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Ich bin 24 Jahre alt, angehender Student und bin daher umgezogen um meine eigene Existenz aufzubauen und meine Ziele zu verfolgen da es viele schwiergkeiten in meiner Familie gab. Es waren immer Menschen beteiligt die mir geholfen haben und dafür bin ich sehr dankbar. Im Grunde bin ich ein eher ein introvertierter und ein sensitiver Mensch wenn es um meine eigenen Gefühle geht. Von außen sehen mich die Leute als offene und starken Person der auch viel Wert auf gutes Aussehen legt und teilweise arrogant ist. Ich verberge meine inneren Unsicherheiten und Ängste, da ich in mich in eine positiven weise entwickeln und darstellen möchte.

Jedoch habe ich das Problem mich immer Einsam zu fühlen egal wie viele Menschen um mich sind. Ich mag kein Smalltalk und möchte nur über ernste Dinge reden. Soweit ich mich selber von meinen bisherigen Erfahrungen einschätze, habe ich immer Geborgenheit, Bestätigung und Antrieb in einer Partnerschaft gesucht obwohl ich weiß dass es für mich und meinen Partner nicht richtig ist. Meine innere Unsicherheit und Angst zu versagen hat jedoch oft dazu geführt das ich mich selbst und meinen Partner belastet habe und ich mein wichtigen Ziele vergessen lässt. Ich bin frisch getrennt und fühle mich Antriebslos, dass begann aber schon in mitten meiner Partnerschaft.

Ich strebe keine neue Partnerschaft an, bis ich gelernt habe mir selber zu helfen. Ich weiß zwar was meine Ziele/ Verantwortungen sind und was zu tun ist, jeoch fühle ich mich so einsam und antriebslos und denke so viel nach, sodass ich mich zu allem zwingen muss und mich fühle gar keine Fortschritte zu machen. Darunter: Freundschaften pflegen, größere Portionen zu essen, aufhören zu rauchen, Sport betreiben, effektiver zu studieren und motivierter arbeiten. Auch wenn ich Erfolge habe, empfinde ich es nicht als solches und fühle mich einfach nur leer. Gesundheitlich gesehen habe ich innherhalb eines Jahres stark an Gewicht abgenommen und leide seit einem halben Jahr unter Psoriasis.

Möchte gerne wissen wie ich meine Gefühle der falschen Einsamkeit überwinden kann, weil ich diese Gefühle einfach nicht unter Kontrolle bekomme.
Danke für eure Zeit und wenn ihr ähnliche Erfahrungen oder Ratschläge habt, dann möchte ich es gerne mit euch teilen.

27.07.2015 14:26 • 28.07.2015 #1


12 Antworten ↓


Vielleicht kann es dir helfen, wenn du weniger auf deine rationalen Gedanken achtest, sondern mehr auf deine Gefühle und diese mehr zulässt.

A


Einsamkeit behindert mein Rationales handeln

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Hallo Pseudo_ID,

kann es sein, das Du gar kein Problem mit der Einsamkeit hast?

Du verfolgst doch klare Ziel und möchtest Deine Existenz aufbauen.

Zitat:
Ich verberge meine inneren Unsicherheiten und Ängste, da ich in mich in eine positiven weise
entwickeln und darstellen möchte.


Das klingt nicht ungewöhnlich. Von Deinen Wünschen bleibt für mich nur einer
echt übrig. Du brauchst Bestätigung.
Du brauchst jemanden, der Dich als Mensch versteht und Deine Art mit Deinen
Eigenarten akzeptiert. Der erste solltest Du selbst sein. Und dann suche
Dir noch jemanden, der ähnlich Interessen wie Du hat. Motivation und Antrieb
bekommst Du dann bestimmt wieder.

Viele Grüße

Hotin

Zitat von Levent:
Vielleicht kann es dir helfen, wenn du weniger auf deine rationalen Gedanken achtest, sondern mehr auf deine Gefühle und diese mehr zulässt.


Danke für deinen Beitrag. Welche Art von Gefühlen sollte ich zulassen?

Zitat von Hotin:
Hallo Pseudo_ID,

kann es sein, das Du gar kein Problem mit der Einsamkeit hast?

Du verfolgst doch klare Ziel und möchtest Deine Existenz aufbauen.

Zitat:
Ich verberge meine inneren Unsicherheiten und Ängste, da ich in mich in eine positiven weise
entwickeln und darstellen möchte.


Das klingt nicht ungewöhnlich. Von Deinen Wünschen bleibt für mich nur einer
echt übrig. Du brauchst Bestätigung.
Du brauchst jemanden, der Dich als Mensch versteht und Deine Art mit Deinen
Eigenarten akzeptiert. Der erste solltest Du selbst sein. Und dann suche
Dir noch jemanden, der ähnlich Interessen wie Du hat. Motivation und Antrieb
bekommst Du dann bestimmt wieder.

Viele Grüße

Hotin


Es es schön zu hören, dass es nichts ungewöhnliches ist. Wie soll ich mein Gefühl beschreiben? Mir kommt es vor das mich die Menschen meiden und es fühlt sich mittlerweile unerträglich an.

