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Hallo zusammen.
Bin noch neu hier und suche nach Hilfe.

Ich mag mich selbst nicht, weil ich nicht so sein kann, wie ich bin.
Ich hasse Konflikte, ich mag keinen Ärger und doch muss ich es ertragen,
weil ich nicht mehr ausgenutzt werden will.
Wie komme ich mit Ablehnung klar?
Ich habe schon so viel gelesen, mache Therapie, aber ich bin total niedergeschlagen und ziehe mich zurück, wenn jemand sauer auf mich ist.
Früher habe ich mich immer sofort entschuldigt und alles dafür getan, nur damit es dem- oder derjenigen wieder gut geht.
Aber wo bin ich??!
Was ist, wenn ich mich gekränkt fühle, wenn ich leide, dann bin ich selbst Schuld, wurde mir immer gesagt.
Doch, Nein, ich wehre mich dagegen.
Ich setze Grenzen, will auch leben.
Warum versteht mich niemand?
Warum kann ich nicht zu mir stehen?
Ich verstehe mich nicht, mag mich nicht, wenn ich als egoistisch oder unfair betitelt werde.
Wenn ich abgelehnt werde.
Weiß jemand Rat?
L.G.
Rücklicht, die sich so fühlt, als würde sie das Leben verpennen.

20.04.2008 18:33 • 09.05.2008 #1


13 Antworten ↓


Hallo Rücklicht, ich kann das gut nachvollziehen, weil es mir genauso geht. Am liebsten möchte ich das mich andere mögen, das sie mich nicht kritisieren, mich akzeptieren. Ich weiß leider auch (noch) nicht was ich dagegen tun kann. Es ist so schwer einerseits auf andere zuzugehen und sich andererseits abzugrenzen, Nein zu sagen, sich nicht ausnutzen zu lassen und die eigenen Grenzen zu sehen. Manchmal würde ich mich am Liebsten ganz zurückziehen oder wenn ich mit anderen zusammen bin verschwinden, weil ich mich so unwohl fühle und weil ich merke dass andere mich komisch finden.
Aber ist doch schonmal gut wenn du dich wehrst gegen unfaires Verhalten dir gegenüber. Gibt es denn Leute die dich so akzeptieren wie du bist und bei denen du so sein kannst wie du bist?
Liebe Grüße

A


Einsam, durch Ablehnung anderer und mir selbst gegenüber

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Hallo unsicher.
Ja, schon, aber die lieben meine liebe Seite auch lieber.
Das macht es mir ja so schwer.
Das Problem liegt an meiner Erziehung und dem Erlebten.
Aber wie soll ich es ändern.
Rede ich angemessen und ect, fühle ich mich nicht ernst genommen.
Erst wenn ich barsch werde, dann reagieren sie.
Aber dann hasse ich mich selbst für diese Art.
Ja, unfaires Verhalten, aber das erkennen sie ja nicht, sondern suggerieren mir noch, dass ich unfair sei.
Und darum leide ich.
Sie überschreiten meine Grenzen und merken es nicht oder wollen es nicht merken, weil es ja immer geklappt hat.
Und durch mein Aufbegehren zwinge ich sie zur Verhaltensänderung mir gegenüber, doch dadurch habe ich vermehrt Konflikte.
Und diese ertrage ich nur sehr schwer, bis gar nicht.
War auch schon zur Kur, weil ich in meiner Ehe total unglücklich war, begriff dadurch erst, dass ich mich von meinem Mann manipulieren ließ.
Ich lebte sein Leben, nicht meins.
Ich musste mich von ihm trennen, aber meine Probleme habe ich trotzdem noch.
Und diese will ich bewältigen, darum suche ich nach Hilfe.

L.G.
Rücklicht

Ich hoffe, dass ich hier noch Hilfe finde, denn im Moment geht es mir echt schlecht.

