Hallo ihr!
Ich bin 22 und studiere seit 3 Jahren Mathematik, derzeit in einer deutschen Großstadt. In dieser Zeit bin ich dreimal umgezogen. Durch Undiszipliniertheit und Hochschulortwechsel bin ich schon ein Jahr über der Regelstudienzeit und es ist noch mehr in Aussicht.
Am liebsten würde ich das Studium hinschmeißen, denn ich interessiere mich überaus wenig für Mathe und kann mit den Kommilitonen einfach nichts anfangen. Die sind mir oft zu..ernst.
Es gibt einige Gründe dafür warum ich zuende studieren werde:
Nach 3 Jahren bricht man kein Studium ab. Meinem Vater könnte ich nie wieder unter die Augen treten. Mir fällt kein anderes Studienfach ein das mir besser gefallen würde. Mir fällt kein Beruf ein, den ich gerne ergreifen würde. Ich würde in Scham ertrinken.
Ich bin ein ausgesprochener Einzelgänger, schon immer gewesen soweit ich zurückdenken kann. Das liegt in der Familie. Meine Schwester und Mutter sind ganz ähnlich. Als Kind bin ich viel umgezogen, aber überall wo ich hinkam hatte ich einen besten Freund und noch ein paar andere Spielkameraden. Als ich nach dem Abi studieren ging hat sich die Situation geändert.
Im ersten Jahr hatte ich eine handvoll Bekannte an der Uni, aber mit denen habe ich nie etwas gemacht. Im zweiten Jahr entdeckte ich den Hochschulsport. Dort hatte ich dann einige Bekannte, aber mit denen habe ich nie etwas gemacht. Im dritten Jahr kam ich in eine neue Stadt in der der HSP sehr unvorteilhaft war. Also hatte ich nur noch die Bekannten an der Uni und mit denen habe ich nie etwas gemacht. Außerdem komme ich seit einiger Zeit nicht mehr mit ihnen klar. Zu ernst dieser Menschenschlag
Ich hatte eine Freundin! Über ein Jahr. Sie war eine Freundin meines besten Freundes. Ich war von ihr eigentlich nicht sonderlich angetan, aber ich gab mein bestes so zu tun als ob und hatte offenbar erfolg. Wir verbrachten jedes Wochenende mit ihren Freunden. Das war interessant und äußerst nervenaufreibend. Schließlich machte ich ebenso spontan mit ihr schluss wie wir zusammen gekommen waren, weil ich ihre Freunde nicht mehr ertrug. Zu ernst diese Leute.
Seit meiner frühen Adoleszenz habe ich größtenteils in Chatrooms gelebt. Dort hatte ich immer wieder bis zu einjährige intensive Freundschaften, die dann einigermaßen abrupt abbrachen, meistens war ich zuende hin entnervt von der Person.
Nun habe ich im Laufe der Zeit festgestellt: Ich vermisse Menschen nicht. Eine Person die ich heute überaus schätze kann ich morgen ohne weiteres für immer zurücklassen und das tue ich auch zu meinem Erstaunen recht oft, irgendwie impulsiv. Außerdem komme ich mit der überwiegenden Zahl der Menschen nicht zurecht.
Früher dachte ich dies liege daran, dass ich aufgrund meiner einzelgängerischen Vergangenheit keine Umgangsformen gelernt hätte. Heute stelle ich eher fest, dass meine Art zu reden und mein Humor sehr eigenwillig sind (inkohärent, oberflächlich und lästerlich). Ich ertrage Menschen die sich selbst wichtig nehmen nicht. Außerdem habe ich keine Hobbys. Ich begeistere mich immer stoßweise mit hoher Intensität für Dinge, etwa für Sport oder Mathematik (weshalb ich das Studium auch aufnahm) oder eine Sprache oder eine Gruppe (Verein, Clique, Partei). Ich habe allerdings gemessen, dass 6 Wochen die längst mögliche und 3 Wochen die durchschnittliche Dauer dieser Begeisterung sind. Danach will ich mit dem Gegenstand nichts mehr zu tun haben. Das verhindert jedes Hobby und regelmäßigen Verkehr.
