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Hallo zusammen,

ich bin mit 20 Jahren wegen dem Job von zuhause in eine 300 km entfernet Stadt gezogen.
Ich hatte dort nichts und niemanden und somit habe ich die Abende und auch die Wochenenden meist alleine verbracht. Nach etwa einem Jahr bin ich dann an einer Angststörung erkrankt. Mittels Psychologin und einer darauffolgenden Partnerschaft habe ich meine Ängste in den Griff bekommen. Jetzt bin ich 36 und habe mich vor einigen Wochen von meiner Partnerin getrennt. Nach und nach stellen sich jetzt die gleichen Ängste ein, welche ich damals auch durchlebt habe. Ich komme mit diesem verdammten Alleine sein nicht klar. Obwohl ich trotz Partnerin auch oft alleine war, hat mir das nie was ausgemacht. Allein die Tatsache jetzt keinen Rückhalt zu haben versetzt meinen Körper in totale Alarmbereitschaft. Klar war ich damals ein junger Kerl und hab sicherlich einen Knacks bekommen aber jetzt habe ich doch ganz andere Voraussetzungen. Gedanklich kann ich auch alle Ängste und Sorgen entkräftigen, hilft aber nicht.

Damit ich endlich meine Ruhe finde, versuche ich jetzt meine Vergangenheit aufzuarbeiten und dabei bin ich auf folgende Sache gestoßen:

Ich erinnere mich daran, mir damals Sorgen gemacht zu haben, durch die einsamen Wochenenden und Abende den Umgang mit Menschen zu verlernen, mich nicht mehr ausdrücken zu können, zu verdummen, wahnsinnig zu werden (so wie der Typ in Shining) usw. Ich habe mir eingeredet die Skills zu verlernen, wenn man sie nicht täglich praktiziert. Das hat sicherlich am Ende dazu geführt, das ich mich selber dermaßen verängstigt und somit meine Fertigkeiten tatsächlich gehämmt habe, was mich schlussendlich total in Angst und Unsicherheit versetzte.

Da ich das damals nicht einordnen konnte, war ich natürlich bestätigt in meiner Annahme das die einsamen Phasen mich kaputt machten. Das es auch die negativen Gedanken sein könnte, darauf bin ich damals nicht gekommen.

Ich glaube das meine heutige Angst vor dem Alleinsein aus dem o.g. Glaubensmuster herrührt. Ich mache mir vielleicht immer noch Sorgen, das ich Montags nicht mehr der bin, der ich Freitags war, wenn ich das Wochenende mit mir alleine verbracht habe.

Klingt jetzt blöd, aber das scheint mir wohl nach wie vor Angst zu machen. Alleinsein ist natürlich nicht erstrebenswert, aber andere sind viel länger mit sich allein.

Was glaubt Ihr, wie ich die Sache in den Griff bekomme?
Wie bekommt man so ein Denkmuster aus dem Kopf.


Danke schon mal für eure Hilfe.

Gruß

22.02.2014 17:56 • 22.02.2014 #1


3 Antworten ↓


Hallo Django,
es stimmt Angst kann einen blockieren und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten schmälern.
Aber Angst ist nur ein Gefühl. Und es kann dich in die Irre führen bzw dir etwas falsches einzureden versuchen.
Du wirst deine Skills ganz sicher nicht verlernen. Außerdem gewinnst du durch einsame Abende auch Ruhe und kannst vielleicht
zu mehr innerer Harmonie gelangen. Und dabei auch rausfinden was dir gut tut?
Am besten du kämpfst nicht gegen die Einsamkeit sonst wird es mehr weh tun. Vielleicht ist sie auch in dein Leben gekommen um
dich auf etwas hinzuweisen?
Versuche mal mehr Vertrauen in dich aufzubauen.

LG
Andreas

A


Falsches Denkmuster und dadurch Angst

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Hallo Andreas,
innere Ruhe und Harmonie klingt super. Aus Mangel an diesem hab ich mich auch von meiner Partnerin getrennt.
Am Ende hatte ich sogar Schlafstörungen, welche ich immer noch habe. Die gehen sicherlich auch nicht von
heute auch Morgen weg.

Es fällt mir aber unheimlich schwer die Zeit alleine zuhause zu genießen und deswegen stellt sich keine innere Ruhe und Harmonie ein. Mein Körper ist in ständiger Alarmbereitschaft. Erkären kann ich mir das nur durch das oben erwähnte falsche Denkmuster. Ich kontrolliere mich permanent selber, bin andauernd in Gedanken, laufe wirr durch die Wohnung und erschrecke mich, wenn ich irgendwas in völliger Geistesabwesenheit getan habe. Irgendwie ist es doch klar, wenn ich solche Ängste mit dem Alleinsein verbinde, das ich permanent in mich gekehrt bin.

Ich will da unbedingt raus und mich entspannen und meine Zeit geniessen.

LG

Hallo Django,
Einsamkeit auszuhalten ist manchmal nicht schön. Vielleicht hilft es folgendes Denkmuster abzulegen:
Verdammt ich fühle mich einsam?
Einsamkeit ist ein Gefühl. Gefühle kommen und gehen. Das kann man sich auch vor Augen halten.
Auch schön ist es ein neues Hobby zu finden oder eine Tätigkeit in der man sich völlig vergessen kann.
Klar in der Einamkeit tauchen viele Gefühle auf. Die wollen vielleicht auch dass man sich näher mit ihnen beschäftigt
und sie anschaut. Wenn du willst kannst du auch das eine oder andere davon bearbeiten.

LG
Andreas





Dr. Reinhard Pichler
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