischer Mensch kann Ich meine erst gar nicht akzeptieren. Ich zucke schon zusammen, wenn sich jemand über mich lustig macht. Ich kann nicht über mich selbst lachen, fühle mich angegriffen und will dann am Liebsten nichts mehr mit dieser Person zu tun haben. Ich will aber kann mich einfach nicht überwinden. Wie geht das?
Bei Social Networks habe Ich schon die Hoffnung aufgegeben, weil es mir einfach zu blöd ist. Ich kann mich auch nicht überwinden, den ersten Schritt zu machen, sei es real oder im Internet. Ich habe keine Ahnung wie Ich das richtig anstellen soll, ohne mein Gesicht zu verlieren und lass es also lieber gleich. Auch schreibt mich keiner an, was mich nur ahnen lässt, dass Ich vielleicht zu distanziert wirke und ungerne etwas über mich preisgebe (deswegen auch die Angst, sich hier anzumelden und nur über mich zu schreiben). Vor allem habe Ich einfach Unglück, dass Ich als Mädchen geboren wurde. Denn wenn jemand Interesse an Gesprächen zeigt, sind es welche, die Absichten auf eine Beziehung haben. Aber das ist etwas, wonach Ich mich eigentlich weniger sehne. Mir sind richtige Freundschaften wichtiger...

3. Ich will den Menschen, mit denen Ich etwas zu tun habe, nichts vormachen: Häufiger habe Ich den Kontakt einfach abbrechen lassen, weil die Verbindung, die zwischen einem bestand, nur eine für mich nichtige Sache (beispielsweise irgendeine Interesse) war. Ich will niemanden etwas vorspielen und so jemanden eigentlich nur für ein wenig Kommunikation hintergehen. Weil es nichts wirklich Wahres ist, packen mich schon schnell die Schuldgefühle und lieber distanziere Ich mich wieder aus deren Leben.

4. Zwei Seelen in meiner Brust und Interessen: Wichtige Dinge in meinem Leben gibt es. Das ist zum einen die Kunst, Musik und zum anderen die Literatur und Philosophie. Aber vor allem die von mir präferierte Kunst ist bei vielen ein Tabu und Ich muss mein Interesse dafür geheimhalten (und im Internet anonym). Das ist etwas, was mich sehr kränkt. Ich verstecke eine mir ganz wichtige Passion vor der Welt. Ich habe einfach nur Angst vor den Reaktionen und kein Selbstbewusstsein, zu dem kompletten Mir zu stehen. Wie soll man das anstellen? Und da erwacht in mir der schlummernde Misanthrop und treibt mich wieder in die noch schlimmere Isolation. Das ist einfach ein ganz großer Fehler von mir, der mir im Weg steht. Denn mein misanthropisches Gesicht, das Ich wirklich ungerne zugebe, hat eine ganz andere Einstellung, die mich vor der Außenwelt schützt aber mich so umzingelt, dass Ich nicht Ich sein kann. Das sind Sätze wie: Das habe Ich alles nicht nötig, Das ist einfach nur unnötig und infantil, oder Das ist lächerlich. Wie kann man über seinen eigenen Schatten springen, ohne sein Gesicht zu verlieren?

5. Mißgunst und Neid, noch eine hässliche Seite von mir: Das Schreiben und Zeichen/Malen ist eine Passion, die Ich vernachlässige. Aus einem ganz lächerlichen Grund: Andere können es besser als Ich. Ich bin mit meinen Werken nie zufrieden, sehe mir andere Werke an und bin einfach nur enttäuscht von mir. Sie werden unnötig und ich schäme mich für sie. Da kommt auch noch hinzu, dass Ich es niemanden zeigen kann und will, weil es vielleicht auf Ablehnung stößt. So werde Ich nie positive Kritik zu hören kriegen, die Ich auch nicht annehmen könnte. Das ist ein Punkt, der mich eigentlich sehr zerstreut, es führt mich dazu, nichts zu tun, wirklich rein gar nichts. Ich habe also noch so viel Zeit vor mir, weiß nichts mit ihr anzufangen und habe auch riesige Angst vor der Zukunft. Vor allem weil Ich sie nicht einschätzen kann und keine Ahnung habe, was Ich später machen soll und ob es die Erwartungen, seien es die meiner Familie oder von mir selbst, erfüllen wird. Das Nichtstun lebt sich auch wirklich komplett aus. Ich konzentriere mich auf gar nichts mehr, selbst nicht auf die Schule, obwohl es schon bald (etwa halbes Jahr) für das Abitur wichtig wird. Ich habe also noch ein halbes Jahr, mich richtig einzukriegen und wieder besser zu werden, was Ich auch könnte, nur es lässt sich einfach keine Motivation auftreiben. Denn wofür überhaupt einen guten Beruf, wenn man nichts in seiner Muße zu tun hat? Was überhaupt für einen Beruf? Es plagt mich ein riesiger, ernster Druck.