Hallo Rücklicht,

Dein Name sagt einfach alles. Man braucht ein Rücklicht, aber nur manchmal und wenn man zu Fuß unterwegs ist, eher gar nicht. Stell Dir vor, Du wärst ein Scheinwerfer, der würde Dich sofort größer machen. Was ich Dir mit dieser Metapher sagen will, man muss nicht barsch reden, damit man wahrgenommen wird. Die Körpersprache ist der viel wichtigere Punkt. Und wenn Du erscheinst wie ein Rücklicht, dann dürfte da nicht viel zu sehen sein. Ich weiß, dass das funktioniert. Ich bin ein super netter Mensch , aber wenn mir jemand zu blöd kommt, brauche ich nichts zu sagen. Mein Blick reicht. Bei mir läuft das einfach so, DAS musste ich nicht lernen. Ich hab erkannt, dass es so läuft, nachdem ich mich aus anderen Gründen mal mit Körpersprache beschäftigt habe. Um etwas aber so zeigen zu können, muss Dein Innerstes genau wissen, was es will. Unsicherheiten übertragen sich sofort. Und jeder sieht, dass Du noch sehr schön angreifbar bist oder Du wirst eben nicht für voll genommen.

Natürlich liebt jeder die lieben Seiten. Tust Du ja auch. Aber so ist das Leben nicht, wenn man selbst existieren will und so wie Du schreibst, willst Du ja. Das heißt, Du musst Konflikte aushalten lernen. Wenn Du sehr unsicher bist, dann frag doch einfach, wie Du bei den anderen ankamst. Meist bleibt gar nicht so viel, also, es ist gar nicht so schlimm. Es kann ja auch mal jemand sauer sein, nur aushalten muss man es können. UND es muss Dich nicht jeder lieben. Tust Du ja auch nicht, vielleicht solltest/könntest Du das im Hinterkopf behalten.

Es scheint mir, Du bist noch nicht lange auf diesem Konfrontationskurs. Da ist es völlig normal, wenn alles noch nicht in den Bahnen läuft, in denen Du es gerne hättest. Du musst Dich umstellen und die Leute, die Dich schon lange kennen und Dein angepasstes Verhalten, auch. Natürlich sind die erst mal überrumpelt. Und wenn Du vorher bequem warst, kein Mensch stellt sich gern auf Unbequemlichkeiten ein. Also, Konflikte müssen sein und Du hast ein Recht darauf zu üben, Dich mehr wahrzunehmen, zu lernen, Dich durchzusetzen. Und auch ein Recht darauf, Dich dabei erst mal sch.... zu fühlen. Veränderungen kosten viel Kraft. Aber ehrlich - zuallererst musst Du Dich mögen! Sonst strahlst Du auch immer das Gegenteil aus von dem, was Du willst. Du musst nicht jedes Verhalten toll finden, aber Dich im Ganzen und Dein Recht, so zu sein, wie Du bist.

Bevor ich Dir hier zu theoretisch oder was weiß ich herüberkomme, ich habe das auch durch. Wenn jemand sauer auf mich war oder ich nur glaubte, dass er sauer auf mich war, war die Welt für mich zu Ende. Ganz langsam und unter ziemlichen Schmerzen habe ich gelernt, das alles nicht so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird, sprich, die Leute kriegten sich super schnell wieder ein oder es war ein Missverständnis. Irgendwann habe ich die Spannungen nicht mehr ausgehalten und gelernt, nachzufragen. Mir war es lieber zu erfahren, ja, jemand ist sauer oder so. Da wusste ich dann wenigstens, wofür ich leide. Das Verrückte war allerdings, es war selten so, oft waren es nur Missverständnisse. Ich nahm diese Angst aus der Kindheit mit und sie war soooo tief. Aber ich bin da so ziemlich raus. Nichts gegen gelegentliche Rückfälle. Eine soziale Phobie habe ich trotzdem, aus anderen Gründen. Ich begegne nicht gern Menschen, die ich kenne und immer wieder sehe. Am liebsten gehe ich nur im Dunkeln raus. Aber durchsetzen kann ich mich, außer, ich bin selbst unsicher.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Gespür für Dich! Mach weiter so und vielleicht brauchst Du neue Freunde, wenn sie in Dein neues Leben nicht mehr passen. Die anderen werden sich schon dran gewöhnen. Und - es muss einen nicht jeder lieben. Aber es ist schwer, wünche Dir viel Durchhaltevermögen.

Liebe Grüße, kia

Hallo Kia.
Das sind wunderbare Zeilen von Dir.
Du hast so geschrieben, als wenn eine Freundin zu mir spricht.
Danke.
Du hast Recht, ich lerne erst.
Ich vergesse es zu oft, weil ich Angst habe, die Zeit läut mir weg.
Ich begreife einfach nicht, dass ich neu lernen muss.

