@violencia
Hier nun meine Interpretation von „Bälde“. Liege ich damit über oder unter dem Schnitt? (PN)
Gratulation zu Deinem gewählten Nick. Dieser macht jetzt für mich mehr als Sinn. Violencia das ultimative Beispiel eines Paradoxums, der Klassiker.
Ich gestehe, ich hatte schon die Befürchtung, dass ein südeuropäisches Pärchen dem zuständigen Standesbeamten auf Nachfrage antwortete:
Der Vorname ist den Umständen des Aktes ihrer Zeugung geschuldet. Uppps, mein schwarzer Humor jetzt, verzeih!
Eckdaten?, brauch ich noch Eckdaten? Nein danke, auf meine längst gestellten Fragen hast Du mir ja bereits alle Wesentlichen zugespielt.
Oh, halt, eine hab ich noch, mit der ich schon seit Tagen schwanger geh. Wo hast du bloß Deine Tastatur geschossen? Auf dem osteuropäischen Basar, ca. 1. Std. von uns entfernt (optimistische Schätzung)? Ich will mich da ja nicht einmischen, aber solltest Du an einer Modifizierung interessiert sein, hier mein Tipp: Nicht nur Vokale gibt es günstig beim Glücksrad zu kaufen. Aber ich glaub, das weißt Du längst. Hast Du Dir da nicht eben noch schnell Die GroßHochStellTasten besorgt?!
Entwirrung: „Schwerer Straftatbestand“ bezog sich auf Deine Hinterlassenschaften auf dem Pfad nach Berlin - §§ 211-213, 222 (32?) StGB
Vorneweg: Du bist im Hinblick auf Deine Selbstbetrachtung dazu fähig, Dich auf die Metaebene zu begeben und Du hast einen Humor weit weg vom Mainstream.
Verdammt, wo war noch mal dieser „Das-gefällt-Abe-Button“? Hilft ja nix, dann halt so:
Willkommen im ästhetischen Underground.
Aha, trotz purer Unlust reißt Du Dich zusammen, gehst täglich in die staubige, Dir feindselig gesinnte Welt und lässt Dich von ihr berieseln. Willkommen in Abes (Ex-) Oddworld. Wo war hier nochmal der „das-ist-ja-fast-kafkaesk/masochistisch-Button“? Tatbestand der „vorauseilenden Prophezeiung“, ik hör dir trapsen, wa!
Deine Gedanken kreisen permanent um die Frage:
Warum sind DIE MENSCHEN nicht empathiefähig, warum sind sie so grausam zueinander/mir, warum sind sie so lieblos, warum so blind und so verschlossen, warum stets darauf beharrend, dass der kategorische Imperativ für die anderen aber nie für sie selbst zu gelten hat, warum so egoistisch, etc..
UND
Warum wird mir ständig suggeriert, dass ich mich in DIE MENSCHEN hineinversetzen und ja immer achtsam mit ihnen umzugehen habe. Ohne nur einen Hauch von selbigem zurück zu bekommen.
Ach so, das ist alles?
Einfach und schnell beantwortet:
Also bei DEN MENSCHEN handelt es sich:
Erstens! Lediglich um eine verschwindend geringe Anzahl einer marginalen Gruppe der Gesellschaft (wäre ja noch schöner, wenn sich so was zu stark vermehren würde).
Und
Zweitens! Es ist gerade die NATUR, das WESEN von Egomanen, Egoisten, (maligner) Narzissten, dissozial gestörten Persönlichkeiten, etc., etc., dass sie so, wie von Dir wahrgenommen, auf ihre Umwelt ausstrahlen. Aber halt ihre Baustellen.
Deine „Warum-Frage“ find ik klasse, wa! Aber dreh sieh doch einfach mal um ein paar Grad.
Dann ergibt sich doch urplötzlich ein ganz anderes Bild.
Warum beschäftige ich mich den ganzen Tag mit solchen, nicht nur für mich, absolut toxischen MENSCHEN? Warum lasse ich zu, dass ich mir dadurch selbst den Blick für die tollen, netten, empathiefähigen und auf meiner Wellenlänge schwimmenden Leute versperre. Und – mittelbar – dass ich auf diese genauso sympathisch wirke, wir uns kennen lernen und ich meinen Freundeskreis mehr und mehr mit diesen tollen Leuten bereichere.
