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Hallo,

ich habe Probleme mit dem Alleinsein. Bin seit Mai Single und lebe jetzt alleine.
Die Stille zu ertragen ist für mich unerträglich. Mit Fernsehen oder Radio geht es einigermaßen, einschlafen geht sehr schlecht. Meistens schlafe ich auf dem Sofa vor dem Fernseher.
Ich weiß auch irgendwie nichts mit mir anzufangen, ich habe zwar Bekannte und Freunde und wenn ich mit denen zusammen bin geht es mir gut, selbst meine Arbeit ist für mich angenehmer als Freizeit zu haben.
Ich würde wahrscheinlich durchdrehen, wenn ich meinen Job nicht hätte.
Aber jetzt droht das Osterwochenende, 4 Tage frei schrecklich.
Gibt es hier vielleicht jemanden, dem es ähnlich geht?

Was macht man dagegen?

21.03.2016 23:30 • 14.05.2018 #1


12 Antworten ↓


Hallo Morsel, herzlich Willkommen hier im Forum!

Ich bin zwar in einer Beziehung aber wir wohnen nicht zusammen. Ich bin in der Woche auch meist allein zu Hause. Ich weiss also wie sich Stille anfuehlt vor allem in einem Haus. Da ich erwerbsgemindert bin komme ich halt auch so nicht viel aus dem Haus. Wo wohnst du denn in NRW? Ich in der Naehe von Bonn.

Lg Anja

A


Ich kann die Stille nicht ertragen

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Kenne ich auch gut. Wie Anja bin ich glücklicherweise auch nur unter der Woche alleine. Dagegen machen kannst du viel, aber wenn die eigene Motivatin fehlt, auch wieder nichts

Ich zwinge mich in der Woche mindestens 5, besser 10 Kilometer am Tag zu laufen. Ich arbeite von zu Hause aus (momentan noch nicht viel, da ich erst seit kurzem freiberulich unterwegs bin) und muss an die frische Luft. Das hilft auch beim Einschlafen. Wenn das nicht so dein Ding ist - Sportverein! Irgendwas zum Auspowern, damit du die Ruhe zu Hause genießt. Es kann auch entspannend sein, wenn man keine Verpflichtungen zu Hause hat. Und denk immer daran: Du bist nicht alleine! Es gibt unheimlich viele Alleinstehende, denen es auch so geht. Das hilft.
Noch eine Idee für die Ostertage: Setz dich mal mit Geocaching auseinander. Das Wetter soll ja schön werden.
Wie sieht es mit Haustieren aus? Mit Hunden lernt man super Menschen kennen, wäre das mit deinem Job evtl. vereinbar? Wenn nicht, sind zwei (!) Katzen auch eine Möglichkeit, die Einsamkeit nicht so zu bemerken

Hallo,

also Haustiere sind in meiner Wohnung nicht erlaubt, diese Möglichkeit scheidet leider aus.
Sport ist grundsätzlich sehr gut, bloß mag ich unter der Woche abends im Dunkeln nicht alleine laufen gehen.
Am Wochenende morgens mache ich das eigentlich regelmäßig (ausser bei schlechtem Wetter).
Ich hab ein Pferd, wo ich jeden Abend nach der Arbeit bin, aber ich kann natürlich nicht die halbe Nacht im Stall verbringen.
Bis vor einem halben Jahr hatte ich 2 Pferde, bloß kann ich mir das als Single nicht mehr leisten und musste ein Pferd verkaufen. Die Zeit für 2 Pferde hätte ich definitiv, aber eben nicht das Geld.
Der Verkauf des Pferdes hat mich auch sehr traurig gemacht und da ist jetzt eben diese Lücke geblieben.

Hinzu kommt dann noch die Angst, dass meinem Pferd etwas passieren könnte, sobald mein Pferd krank ist oder krank werden könnte geht es mir sehr, sehr schlecht.
Das ist auch ein Grund, warum ich nicht noch mehr Tiere haben möchte, denn die Sorge, dass denen was passieren könnte, die möchte ich eigentlich nicht haben.

Teufelskreis, es geht nicht mit und auch nicht ohne

@anja ich komme aus der Ecke Mönchengladbach.
Ich hab gesehen, dass du Kontakte suchst, also schreiben könnten wir uns wenn du magst.

