boreout67
Mein Thema ist die Einsamkeit, vor allem in der Freizeit. Meine Arbeit bekomme ich gut hin, da hab ich meine *toughe Maske* auf und niemand ahnt, wie es in mir drin aussieht. Seit längerer Zeit beginne ich mich immer mehr zurückzuziehen, und zu Hause zu bleiben. Freunde habe ich nur sehr wenige, und die haben alle ihre eigene Welt, Alltag, Familie...und eigene Probleme, da fühle ich mich oft fehl am Platz, will niemandem auf den Zeiger gehen mit meinen. Es haben sich viele abgewendet, weil sie mit meiner Traurigkeit nicht klarkamen, es haben mich auch immer wieder Menschen in meinem Leben entäuscht, denen ich Vertrauen entgegengebraucht habe, das hat meine Offenheit nicht gerade gefördert.
Ich habe zwei erwachsene Söhne, die auch mittlerweile ihr eigenens Leben haben, die will ich nicht belasten, auch die wissen nicht wie es mir geht... oder ich will auch nicht, dass sie es wissen. Ich habe lange Therapie gemacht, aus vielen verschiedenen Gründen, das würde hier zu weit führen. Jedenfalls war die eigentlich erfolgreich, nur den letzten Schritt, den meine Therapeutin angestrebt hat, hab ich nicht geschafft, Raus gehen, unter Menschen, wieder am sozialen Leben teilnehmen, Spass haben, usw. .... das hat mich so unter Druck gesetzt, dass ich ihr einfach zum Schluss was vorgemacht hab, und sie mich in dem Glauben entlassen hat, ich gehe meinen Weg. Das Schlimme ist, dass ich selbst, ganz genau weiß, was zu tun ist, dass ich weiß, dass ich was ändern muss.... aber nicht kann. Wenn ich zu Hause bin, ist alle Luft raus, da fühl mich dann *sicher*, da muss ich mich nicht verstellen. Eigentlich bin ich ein Mensch, der gerne nette Leute kennenlernen würde, aber mittlerweile hab ich Angst, dass der Zug einfach abgefahren ist, ohne mich. Und das macht mich traurig, es hat sich eine inneren Leere eingestellt, die mich lähmt, ich habe keine Freude mehr an Dingen... Sonn- und Feiertage sind der Horror (... wie man gerade sieht..) ich könnte so vieles machen, ich habe Zeit, aber niemanden mit dem ich sie verbringen kann... und alleine losziehen, geht gar nicht, da denk ich immer man hat Verzweifelt auf die Stirn tätowiert. Außerdem bin ich in einem Alter, wo man irgendwie unsichtbar wird, vor allem für Männer...wo ist die Ausstrahlung, von der die Anderen immer reden? Ich sehe und fühle sie nicht mehr, im Gegenteil, ich fange an, alles an mir zu kritisieren, nur um Gründe zu haben, nicht rauszugehen. Selbst zum Einkaufen kann ich mich kaum noch aufraffen, und dann hoffe ich nur, niemanden zu treffen... manchmal fahre ich in den nächsten Ort, so gaga bin ich schon. Die Traurigkeit überkommt mich einfach so, ich habe Angst, dass es das schon gewesen ist...obwohl es noch nicht mal richtig angefangen hat, nur weil ich mir selbst im Weg stehe. Das Kuriose ist, dass mein Kopf alles weiß, was zu tun ist, dass ich für andere immer gute Ratschläge habe, aber bei mir selbst ...GROSSBAUSTELLE! An mir ist eine gute Therapeutin verloren gegangen....sagte einmal meine Therapeutin.... finde den Fehler! Meine Frage ist, gibt es irgendwen, der das nachvollziehen kann, geht es irgendwem ähnlich...? Ich würde mich freuen, wenn ich nicht allein damit wäre.... vielen Dank, dass Du weiter zu Ende gelesen hast ....
04.04.2015 18:49 • • 04.04.2015 #1