6. Ein Wunsch, der ganz klar falsch ist: Ich will einfach einen Seelenpartner haben, einen wahren, richtigen Freund (nicht auf Liebesebene, sondern richtige Freundschaft). Wenigstens eine einzige Person, die etwas mit mir anzufangen weiß und mich ganz und gar mit Fehlern, hässlichen Seiten und schönen Seiten schätzt. Aber so eine Person lässt sich nirgendwo finden und wie verdiene Ich so eine Person, wenn Ich noch nicht ein Mal alles gebe, sie zu suchen? Ich möchte mich gerne endlich jemanden anvertrauen können und meine Probleme und Freuden aus tiefster Ebene mitteilen. Und auch öfters etwas unternehmen und regelmäßgen Kontakt lernen...
Das ist aber falsch, weil man sich nicht von jemanden und auch niemand anderen von sich abhängig machen sollte. Wenn es endet ist wieder der ganze Erdboden unter den Füßen weggerissen und man fällt in ein noch stärkeres Tief. Mir ist das bewusst und trotzdem sehne Ich mich danach, nach so etwas wie einem großen Bruder, meinetwegen so richtige Abhängigkeit von einander und Ich schäme mich richtig dafür... Es scheint mir allerdings die einzige Lösung zu sein, weil Ich eine schwierige Person bin und mich noch nie jemanden geöffnet habe, ohne es danach zu bereuen.



Ich hoffe jemand nimmt sich die Zeit, um sich das durchzulesen und mir seine Gedanken und Ratschläge dazu mitzuteilen.
Für mich ist das ein ganz schwieriger Schritt gewesen, mich hier anzumelden und nur über mich zu schreiben. Normalerweise hätte Ich schon sehr viel wieder gelöscht, oder sogar diesen Account und den Beitrag, aber ich lese es mir nicht noch mal durch und lasse es auch ganz sicher hier.

26.04.2009 14:29 • 01.05.2009 #1


13 Antworten ↓


Hallo gräßliche Nacht!Nun,mir scheint,dass Du sehr hohe Erwartungen an Dich selbst und deine Umwelt hast.Das kann von vornherein schon lähmen.Nobody is perfekt,und das solltest auch Du Dir zu eigen machen.
Da scheinen einige Zwänge bei dir zu sein, und Du bist mir noch jung.Oder?
Mir scheint auch Deine Leichtigkeit des Seins verloren gegangen zu sein.
Hast schon mal über eine Therapie nachgedacht.

A


Ins Wasser gefallen.

x 3


Ich gehe zur Schule und habe bald mein Abitur vor mir.
Schämen Sie sich, dass Sie so jung sind. Karl Valentin

Ich habe mich so ab 16 zurückgezogen um einfach nachzudenken und habe so alle Kontakte verloren und das Kommunizieren verlernt.
Wer einsam ist, der hat es gut, weil keiner da, der ihm was tut. Wilhelm Busch

Ich zucke schon zusammen, wenn sich jemand über mich lustig macht. Ich kann nicht über mich selbst lachen, fühle mich angegriffen und will dann am Liebsten nichts mehr mit dieser Person zu tun haben.
Habe ich bis jetzt noch niemals nie gemacht und habe es auch niemals nie vor...

Vor allem habe Ich einfach Unglück, dass Ich als Mädchen geboren wurde.
*lechts*

Denn wenn jemand Interesse an Gesprächen zeigt, sind es welche, die Absichten auf eine Beziehung haben. Aber das ist etwas, wonach Ich mich eigentlich weniger sehne. Mir sind richtige Freundschaften wichtiger...
*rinks* Falls Ihr Brauser Sie nicht in 9999 Sekunden zu asexuality.org weiterleitet, klicken Sie hier.