Hallo Morsel,

wie wäre es denn mit ein paar Ritualen? Oftmals überfällt einen die Einsamkeit in Momenten, in denen man sich eigentlich schrecklich langweilt, z.B. abends vor dem Fernseher. Man denkt dann daran, was man alles machen könnte, wenn man doch nur jemanden an seiner Seite hätte. Diese Einsamkeitsmomente sind schon fest im Tagesablauf intergriert.
Stattdessen könntest du deine Zeit einfach Mal verplanen mit Dingen, bei denen dein Kopf mitdenken muss. Das ist natürlich bei jedem etwas anderes.
Als Beispiel: Ich bin vor zwei Jahren in eine neue Stadt gezogen. Gesundheitlich bedingt konnte ich hier noch keine engen Kontakte knüpfen. Dazu habe ich einen Partner, der geschäftlich auch schonmal verreist oder nachts arbeitet. An solchen Tagen/ Wochen kann es dann schon ganz schön einsam werden. Um dem vorzubeugen habe ich irgendwann angefangen meinen Tagesablauf zu gewissen teilen zu ritualisieren. Dazu gehört z.B. dass ich abends gegen 21 Uhr erst Yoga mache, dann meditiere und danach Tagebuch schreibe. Um 22 Uhr gehe ich ins Bett. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel und sind auch erwünscht. Aber wenn ich dieses Programm abends durchziehe, dann weiss mein Körper automatisch, dass jetzt geschlafen wird.
Früher fiel es mir schwer ohne Partner an meiner Seite einzuschlafen - durch mein ritualisiertes Schlafengehen habe ich damit keinerlei Probleme mehr und auch meine Schlafqualität hat zugenommen.

Das ist jetzt natürlich nur ein Beispiel und man kann es für viele alltägliche Situationen abwandeln. Auch jeden Abend dem Pferd einen Besuch abzustatten, kann ein Ritual sein um runter zu kommen.

@Morsel
Ein eigenes Pferd ist ein Traum seit ich vier Jahre alt war - da hast du doch immerhin einen ganz wichtigen Partner
Ich verstehe deine Ängste diesbezüglich total; die hat wohl jeder, der seine Tiere liebt. Aber das gehört ja leider auch dazu.

Wie sieht es denn bei dir mit PC-Spielen aus? Ein schönes MMORPG wo du andere Spieler treffen kannst, dich einer Gilde anschließen und evtl über Teamspeak zu quatschen und gemeinsam zu spielen? Habe da schon einige liebe Menschen kennenlernen dürfen.

Du mußt doch nicht Singel bleiben. Du hast Freunde und eine Arbeit, auch wenn das keinen Partner ersetzt. Manche haben nichtmal das. Sei dankbar für diese Hilfe.
Die Stille hat auch Vorzüge, auch wenn das jetzt etwas seltsam klingt.
Versuche diese Vorzüge zu entdecken.
Ein Vorzug ist, daß die Stille uns in dieser hektischen zeit etwas lehren will.
Manchmal lernt man Dinge und sieht Dinge die man sonst nie gehört oder gesehen hätte, weil die Hektik sie aufgehalten hätte.

Zitat von Dubist:
Manchmal lernt man Dinge und sieht Dinge die man sonst nie gehört oder gesehen hätte, weil die Hektik sie aufgehalten hätte.

Das stimmt!
Mir geht es aber auch nicht gut an diesem Wochenende. Ich habe ja gar niemanden und werde die nächsten Tage niemanden zu Gesicht bekommen und mit niemandem reden. Erst am Dienstag wieder, da habe ich Sport. Ich überlege gerade, ob ich mir ein Programm zusammenstelle mit Kino- und Museumsbesuchen, um mich von der Einsamkeit abzulenken. Mir geht es immer besser, wenn ich wenigstens aus der Wohnung rauskomme.

Zitat von juwi:
Zitat von Dubist:
Manchmal lernt man Dinge und sieht Dinge die man sonst nie gehört oder gesehen hätte, weil die Hektik sie aufgehalten hätte.

Das stimmt!
Mir geht es aber auch nicht gut an diesem Wochenende. Ich habe ja gar niemanden und werde die nächsten Tage niemanden zu Gesicht bekommen und mit niemandem reden. Erst am Dienstag wieder, da habe ich Sport. Ich überlege gerade, ob ich mir ein Programm zusammenstelle mit Kino- und Museumsbesuchen, um mich von der Einsamkeit abzulenken. Mir geht es immer besser, wenn ich wenigstens aus der Wohnung rauskomme.


