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Hallo liebe Forumsleser,

leider bin auch ich hier gelandet aber schön, dass ihr mir zuhört und vielleicht kann ich ja den einen oder anderen auch helfen. Ich leide sehr darunter, einfach zur Gesellschaft keinen Zugang zu bekommen. Ich fühle mich völlig von den vielen Menschen isoliert.
Eigentlich ist alles prima, ich bin 25 und glücklich verheiratet, habe einen Job der ganz o. k. ist und wir haben keine größeren Sorgen. Und ich bin hierfür auch sehr dankbar!
Wir wohnen in einem kleinen Dorf und dort auch nur am Rande als Aussiedlerhof. Wir haben unsere Wohnung von den Eltern überschrieben bekommen, so dass wir kostenfrei wohnen können. Wir haben eine kleine Landwirtschaft wo jede Hand auch gebraucht wird.
Doch mir fällt daheim die Decke auf dem Kopf. Es gibt einfach nichts außer Wald, Gras und ein paar Nachbarn. Alle Nachbarn sind wesentlich älter wie ich (um die 70). Außer Rumlaufen, Fahrrad fahren, und im Garten sein, Hausarbeit oder Fernsehen gibt es keine Beschäftigung.
Jedes Mal wenn ich aus diesem Dorf rauskomme, z. B. wenn wir Verwandte besuchen dann blühe ich so richtig auf.
Wir sind auch im Sportverein, aber dort gibt es leider auch nur wesentliche Ältere ab ca. 50 Jahre aufwärts.
Das Problem unserer Gegend ist, es gibt kaum Arbeitsplätze, so dass die Jungend fast ausnahmslos wegziehen muss.
Mein Mann und ich, wir müssen auch sehr weit fahren um an unsere Arbeitsstelle zu gelangen. So bleibt wenig Zeit, um in der nächsten Stadt vereinsmäßig tätig zu werden.
Ich weiß, es gibt keine Lösung für unser Problem. Wir können nicht umziehen, da meine Eltern auf unsere Hilfe angewiesen sind. Außerdem würden wir keine Mieter so weit auswärts für unsere Wohnung finden. Wir haben vor in ein paar Jahren zu bauen, dann würde mein Bruder evtl. unsere Wohnung übernehmen. Deshalb müssen wir jetzt Geld sparen und das können wir nur, wenn wir keine Miete zahlen müssen.

Vielleicht fällt euch objektiv etwas ein. Ich bin wirklich keine Mimose aber mir geht es sehr sehr schlecht. Ich habe immer das Gefühl überall auf der Welt passiert etwas und ich darf es nicht erleben.

Liebe Grüße

Schnatterinchen

27.08.2007 12:53 • 01.09.2007 #1


2 Antworten ↓


Guten Morgen Schnatterinchen,

ich kann dich sehr gut verstehen. ich (jetzt 27) bin schon mit 19 aus meiner Kleinstadt geflüchtet um die große weite Welt unsicher zu machen... das war ein wirklich großer Drang dem ich gefolgt bin.
Ein spontaner Vorschlag, der mir bei Lesen deines Beitrags in den Sinn kam war, dass ihr ja mal öfters über das Wochenende verschiedene Städte unsicher machen könntet... einfach alle paar Wochen mal raus, irgendwo ein Zimmer buchen und los! Vielleicht hast du ja auch Freunde die weggezogen sind, die ihr mal besuchen könnt und die euch gelich mit Insiderwissen über die Städte versorgen können....
Vielleicht kann ja dein Bruder dann mal einspringen, wenn Deine Eltern Hilfe brauchen oder die Tiere versorgt werden müssen...

LG
Sonja

Hallo,

echt vielen lieben Dank für deine Antwort!!

Ich war die Woche über in Nürnberg auf Lehrgang und alle Depressionen und Selbstmordgedanken sind völlig verschwunden.
Du hast recht, ich muss öfters wieder raus!! Das mit dem Bruder geht auch!

Jede Arbeitwoche ist für mich unendlich lang und jeden Freitag bin ich so traurig... da will ich nur noch sterben. Und am Montag gehts dann wieder nach einem schönen Wochenende. Das Problem mit den Freunden in der Ferne ist, dass ich gar nicht weiß was ich erzählen soll. Hier gibt es nie etwas Neues, so dass ich nie etwas Neues zu erzählen habe. Ich glaube das ist das schlimmste an der Einsamkeit.

Wie geht es denn dir so? Bist du jetzt immer noch einsam?

Liebe Grüße

Schnatterinchen





Dr. Reinhard Pichler
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