Das Schreiben und Zeichen/Malen ist eine Passion, die Ich vernachlässige. Aus einem ganz lächerlichen Grund: Andere können es besser als Ich. Ich bin mit meinen Werken nie zufrieden, sehe mir andere Werke an und bin einfach nur enttäuscht von mir. Sie werden unnötig und ich schäme mich für sie.
Da stehst Du in einer grossen Tradition grosser Kienstler, wie Wilhelm Busch, der auch gemalt hat, aber nie auf seine Bilder stolz war und vielen anderen... wie... ähm, vielen anderen eben.

Zitat von wild:
Da scheinen einige Zwänge bei dir zu sein, [...]

Zwänge sind mir selbst nie wirklich aufgefallen. Welche vermuten Sie denn? Wahrscheinlich kann Ich das aber ausschließen.
Zitat von wild:
Hast schon mal über eine Therapie nachgedacht.

Einer Therapie bin Ich eher abgeneigt. Außerdem ist das verdeckt sicherlich nicht möglich, sodass zumindest die Familie nicht aufmerksam wird.


Zitat von ixmugl:
[...]

Sind es Aufmunterungsversuche? Leider bin Ich recht humorlos und Ihr Humor - für mich - etwas zu hell. Oder Ich bin einfach zu jung...
Das Thema Asexualität ist mir schon bekannt, Ich würde mich auch als geschlechtslos und schizoid bezeichnen. Wie schon zu oft erwähnt, es liegen noch einige nicht einzuschätzende Jahre vor mir.

Nun,ich meine den Zwang alles 1000%machen zu wollen.Fehler sind für Dich sicher sehr schwer zu ertagen oder?Dummheit auch oder?
auch glaube ich,dass Dein Selbstbewußtsein ausgeprägter sein dürfte.Liebe grüße

Zitat von wild:
[...]den Zwang alles 1000%machen zu wollen.Fehler sind für Dich sicher sehr schwer zu ertagen oder?Dummheit auch oder?[...]

Das stimmt. Ich habe schon Probleme, wenn Ich mich bloßgestellt fühle. Aber ist das nicht bei jedem so?
Wenn mich dann jemand als dumm in irgendeiner Hinsicht benennt, kann Ich das mit meinem Selbstwertgefühl nur mit der misanthropischen Einstellung abwehren (ohne Absichten, andere zu verletzen).

Zitat von wild:
auch glaube ich,dass Dein Selbstbewußtsein ausgeprägter sein dürfte.

Mein Selbstwertgefühl ist schon sehr instabil. Das alles klingt vielleicht schizophren. Jedoch kommt es wieder ganz auf den Zustand an. In einem Ich brauche niemanden-Zustand bin Ich doch recht selbstbewusst. Da brauche Ich auch keine Bestätigung und Meinungen anderer beeinflussen mich nicht (ohne andere abzuwerten). Wenn die Melancholie zur Qual wird, stelle Ich meinen Selbstwert oft in Frage.
Ich hoffe schon fast, dass das eigentlich ganz natürlich ist. Gibt es jemanden, der immer von sich überzeugt ist?

Mir stellt sich die Frage, ob meine misanthropische Seite ausgemerzt werden sollte, weil sie mir im Weg steht oder ob es ein Teil von mir ist, was Ich eigentlich glaube.
Ich will mich nicht mehr selbst verleugnen, aber mir fehlt einfach eine Anleitung zum Erwachsenwerden. Oder wenigstens Denkanstöße, Inspirationen und Ideale, die realisierbar sind.
Mir ist klar geworden, dass Ich mein Ideal einfach nicht erreichen kann und nur ausgelebte Ideale das wirkliche Selbst ergeben. Man ist nicht das wirkliche Ich, solange man nur Ideale denkt, aber nie umsetzt. Der Mensch, der agiert, ist nämlich das wahre Selbst. Genau dieser Gedanke hat mich endgültig aus der Bahn geworfen und ist mein bisheriges schwerstes Tief. Wer bin Ich eigentlich? Der Mensch da, was der tut, das bin nicht das scheinbare wirkliche Ich, was Ich im Kopf trage. Deswegen bringt mir selbst Kommunikation mit meinen zwei Bekannten keine Freude, weil es nichts wahres ist.

Vielen Dank an alle, die sich hier für mich Zeit nehmen.
Freud lässt teilweise grüßen.