Kannst du mir vielleicht ein Alltagsbeispiel geben, was du mit Bestätigung meinst?
Je mehr ich über Akzeptanz nachdenke umso mehr miserabeler fühle ich mich. Es klingt für mich schon so als müsste man mich bemuttern und ständig helfen um mich zu akzeptieren.

Hallo Pseudo_ID

Zitat:
Mir kommt es vor das mich die Menschen meiden und es fühlt sich mittlerweile unerträglich an.


Warum sollten Dich andere meiden? Siehst du da einen möglichen Grund?
Bist Du unsympathisch? Wer Kontakt will, der bekommt auch Kontakt.

Versuche mal etwas aus meiner Sichtweise und Überzeugung zur
Bestätigung zu sagen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten ein zufriedener Mensch zu werden.

Du kannst etwas tun, was Dich interessiert und was Dir Spaß macht.
Du kannst materielle Werte um Dich herum zusammen tragen
Du kannst Geld sammeln
Du kannst Wissen ansammeln durch Ausbildung und Studium
Du kannst Zeit mit Menschen verbringen
Du kannst Freunde finden
Du kannst eine Partnerschaft führen

Dies lässt sich noch beliebig weiter führen. Aus alle diesen Bereichen kannst du Bestätigung für Dich finden.
Du schaffst Dir Deinen persönlichen Sinn im Leben. Vielleicht lebst Du um viel
Geld zu haben. Andere wollen einen tollen Beruf, andere wieder etwas anderes.

Du möchtest zum Beispiel gern mehr Freundschaften pflegen.

Meiner Meinung nach holt sich der Mensch die größte Bestätigung durch die
Akzeptanz von anderen Menschen. Dies sind besonders Vater und Mutter,
Ehepartner und enge Vertraute und Freunde.
Zitat:
Je mehr ich über Akzeptanz nachdenke umso mehr miserabeler fühle ich mich. Es klingt für mich
schon so als müsste man mich bemuttern und ständig helfen um mich zu akzeptieren.


Deine Sichtweise kann ich noch nicht ganz verstehen. Immer wenn sich zwei oder mehrere Menschen
begegnen, zeigen sie sich bewusst oder unbewusst (z.B. durch Körpersprache) ob und wie sehr sie sich akzeptieren.

Diese menschliche Interaktion zu kennen, beherrschen zu lernen und für Deinen
Vorteil zu nutzen ist eines der wichtigsten Dinge für mich im Leben.

Dich soll keiner bemuttern, sondern Dich als Person anerkennen und anerkennen, was Du
sagst und was Du tust.
Dies ist jedoch keine Einbahnstraße sondern ein ständiger Tauschhandel.

Im Zusammenleben geht es so etwa wie im Lebensmittelladen.
Ware gibt es nur gegen Geld – also eine Gegenleistung.
Im Leben geht das genau so.

Leider wird das heute völlig falsch angewendet und verstanden.
Lebst Du nach der Supermarkt-Mentalität wirst du vermutlich immer allein bleiben.

Akzeptanz und Anerkennung gibt es nur gegen eine Vorleistung.
Ein Turner bekommt die Haltungsnote auch erst, wenn er eine
gute Leistung abgegeben hat.
Niemand wird Dich so richtig akzeptieren, wenn Du nicht zuerst aufmerksam,
höflich, hilfsbereit und freundlich auf den anderen Menschen zu gehst.

Dies bedeutet um akzeptiert zu werden, solltest Du möglichst mit positivem beginnen.
Der Mensch spiegelt meistens unbewusst Dein Verhalten.
Wartest Du auf eine erste positive Reaktion,bevor Du nett bist, wartest Du sonst eventuell vergebens.

Kannst Du hiermit etwas anfangen?

Viel Grüße

Hotin

Zitat von Pseudo_ID:
Im Grunde bin ich ein eher ein introvertierter und ein sensitiver Mensch wenn es um meine eigenen Gefühle geht. Von außen sehen mich die Leute als offene und starken Person der auch viel Wert auf gutes Aussehen legt und teilweise arrogant ist. Ich verberge meine inneren Unsicherheiten und Ängste, da ich in mich in eine positiven weise entwickeln und darstellen möchte.
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Ich glaube, dass dieses Gefühl der Einsamkeit daher kommt, dass Du ständig versuchst, Dich anders darzustellen als Du eigentlich bist.
Du beschreibst Dich selbst als introvertiert, sensibel, auch mit Unsicherheiten und Ängsten, versuchst aber anscheinend, Dich stets als offene und starke Person zu präsentieren.
Vielleicht will dieses Gefühl der Einsamkeit Dich dazu ermutigen, mehr zu Dir selbst zu stehen und Dir auch mal zu erlauben, nicht immer stark, kontrolliert und erfolgreich sein zu müssen, sondern auch mal schwach sein oder scheitern zu dürfen. Und das, ohne gleich zu befürchten, als Mensch nicht mehr anerkannt zu werden.

