zu mir: Männlich, 27 Jahre, fester Job, eigene Mietwohnung, 198cm bei ca. 120kg.
Ich wuchs in einer ganz normalen Familie auf, Vater, Mutter, Bruder (14 Jahre älter), Schwester (12 Jahre älter) und mein Opa wohnten mit im Haus. Die anderen Großeltern, Onkel und Tante wohnten im gleichen Ort (~400 Einw.).
Mein Vater hatte seit Jahrzehnten bereits Diabetes, lies sich nicht helfen und erblindete daran als ich 12-13 Jahre alt war. Dazu änderte sich sein Charakter, er wurde zwar nicht gewalttätig, machte aber besonders meiner Mutter das Leben schwer. Vor knapp 13 Jahren fand ich meine Mutter im Bett vor - sie hat versucht mit Pillen sich das Leben zu nehmen. Es wurde alles wieder soweit gut, 1 Jahr später trennten sie sich und wir zogen in die nächste Stadt, ca. 10km entfernt. Meine Schwester zog mit ihrem Mann und Kind in unser Elternhaus und pflegte unseren mittlerweile fast bettlägerigen Vater. Während dieser Zeit verstarb der Opa der bei uns wohnte, somit das erste mal Erfahrung mit dem Tod.
Ich war zu dieser ganzen Zeit in einer Ausbildung, die ich allerdings aufgrund von Problemen Mitte 2008 beenden muss. Einerseits hatte mich der Meister am Kieker, andererseits machten sich wohl die Dinge die familiär passierten bemerkbar.
Nach der Beendigung wurde ich faul, saß den ganzen Tag in meinem Zimmerchen vor dem PC, ging früh morgens ins Bett, usw. ich besuchte weder Schule, Maßnahme, noch irgendetwas anderes.
Mein Vater verstarb dann im Frühjahr 2009, was für mich wieder ein Schlag war, sodass ich es bis Herbst 2010 weiterschleifen lies. Ich bewarb mich auf eine 450Euro-Stelle in der Firma, wo ich später meine Lehre machen sollte und auch heute noch glücklich angestellt bin.
Freunde? Hm. ich hatte durch die Feuerwehr, wo ich seit Anfang 2009 ehrenamtlich bin, einige Kameraden. Mit denen ich auch mal Privat etwas unternommen habe. Durch den Umzug Ende 2018 in mein Heimatdorf, bleibt momentan nur etwas Kontakt über Whatsapp oder alle paar Tage/Wochen, aber auch nicht zum Weggehen, Feiern oder so. Habe ich auch nie sonderlich vermisst, weil.
Beziehung? Die erste hatte ich mit 20 Jahren (Spätzünder als Kerl, keine Ahnung!?) und hielt für etwas über 1 Jahr, als sie mich belog und betrog. Ich sackte ab. war aber froh dass ich hier meine Kameraden und Freunde hatte. Beinahe jedes Wochenende waren wir unterwegs.
Die zweite Beziehung lernte ich im Frühjahr 2014 kennen und ging bis letztes Jahr Oktober - wobei man hier sagen muss, auch ich wollte diese Beziehung nicht mehr. Dass meine Ex natürlich bereits vor unserer Trennung den nächsten und noch andere hatte, habe ich selbst nicht gemerkt.
Diesen Schmerz des Belogen und betrogen worden seins, habe ich wohl soweit verarbeitet. Ich denke nichtmehr an meine Ex und laufe auch nicht den ganzen Tag mit diesem Schmerz umher.
Ich fühle mich aber seit der Trennung bzw. Weihnachten/Silvester so einsam.
Ich habe (wenn ich es mal auflisten sollte):
- natürlich meine restliche Familie.
- 1x guten Kumpel, wir kennen uns seit 7-8 Jahren. Er ist etwas älter als ich, hilft mir sowohl telefonisch als auch bei Besuchen
- 2x Arbeitskollegen mit denen ich ab und an auch etwas Privat unternehme
- 5x Kameraden mit denen ich sporadisch schreibe oder man trifft sich
. wenn ich jetzt überlege, wen ich fragen sollte ob man Samstag mal weggeht zum Feiern, oder was unternimmt wüsste ich spontan nicht wen ich kontaktieren sollte.
Seit der Trennung hatte ich rein s. Kontakt zu 2 Frauen, die ich über Flirt-Apps kennengelernt habe. Jo, ist für die Stunde zwar schön, aber danach ist's auch wieder blöd. Dazu kamen 1-2 Frauen mit denen ich einfach nur schrieb.
Vor zwei Wochen schrieb ich einfach mal eine alte Schulkameradin aus dem Nachbarort bei einem Social Media an. sie ist frisch getrennt (nach 11 Jahren BeziehungEhe) und lebt mit ihrer Tochter alleine. Wir haben jeden Tag mehrfach gechattet, Stundenlang telefoniert und uns 3x bei ihr getroffen, wo sie auch bei mir im Arm am Sofa lag.
. ich musste es leider unter Schmerzen beenden, da sie schlichtweg für eine Beziehung nicht bereit ist und wenn der richtige kommt sich eine FreundschaftPlus vorstellen könnte. - Ich hatte wieder Angst jemanden zu verlieren, kann sie da aber auch voll und ganz nachvollziehen. Ich selbst habe mich dort etwas zu stark reingesteigert.
An dieser Stelle muss ich aber sagen dass in der Zeit wo ich mit den Frauen gechattet habe oder man sich getroffen hat, mir es echt gut ging.
Doch was nun? Jeder Tag gleicht dem anderen. ich gehe zur Arbeit, komme nach Hause, Duschen, Essen, vor den Pc/Fernseh und dann ins Bett.
Ich weiß nicht wie ich aus dieser Spirale herauskommen soll. Ich bin nicht der Party-Tänzer-Typ der zig Frauen am Abend anspricht um vielleicht wieder jemanden kennenzulernen.
///Nachtrag
Dabei sollte ich doch zufrieden sein. Mir geht es gesundheitlich soweit gut, ich habe eine tolle Wohnung, ein tolles Auto, einen Job, kann mir etwas zu Essen leisten. Ich kann halt nur nicht fröhlich sein... weil ich niemanden habe, der mich fröhlich macht.
. ich weiß, ein sehr langer Text - aber ich denke so kann man alles etwas besser verstehen.
27.01.2020 18:04 • • 06.02.2020 x 1 #1