Es ist alles so komplex bei mir.

Ich muss erst mal lernen, nicht jeden mögen zu müssen.
Denn ich habe gelernt, in jedem Menschen das Gute zu sehen, zu verzeihen und Zurückhaltung zu üben.
Jetzt muss wieder umlernen.

Und meine Lieben verstehen gar nicht, dass ich damit nicht umgehen kann, weil ich immer in ihren Augen rebellisch war.

Doch dann hatte ich einen sehr schweren Einschnitt in meinem Leben und ich gab mir jahrelang die Schuld.
Ich gab mir die Schuld.
Ich sagte mir, das ist Deine Schuld, weil Du immer aufbegehrt hast, wenn Dir was nicht passte.
Doch durch die Therapie begriff ich, dass es nicht so ist.
Und hätte ich damals auf meinen Freund gehört, hätte ich es wohl anders erlebt.
Der sagte nämlich, ich sei selbst Schuld, weil ich immer zu lieb bin zu allen.
Ja und nun habe ich es begriffen und schwanke zwischen beiden Extremen.
Einerseits zu lieb, andererseits zu impulsiv.

Aber ich weiß noch nicht, wie ich es am besten mache.

Vielleicht kannst Du mir Tipps geben, wie ich es lernen kann.
Vielleicht hat jemand anders Rat.

Meine Gefühlswelt mit dem Kopf in Einklang zu bringen ist für mich fast nicht mehr lebenswert,

Und PS: Du kommst für mich absolut nicht theoretisch rüber.
Ganz im Gegenteil.
Mir helfen Deine Zeilen, weil sie mir zeigen, dass es funktionieren kann.
Doch ich weiß nicht wie?
Vielleicht bin ich auch einfach nur zu streng mit mir.
Nehme mir alles zu sehr zu Herzen.
Bin einfach zu ungeduldig, kann nicht abschalten, wenn ich Probleme habe.

Ich verstehe es einfach nicht.

Bin immer offen für konstruktive Kritik, aber die fehlt mir in meinem Umfeld.
Ich glaube, es ist schwer, das zu erklären, was da in mir vorgeht.
Es ist ja nicht so, dass ich total ausfallend bin, aber ich lasse mir eben auch nicht mehr alles gefallen.

Es ist irgendwie einfach alles zu viel für mich.

Ja, ich brauche neues Gespür für mich, aber wie?
Ja und ich bin voll auf Kontrolle, damit ich bloß nicht mehr verletzt werde, aber auch nicht verletze.

Und jetzt verletze ich mich selbst, weil ich mich lieber isoliere, als diese Schmerzen ertragen zu müssen.
Und ich weiß nicht, welcher Schmerz schlimmer ist.
Leiden tue ich so und so.
Zurzeit habe ich einfach wieder ein sehr großes Tief, seitdem ich an der Aufarbeitung meines Traumas bin.

Liebe Grüße Rücklicht.

Hallo Rücklicht - oh Mann, dieser Name ist so depressiv aber Du hast ihn nun mal gewählt.

Du bist zur Zeit in einer Ausnahmesituation. Allein eine Taumatherapie kann erst mal ALLES verändern. Wenn Du ein Gebäude wärst, wäre wahrscheinlich alles eingestürzt oder besser, Du bist noch am Einstürzen. Wenn das passiert ist, kannst Du anfangen, mal zu schauen, was ist denn noch da, dann beginnst Du, die Mosaiksteine zu finden, zu gucken, was ist es überhaupt und dann puzzeln, wieder aufbauen. Klingt mühevoll und langwierig? Genau - und Du willst alles auf einmal, da wirst Du nur enttäuscht. Wie lange hat es gedauert, bis Du so geworden bist, wie Du jetzt bist? Veränderungen gehen nicht wirklich schneller. Du musst ja erst mal erkennen, wo Deine Probleme liegen, warum liegen sie da, wie hättest Du es gern. Wenn Du das erkannt hast, wird es auch noch mal eine Weile dauern, bis Du das ernsthaft in Deine Gedankenwelt einbauen kannst. Danach wirst Du ab und zu in Situationen erkennen - ah, hier war doch was und dann musst Du lernen, wie Du dann anders handeln kannst, später kannst Du es dann anfangen einzusetzen und noch eine Weile dauert es, bis es für Dich selbst verständlich ist. Und bis dahin funktioniert das auch nur, wenn es Dir schlecht genug geht. Solange wir etwas aushalten können, verändern wir nicht. Das ist nämlich echt mühevoll. Ich will Dir nicht die Hoffnung nehmen, im Gegenteil, doch ich will Dich darauf aufmerksam machen, es geht nicht so schnell. Sei geduldig mit Dir und auch ein wenig mit Deiner Umwelt. Natürlich verstehen die das alle nicht so schnell. Und Du selbst bist ja auch durcheinander. Es ist noch nicht da, wo es hinsoll.

