Ich entschuldige mich vorweg, wenn dieser Eintrag sehr lang und umständlich zu lesen wird. Außer in Tagebüchern oder Romanen habe ich seit langem nicht mehr soviel geschrieben.
Ich bin einsam. Das erklärt sich schon aus dem Forumsthema, das ich gewählt habe. Ich werde vermutlich auch einsam bleiben und habe lange versucht, mich damit abzufinden. Ich glaubte auch, das wäre mir gelungen. Aber nun denke ich, das es der primäre Grund meiner Depressionen und Angstzustände ist.
Ich hab einige schlimme Zeiten und Ereignisse hinter mir und ebenso viele schlimme Erfahrungen mit Beziehungen.
Das führte irgendwann zu der festen Überzeugung, dass ich es nicht wert bin, geliebt zu werden und bestenfalls geduldet werde in der Gesellschaft anderer. Paradoxerweise hat diese Überzeugung eine Zeitlang dafür gesorgt, dass ich irgendwie...glücklich war, erleichtert. Ich fühlte mich niemanden gegenüber verantwortlich oder schuldig und die Vorstellung, es könnte andere interessieren, wie es mir geht oder was mit mir geschieht, war schlicht zu abwegig. Das war seltsam befreiend, weil ich aufgehört habe, darüber nachzudenken, ob mich jemand mag und warum, ob mich diese oder die andere liebt oder alles nur eine Farce ist. Sollte tatsächlich eine Frau Interesse an mir zeigen, so tat ich das als vorübergehende Faszination oder Schwärmerei ab, die alsbald abkühlt und hab mich nicht weiter drum gekümmert. Ob ich damit jemanden vor den Kopf stieß kam mir nicht in den Sinn. Schließlich konnte man mich ja nicht mögen, geschweige denn lieben. Und aufgrund meiner schlechten Erfahrungen misstraute ich den Gefühlen von Frauen sowieso, sprach ihnen das Vermögen, ehrlich und aufrichtig zu lieben, völlig ab.
Ich weiß noch, wie fasziniert und verwundert ich war, wenn ein Mädchen in meinem Umfeld verlassen wurde oder ihre Liebe nicht erwidert wurde. Wenn sie fertig waren mit der Welt und nur noch weinten. Ich dachte immer, wo ist denn ihr Problem, warum holt sie sich nicht einfach jemand neuen?
Mir wurde irgendwann bewusst, das solch ein Gedankengebilde nicht normal ist und ich vermutlich tatsächlich therapeutische Hilfe benötigte. Schon deswegen, weil meine Freunde an mir verzweifelten. Sie taten wirklich alles, um mir zu zeigen, dass ich ihnen etwas bedeute und ihnen wichtig war, nur um immer wieder festzustellen, dass sie mich einfach nicht erreichten. Ich frage mich bis heute, wie es sein kann, das man echte und ehrliche Freunde hat, was an sich schon selten und wertvoll ist und es dennoch schafft, sich so dermaßen in so einem Weltbild zu verrennen. Es hat mir nicht gut getan und meinen Freunden schon gar nicht, die ich damit in einem fort verletzt habe.
Durch die Therapie brach dieses ohnehin schon instabile Weltbild entgültig zusammen. Und das war hart. Sich den Konsequenzen und der Verantwortung seiner eigenen Person zu stellen war das schwierigste und kräftezehrenste, was ich je tun musste.
Ich konnte mich jedoch nie von der Überzeugung lösen, es nicht wert zu sein, geliebt zu werden. Meinen Freunden gegenüber nehm ich es einfach mal an und vertraue ihnen, behalte meine Zweifel für mich und verschweige, wie ich tatsächlich fühle.
Was die romantische Liebe, die Beziehung zu einer Frau betrifft, sehe ich keinen Weg. Ich sehe schlichtweg nicht die Möglichkeit, dass je eine mich ehrlich und aufrichtig lieben könnte. Erst recht nicht, wenn ich ihr die Chance gebe, mich kennen zu lernen. Ich sehe nichts an mir, was irgendwie liebenswert sein könnte, von all den Dingen, die mich als Partner qualifizieren könnten, ganz zu schweigen. Meine Psychologen sagen, dass ist eine Art Reflexion und wenn ich mich nicht selber liebe, kann mich auch niemand anderes lieben. Die haben gut reden: Ich bin seit Jahren in Therapie wegen Depressionen und Panikattacken. Ich bin beschädigte Ware und wem kann ich guten Gewissens so etwas anbieten?
Ich bin kaum in der Lage die Gefühle zu äußern oder zu geben, die ein Partner erwarten sollte, ganz gleich, wie sehr ich es will. Ich bin schwer zu ertragen und fordere viel Raum und Zeit. Ein depressiver Mensch, der nur noch ein Teil von dem ist, was er mal war? Das will ich wirklich niemanden antun. Und wer will sowas schon?
Der Gedanke, niemals wieder eine Frau in den Armen zu halten, ihre Wärme spüren, ihren Duft riechen...niemals mehr zusammen mit jemanden einzuschlafen und morgens aufzuwachen, jemanden zu halten und lieben zu dürfen, das ist ein Gefühl, das körperlich wehtut. Mir wird eiskalt im Magen und furchtbar schlecht, mein Hals schnürt sich zu und Arme und Beine tun weh, als würde man wie wild daran zerren.
So verbringe ich mittlerweile fast jede Nacht und es ist ziemlich erschöpfend. Ich kann nicht einmal weinen. Seit sechs Jahren schon nicht mehr.
Das ist noch nicht einmal das, was mir am meisten Angst macht. Es ist die Tatsache, im hohen Alter allein zu sein - und vorallem alleine zu sterben.