Wen siehst du am Dienstag wieder?
Weißt du Juwi, es ist nicht jeder so stark wie du.
Ich versteh das auch nicht wirklich, warum es Menschen gibt, die am Rande der Gesellschaft leben müssen.
Naja, das bleibt wohl auf längere Sicht ein Geheimnis.

Zitat von Dubist:
Wen siehst du am Dienstag wieder?

Ich meinte die Leute vom Sportkurs (da bin ich aber dann nicht hingegangen, außerdem ergab sich dort eh noch nie ein längeres Gespräch) und meinen Psychotherapeuten.

Zitat von Dubist:
Weißt du Juwi, es ist nicht jeder so stark wie du.
Ich versteh das auch nicht wirklich, warum es Menschen gibt, die am Rande der Gesellschaft leben müssen.
Naja, das bleibt wohl auf längere Sicht ein Geheimnis.

Ich finde nicht, dass ich stark bin...
Und ja, es ist nicht fair, dass manche so ausgeschlossen sind, nur weil sie mal sehr krank waren und ihre Freundschaften nicht pflegen konnten, sodass diese zerbrachen. So war es bei mir. Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und mein normales Leben zurückhaben.

Juwi, was denkst du darüber vielleicht doch wieder an die Liebe zu glauben? Darauf zu hoffen?
Vielleicht ist es ein Partner, wenn es doch keine Freundin oder Freundeskreis sein kann?
Was denkst du?
Hast du Angst davor jemand kennenzulernen? Zu Treffen?
Was denkst du darüber?
Ich habe auch in dem Sinne keine wirklichen Freunde mehr. Natürlich dachte ich man bekommt leicht Anschluss. Aber so war es eben nicht.
Viel Enttäuschung und Schmerz.
Allerdings hab ich ja meinen Mann und meine Familie. Und das war auch damals so, auch wenn meine Beziehung nicht immer die beste war, war es doch immer wieder ein Trost, wenn es mit den sogenannten Freundschaften nicht klappen wollte.
Heute hab ich mich damit abgefunden. Was soll es auch bringen dauernd Abfuhren zu kriegen. Nein liebe Juwi, das tue ich mir nicht an.
Aber aus meiner Sicht, ich kann auch falsch liegen, aber ich hoffe es ist so.
Ich denke, daß du mit einem Partner bessere Karten hättest als mit Frauenfreundschaften. Ich hoffe du findest noch einen Lieben Mann der zu dir passt!

Alles Liebe für dich

Zitat von Morsel:
Hallo,

ich habe Probleme mit dem Alleinsein. Bin seit Mai Single und lebe jetzt alleine.
Die Stille zu ertragen ist für mich unerträglich. Mit Fernsehen oder Radio geht es einigermaßen, einschlafen geht sehr schlecht. Meistens schlafe ich auf dem Sofa vor dem Fernseher.
Ich weiß auch irgendwie nichts mit mir anzufangen, ich habe zwar Bekannte und Freunde und wenn ich mit denen zusammen bin geht es mir gut, selbst meine Arbeit ist für mich angenehmer als Freizeit zu haben.
Ich würde wahrscheinlich durchdrehen, wenn ich meinen Job nicht hätte.
Aber jetzt droht das Osterwochenende, 4 Tage frei schrecklich.
Gibt es hier vielleicht jemanden, dem es ähnlich geht?

Was macht man dagegen?


Auch für dich alles Liebe und Gute!

Hallo. Ich habe da selber Jahre lang drunter gelitten. Das hatte kurz gesagt damit zu tun, dass ich mich selber mit mir nicht auseinandersetzen konnte. Zu viele probleme. Gewohnheit immer mit anderen zusammen zu sein und vom Chef beschäftigt werden zu müssen.

Ja dann habe ich mich mit mir auseinandergesetzt und habe gegen die Gewohnheit gearbeitet. Heut zu Tage drehen sich weder die Gedanken im Kopf noch dass ich auf Gesellschaft angewiesen bin. Ist nicht leicht gewesen... aber heute schlafe ich wie ein Baby und bevorzuge sogar das allein sein.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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