Du kannst auch weiterhin Gutes in Deinen Mitmenschen sehen. Das sollte Dich aber nicht hindern, DEIN Gutes zu sehen und Deine Interessen zu verfolgen. Vielleicht bist Du eine Weile mal extrem egoistisch, so bekommst Du ein Gefühl für Dich, wie es ist, wenn eigene Bedürfnisse erfüllt werden. Natürlich nicht wie die Axt im Wald.

Schuld ist überhaupt kein guter Lehrmeister, das blockiert völlig, macht willenlos und angreifbar. Egal, ob man wirklich Schuld ist oder es nur so fühlt. Davon musst Du Dich lösen, eine große Aufgabe, an der Du ja schon dran bist.

Wenn Du jetzt zwischen den Extremen schwankst, sieh es für eine Weile positiv, Du kannst ein Gefühl für beides entwickeln und irgendwann Deine eigene Mitte finden. Das wird nicht jedem gefallen, es geht aber um Dich. Wer Dir wichtig ist, dem kannst Du ja auch erklären, dass es zur Zeit für Dich schwierig ist. Wer Dich wirklich mag, wird weiter zu Dir stehen. Leben ist Veränderung, nichts bleibt, wie es war, warum sollte es Bei Dir dann anders sein? Je mehr Du zu Dir stehst, desto weniger werden die Leute an Dir herummeckern.

Es ist super schwierig, was Du da vorhast. Aber es lohnt sich. Ein Therapeut könnte Dir helfen, für Dich schwierige Situationen durchsprechen und mal gucken, wie es Dir dann damit ging. Helfen kann auch, wenn Du Dein Chaos von Gedanken und Gefühlen aufschreibst, und wenn es 25 Mal das Gleiche ist. Damit bekommst Du geordnete Gedanken und ein Gespür dafür, was Du wirklich brauchst, wo wirkliche Probleme sind, was einfach für Dich wichtig ist. Und es würde Dir helfen zu klären, was in Dir vorgeht und dann kannst Du es auch erklären.

Versuch vielleicht, nicht alles als Schmerz zu betrachten, sondern als etwas, das Dir etwas beibringt und setze gaaaanz viel Humor ein, der sicher öfter Galgenhumor sein wird. Wenn man über sich selbst gut lachen kann und sich selbst nicht so wichtig nimmt, ist vieles einfacher, denn man merkt, so dramatisch ist es nicht, wie Du auf andere wirkst. Stell Dir vor, Du betrachtest Dich selbst vom Sternenhimmel aus. Wieviel siehst Du dann noch? Es nimmt Dich nicht jeder so dramatisch wahr. Manches Schwere lässt sich so leichter bewältigen. Aber für DEIN Befinden bist DU das Universum, aber lass Dir Zeit. Und hör auf zu leiden. Man sagt immer, in jeder Krise liegt auch etwas Gutes. So krass man die Situation empfindet, später ist es echt so. Man hat was gelernt, was verändert und das Leben läuft anders.

Mach nicht zu viel auf einmal, die Aufarbeitung eines Traumas dürfte allein schon alle Kraft aufbrauchen. Und die ganze Psyche ist in Aufruhr, der Körper meist auch. Es ist normal, dass es Dir richtig sch... geht.

Fang an, jeden Augenblick bewusst zu genießen, wo es Dir nicht so schlecht geht. Mach es Dir bewusst - hey, jetzt ist es gerade nicht so schlimm... Das macht Kraft für das nächste Mal und Hoffnung, dass es nicht immer so bleibt. Nimm hübsche Kleinigkeiten des Alltags wahr und freu Dich einfach drüber - ein kleiner, hüpfender Spatz, ein Maikäfer, ein lachendes Kind, das bringt kleine Glücksgefühle. Einfach mal machen.