Warum kann ich einfach nicht mit den toxischen Menschen aus meiner Vergangenheit abschließen? Warum kann ich mir nicht verzeihen (nicht zu verwechseln mit – denen nicht verzeihen können), dass ich es zu lange zugelassen habe, dass diese auf meine Psyche negativ eingewirkt haben? Und, dass ich dadurch stets denke, dass alle Menschen so gestrickt sind. Sowie dass ich dadurch keinen Blick frei habe für die wahren tollen menschlichen Perlen dieser Stadt? Gut, zugegeben, eine Minderheit. Aber vielleicht gerade deshalb besonders Wertvoll und äußerst lohnenswert sich mal endlich mit offenen Augen und Ohren auf die Suche nach ihnen zu begeben.
Oder anders: Vielleicht solltest Du die Teilnehmer der Freak-Show da draußen mal (möglichst) vorurteilsfrei betrachten. - Weiterhin mit dem Funktionsprinzip der Wertstarrheit zu agieren erscheint mir doch eher weniger sinnig.
Nebenbei, diese Funktionsweise liegt ja der südindischen Kokosnuss-Affen-Falle zugrunde und hat sich schon seit Jahrhunderten prächtig bewährt – nun gut, natürlich nicht für die Affenbande. Die legendäre Falle kennst Du ja, oder? -
Wie Du eine Angelschnur an einem See betrachtest, und Violencia, verlass Dich drauf, über kurz oder lang wirst Du ein leichtes Rucken spüren, eine kleine, bescheidene Tatsache, die schüchtern anfragt, ob Du an ihr interessiert bist. Tata, Violencia hat - wider erwartend - bereits ihre ersten Sanguiniker entdeckt!
Das ist das Prinzip, das dafür sorgt, dass die Welt nicht stehenbleibt. Du musst Dich für sie und ihre Bewohner interessieren. (Hilft ja nix - Anm. d. Red.)
Nach einer Weile wirst Du vielleicht feststellen, dass dieses gelegentliche Rucken an der Leine
interessanter ist als Dein ursprüngliches Vorhaben, - Dein aktuelles, anscheinend von Dir selbst als zapfighochzehn empfundene, Dasein, bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag weiter zu verfolgen.
Sollte das eintreten, hast Du so eine Art Höhepunkt erreicht. Du bist dann nicht mehr bloß eine hilflose Beobachterin Deines Lebens. Dann beginnst Du viel mehr gerade auch eine Wissenschaftlerin in eigener Sache zu werden. Und Du hast ab da die Entmutigung Deiner bisherigen Wertstarrheit, und das hieraus resultierende Gefühl der Macht-, Sinn- und Hilflosigkeit, überwunden.
Du hattest verdammt gute Gründe nach Berlin zu flüchten. Geschenkt, ist abgefrühstückt.
Mach Dich nun nicht zum Skla. Deiner schlechten Erfahrungen und der daraus resultierenden „pessimistisch selektiven Wahrnehmung“.
Das ist eine Selbstkasteiung und ein Selbstgespräch mit dem Beelzebub.
Raus aus dem Tohuwabohu, raus aus dem Raum mit erwartungsvollem, offenem Blick.
Deine Gegner sind schon lange nicht mehr Deine ehemaligen toxischen Bekanntschaften oder die paar Freaks da draußen, sondern Du selbst. Setz dich hin und spür Deine Vergänglichkeit, und dann nimm das Leben (wieder?) an als das, was es ist, Gnade und endlich bzw. cruel, crazy and beautiful.
Weil, es ist nicht die Umgebung und das Umfeld was Dich „wunschlos und glücklich“ werden lässt, sondern dass, was Du damit gedenkst anzufangen - it's in the way that you use it.
Beyond the door, strange cruel beautiful years lie waiting for you
It's your world so live in it
It's a cruel crazy beautiful world
Solltest Du Dich überwinden können, dem Rucken nachzugeben, dann bin ich ja tierisch gespannt, wo Deine neuen Lieblingsplätze in Berlin sind, also da wo die Quote halt hoch ist „Empathiefähige Stadtperlen“ kennen zu lernen. Und vor allem, welche Kleinigkeiten Dich genau da hingeführt haben. Du wirst doch berichten, oder?
Verdammt, mir krampfen langsam die Fing.......!
Gruß Abe
Aktueller Status: wunschlos und glücklich
07.08.2011 09:32 •
#9