Hi Chris,
danke für den Bericht!
Zitat von Chris333: Die Kinder hatten den Wunsch, dass Mama auch mitkäme. Und sie stimmte überraschend zu.
Ich fürchte, das tat sie lediglich den Kindern zuliebe.
Zitat von Chris333: Auf der Hinfahrt warfen die Kinder wiederholt auf, dass wir doch bitte eine Familie sein sollen, dass es doch gut sei wenn wir zusammen sind und dergleichen. Meine Frau erwiderte diesmal kein kategorisches Nein, sondern wir müssen sehen….
Weil ein Nein für die Kinder zu hart gewesen wäre und sie an diesem Tag keine Grundsatzdiskussionen führen wollte, hat sie die Antwort vertagt - ein übliches Unterfangen zwischen Mutter und Kind.
Zitat von Chris333: Aber sie hat wie immer jede sich bietende Minute am Smartphone verbracht. Schreibend. Womöglich mit dem neuen Bekannten/Freund/wasauchimmer.
Evtl. hat sie ihren ursprünglichen Plan aufgrund der expliziten Kinderwünsche kurzfristig geändert und wollte quasi parallel auf der anderen Party dabei sein...
Zitat von Chris333: Ängste, Misstrauen, das Gefühl, dass da jetzt über mich geschrieben werden könnte und wie ungern sie mit mir unterwegs ist, weil ich so ein depressiver Trottel bin.
Was sie schreibt und denkt, ist leider ihre Sache. Übernimm bitte nicht
ihren Part aus
Deiner Sicht. Das führt zu nix außer Rundumfahrt.
Zitat von Chris333: Auf der Rückfahrt die überraschende Frage, ob ich mit zu den Schwiegereltern rein kommen wolle, es würde gegrillt werden. Ich freute mich insgeheim das dritte mal, überlies den Kindern die Entscheidung. Also ging ich noch kurz mit. Dort aber, hat sie eigentlich kein Wort mehr mit mir gesprochen, nur geraucht und getippt. Ich saß dort etwas verloren. Habe mich dann auch etwas früher verabschiedet und bin wieder gefahren.
Dies könnte auf Initiative der Schwiegerleute anvisiert worden sein. Ihr Verhalten zeigte eindeutig, dass sie nur Statist war.
Zitat von Chris333: Eben habe ich erzdummer Trottel ihr nur kurz geschrieben, dass ich es schön fand das sie mit gefahren ist. Ein Satz. Die Antwort hat jeden Funken Hoffnung zerstört. Sie hätte nichts dagegen einmal im Monat so etwas (explizit) als Eltern zu machen. Das hat gesessen.
Genau hier würde ich an Deiner Stelle tatsächlich Kante zeigen und ab jetzt NICHT mehr auf solche Familienaktionen setzen. Nur, wenn
Du Dich vollständig auf dieses Schauspiel des Monats in exakt diesem Format einlassen kannst, würde ich das den Kindern zuliebe tun. Bedenke:
sie ist abgehauen, nicht Du.
Die Kinder werden es verkraften, wenn Papa halt nur als Papa zu haben ist. Es könnte auch sein, dass sie nur deshalb eine regelmäßige gemeinsame Aktion will (!?), um Deinen Einfluss auf die Kinder unter Kontrolle zu haben.
Zitat von Chris333: Jetzt fühle ich mich wieder verzweifelt, denke wieder darüber nach mein Leben zu beenden. Alles wird unscharf in meinem Kopf. Keine Klarheit mehr. Keinen Sinn mehr. Außer die Kinder, ja… Das Einzige.
Wenn es dieses - in jeder Hinsicht unscharfe Wochenende nicht gegeben hätte, sähe die Sache sicher etwas anders aus. Überbewerte es nicht und verfolge weiter Deinen Plan,
Dich zu stabilisieren. Alles was Du für Dich tust, tust Du auch für die Kinder. Bedenke: in 20 Jahren hast Du mit ihnen vielleicht eine ganz andere Beziehung, die weitaus wertvoller für alle Beteiligten ist, als wenn ihr - verzweifelt - zusammen geblieben wärt.
Bzgl. der Verhaltensauffälligkeiten der Kinder hingegen müsst Ihr aktiv werden und zwar indem Ihr Euch Hilfe holt. Notfalls musst Du mal mit den Schwiegereltern darüber reden. Die Kinder brauchen professionelle Hilfe, keine falschen Familienausflüge, die doch nur eine offensichtliche Lüge sind.
Zitat von Chris333: Wir bräuchten so dringend als Familie Hilfe. Jeder von uns. Und doch läuft es auf eine Scheidung hinaus, die alles nur schlimmer macht für alle.
Ja, absolut richtig erkannt.
Jeder von Euch braucht Hilfe, aber die Familie wird es höchstwahrscheinlich nicht mehr geben. Gib Dein Bestes für Dich, für die Tochter und für den Sohn - nicht für die Familie. Diese Sichtweise ist sehr wichtig!
Familie ist m. E. sowieso eine Illusion. Jeder lebt letztlich alleine, auch wenn er einer Gruppe angehört. Du kannst
alleine definitiv ein besserer Dad sein, als im dysfunktionalen Familienverbund.
Zitat von Chris333: Ich hätte viel früher sehen und erkennen müssen und ich wollte oder konnte nicht. Ich kann mir das nicht verzeihen.
Einer meiner Therapeuten sagte mal, als ich mein Leben irgendwie wiedergutmachen wollte folgenden wertvollen Satz:
Streichen Sie bitte nur das Wort wieder.
Machen Sie es einfach (jetzt!) gut. Mehr ist nicht nötig.
Es geht also um das Jetzt, nicht um das Früher. Indem Du jetzt Dein Leben in die Hand nimmst,
nimmst Du Dir sozusagen
endlich Dein Leben...