So, jetzt ist der kia-Roman zu Ende. Ich schick Dir für den Anfang eine Tüte Glücksgefühle - einfach mal lächeln - jetzt

Liebe Grüße, kia

Oh Kia.
Du bist wundervoll.
Habe gerade noch einmal rein geschaut und sehe Deine Antwort.
Und Du glaubst nicht, wie gut mir diese tut.
Meine Seele weint, sie fühlt sich gerade absolut nicht allein.
Ich danke Dir zutiefst.
Ich werde es jetzt erst einmal sacken lassen.
Habe morgen Spätschicht.
Gott sei dank.
Ja, mein Nick ist echt ätzend, aber so fühle ich mich im Moment.
Angsthasen sind hier schon genug geloggt.

Und das ist ja auch gut so, denn eigentlich bin ich ja auch ganz schön mutig.
Echt toll, dass ich Dich hier gefunden habe.
Hoffe, dass wir noch mehr kommunizieren.
Ich spüre, Du schenkst mir Kraft.
Und das tut echt gut.
Sorry, wenn ich im Moment nur mit mir selbst beschäftigt bin.

Ganz liebe Grüße und tiefes Dankbarkeitsempfinden
sendet Dir Rücklicht, was gerade strahlt.

Hallo strahlendes Rücklicht,

ich hoffe, ein bisschen ist von letzter Nacht übrig geblieben. Schön, wenn Dir meine kleinen Romane ein wenig helfen.

Naja, dann schaun wir mal, wie aus dem Rücklicht ein Scheinwerfer wird - zumindest für das Taglicht.

Ein kleiner Regenbogen für Deinen Tag.

Liebe Grüße erst mal für Dich! Bis zum nächsten Mal, kia

Hallo Kia.

Habe heute einen guten Tag.

Deine Zeilen haben mir richtig gut getan.
Sie haben bei mir noch einmal viel in Bewegung gesetzt.
Habe heute Morgen an mir gearbeitet, denn ich wäre am liebsten zu Hause geblieben.
Doch ich beschäftigte mich mit mir, gönnte mir die notwendige Ruhe und
bin richtig selbstbewusst zur Arbeit gefahren.
Jetzt bin ich stolz auf mich.
Und Deine heutigen Zeilen schenken mir wieder ein bisschen Kraft, die ich heute schon verbraucht habe.
Das ist echt schön.
Die kleine Fee sieht so fröhlich aus, wie ich sonst war.
Ich liebe Musik.
Regen bogen.
Du glaubst nicht, darüber habe ich vor kurzem mit meiner Mutter geredet, weil ich jetzt in meinem Urlaub desöfteren einen gesehen hatte.
Und das war seit letztem Mal ewig her.
Aber jetzt war ich so begeistert, als ich sie sah, dass wir sogar darüber schwärmten.

Es tut richtig gut, jetzt zu erleben, wie ich mit den schlechten Phasen umgehe.
Denn ich spüre gerade ein bisschen Freude in mir.
Danke Dir ganz herzlich für Deine Spende von Lichtstrahlen.

Morgen habe ich Termin bei meiner Therapeutin.
Ich will sie fragen, wie ich mich selbst schneller stabilisieren lerne, wenn ich einen Anfall von Angst bekomme.

Die Schmerzen sind so unerträglich, dass ich sie so schnell wie möglich loswerden wollte.
Aber ich weiß, dass mich das nicht weiter bringt.
Doch ich hatte niemand, der mir da helfen kann, wenn ich drin stecke.
Danke, dass Du mich daran erinnert hast.
Ich spürte gestern schon, wie gut mir Deine Zeilen taten, aber heute begreife ich sie und es tut doppelt gut.

Vielleicht hast Du ja auch ein paar Tipps für mich.
Gern auch per PN.
Zum Bsp. Wie lasse ich mich nicht von dominanten Menschen einschüchtern?

Ich bin Dir für Deine Mitteilung und Hilfe echt dankbar.
Du glaubst nicht, wie sehr ich danach gesucht habe.
Ich war richtig hilflos, weil zu viel auf mich einstürzte.