Hallo gräßliche Nacht,

sehr interessante Ausführungen, finde ich. Am bemerkenswertesten finde ich den Satz: mir fehlt einfach eine Anleitung zum Erwachsenwerden. Oder wenigstens Denkanstöße, Inspirationen und Ideale, die realisierbar sind. Ich finde es gut, dass du einen Zusammenhang zwischen deinen Problemen und dem Erwachsenwerden siehst und dass du dich nach Hilfestellungen umschaust.
Also mache ich mal den Versuch einer Antwort.

1) Als erstes ein grässliches Feedback von mir
Ist dir klar, dass du dich damit selber zum einen abwertest, zum anderen auch negativ programmierst?

So etwas sollte man niemals tun. Dein Name ist dein Programm. Und wenn es dir ernst ist mit dem Willen, erwachsen und glücklich(er) zu werden, dann solltest du dir unbedingt zumindest ein Programm schreiben, das eine positive Entwicklung nicht unmöglich macht.
Daher mein ehrlich gemeinter Rat: Den Admin fragen, ob er dich umbenennen kann. Und falls das nicht geht, dich unter einem anderen Nick anmelden und die Diskussion dort weiterführen. (Es bleibt dir natürlich trotzdem unbenommen, weiter unter gräßlicher Nacht zu schreiben ... )

2) Du sagst, du sehnst dich nach jemandem, der dich voll und ganz versteht und voll und ganz akzeptiert, und dass du deswegen deine Beziehungen zu anderen Menschen nicht als wahrhaftig und ausreichend erlebst.

Auch das ist ein sehr, sehr häufiger Wunsch.

Zwischen Erwachsenen gibt es diese totale Geborgenheit und Annahme so wohl nicht mehr. Genauso wie du selbst andere ja auch nicht so total annehmen kannst. Im Gegenteil, die meisten Menschen erscheinen dir unperfekt und für dich nicht gut genug, und daher erscheinen dir auch eure Beziehungen nicht wahr genug.

Du meinst, wenn eine Beziehung nur auf 1 gemeinsamen Interesse beruht, dass diese Beziehung dann unwahr und wertlos sei. Unwahr ist sie für dich wohl deswegen, weil du an der anderen Person eigentlich vieles auszusetzen hast, dies aber nicht äußern kannst oder willst (ist auch nicht immer ratsam), aber den Anspruch hast, dass zwischen zwei - oder mehreren - Menschen alles passen muss, um miteinander befreundet zu sein.

Das ist zwar ein verständlicher, aber leider nur frommer Wunsch. Da weder du noch die anderen perfekt sind und da es eine Perfektion in diesem Sinne gar nicht geben kann, weil vieles einfach eine Geschmacksfrage ist, müssen wir immer Beziehungen akzeptieren, die zu einem gewissen Grad und in bestimmten Punkten zusammenpassen. Die nicht passenden Punkte müssen wir irgendwie hinnehmen lernen, wenn wir nicht schließlich ganz alleine sein wollen. Selbst wenn man in jemanden verliebt ist und ihn dann wirklich liebt, sieht man seine Fehler und Macken und muss diese dann mit akzeptieren und mit ihnen umgehen lernen, sonst kann es nicht klappen. Das ist wohl das Geheimnis guter Ehen, denke ich.

Oder andersherum gesagt: Wenn du mal so weit gekommen bist, dass du andere bedingungslos annehmen kannst, kannst du erwarten, dass andere das mit dir tun.

3) Andererseits gehst du mit dir viel zu hart ins Gericht. Du bist erst ca. 19 Jahre alt. Du brauchst noch nicht ideal zu sein. Und du brauchst auch nicht alle deine Talente auf einmal zu realisieren. Lass dir Zeit.

Du scheinst ziemlich intelligent und vielseitig begabt zu sein. Dich dann für etwas besonders zu entscheiden und damit die anderen Möglichkeiten zu vernachlässigen, ist echt schwierig. Mit diesem Problem stehts du keineswegs alleine. Ich hatte das Problem auch und habe es in gewisser Weise heute noch. Angelika Kauffmann hatte das auch http://de.wikipedia.org/wiki/Angelika_Kauffmann, eins ihrer schönsten Bilder (habe ich direkt an meinem PC-Platz stehen Das sind natürlich nur zwei Beispiele von den enorm vielen Menschen, die dasselbe Problem haben, egal ob sie dabei hervorragend oder nur mäßig begabt sind. Auch mit der Reaktion, mit einer Tätigkeit aufzuhören, wenn andere darin deutlcih besser sind, stehst du nicht alleine da. Das ist eigentlich eine ziemlich normale Reaktion. Im Roman von Thomas Bernhard Der Untergeher http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Untergeher werden solche Reaktionen im Extrem geschildert.

