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Hallo,

ich finde keinen Weg raus aus meinem miesen Leben. Ich bin arbeitslos. Ich bin einsam, habe niemanden. Mit meiner Familie versteh ich mich nicht. Habe keine Partnerin. Bin oft sehr niedergeschlagen. Ich date zwar, aber ich habe nie jemand gefunden. Ich wünsche mir nur jemanden einer meiner Seite der mich mal tröstet, mich sieht, bei dem ich mich wohlfühle und das Gefühl habe jemand an meiner Seite zu haben. Ich hab eine große Traurigkeit in mir, die ich nirgends mal rauslassen kann.
Ich versuche viel um Leute kennenzulernen. Aber mittlerweile machen mir meine depressiven Phasen wohl alles kaputt. Wo soll bitte ein Weg aus dem Teufelskreis sein? Ich bin arbeitslos weil ich einsam und traurig bin, bin einsam weil ich niemanden habe den ich so richtig mag, und habe mittlerweile niemanden weil ich depressiv bin und abschreckend auf Menschen wirke.
Ich habe den Moment verpasst, wo ich vielleicht noch etwas hätte ändern können, wenn ich evtl damals die richtigen Entscheidungen getroffen hätte.
Jetzt denke ich immer häufiger daran nicht mehr Leben zu wollen, könnte ja vor einen Zug springen oder von einem hohen Gebäude.
Statt einer Therapie würde mir viel eher liebevolle Zuneigung helfen. Ein Therapeut kann sowas nicht geben.

23.05.2024 19:34 • 05.06.2024 x 1 #1


9 Antworten ↓


@Flabbergast mir geht’s genau so. Eigentlich wünsche ich mir auch jemanden der für einen da ist. Habe die selben negativen Gedanken wie du. Du bist nicht allein

A


Hoffnungslos und Depressiv

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Wenn Du einfach nur dasitzt wird sich nichts ändern. Man darf nicht so schnell aufgeben.
Wie allt bist Du? Ich vermute, noch jung. Jung ist bei mir jeder unter 40.Ich bin alt , fast 70.
Warum bist Du arbeitslos? Krankheitsbedingt? Oder keine Ausbildung?
Überall werden Arbeitskräfte gesucht, man muss sich bewerben, auch wenn das unter Umständen heißt 50 Bewerbungen oder mehr zu schreiben. Oft kann man sich telefonisch bewerben, manchen hilft eine Arbeitsvermittlung.
Das Jobcenter zahlt evtl. Fortbildungen, Ausbildungen usw.

Was hast Du versucht, um Menschen kennenzulernen? Finya oder sowas?
Ich halte nichts davon....Kontakt zum anderen Geschlecht zu finden ist nicht immer leicht. Frauen sind anspruchsvoller als früher. Gehst Du in Clubs oder abends in Lokale, wo Menschen Deines Alters hingehen?
Auch dort kann man vielleicht mit etwas Mut jemanden ansprechen. Meinen Mann habe ich in einem Bierkeller kennengelernt.
Zu welchen Gruppen könntest Du gehen?
Selbsthilfegruppen,kirchliche Gruppen, Vereine ?
Man muss nicht alleine sein.
Ich arbeite ehrenamtlich in der ev. Kirchengemeinde, dort gibt es etliche Gesprächs- und Hobby-Gruppen.
In ganz schlechten Momenten hilft die Telefonseelsorge oder auch ein psychiatrischer Dienst.
In unserer Stadt gibt es eine Beratungsstelle für Menschen in Krisensituationen.
Du musst Dich trauen und aktiv werden.
Schade, dass Dir Deine Familie nicht hilft....nichts geht über Familienbande....jedenfalls wenn man sich respektiert
und akzeptiert, wie die einzelnen Mitglieder leben und denken.
Ich wünsche Dir Mut.

@Sonnenmutter das ist nun mal wenn man in einer Depression ist und alte Gefühle hoch kommen nicht so leicht einfach mal was machen. Ich habe gelesen dass du vor gut zwei Jahren selbst sehr einsam warst geht es dir jetzt besser?

@Flabbergast : Am Sinnvollsten wäre es , Arbeit zu suchen oder zu klären , warum und wie lange du schon ohne Arbeit bist. Was hat du gelernt ?
Einsamkeit : Wie wäre es mit einem Haustier? Ein Hund kann viel Liebe geben und du kommst auch in Kontakt mit Menschen ( Hundebesitzern ) , wenn du mit dem Hund ausgehst.
Katzen sind auch lieb.
Ein Tier ist aber trotzdem kein Ersatz für einen Menschen. Hier bei uns in der kleinen Stadt gibt es mehrmals pro Woche Gesprächsangebote. Eines trägt den Titel Das offene Wohnzimmer .
Die Evangelische Kirche bietet auch sogenannte Plauderstunden in bestimmten Lokalen an.
Ich war etwa 4 mal in 6 Monaten bei so etwas. Nicht einmal ich fühlte mich dort ausgeschlossen. Es sind dort immer Frauen in der Überzahl.