Ich will Dir sagen.
Ich habe schon sehr viel aufgearbeitet, weiß jetzt alles, doch ich weiß nicht, wie ich für mich jetzt damit umgehen kann.
Ich war bis zu meiner Geburt zurückgegangen und es waren harte Jahre, aber jetzt durchlebe ich die Zeiten ab dem Zeitpunkt des Ereignisses und das sind noch einmal riesige Schmerzen, die ich nicht auch noch haben wollte.
Durch Deine Zeilen habe ich begriffen, dass mir nichts anderes übrig bleibt, wenn ich endlich ich sein will.
Ich habe damals schon zu meinem Therapeuten gesagt:
„Es ist, als hätte ich ein riesiges Puzzle, welches zusammen gefallen ist und jetzt muss ich alle Teile wieder zusammensetzen, damit es wieder vollständig ist.“
Und ich habe schon viele Teile wieder gefunden.
Ja, doch jetzt bin ich wieder an einem Punkt, wo ich aufsammeln muss, aber ich das Gefühl habe, es nicht zu schaffen, weil ich nicht weiß, wo ich die gefundenen Teile hinsetzen muss.
Es passt noch nicht.
Ich finde noch nicht die richtige Verbindung.

Was meinst Du mit Ausnahmezustand?

Ja.
Mein Gebäude war eingestürzt, dann lernte ich meinen Mann kennen.
Und baute einfach auf dem ganzen Müll auf, anstatt ein vernünftiges Fundament zu erschaffen.
Und es brach wieder zusammen.

Nun baue ich mir mein Fundament auf, aber immer wieder finde ich noch Müll und meine Angst, es hört nie auf, schwächt mich und macht mich mutlos.
Spüre ich dann Unterstützung und bekomme Hinweise, wie es besser geht, dann wachse ich wieder in mir und spüre Energie.

Und so ein Tag war heute.
Und es tut gut.

Ja, ich muss aushalten und mich beweisen lernen, aber das ist echt schwer.

Wie übe ich Geduld, wenn es brennt?


Es grüßt Dich
ganz herzlich
Rücklicht, dass nachdenkt.

Ja, ich weiß, wie es Dir geht - echt. Meine Weisheit hat mich sehr viele, sehr harte Jahre gekostet und auch ich wollte und konnte nicht mehr weiter. Wusste nur, die Nacht bringt furchtbaren Horror und was will ich mit einem neuen Tag, der ist nicht besser als der alte. Ich war soweit unten, dass es danach nur noch Radieschenwurzeln gegeben hätte. Und auch heute geht es mir nicht gut. Nur Dein spezifisches Problem habe ich so nicht mehr. Natürlich gibt es auch Situationen, wo ich überfordert bin. Aber das ganze Leben ist eben Lernen.

Du willst wissen, wie Du Dich nicht von dominanten Menschen einschüchtern lässt? Naja, das ist nicht gerade das Erdgeschoss. Damit haben sehr viele Menschen Probleme, selbst die, die sonst gut klar kommen. Das einfachste ist aber, denke ich, sei nicht schüchtern. Und schau für welchen Preis Du vielleicht eine harte Auseinandersetzung riskierst. Am besten ist natürlich, wenn Du selbst ganz klar weißt, was DU willst und es auch genauso klar rüberbringen kannst. Autoritäten und dominante Menschen sind auch nur Menschen, die gehen genauso aufs Klo, wie alle anderen auch. Also, warum beeindrucken lassen. Aber Argumente und eine entsprechende Körpersprache wären schon von Vorteil. Aber damit hatte ich nie ein wirkliches Problem, da kann ich vielleicht nicht so richtig raten. Eher nur in groben Zügen.

Es freut mich total, dass Du heute einen guten Tag hattest und das auch wahrgenommen hast. Es werden noch so viele dunkle Stunden kommen und vielleicht weißt Du auch mal wieder so gar nicht weiter, dann denk an einen kleinen Regenbogen. Vielleicht holt er Dich wieder in den Sonnenschein.

Lieben Gruß erst mal, kia

Hallo liebe Kia.
Und hallo an Euch, die es lesen.