Aber eigentlich finde ich diese Reaktion im Normalbereich völlig in Ordnung, wenn es um die Berufswahl geht. Wenn man zwar gerne malt, aber sieht, dass man um Klassen schlechter ist als Künstler, die man schätzt: Soll man dann wirklich eine Berufsausbildung auf diesem mittelmäßigen Talent aufbauen? Ich meine, nein. Denn gerade bei künstlerischen Berufen muss man heutzutage schon extrem gut sein, außerdem sehr publicitybegabt und möglichst mit mind. einer guten Vit-B-Beziehung versehen sein, um davon dann später tatsächlich leben zu können. Andernfalls soll man es sich für sein Hobby aufheben und etwas anderes für den Broterwerb lernen.
Zitat:
Aber vor allem die von mir präferierte Kunst ist bei vielen ein Tabu und Ich muss mein Interesse dafür geheimhalten (und im Internet anonym). Das ist etwas, was mich sehr kränkt. Ich verstecke eine mir ganz wichtige Passion vor der Welt. Ich habe einfach nur Angst vor den Reaktionen und kein Selbstbewusstsein, zu dem kompletten Mir zu stehen.

Ja, so ist es offenbar im Moment. Du solltest dir vornehmen, dieses Selbstbewusstsein und persönliche Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit zu lernen. Denn nur so kannst du auf die Dauer glücklich sein und glückliche Beziehungen zu anderen haben. Wenn du meinst, einen wesentlichen positiven Teil von dir verstecken zu müssen, bist du ja nicht aufrichtig. Du selber musst dich erstmal bedingungslos annehmen. Und nicht davon abhängig sein, dass andere alles von dir akzeptieren.

Ich weiß zwar nicht, welche Art von Kunstliebe du vor deiner Umwelt versteckst. Aber auch das ist bzw. war, wie du in den Biographien sehr vieler Künstler entdecken kannst, sogar eher der Normalfall, dass Eltern den Wunsch ihres Kindes, Künstler zu werden Die meisten Künstler werden nun mal leider Hungerleider, und das möchten Eltern für ihre Kinder nicht.

Aber falls du dich mit den Umständen dieser Kunstart als Beruf (darum geht es doch, oder nicht?) ernsthaft, umfassend und ehrlich befasst hast und dann trotzdem diesen Beruf erlernen möchtest, dann solltest du das durchsetzen. Allerdings möchte auch ich sagen, dass es für die meisten Kunststudenten sehr empfehlenswert wäre, einen handfesten Brotberuf dazuzulernen, vorher oder parallel, um später nicht so völlig von großem Erfolg abhängig zu sein und womöglich echt zu darben oder ständig nur Taxifahren zu müssen, was für eine Frau ohnehin keine gute Sache ist.

Liebe Grüße,
GastB

Erstmal, vielen Dank für dass aufmerksame Lesen und die Bereitschaft, in vielen hilfreichen Einzelheiten zu antworten.
Zitat von GastB:
[...] Aber, ich glaube, dass das ein nicht ausreichend erfüllter Wunsch aus deiner Kinderzeit ist. Kann es sein, dass dieser Wunsch nach totaler Annahme von deinen Eltern nicht ausreichend erfüllt wurde? Offenbar hast du schon lange mit nur einem Elternteil zusammengelebt, [...]