Nun habe ich eure geschätzte Geduld genug strapaziert und komme zum eigentlichen Punkt. Meistens bin ich allein aber nicht einsam. Ich dachte ich hätte mich arrangiert mit meinem Wesen und fühlte mich meistens recht wohl. Jetzt ist allerdings etwas passiert, was diese Zufriedenheit stark relativiert hat. Ich hatte einen Traum, ein Vorhaben um genau zu sein, nämlich nächsten Herbst für ein Jahr ins Ausland zu gehen.
Dieses Vorhaben ist jetzt unmöglich geworden, der Traum ist geplatzt.
Ich erfuhr es in der Uni und empfand zunächst gar nichts.
Zuhause dann ergriff mich Panik die bis heute anhält und vor allem in den Abendstunden bemerkbar wird. Ich betrachtete mein Zimmer und sah eine Einöde. Ich hatte all die Unzufriedenheit mit meinem sozialen Netzwerk, meinem Studium und der fehlenden Orientierung im Leben überlagert, indem ich vom Ausland geträumt hatte. So mache ich das meistens. All die Umzüge und natürlich auch mein Schüleraustausch hatte ich zu diesem Zweck durchgeführt.
Das war mir natürlich auch vorher klar, aber jetzt wurde es schmerzhaft bewusst und so kam mir der Gedanke euren Rat einzuholen.
Die Frage lautet: Wie kann ich damit umgehen, dass ich zwar Menschen brauche, aber nicht mit ihnen umgehen kann? Wie kann ich mich damit arrangieren , dass ich furchtbar gerne ein, zwei gute Freunde hätte, aber nicht die Geduld mich mit ihnen zu befassen.
Und schließlich der letzte Ausblick: Wie damit, dass ich mein Leben ohne Familie als leer und nutzlos ansehe, furchtbar gerne Kinder hätte, aber nicht die Stabilität dafür besitze eine Beziehung zu führen, noch dafür ihnen konstante Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen, wie es sein sollte?
Zugegeben in den Fragen steckt ein bisschen Spekulation meinerseits, da ich ja jung bin und noch recht unerfahren. Aber diese Fragen bewegen mich dieser Tage. Für Ansätze wäre ich sehr dankbar.
Liebe Grüße!
Ich bin 22 und studiere seit 3 Jahren Mathematik, derzeit in einer deutschen Großstadt. In dieser Zeit bin ich dreimal umgezogen. Durch Undiszipliniertheit und Hochschulortwechsel bin ich schon ein Jahr über der Regelstudienzeit und es ist noch mehr in Aussicht.
Am liebsten würde ich das Studium hinschmeißen, denn ich interessiere mich überaus wenig für Mathe und kann mit den Kommilitonen einfach nichts anfangen. Die sind mir oft zu..ernst.
Es gibt einige Gründe dafür warum ich zuende studieren werde:
Nach 3 Jahren bricht man kein Studium ab. Meinem Vater könnte ich nie wieder unter die Augen treten. Mir fällt kein anderes Studienfach ein das mir besser gefallen würde. Mir fällt kein Beruf ein, den ich gerne ergreifen würde. Ich würde in Scham ertrinken.
Ich bin ein ausgesprochener Einzelgänger, schon immer gewesen soweit ich zurückdenken kann. Das liegt in der Familie. Meine Schwester und Mutter sind ganz ähnlich. Als Kind bin ich viel umgezogen, aber überall wo ich hinkam hatte ich einen besten Freund und noch ein paar andere Spielkameraden. Als ich nach dem Abi studieren ging hat sich die Situation geändert.
Im ersten Jahr hatte ich eine handvoll Bekannte an der Uni, aber mit denen habe ich nie etwas gemacht. Im zweiten Jahr entdeckte ich den Hochschulsport. Dort hatte ich dann einige Bekannte, aber mit denen habe ich nie etwas gemacht. Im dritten Jahr kam ich in eine neue Stadt in der der HSP sehr unvorteilhaft war. Also hatte ich nur noch die Bekannten an der Uni und mit denen habe ich nie etwas gemacht. Außerdem komme ich seit einiger Zeit nicht mehr mit ihnen klar. Zu ernst dieser Menschenschlag
Ich hatte eine Freundin! Über ein Jahr. Sie war eine Freundin meines besten Freundes. Ich war von ihr eigentlich nicht sonderlich angetan, aber ich gab mein bestes so zu tun als ob und hatte offenbar erfolg. Wir verbrachten jedes Wochenende mit ihren Freunden. Das war interessant und äußerst nervenaufreibend. Schließlich machte ich ebenso spontan mit ihr schluss wie wir zusammen gekommen waren, weil ich ihre Freunde nicht mehr ertrug. Zu ernst diese Leute.
