Wir sind jetzt fast 8 Jahre zusammen.
Wir führen eine Fernbeziehung, d. h. wir sehen uns nicht jeden Tag.
Da ich selbst auch ganz gut für mich sein kann und das auch von Zeit zu Zeit brauche, ist das auch machbar.
Allerdings würde ich doch gerne mehr mit ihm unternehmen, möchte ihn aber nicht unter Druck setzen.
Ich bin selbst hochsensibel und kann daher bestimmte Gefühle und Stimmungen bei anderen Menschen erspüren. Das ist natürlich hilfreich, wenn man so einen Partner hat. Ich versuche immer intuitiv das zu tun, was mir am besten erscheint.
Wenn ich merke, dass er Ruhe braucht, dann lasse ich ihn auch in Ruhe. Dann meldet er sich meist wieder von selbst. Es ist ein ständiger Wechsel zwischen Nähe und Distanz. Allerdings ist das emotional extrem anstrengend.
Anfangs gingen mir tausend Fragen durch den Kopf, z. B. warum er so ist, ob eine andere Frau dahinter steckt usw.
Er stürzt sich auch gerne in die Arbeit, obwohl ich nicht glaube, dass ihm das wirklich so viel Spaß macht. Es ist wohl auch eine Form von Fluchtverhalten.
Ich möchte hier noch anmerken, dass ich schon mal Mitglied in einem Forum war, wo sich Betroffene ausgetauscht haben. Dort rieten mir alle, ich solle mich von meinem Partner trennen, weil es eh nix bringt.
Da ich jedoch weiß, dass mein Partner mich über alles liebt, und ich generell nicht so hart gesotten bin, bringe ich das nicht übers Herz.
Wenn sein Verhalten durch Vertrauensbrüche entstanden ist, dann wäre jetzt eine Trennung genau eine Bestätigung dafür! Ich würde ihm quasi wieder eins reinwürgen. Es wäre eine self fulfilling prophecy. - Also eine sich krankhaft wiederholende Situation.
Gerade dass ich durchhalte, zeigt ja, dass ich es ehrlich mit ihm meine und dass mir wirklich etwas an ihm liegt. Jede andere hätte da längst das Handtuch geworfen.
Ich denke, jemand, der es mit einem Bindungsängstler aushält, der weiß, was Liebe ist!
31.10.2013 19:57 •
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