Das ist ein Punkt, den Ich noch gar nicht mit diesem Thema verbunden habe. Wie so oft, hängt es also vermutlich mit der Kindheit zusammen? Meine Eltern ließen sich schon sehr früh scheiden, Ich habe daher keine Erinnerung an meinen Vater und auch keine Gelegenheit, welche zu machen. Meine Mutter redet sehr schlecht über ihn, Ich weiß nicht, ob berechtigt oder nicht, aber immer wieder ist es taktlos und auf irgendeine Weise beleidigend. Und die Beziehung zu meiner Mutter ist sehr schlecht, beziehungsweise existiert nicht. Es bestand schon früh einfach kein Interesse an mir. Das zeigte sich an vielen Dingen, die mich schon damals kränkten (kein Interesse an Elternsprechtag, Elternversammlung, Noten, Schulleistung, selbstgemachte Bilder/Basteleien/Geschichten, [...], alles, was einen als Kind beschäftigt). Vieles war einfach wichtiger als Ich, so wie Geld (wobei das schon damals für mich verständlich war) oder Probleme bei meiner um vieles ältere Schwester. Auf sie war Ich aber nie eifersüchtig, weil ich sie eher als Mitleidende sehe, welche die Beziehung zu meiner Mutter versteht. Bei ihren Streitereien war Ich gar nicht involviert, meine Meinung war gar nicht gefragt und generell, Ich war halt nur das Kind, das noch nichts versteht und das noch viel größere Probleme vor sich hat, wenn es größer wird (Wann soll das sein?). Deswegen war mir das auch eher egal; eigentlich seltsam, man sollte sich eigentlich Frieden zwischen Geschwistern und Eltern wünschen.
Insgesamt war Ich auf mich alleine gestellt und musste vieles selbst, halt alleine, machen. Und gerade fiel mir auch eigentlich ein, dass Ich mir das fehlende Interesse bei anderen Erwachsenen gesucht habe und auch bekommen habe. Ich war damals total in meine Grundschullehrerin vernarrt und in eine Mutter einer damaligen Freundin. Bei der Lehrerin erinnere Ich mich an eine wirklich warme Person, die mich für Geschichten und Bilder etc. lobte und mich antrieb und förderte (Schule allgemein, Kunst). Ich kann jetzt sogar wirklich sagen, sie war wie eine Mutterfigur. Bei der Mutter meiner damaligen Freundin hatte Ich immer sehr viel Spaß. Ich freute mich, dass mal endlich jemand mit mir etwas Aufregendes unternahm und viel bastelte und mich auch dafür lobte... Das alles ist mir bis jetzt gar nicht richtig aufgefallen. Vielleicht war meine Mutter (Elternteil macht es kompliziert) ja sogar eifersüchtig? Ich weiß noch genau, als Ich zum Abschied von der Lehrerin ein mit viel Mühe gemaltes Bild gemacht habe und meine Mutter wohl unbewusst Eifersucht signalisierte. Ich weiß nicht mehr genau was sie sagte, aber Ich erinnere mich daran, dass sie betonte, dass Ich mir wohl so viel Mühe für die Lehrerin mache und für sie nicht...

Zitat von GastB:
[...]

Der Zweifel an meiner Kunst scheint also tatsächlich relativ normal zu sein. In irgendeiner Hinsicht beruhigt mich das.

Vielen Dank auch zu der ausführlichen und wie gesagt auch hilfreichen Berufsberatung, die werde Ich noch in meine Reflektionen darüber miteinbeziehen.

Zitat von GastB:
Du meinst, [...], dass zwischen zwei - oder mehreren - Menschen alles passen muss, um miteinander befreundet zu sein. [...] [W]eil vieles einfach eine Geschmacksfrage ist, müssen wir immer Beziehungen akzeptieren, die zu einem gewissen Grad und in bestimmten Punkten zusammenpassen. Die nicht passenden Punkte müssen wir irgendwie hinnehmen lernen, wenn wir nicht schließlich ganz alleine sein wollen.

Es sind wahre Worte, doch wenn man das lernt, läuft man dann nicht Gefahr, nur oberflächliche Freundschaften zu haben und kann man diese dann Freundschaften nennen? Dies ist mein Problem, Ich möchte mehr als nur eine Sache, die einen verbindet, mehr Tiefe, Vertrauen und gegenseitiges Interesse; nicht alles muss stimmen, dann wäre Ich mein einziger Freund. Mir ist klar, dass Ich das alles auch zurück geben muss, damit eine wirkliche Freundschaft entstehen kann, aber bisher ist mir niemand über den Weg gelaufen, der mehr wissen wollte

Hallo GUTES Licht!Gast B hat in meinen Augen auch recht.
Jetzt wäre es vielleicht noch wichtig,die Mutter-Kind Beziehung genauer anzuschauen.Offensichtlich kannst Du es Deiner Mutter nie recht machen oder?Dieses Gefühl hat Dich eventuell unbewußt dazu gebracht-nie zu genügen.Dir und Deiner Umwelt klar zu machen,dass Du eine Große bist.Und Du bist eine Große.So wie Du reflektierst in Deinen jungen Jahren ist großes Potenzial vorhanden.Bitte überfordere und fordere Dich nicht über alle Maßen,das geht nicht gut.
Schau Dich an mit Deinen Träumen und Wünschen und versuche es zu leben.Geb den Zwang auf,aller Welt zu beweisen,dass Du 1000% bist.Das wünsche ich Dir sehr.Sei lieb umarmt

Hallo, wunderschönes Licht ,

wild hat auch Recht, denke ich.