Ich will mich erst einmal melden.
Mir geht es gar nicht gut.
Habe am 26.04.'08 wieder ein traumatisches Erlebnis gehabt und bin zur zeit nicht arbeitsfähig.
Meine Eltern und ich waren hautnah bei dem Flugzeugunglück in Eisenach dabei und wir haben alle nur ganz knapp überlebt.
Diese Katastrophe hat noch einmal mein jetziges Leben auf den Kopf gestellt und seitdem sehe ich jetzt alles viel klarer, doch bringt es wieder meinen jetzigen Weg total durcheinander und ich fühle mich total allein, weil ich durch den bisherigen von mir gegangenen Weg jetzt nicht verstanden werde.Doch ich spüre, dass es mir echt schlecht geht, wenn ich meinen jetzigen Weg weiter gehen muss, weil ich spüre, dass dies nicht der Richtige ist.
Doch habe ich auch Angst, einen neuen Weg einzuschlagen, weil ich nicht weiß, ob dies der Richtige ist.
Ich fühle mich wie in einer Zwickmühle und warte erst einmal ab, wie sich alles entwickelt, doch weiß ich, dass mir gar nicht so viel Zeit bleibt, weil ich den Alltag zurück muss, darum schreibe ich Euch.

Ich wollte endlich leben und erlebte eine Katastrophe.

Ich wollte es nur mitteilen.
Weiß, dass Ihr mir nicht wirklich helfen könnt, aber möchte einfach nicht allein sein.
Bin darum auch immer noch bei meinen Eltern, um Kraft zum Verarbeiten zu haben, doch sitzt es mir immer im Hinterkopf, ich muss mein Leben leben, doch wie?
Was ist überhaupt mein Leben?

Liebe Grüße an Euch sendet
Rücklicht, die Rat sucht, um nicht aufzugeben

Hallo Rücklicht,

ich nehme Dich mal virtuell ganz lieb in den Arm ...

Es ist ein furchtbares Trauma, das Du erlebt hast. Und es ist auch sehr wichtig, dass Du Dir Hilfe suchst.
Normalerweise wird nach solchen Katastrophen Hilfe angeboten. Gibt es eine Möglichkeit für Dich, Dich dort zu melden?

Es ist schwer, jemandem Rat zu geben, den man nicht persönlich kennt. Und doch möchte ich Dir sagen, dass Reden oftmals viel helfen kann. Lass es `raus. Bei Deinen Freunden, Deinen Eltern oder vielleicht auch hier.

Ich schicke Dir auf alle Fälle sehr viel Kraft und wünsche Dir, dass Du diese Erfahrung als Chance nimmst, Dein Leben wieder zu leben.
Du lebst!

Alles Liebe
teichmaus

Hallo Rücklicht, nach so einem Trauma ist es einfach völlig normal, wenn nun Deine Welt erst einmal auf dem Kopf steht und nicht einfach ein ganz normaler Alltag wieder möglich ist. Das braucht Zeit. Und die solltest Du Dir auch lassen. Zugegebenermaßen habe ich von diesem Unglück nichts gehört. Aber ich könnte mir auch vorstellen, dass es Hilfsangebote geben wird. Am besten redet es sich mit Leuten, die das Gleiche erlebt haben. Dir geht es jetzt sofort sehr schlecht, das ist gar nicht so verkehrt. Schlecht geht es allen, doch es gibt viele Leute, die einfach weiter machen wollen, als wenn nichts wäre. Das Trauma ist aber da und meldet sich dann in der unpassendsten Situation. Du hast so die Chance, es gleich aufzuarbeiten. Was ich jetzt nicht ganz verstanden habe, wo liegt Dein Zweifel für Dein eigenes Leben? So nach der Idee, warum soll ich was ändern, was so schwer ist, wo es doch so schnell vorbei sein kann? Ist jetzt nur so eine Idee, vielleicht denkst Du an etwas ganz anderes. Du brauchst Zeit und es ist okay, wenn Du Dich jetzt zu nichts Vernünftigem in der Lage fühlst.

Ich schick Dir einen dicken Knuddler - auch wenns nicht wirklich hilft, mehr kann ich aber nicht so jetzt von hier...

Ganz ganz liebe Grüße, kia

Hallo Ihr Lieben.

