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Ich finde, dass man eine zeitlang ganz gut seine Einsamkeit überdecken kann, solange nichts Schlimmes passiert.

Aber wehe, es ist dann mal soweit.
Dann grenzt das Ganze wirklich schon an Durchknallen.

Bei mir wars am Sonntag, Akutkrise aus noch immer nicht bewältigtem Liebesschmerz.
Hätte ich Freunde, hätte ich die angerufen, man hätte sich treffen können, reden und wäre auf andere Gedanken gekommen.
Ich bin davon überzeugt, spätestens 3 Stunden später, hätte ich wieder gelächelt, weil ich weiß, ich bin nicht so allein auf der Welt.

Was blieb mir übrig? Allein den ganzen Tag in meiner Depression zu verharren, den ganzen Tag nicht vor die Tür zu gehen.

Ich finde, Einsamkeit ist dann am schlimmsten.
Im normalen, funktionierenden Leben kann man das ganz gut bewältigen.

Was tut ihr, wenn so ne Krise kommt, aber niemand da ist?
Welche Strategien benutzt ihr dann?

21.10.2008 05:51 • 21.10.2008 #1


2 Antworten ↓


Hallo wasnun,

, dein Nick klingt doch schon mal ganz zuversichtlich!
Auf jeden Fall kann ich dir sagen, dass ich in einer ähnlichen Situation bin wie du, keine Freundin... und dass mich früher der Beziehungsstress beinahe um den Verstand gebracht hat...

Ich weiß, dass ich mich nur wiederhole, aber die Bücher von Rolf Merkle, Doris Wolf und auch andere psychologische Ratgeber helfen vom Kopf her die eigene Situation zu verstehen und passende Lösungen zu finden. Man sollte nur ein bisschen üben seine eigenen Gedanken zu beeinflussen, aber das tut man auch gerne, weil man auf diesem Weg schon vom Anfang an ein gutes Gefühl hat etwas für sich selbst zu tun, ziemlich bald die ersten Erfolgserlebnisse da sind und man sich dann auch weniger verängstigt, weniger den anderen ausgeliefert fühlt.

Das Buch Selbstvertrauen ist sehr gut, in Eifersucht gibt es Übungen und Strategien gegen Beziehungsabhängigkeiten, ebenfalls gut ist das Buch Ängste, denn aus dem fehlenden (Ur)Vertrauen in der Kindheit entstehen (Ur)Ängste, die für uns so hinderlich sind.

Einen allgemeinen Rat, was in der Notsituation zu tun wäre, gibt es wahrscheinlich nicht.... Vielleicht ist es am besten sich so eine Beziehung einzurichten, in der man zusammen mit dem Partner eine Ebene schafft, auf der man sich in so einem Fall untereinander aussprechen kann, das Beziehungsproblem zusammen mit dem Partner lösen und auch Strategien entwickeln kann, die solche Situationen künftig ausschließen.

Ich hoffe dir mal damit geholfen zu haben... ein Mittel gegen Depressionen ist das natürlich nicht, das ist klar, aber für mich z. B. reicht ein 40-Minuten-Therapie-Gespräch in der Woche absolut nicht aus und mit Hilfe der Bücher komme ich ganz gut weiter.

Dir lieben Gruß und Daumendrück, Isis


Und Du kannst nächstes mal einfach hier schreiben, wenn Dich akut etwas bedrückt.

MissErfolg





Dr. Reinhard Pichler
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