Zitat:
Ich möchte mehr als nur eine Sache, die einen verbindet, mehr Tiefe, Vertrauen und gegenseitiges Interesse

Dass du dir solche Freundschaften wünschst, ist gut, gesund und vollkommen verständlich. Aber - sie fallen nicht vom Himmel. Man muss entsprechend geeignete Menschen finden und dann muss man sich so eine Freundschaft erarbeiten, sich vortasten, riskieren und erleben, bewerten, reagieren, selber Freundschaft signalisieren und im Laufe der Zeit beweisen. Denn warum sollte der/die andere von vornherein sicherer sein als man selbst?

Und da du offenbar ein sehr begabtes, gescheites Wesen bist, dessen IQ und Aktivitätsradius (bzw. der Wunsch danach) wohl deutlich über dem Durchschnitt liegen, ist rein statistisch deine Wahrscheinlichkeit, ständig auf ähnlich gelagerte Menschen zu treffen, deutlich geringer als bei durchschnittlichen Menschen. Das solltest du dir klarmachen. Und damit du trotzdem interessante Menschen kennenlernst, mit denen du Interesse an einer Freundschaft hast, solltest du dich in den nächsten Jahren (nicht jetzt vorm Abi ) gezielt in Kreise begeben, wo die Wahrscheinlichkeit, solche Menschen zu treffen, doch wieder recht groß ist.

An einer Uni ist sie natürlich recht groß, aber auch da hängt es stark von deinem Studienfach ab, ob du die für dich richtigen findest. Vielleicht gefallen dir eine BerufskollegInnen, vielleicht passen aber auch Gegenpole zu dir. Begib dich aktiv in andere Kreise, z.B. auf Mediziner-, Juristen-, Geisteswissenschaftler-Feste, Vorlesungen, die für alle Fachrichtungen als Studium Generale gedacht sind, Kunstausstellungen, Konzerte usw., und halte die Augen und dein Herz offen. Dazu gehört auch, dass du bereit bist, schon beim ersten Kontakt wenigstens ein klein wenig persönlich zu sein. Irgendetwas von dir zu zeigen/mitzuteilen, das über deine Oberfläche und das Wetter hinausgeht. Es muss nicht viel sein und es sollte nichts sein, mit dem du dich echt verletzbar machen würdest, denn dazu kennst du die Person ja noch nicht gut genug und kannst nicht wissen, ob sie es immer gut behandeln wird. Aber kleine Probeballons solltest du dann fliegen lassen, mit denen du die Reaktionen abchecken kannst, und an denen der/die andere andocken kann, wenn er/sie möchte.

Und geh davon aus, dass auch du das Recht auf echt tolle Menschen hast, so dass du nicht vor Schreck rückwärts läufst, wenn dein Traummann oder deine Traumfreundin auf dich zukommt und Kontakt zu dir suchst, weil du denkst, das kann ja nicht sein, dass der oder die sich ausgerechnet für mich interessiert! (Das klingt jetzt vielleicht pardox, aber es gibt mehr solche Fälle als man meint. )

Natürlich, wie schon gesagt, auch du musst so viel Freundschaft und Vertrauensbeweise bieten wie du selber suchst.

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Die Entwicklung der Ehe deiner Eltern und ihre Beziehungen zu dir sind ganz sicher ein oder der Grund dafür, dass du dich so unsicher und lustlos fühlst, was deine Fähigkeiten angeht und so verzweifelt nach Menschen suchst, die sich ernsthaft für dich interessieren. Das sollten Mütter und Väter eigentlich getan haben! Da hast du leider ein Defizit mit auf den Weg bekommen, an dem du erstmal arbeiten musst und das du versuchen musst, zu überwinden. Das ist für die meisten nicht leicht, viele leiden daran ihr Leben lang. Auch und gerade viele Künstler, wie du vielleicht weißt (vgl. Kafka u.v.a.). Wichtig ist aber, das möglichst bald zu erkennen und es deswegen einigermaßen im Kopf sortieren zu können, was die Kinderwünsche sind und was gerade von der Realität erwartet werden kann. Das hilft schon sehr.

