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Hallo Ihr Lieben,

ich bin neu hier und hoffe, auf diesem Weg Menschen in der gleichen oder einer ähnlichen Situation zum Austausch zu finden. Meine Partnerin hat mich mit Ihrer Tochter vor 5 Monaten nach 8 Jahren Beziehung verlassen, nachdem ich durch den regelmäßigen Genuss von Unmengen an Alk. und wiederholtem Fehlverhalten mit schrecklichen Worten selbst dafür gesorgt habe, dass es so kommen musste. Als erste Konsequenz habe ich dann von einem Tag auf den anderen mit dem Trinken aufgehört, bin seit über 4 Monaten trocken und befinde mich in psychologischer Behandlung (stationär ist leider nicht möglich).
Seitdem geht es aber nur ständig bergab, da ich über die Trennung nicht hinwegkomme und zusätzlich mit der zunehmend bewusster werdenden Einsamkeit kämpfe, da ich ganz alleine bin. Es gibt keine Familie, der noch vorhandene Freundeskreis hat sich ebenfalls zurückgezogen oder ich habe den Kontakt abgebrochen, da ich mich nicht verstanden gefühlt und teilweise auf Äußerungen sehr empfindlich reagiert habe ich wollte keine Tatsachen hören. Seitdem habe ich 14 Kilo abgenommen, esse weiter nahezu nichts, es gibt gesundheitliche Probleme wie Taubheit und Kribbeln in den Beinen, Armen sowie Fingern, Schlafstörungen (trotz Schlafmittel ist nach 5-6 Stunden Schluss und das Gedankenkarussell geht los).
Hinzu kommt die unglückliche Tatsache, dass ich ausschließlich von zu Hause aus arbeite (kleiner Ort in Bayern ohne nennenswertes Freizeitangebot etc.) und dadurch nahezu keinerlei Ablenkung sowie persönliche Kontakte zu anderen Menschen habe bzw. bekomme, obwohl ich mich selbst als kontaktfreudig, offen, herzlich und hilfsbereit sehe.
Mir ist durchaus bewusst, dass nur ich selbst etwas ändern kann, aber ich finde keinen Weg aus dieser prekären Situation und sitze wie gelähmt in meinem goldenen Käfig. Die Erkenntnis und das Wissen, dass es niemanden mehr gibt, der mich wirklich braucht, ist nur sehr schwer zu ertragen.

Wer mag sich mit mir austauschen oder wem kann ich, mit dem was ich bereits erkannt, geändert und gelernt habe, helfen?

02.12.2018 17:19 • 02.12.2018 #1


2 Antworten ↓


Hi Michal

ja das ist schwer. Trotzdem bist Du trocken. Glückwunsch ! ! !

Ich kann mir gut vorstellen wie das in Deiner Beziehung abgegangen bist und warum Deine Partnerin abgehauen ist. Das ist ihr sicherlich auch nicht leicht gefallen.

Leider wacht man dann erst auf wenn man alles verloren hat. So musst Du Dich jetzt fühlen.

Deine Durststrecke hat begonnen, sie ist schwer, hart und zäh. Alles kracht plötzlich ein. Das ist der Preis den man dafür zahlt Michal

Aber auch diese Durststrecke wird vorrübergehen. Es wird irgendwann wieder die Sonne scheinen in Deinem Leben. Vll kommt Deine Partnerin ja auch zurück wenn sie sieht das Du wirklich etwas veränderst. Oder Du machst es beim nächsten Mal mit einer neuen Partnerin besser. Wir müssen alle mal auf die Schn. fallen um zu begreifen was wirklich wichtig ist und worauf es wirklich ankommt.

Nur Mut. Du hast jetzt schlagartig angefangen Deine Sucht zu bekämpfen. Also hab Geduld. Du schaffst das

Hallo Safira,

vielen Dank für Deine Zeilen und aufbauenden Worte! Es tut sehr gut, wenn man nicht alleine ist und es Menschen gibt, die nicht teilnahmslos das selbst geschaffene Leid anderer betrachten.

Es ist leider richtig, dass man erst aufwacht, wenn man das Wichtigste im Leben verloren hat und das Gefühl der Leere und Bedeutungslosigkeit einen mit brachialer Gewalt überfällt.

Ich habe bereits vieles geändert, nahezu mein komplettes Leben auf den Kopf gestellt - Dinge die früher wichtig waren, sind heute bedeutungslos. Aber es reicht noch nicht und ab einem gewissen Alter kommt noch die Frage hinzu, wie viel Zeit einem noch verbleibt...

Die Sucht ist nicht mehr das Problem, sondern die Erkenntnis, was ich damit angerichtet habe und mir selbst nicht verzeihen kann.





Dr. Reinhard Pichler
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