Ich bin irgendwie den umgekehrten Weg wie du gegangen. Ich habe Design und Fotografie studiert, was ich auch absolut geliebt habe. Leider hat es mir dann aber nicht gefallen 70 Stunden die Woche für einen Mindestlohn in einer Agentur zu sitzen neben etlichen 20 jährigen Praktikanten die das selbe wie ich gratis machen um ihr Portfolio aufzupolieren. Ich habe x Stunden investiert und habe es gern getan und nicht einmal bemerkt weil ich es liebe, leider blieb bei all der künstlerischen Passion nicht sehr viel hängen. Es heißt also, ich habe mir vor dem Studium zu wenig überlegt wieviel ich damit verdienen kann bzw zu welchen Rahmenbedigungen ich dann arbeiten muss. Wenn ich Kinder hätte würde ich Ihnen auch davon abraten einfach das zu studieren was Ihnen Spaß macht. Ich arbeite jetzt in einem Beruf mit dem ich mehr Geld verdiene und versuche mir nebenbei einen Kundenkreis im Bereich den ich studiert habe aufzubauen. Eine wichtige wenn auch profane Erkenntnis: Die erfolgreichen Künstler/Designer sind sehr selbstbewusst und sehr gute Verkäufer bzw sehr gut in der Selbstvermarktung. Das lernt man auf der Kunstuni leider zu wenig. Da wird eher suggeriert es gehe um Selbstverwirklichung, Ethik, darum die Welt zu verändern, die Qualität der künstlischen Arbeit usw. Das stimmt mit der echten Welt aber leider nicht überein.
06.04.2022 21:41 • #21