Ich kenne das von mir auch, dass ich in Gruppen, z.B. irgendwelchen Feiern versuche, extravertiert, locker und interessiert zu wirken, obwohl ich auch introvertiert, zurückhaltend oder gar gehemmt bin.
Das kostet enorm viel Kraft, ich fühle mich dabei auch einsam, mir selbst entfremdet und danach erschöpft.

Zitat von Hotin:
Kannst Du hiermit etwas anfangen?


Ich denke du möchtest mir damit sagen, dass eine Hand die andere Wäscht. Ich danke dir für die guten Ansätze die du mir gegeben hast.

Ich frage mich

Zitat:
Im Zusammenleben geht es so etwa wie im Lebensmittelladen.
Ware gibt es nur gegen Geld – also eine Gegenleistung.
Im Leben geht das genau so.

Leider wird das heute völlig falsch angewendet und verstanden.
Lebst Du nach der Supermarkt-Mentalität wirst du vermutlich immer allein bleiben.


Inwiefern verstehen dass die Menschen heutzutage falsch?

Hallo Pseudo_ID,

Zitat:
Inwiefern verstehen dass die Menschen heutzutage falsch?


Es gibt eine Entwicklung in der Gesellschaft, die immer mehr zur Vereinsamung
der Menschen beiträgt.
Wir werden alle auf Leistung und zum totalen Konsum erzogen und manipuliert.
Die Menschlichkeit und das persönliche Kommunizieren bleiben auf der Stecke.
Was ich beschrieben habe funktioniert nur im persönlichen Kontakt. Über PC und Smartphone
kannst Du leider keine Gefühle transportieren.

Im Ergebnis wartet heutzutage jeder immer darauf, das ein anderer einen Kontakt beginnt.
Und dies ist falsch. Wer Kontakt und wenig Angst haben will, der muss aufrecht und mutig auf
andere zugehen.
Und dafür bekommt er dann meistens was, unter anderem Akzeptanz.

Viele Grüße

Hotin

Zitat von Hotin:
Es gibt eine Entwicklung in der Gesellschaft, die immer mehr zur Vereinsamung
der Menschen beiträgt.


Ich kann jetzt verstehen was du damit meinst. Ich danke dir herzlichst für diese schnelle Antwort.

MFG

Zitat von tautröpfchen:
Ich glaube, dass dieses Gefühl der Einsamkeit daher kommt, dass Du ständig versuchst, Dich anders darzustellen als Du eigentlich bist.


Wow, dass klingt sehr einleuchtend. Ich habe in den letzten Jahren viele Änderungen durchlebt, weil ich mit meiner Person nicht zufrieden war.
Ich möchte bewussten Veränderung nicht immer negativ sehen, da es mir gleichzeitig Fortschritt gebracht hat. Einerseits mag ich es, mich extravagant zu kleiden oder offener auf Menschen zugehen andererseits fühle ich mich nicht immer wohl damit. Bin ich jetzt jemand der sich selbst belügt? Ich habe schon mit Leuten darüber diskutiert und es heißt man soll sich immer selbst treu sein und wenn ich mich anders geben oder anstrebe anders zu sein ein Lügner bin. Jedoch habe ich damit immer argumentiert, dass man nicht der ist für den man sich selber hält sondern immer wie dich die Menschen sehen.

Aber was ist mein richtiges Selbstbild? Wenn wir und nie ändern, dann würden wir uns als Erwachsene wie Kleinkinder verhalten oder nicht?

Zitat von Pseudo_ID:
Ich möchte bewussten Veränderung nicht immer negativ sehen, da es mir gleichzeitig Fortschritt gebracht hat.


Ich glaube auch, dass es durchaus zur eigenen Entwicklung beitragen kann, wenn man sich erstmal selbst austestet und sich Herausforderungen stellt. Man kann sich besser kennenlernen und eventuell neue Seiten an sich entdecken. Und Du schreibst ja auch, dass Du Fortschritte an Dir erlebt hast, die Dir gefallen.

Sicher wirst Du irgendwann genauer wissen, was Dir gut tut und was nicht, wo Deine Schwächen und Stärken sind und Deine Grenzen kennen. Und dann auch zu dem stehen können, was Dich persönlich als Mensch ausmacht. Dann werden Deine Ängste sicher kleiner werden.
Einiges Klarheiten hast Du ja auch schon genannt. So bezeichnest Dich als eher introvertiert und als jemand, der lieber ernste Gespräche als Smalltalk mag.

Ich glaube, wenn man auf Dauer gegen seine eigentliche Natur lebt, kann das depressiv machen und man wird sich selbst fremd.

Zitat:
Ich glaube, wenn man auf Dauer gegen seine eigentliche Natur lebt, kann das depressiv machen und man wird sich selbst fremd.


Die Sachen die einem wirklich wichtig sind, vernachlässigt man dadurch auch. Man ist nunmal so wie man ist. So schlimm es auch vielleicht manchmal ist -)

Die Worte sind sehr schön ausgedrückt!

A


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Dr. Reinhard Pichler
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