Ich danke Euch zutiefst für Eure Zeilen und nehme mir jetzt einmal die Zeit zum Weinen.
Habe mich von meinen Eltern zurückgezogen, damit sie nicht meine Verzweiflung und meinen Schmerz sehen.
Sie wissen, dass es mir nicht gut geht und sie wissen, dass ich mich im Forum mitteile.
Meine Eltern sind meine besten Freunde, doch durch die Vergewaltigung 95 und dadurch der Verlust meiner wahren Liebe und durch die ganzen nachfolgenden negativen Erfahrungen bis zum Kennen lernen meines Mannes `98 und die jetzt nötige Trennung 2006 von meinem Mann, da er mich auch nur manipulierte und missbrauchte, sind meine Eltern richtig hilflos.
Die Scheidung ist noch nicht vorbei.
Die Aufarbeitung meines Traumas ist belastend.
Die zu große Liebe meines jetzigen Freundes ist zu mir zu groß und ich lehne ihn zur Zeit ab.
Und meine Liebe zu meiner nie vergessenen Liebe brennt wieder in mir, doch die wird von ihm abgelehnt.
Und meine Eltern wissen das alles von mir, da wir ein sehr ehrliches und offenes Verhältnis haben, doch wissen sie, dass sie mir da nicht helfen können.
Und sie sind richtig dankbar, dass ich so viel Unterstützung bekomme und finden es gut, dass ich mir Hilfe suche.
Sie unterstützen mich auch, aber anders.
Sie können mir da keinen Rat, keine Hilfe geben.
Aber das andere läuft.
Mein Vater kümmert sich auch immer sehr um unsere Familie.
Nur mit Gefühlen, da war es schwer, ihn zu erreichen.
Er hat erst jetzt richtig gemerkt, dass es anders ist.
Jetzt erst kann er langsam meine Gefühle und mich verstehen.
Meine Mutter auch, aber sie versuchte es schon vorher.
Aber jetzt waren sie auch in der Situation, nicht zu wissen, wohin, um nicht zu sterben.
Und das Gefühl kann man wahrscheinlich nur wirklich nachspüren, wenn man es selbst erlebt hat und sie haben es jetzt erlebt.
Und dank meiner schon bewussten Aufarbeitung und meiner Fähigkeit, mich endlich klar mitzuteilen, bekam ich sofort auch psychologische Hilfe.
Meine Eltern wollen sie auch wahrnehmen, haben einen Termin.
Und sie sind auch mit den Leuten der Rettungshundestaffel in Kontakt und treffen sich auch wohl am Sonntag, doch ich habe Angst, da ich noch viel mehr belastende Sachen habe.


Mir geht es sehr schlecht, weil durch die Katastrophe meine wahre Liebe wieder in mir so nah ist.
Ich spüre da eine Verbindung, die von meiner Seite immer da war, aber nicht sein konnte, weil wir noch zu unreif waren.
Doch keiner von uns Beiden ist jetzt wirklich glücklich.
Immer wieder Trennung und Schmerz, aber der Wunsch, eine Familie zu gründen und glücklich zu sein, wie es unsere Eltern sind, ist in beiden von uns.
Seit der Katastrophe hatten jetzt wieder 1x telefonischen Kontakt ( fast 4h ) und haben uns mal SMS geschrieben, doch nun meldet er sich seit 2 Tagen nicht und ich habe Angst, etwas falsch zu machen, weil er noch um seine weggelaufene Verlobte trauert und zu ihren Eltern den Kontakt hält, weil er hofft, sie kommt zu ihm zurück.
Und ich wünsche mir, dass mein Traum mit ihm doch noch in Erfüllung geht, doch weiß ich nicht, ob es so sein soll und es tut weh, nichts von ihm zu hören.
Aber ich war damals schon so anhänglich und habe Angst, dass er sich wieder zu sicher ist, dass ich ihm hinterher laufe.
Vielleicht hat er auch Angst, weil ich damals weg ging, dass ich nicht zurück kommen möchte und blockiert deshalb.
Doch ich habe Angst, ihn klar anzusprechen, wie ich fühle,weil er seine Gefühle zu mir versteckt und distanziert redet.
Für ihn ist alles zu lange her, sagt er.
Für mich ist es, als wäre jetzt die zeit zurück zu kommen.
Ich glaube, ich habe Liebeskummer.
Könnt Ihr mir helfen, die Wunde etwas zu beruhigen?

Liebe Grüße
Euer Rücklicht

A


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Dr. Reinhard Pichler
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