Manchmal denke ich, der Laptop ist so etwas wie mein größter Freund und Feind zugleich. Einerseits ist er ein echter Kontakt nach draußen, weil ich mich da mit all meinen Sehnsüchten und Bedürfnissen nicht verstecken oder mich damit outen müsste, andererseits ist er auch ein Feind, weil ich in der virtuellen Welt auch schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe... etwa als ich an meiner Einsamkeit etwas ändern wollte und ein passendes Gegenüber über Kontaktanzeigen finden wollte. Ätzend. Meistens keine Reaktionen, fakes von Damen aus der Ukraine oder Kamerun oder aber Abzocke (kannst Du mir bitte mal mein Handyguthaben aufladen, damit ich Dir weiter SMS schreiben kann. Emotionaler Missbrauch). Dann ist der Schmerz, die Wut und Enttäuschung noch viel größer als zuvor. Und es ist ja wahr: Gegen die Einsamkeit durch eine geradezu zwanghafte Suche anzuarbeiten, ist nicht sonderlich zielführend. Selbst über handycap-love keine Reaktion. Alles andere als eine Stärkung des ohnehin schwachen Selbstbewusstseins. Klar, Freunde und Partner sind auch nicht in erster Linie dazu da, einem das zu geben, was vermutlich am ehesten von mir selber kommen müsste... Und die innere Kraft schwindet mehr und mehr und ich frage mich, was das Ganze eigentlich soll... Immer den Stabilen und Lebenfrohen spielen und sich dann zuhause in der Ehe und Familie zutiefst einsam fühlen. Vielleicht der Vorteil von schizophrenen Menschen: Sie tragen wenigstens immer ein alter ego, ein anderes Ich, bei sich... Und die Intervention von Psychotherapeuten ist ja richtig: Machen Sie Sport, gehen Sie raus, da wo die Menschen sind, um jemanden kennenzulernen ... in die Großstadtdisko ...? Auch dafür braucht es Kraft. Ich nehme das Leben zur Kenntnis- zu wenig, um darauf ein weiteres, nachhaltiges Lebenskonzept darauf aufzubauen, ebensowenig wie auf Venlafaxin und Lamotrigin. Ich fresse brav meine Tabletten, um wenigsten noch halbwegs gesellschaftstauglich zu sein ... Mein sinnstiftender Lebensbeitrag scheint also die Unterstützung der Psychopharmakaindustrie zu sein...
Ja, ich weiß, meine Kinder natürlich auch. Aber die machen mehr und mehr ihr Ding. Sie können und sollen mir auch nicht meine Einsamkeit nehmen, dann würde ich sie verzwecken. Gebe Gott, dass ihr Leben einmal glücklicher wird als meines. Manchmal, gestern und heute, habe ich das Gefühl, im Grunde jenen alten Menschen zu gleichen, die ich ab und an besuche, und die mir auf den Tag X zu warten scheinen, an dem sie endlich gehen dürfen. Mit dem Unterschied, dass ich dreißig, vierzig Jahre jünger bin ... in der Mitte des Lebens stehend (mehr liegend), und irgendwie schon tot. Ich weiß, alles nicht sehr ermutigende Gedanken. Aber ich wollte sie mal niederschreiben.
Ja, ich weiß, meine Kinder natürlich auch. Aber die machen mehr und mehr ihr Ding. Sie können und sollen mir auch nicht meine Einsamkeit nehmen, dann würde ich sie verzwecken. Gebe Gott, dass ihr Leben einmal glücklicher wird als meines. Manchmal, gestern und heute, habe ich das Gefühl, im Grunde jenen alten Menschen zu gleichen, die ich ab und an besuche, und die mir auf den Tag X zu warten scheinen, an dem sie endlich gehen dürfen. Mit dem Unterschied, dass ich dreißig, vierzig Jahre jünger bin ... in der Mitte des Lebens stehend (mehr liegend), und irgendwie schon tot. Ich weiß, alles nicht sehr ermutigende Gedanken. Aber ich wollte sie mal niederschreiben.
24.02.2018 20:18 • • 25.02.2018 x 1 #1
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