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Zitat von kerze:
Hallo,

Weihnachten alleine kann furchtbar schwer sein....

Vor einigen Jahren hab ich beschlossen Heiligabend nicht mehr bei meiner Familie zu verbringen.
Manchmal hab ich dann mit einem guten Freund eine Stunde zusammen gesessen, einmal war ich Heiligabend im Pfarrhaus eingeladen, da gab es einen Weihnachtsbaum mit Kerzen und wir haben gesungen und es gab ein schönes Essen und alle haben sich was erzählt, war sehr schön.

Ich hab mir auch überlegt das Weihnachten eigentlich auch keine Idylle ist. Jesus wurde in einem Stall geboren weil niemand Platz hatte für Marie und Josef. Da war es sicher dunkel und kalt und alleine...
Kein Konsumrausch, massig zu essen und was sonst alles heute zu Weihnachten gehört...

Als mir das bewusst wurde habe ich Heiligabend alleine besser ausgehalten, so zusammen mit Jesus....
Am ersten Weihnachtstag war es auch öfter sehr alleine, die meisten anderen sitzen da mit der Familie zusammen...
Am zweiten war ich dann immer bei meiner Familie, es gab viel zu essen und Small Talk und alle hatten eigentlich schon längst genug von Weihnachten weil sie sich schon Tage bei anderen Verwandten durch gegessen hatten...

Ich hab jetzt einen Partner dem der Glaube auch viel bedeutet, wir wollten eigentlich meine Eltern zusammen über Weihnachten besuchen, aber stieß auf wenig Begeisterung bei meiner Familie....
Wahrscheinlich fahr ich dann zu ihm und bleibe da über Weihnachten, er wohnt weit weg.

Ich hab mir über Jahre eine schöne Krippe zusammen gesammelt. In der Adventszeit stelle ich immer schon die leere Krippe auf, ich finde das so sinnbildlich...

Herzlich grüßt kerze



Es freut mich für dich, dass du einen Bekannten hast- auch wenn er weit weg wohnt- mit dem du die Feiertage verbringen kannst.

LG
Renate25

Dankeschön Renate, aber es ist nicht nur ein Bekannter....

Herzlich grüßt kerze

A


Einsam unterm Weihnachtsbaum

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Oh Mann, Weihnachten steht ja auch bald wieder vor der Tuer ... das Weihnachtsfest war mir jahrelang ein Grauen - das Abklappern von Bekannten, das innige Getue und Betatsche, das Aufeinanderhocken am Familientisch... das alles bedeutete irrsinnigen Stress und gedankliche Vorbereitungszeit fuer mich. Mittlerweile gibt es ohnehin niemanden mehr mit dem ich feiern koennte, all meine Geschwister haben schon ihre eigenen Familien und meine Eltern leben jeweils mit neuen Partnern. Und als fuenftes Rad am Wagen moechte ich mich an diesem Tag im Jahr bestimmt nirgenwo dranhaengen.

Vergangenes Jahr habe ich fuer mich persoenlich deshalb beschlossen, Weihnachten nicht mehr zu feiern. Ich geniesse die Vorweihnachtszeit mit all den Leckereien und den guten Dueften... doch der 24. Dezember ist und bleibt fuer mich ein Tag wie jeder andere. Ich werde mir heuer wahrschienlich wieder nur ein paar gute Filme besorgen, was Gutes kochen und den Rest einfach verpennen oder ein neues Buch beginnen. Ganz ohne Selbstmitleid oder sonstiges Gedoens.

Ich habe meine Mutter die Phantasie ich spiele den Weihnachnachtsmann und stehe in der Türe (mein Neffe 7 ist auch dort. Sie hat gesagt sie öffnet mir dann nicht die Türe. Sie hat die Tage mit ihren 2 Söhnen und Neffen verplant und aus.Sie sagt,sie will auch nicht,dass wenn ich mal da bin,Brüder kommen .
Jetzt habe ich die Möglichkeit zur Familie zu gehören es verbietet keiner ( JA) und jetzt naja schließt sie mich aus. Mir is zum Heulen.

Tja, zwei Jahre später und ich poste wieder in diesem Thread... Wie man sich denken kann aus dem gleichen Grund. Ich hatte eigentlich gedacht, dass es sich etwas ändert, aber irgendwie passiert immer wieder das gleiche.

Zuletzt der Kontaktabbruch von Seiten meiner besten Freundin. Sie war im Oktober in einer Klinik und hat sich da irgendwie verändert. Dann kam ein Fremdgehen ihrerseits raus und die Frau ihres Seitensprunges hat ihrem Ehemann einen langen Brief geschrieben. Als Folge hat er ihr wohl den Kontakt zu mir verboten und seitdem habe ich nichts mehr von ihr gehört. Sie war der wichtigste Mensch in meinem Leben und jetzt ist sie einfach weg.
Ich sitze grade an meinem Fenster, schaue hinaus in die Dunkelheit und den höre nur ganz entfernt den Regen, der gegen das Fenster prasselt. Ich denke an sie... an unsere gemeinsamen Tagen, das Lachen, aber auch das Weinen zusammen und ich vermisse sie sehr. Verstehen tue ich das ganze nach gut zwei Monaten immer noch nicht, aber es tut weh.