So wichtig wie eine Partnerin auch ist, wird sie alleine nicht ausreichend sein um dir zu helfen. Es gibt im Leben verschiedene Säulen die Stabilität geben. Ein Partner ist nur eine davon.

Für (psychisch) kranke Menschen gibt es je nach Zustand Förderprogramme um wieder eine berufliche Tätigkeit ausüben zu können. Hast du Freunde mit denen du reden kannst? Welche Therapieerfahrungen ambulant/stationär/teilstationär hast du? Hast du es bereits mit Selbsthilfegruppen versucht?

@Flabbergast
Ich weiß oder mag nicht was Konstruktives dazu zu schreiben, doch ich wollte wenigstens anmerken, dass ich deine Gedanken verstehen kann. - Vergessen wir nicht: Wenn wir uns in einem depressivem oder sonstigen unschönen Zustand befinden, geht uns die Sicht auf das Ganze und auch auf die schönen Seiten verloren. Niemand möchte das Leben an sich loswerden, sondern die Schmerzen und die unguten Gegebenheiten, die Beschwernisse. Und das ist ein legitimer und völlig richtiger Ansatz.

ich finde auch es ist oft einfach gesagt tu was.Ich selbst leide unter schweren Depressionen und selbst das aufstehen ist eine Hürde für mich und dann gehe ich nicht mal raus.Habe vor der Depression alles was ich an Säulen hatte verloren,versuche mir gerade ein neues zuhause zu schaffen und das fällt mir sehr schwer.Es stimmt ich sollte mehr machen aber wenn der Antrieb fehlt ist es sehr schwer

Da ich selbst in einer ziemlich ähnlichen Lage bin, kann ich deine Gedanken sehr gut nachvollziehen.

Ich finde es schade, dass du eine Therapie so abzulehnen scheinst, da es den Anschein macht, sie würde dir nicht helfen.
Du hast absolut recht, eine Therapie ist kein Ersatz für ein funktionierendes Sozialleben, aber es ist der erste Schritt sich selbst wieder aufzubauen. Sie kann dir helfen Gedanken zu ordnen, Probleme aufzuarbeiten und dich selbst wieder zu akzeptieren trotz, bzw auch mit deinen Fehlern.

Versteife dich nicht darauf, unbedingt jetzt jemanden finden zu müssen/können. Das sollte einer der folgenden Schritte sein, aber nicht dein Erster. Für den Anfang kümmer dich um dich selbst, das kann auch bedeuten erstmal wieder anfangen sich regelmäßig zu pflegen. I know, das hört sich verdammt dumm an und wirkt lächerlich, aber es hat mir am Anfang sehr geholfen den ersten kleinen Schritt aus dem Teufelskreis zu wagen. Weitergehend kann es bedeuten wieder damit anzufangen Dinge zu tun, die einem einst viel Spaß bereitet haben.

Wenn du den Schritt hinter dir hast, kannst du den nächsten kleinen Schritt wagen. Es kann alles Mögliche sein, das ist sehr individuell. Erwarte nur keine Wunder, die werden nicht kommen, versuch die kleinen Dinge wieder lieben zu lernen, bevor du dich an das große wagst.

Mag sich alles irgendwie dumm anhören, das dachte ich zunächst auch, aber es hat mir persönlich wirklich sehr geholfen den Teufelskreis langsam zu durchbrechen.

Achso.. ich weiß nicht wie es dir geht, ich habe mich selbst immer verachtet, wenn ich mich mal ausgekotzt habe, aber auch das ist vollkommen in Ordnung.

Ein kleiner Tipp bzgl der Einsamkeit, es wurde ja schon benannt, Tiere. Viele örtliche Tierheime suchen immer wieder Freiwillige, die sich um die Hunde kümmern - Gassi gehen, mit ihnen spielen. Die Tiere geben unglaublich viel Liebe, probier es mal aus

Eine Antwort wo der Ausweg in so einer Situation ist, hab ich nicht aber deine Verzweiflung kann ich verstehen. Ich empfinde es auch als schwierig wieder geeignete soziale Kontakte zu finden. Gesunde Menschen haben sehr oft kein Verständnis für Depressionen. Was hast du versucht um neue Leute kennen zu lernen?

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Dr. Reinhard Pichler
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