Es gibt viele Hilfstechniken, mit denen man die Heilung dieser alten, verletzten Gefühle des Inneren Kindes beschleunigen kann. Wenn du dein Abi hinter dir hast, kannst du dich auch mal mit dieser Materie beschäftigen. Unter dem Stichwort Inneres Kind findest du sowohl im Internet als auch in Buchläden eine Menge deutschsprachiger Literatur.
Hier ein englisches Beispiel, das aber schon im Titel den Zusammenhang von verletztem innerem Kind und dem Gefühl des Allein- und Ungeliebtseins zeigt: Healing Your Aloneness: Finding Love and Wholeness Through Your Inner Child
http://www.twenga.de/buecher/healing-yo ... _4242.html

Es ist aber sehr schön, dass du wenigstens schon mal - außerhalb der Familie - die Erfahrung gemacht hast, wie es ist, wenn sich jemand wirklich für dich interessiert, deine Produkte lobt usw. Das ist wirklich ein wunderbares Gefühl, und daraus entwickelt sich wohl normalerweise das Selbstwert- und Geborgenheitsgefühl der Menschen.

Und es ist wirklich sehr wichtig, so jemanden mal gehabt zu haben, besser noch, aktuell zu haben, wenn man künstlerisch tätig ist oder auch eine eigene Firma eröffnet oder ähnliches. Aufmerksam, Zuspruch und Bestätigung oder auch interessierte Kritik tun gut, stärken einen und geben einem Kraft und Lust, weiterzumachen. Wenn das fehlt, hat man das Gefühl, dass man in ein schwarzes Loch hinein produziert, aus dem nichts herauskommt, aber alles darin verschwindet, und das lähmt ungeheuer. Ist es das, was du fühlst?

Du könntest auch eine Therapie beginnen und mit Hilfe eines (hoffentlich guten und technisch für dich geeigneten) Therapeuten (m/w) deine Wunden angehen. Falls es dir in der Kindheit aber auch an angenehmen Körperkontakt, d.h. inbes. an Zärtlichkeit gemangelt hat, würde ich keine zu abstrakt-unpersönliche Th-Richtung wählen, sondern einen mit Einbeziehung von etwas Körperkontakt, der einem auch mal die Hand hält, wenn es passt. (Falls es dich interessiert, würde ich nochmal danach fahnden, habe das nämlich neulich entdeckt und von einer Freundin, die eine Psychotherapie-Ausbildung macht, gehört). Ich bin inzwischen ohnehin der Meinung, dass die - natürlich gute, möglichst herzliche und natürliche - Beziehung zwischen dem Th. und dem Patienten/Klienten wesentlich mehr zur Heilung beiträgt als die Technik, die angewendet wird. Vielleicht sehen andere das anders.

Aber auch sich in einem solchen Forum zu äußern und zu reflektieren und von anderen ihre Erfahrungen und Gefühle zu lesen, bringt schon manchen Fortschritt. Wenn man merkt, dass man gar nicht so ungewöhnlich ist wie man aufgrund seiner unmittelbaren sozialen Situation ist, wirkt schon sehr erleichternd. Und: Wunder gibt es immer wieder.

Liebe Grüße,
GastB

hallo gutes Licht,wie geht es Dir??

Nochmals großen Dank für das Zuhören meiner Wehklagen.

Ich bin gerade dabei, zu grübeln und an/mit mir zu arbeiten.
Das Thema Inneres Kind ist genau für mich! Ich habe noch nie größere Sympathie für den lieben Kafka gesehen. Der Brief an den Vater, seine Weltfurcht... kein Wunder, dass Ich schon früher allem angetan war. Jetzt erkenne Ich doch sehr viele Parallelen, das regt etwas in mir.

Zitat:
hallo gutes Licht,wie geht es Dir??


Ich bin gerade sehr wissbegierig und verspüre leichte, angenehme Schwermut.
Darf man zurück fragen?

Hallo Du,

mal was zum Nachdenken:

Für einen sehr jungen Menschen halte ich die für sehr serh weit - intellektuell aber nicht emotional.

Ist dir mal aufgefallen, dass du das Wort ich auch mitten im Satz groß schreibst, obwohl du ansonsten eine einwandfreie Orthografie hast?

LG Insomnia

Hallo gutes Licht!Klar darfst Du zurück fragen.Ich finde es gut,dass Du anfängst,Deine Kindheit zu hinterfragen.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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