Das ist jetzt die Angst vor der ungewohnten Situation. Du fürchtest Dich wahrscheinlich vor dem, was da mit dir passiert. Ich kenne das sehr gut von den Krankheitsängsten. Plötzlich dreht sich alles nur noch darum. Man kommt in Gedankenstrudel, in denen man sich immer tiefer verlieren kann, bis man tatsächlich zweifelt, den nächsten Tag noch zu erleben. Das endet manchmal in der Notaufnahme (wo man dann gesagt bekommt, dass man nichts hat und nach Hause gehen kann) oder in einer durchwachten Nacht, nach der man gerädert dasitzt und sich fragt, was eigentlich los ist.
Das ursprüngliche Problem rückt in den Hintergrund, und man scheint nur noch aus Angst zu bestehen. Eine solche Fixiertheit kostet viel Kraft, und trotzdem hält man sich panisch wach, wie einer, der weiß, dass etwas Schlimmes passieren würde, wenn er einschläft.
Ich weiß, dass das ein recht lächerlicher Tipp ist in Deiner derzeitigen Lage. Aber versuch dich irgendwie zu entspannen. Versuch Abstand zu gewinnen. Jeder muss für sich selbst einen Weg finden, sich zu entspannen, es gibt da wahrscheinlich kein Patentrezept. Mir persönlich helfen in diesen Extremsituationen (Panik-Attacken) meistens monotone Beschäftigungen, wohingegen Ablenkungsversuche via Fernsehen/YouTube gar nicht helfen.
Versuch dir auch vor Augen zu führen, dass Du Dich derzeit in einer Ausnahmesituation befindest, die - ganz wichtig! - wieder vorbei gehen wird. Eine Krise. Es wird ein Danach geben, und Du wirst Dich wieder besser fühlen, auch wenn Du Dir das jetzt vielleicht nicht vorstellen kannst.
Dein Körper ist in Extremsituationen weit stärker als Deine Psyche. Wenn es knapp wird, wird er Dir das unmissverständlich zu verstehen geben, und er wird sich den Schlaf nehmen, den er braucht.
Versuch nicht in den Kategorien immer oder niemals zu denken. Diese Kategorien gelten im Allgemeinen für Lebewesen nicht. Lebewesen verändern sich, kein Zustand hält ewig an. Wichtig ist, dass Du zu einer Entspannung findest und Dir gut zuredest. Versuch Vertrauen zu Deinem Körper zu finden. Er wird sich so verhalten, wie es für ihn am besten ist. Und je weniger Du Dich einmischst, desto zuverlässiger wird er das tun.