Als Zurückgebliebener macht man sich Vorwürfe und stellt sich Fragen. Fragen, auf die man keine Antworten bekommen wird. Ich weiß, dass ich manchmal zu aufbrausend bin. Aber ansonsten? Ich dachte, ich wäre guter Freund. Scheinbar wohl nicht. In solchen Momenten kommt man auf ganz düstere Gedanken und überlegt, ob man der Menschheit keinen Gefallen tut, wenn man einfach nicht mehr da ist. Vermissen würde mich eh keiner mehr, denke ich. Das Licht der Kerze neben mir flackert durch einen Luftzug. Vielleicht geht sie gleich aus. Vielleicht erlischt aber auch der Lebenswille irgendwann. Es ist immer das gleiche. Man ist nicht gut genug. Wieder nur zweite Wahl. Weggeworfen. Unverstanden. Ungeliebt und ungewollt. Von kleinauf. Was die Eltern einem mitgeben... Man trägt es das ganze Leben mit sich herum und wird es nicht los.
Ich könnte schreien. Ich könnte weinen. Aber selbst dafür fehlt mir die Kraft. Ich spüre... nichts. Dunkelheit.
Und sprachlos bin ich. Schreiben tu ich, aber ich lese kaum die Worte, die meine Hände fast automatisch tippen. Vermutlich ist es einfach nur Beschäftigung, damit ich nicht wirklich schei. baue.

Doch ein Gefühl verspüre ich dann nach langem Nachdenken dann doch noch. Mitgefühl mit all den Menschen, denen es noch schlechter geht als mir. Den Flüchtlingen in den Notunterkünften. Die Alten, die in Heime abgeschoben wurden sind. Die Kinder, die zu Weihnachten keinen Vater oder keine Mutter haben. Die Menschen, die krank sind und sich vielleicht nicht mehr erholen. Der Nachbar, der vielleicht genauso einsam ist wie ich selbst. Die hungernden Menschen in armen Ländern, die vermutlich froh wären, wenn sie nur solche Probleme wie ich hätten.

Nein, vielleicht bleibe ich doch noch hier. Solange ich Mitgefühl empfinden kann, bin ich wohl doch kein Monster.

Aber so Fallengelassen zu werden... Es macht sprachlos.

Hallo man123,
mir gehts grad so ähnlich wie dir, mein Vater ist vor kurzem gestorben, was mich unheimlich schmerzt! Im Gegensatz zu meinen Geschwister lebe ich alleine, kein Partner oder Kinder wo einem Kraft geben, bin mir auf der Beerdigung so verloren gekommen. Anteilnahme von Freunden, fast keine,jeder im Weihnachtsstress...
Da sitze ich nun auch am Fenster und schau in die Dunkelheit raus, überall die schönen Lichter....
Genau vor einem Jahr hab ich meine Liebe des Lebens verloren, eben sie hat mich von heute auf morgen verlassen, einfach ausgetauscht.....klar sagt jeder dann war sie nicht DIE Liebe.....interessiert ehrlich gesagt mein Inneres null, für mein Inneres war es eben perfekt, Wolke 100...
All diese Schmerzen kommen grad noch, vermisse Sie auch ohne Ende, genauso wie meinen Vater......und niemand da wo einem die Hand hält..
Aber wie so oft in meinem Leben muss ich das alleine durchstehen, und ich werde es mir über die Feiertage trotzdem so schön wie möglich machen !
Wie Man123 schon schreibt, es geht vielen wirklich schlecht,an die Menschen denke ich die nächsten Tage genauso und wünsche ich Ihnen viel Kraft!
In meiner Wohnortnähe gibts morgen ein Heiligabendfest für Obdachlose,alleinstehende Rentner usw. Sa werde ich etwas in der Küche helfen, freu mich schon da Gutes zu tun, denke dann verschwindet auch für ein Weilchen der Schmerz und die Einsamkeit.

das finde ich ganz großartig Discovery eine gute win win Aktion. Trotz allem das Mitgefühl nicht zu verlieren ist Stärke.Vielleicht ist etwas ähnliches auch für MAN eine Lösung?
Manchmal ist die Einsamkeit in der Familie noch größer und schmerzt.

Mutig ran,es wird niemand kommen und uns aus der Einsamkeit befreien das müssen wir selber

lg Mona

Ja ich erfahre gerade Einsamkeit an allen Fronten, besonders die in der Familie schmerzt !
Aber willst machen ? Mich einschliesen und selbst bemitleiden ? Niemand klopft an der Türe,denen da draussen geht es am Allerwersten vorbei was du machst....also hilft doch nur raus aus der Bude und anderen helfen!
Bei uns gibts sogar einen Ehrenamtführerschein, da kannst in alle Bereiche reinschnuppern, wirst dann in ein paar Abende sattelfest gemacht. Möchte ich nächstes Jahr angreifen und helfe einfach wo es geht ! Denke diese Menschen respektieren mich und das gibt mir dann unheimlich viel!
Die Feiertage werde ich meinem kleinen Hund widmen, Familie kurz besuchen, ansonsten etwas Sport, DVD gucken,Klavier spielen, Musik hören, lesen...lass der Einsamkeit einfach keine Chance und akzeptier das Jetzt und Hier alleine mit mir.
Auch wenn ich die letzten Jahre bitter enttäuscht wurde, liebe ich das Leben und mache einfach das Beste draus.





Dr. Reinhard Pichler
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