Seit meiner frühen Adoleszenz habe ich größtenteils in Chatrooms gelebt. Dort hatte ich immer wieder bis zu einjährige intensive Freundschaften, die dann einigermaßen abrupt abbrachen, meistens war ich zuende hin entnervt von der Person.
Nun habe ich im Laufe der Zeit festgestellt: Ich vermisse Menschen nicht. Eine Person die ich heute überaus schätze kann ich morgen ohne weiteres für immer zurücklassen und das tue ich auch zu meinem Erstaunen recht oft, irgendwie impulsiv. Außerdem komme ich mit der überwiegenden Zahl der Menschen nicht zurecht.
Früher dachte ich dies liege daran, dass ich aufgrund meiner einzelgängerischen Vergangenheit keine Umgangsformen gelernt hätte. Heute stelle ich eher fest, dass meine Art zu reden und mein Humor sehr eigenwillig sind (inkohärent, oberflächlich und lästerlich). Ich ertrage Menschen die sich selbst wichtig nehmen nicht. Außerdem habe ich keine Hobbys. Ich begeistere mich immer stoßweise mit hoher Intensität für Dinge, etwa für Sport oder Mathematik (weshalb ich das Studium auch aufnahm) oder eine Sprache oder eine Gruppe (Verein, Clique, Partei). Ich habe allerdings gemessen, dass 6 Wochen die längst mögliche und 3 Wochen die durchschnittliche Dauer dieser Begeisterung sind. Danach will ich mit dem Gegenstand nichts mehr zu tun haben. Das verhindert jedes Hobby und regelmäßigen Verkehr.
Nun habe ich eure geschätzte Geduld genug strapaziert und komme zum eigentlichen Punkt. Meistens bin ich allein aber nicht einsam. Ich dachte ich hätte mich arrangiert mit meinem Wesen und fühlte mich meistens recht wohl. Jetzt ist allerdings etwas passiert, was diese Zufriedenheit stark relativiert hat. Ich hatte einen Traum, ein Vorhaben um genau zu sein, nämlich nächsten Herbst für ein Jahr ins Ausland zu gehen.
Dieses Vorhaben ist jetzt unmöglich geworden, der Traum ist geplatzt.
Ich erfuhr es in der Uni und empfand zunächst gar nichts.
Zuhause dann ergriff mich Panik die bis heute anhält und vor allem in den Abendstunden bemerkbar wird. Ich betrachtete mein Zimmer und sah eine Einöde. Ich hatte all die Unzufriedenheit mit meinem sozialen Netzwerk, meinem Studium und der fehlenden Orientierung im Leben überlagert, indem ich vom Ausland geträumt hatte. So mache ich das meistens. All die Umzüge und natürlich auch mein Schüleraustausch hatte ich zu diesem Zweck durchgeführt.
Das war mir natürlich auch vorher klar, aber jetzt wurde es schmerzhaft bewusst und so kam mir der Gedanke euren Rat einzuholen.
Die Frage lautet: Wie kann ich damit umgehen, dass ich zwar Menschen brauche, aber nicht mit ihnen umgehen kann? Wie kann ich mich damit arrangieren , dass ich furchtbar gerne ein, zwei gute Freunde hätte, aber nicht die Geduld mich mit ihnen zu befassen.
Und schließlich der letzte Ausblick: Wie damit, dass ich mein Leben ohne Familie als leer und nutzlos ansehe, furchtbar gerne Kinder hätte, aber nicht die Stabilität dafür besitze eine Beziehung zu führen, noch dafür ihnen konstante Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen, wie es sein sollte?
Zugegeben in den Fragen steckt ein bisschen Spekulation meinerseits, da ich ja jung bin und noch recht unerfahren. Aber diese Fragen bewegen mich dieser Tage. Für Ansätze wäre ich sehr dankbar.
Liebe Grüße!
18.07.2009 10:30 • • 19.07.2009 #1
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