Der Gedanke ist nahezu unerträglich.
Ich frage mich, wie ich mit der Angst fertig werden soll. Wenn es dafür einen Weg gibt, wäre alles andere viel leichter. Ich glaube, dann könnte ich den Rest des Lebens durchaus ertragen.
Ich weiß nur nicht wie.
Ich bin einsam. Das erklärt sich schon aus dem Forumsthema, das ich gewählt habe. Ich werde vermutlich auch einsam bleiben und habe lange versucht, mich damit abzufinden. Ich glaubte auch, das wäre mir gelungen. Aber nun denke ich, das es der primäre Grund meiner Depressionen und Angstzustände ist.
Ich hab einige schlimme Zeiten und Ereignisse hinter mir und ebenso viele schlimme Erfahrungen mit Beziehungen.
Das führte irgendwann zu der festen Überzeugung, dass ich es nicht wert bin, geliebt zu werden und bestenfalls geduldet werde in der Gesellschaft anderer. Paradoxerweise hat diese Überzeugung eine Zeitlang dafür gesorgt, dass ich irgendwie...glücklich war, erleichtert. Ich fühlte mich niemanden gegenüber verantwortlich oder schuldig und die Vorstellung, es könnte andere interessieren, wie es mir geht oder was mit mir geschieht, war schlicht zu abwegig. Das war seltsam befreiend, weil ich aufgehört habe, darüber nachzudenken, ob mich jemand mag und warum, ob mich diese oder die andere liebt oder alles nur eine Farce ist. Sollte tatsächlich eine Frau Interesse an mir zeigen, so tat ich das als vorübergehende Faszination oder Schwärmerei ab, die alsbald abkühlt und hab mich nicht weiter drum gekümmert. Ob ich damit jemanden vor den Kopf stieß kam mir nicht in den Sinn. Schließlich konnte man mich ja nicht mögen, geschweige denn lieben. Und aufgrund meiner schlechten Erfahrungen misstraute ich den Gefühlen von Frauen sowieso, sprach ihnen das Vermögen, ehrlich und aufrichtig zu lieben, völlig ab.
Ich weiß noch, wie fasziniert und verwundert ich war, wenn ein Mädchen in meinem Umfeld verlassen wurde oder ihre Liebe nicht erwidert wurde. Wenn sie fertig waren mit der Welt und nur noch weinten. Ich dachte immer, wo ist denn ihr Problem, warum holt sie sich nicht einfach jemand neuen?
Mir wurde irgendwann bewusst, das solch ein Gedankengebilde nicht normal ist und ich vermutlich tatsächlich therapeutische Hilfe benötigte. Schon deswegen, weil meine Freunde an mir verzweifelten. Sie taten wirklich alles, um mir zu zeigen, dass ich ihnen etwas bedeute und ihnen wichtig war, nur um immer wieder festzustellen, dass sie mich einfach nicht erreichten. Ich frage mich bis heute, wie es sein kann, das man echte und ehrliche Freunde hat, was an sich schon selten und wertvoll ist und es dennoch schafft, sich so dermaßen in so einem Weltbild zu verrennen. Es hat mir nicht gut getan und meinen Freunden schon gar nicht, die ich damit in einem fort verletzt habe.
Durch die Therapie brach dieses ohnehin schon instabile Weltbild entgültig zusammen. Und das war hart. Sich den Konsequenzen und der Verantwortung seiner eigenen Person zu stellen war das schwierigste und kräftezehrenste, was ich je tun musste.
Ich konnte mich jedoch nie von der Überzeugung lösen, es nicht wert zu sein, geliebt zu werden. Meinen Freunden gegenüber nehm ich es einfach mal an und vertraue ihnen, behalte meine Zweifel für mich und verschweige, wie ich tatsächlich fühle.
Was die romantische Liebe, die Beziehung zu einer Frau betrifft, sehe ich keinen Weg. Ich sehe schlichtweg nicht die Möglichkeit, dass je eine mich ehrlich und aufrichtig lieben könnte. Erst recht nicht, wenn ich ihr die Chance gebe, mich kennen zu lernen. Ich sehe nichts an mir, was irgendwie liebenswert sein könnte, von all den Dingen, die mich als Partner qualifizieren könnten, ganz zu schweigen. Meine Psychologen sagen, dass ist eine Art Reflexion und wenn ich mich nicht selber liebe, kann mich auch niemand anderes lieben. Die haben gut reden: Ich bin seit Jahren in Therapie wegen Depressionen und Panikattacken. Ich bin beschädigte Ware und wem kann ich guten Gewissens so etwas anbieten?
Ich bin kaum in der Lage die Gefühle zu äußern oder zu geben, die ein Partner erwarten sollte, ganz gleich, wie sehr ich es will. Ich bin schwer zu ertragen und fordere viel Raum und Zeit. Ein depressiver Mensch, der nur noch ein Teil von dem ist, was er mal war? Das will ich wirklich niemanden antun. Und wer will sowas schon?
Der Gedanke, niemals wieder eine Frau in den Armen zu halten, ihre Wärme spüren, ihren Duft riechen...niemals mehr zusammen mit jemanden einzuschlafen und morgens aufzuwachen, jemanden zu halten und lieben zu dürfen, das ist ein Gefühl, das körperlich wehtut. Mir wird eiskalt im Magen und furchtbar schlecht, mein Hals schnürt sich zu und Arme und Beine tun weh, als würde man wie wild daran zerren.
So verbringe ich mittlerweile fast jede Nacht und es ist ziemlich erschöpfend. Ich kann nicht einmal weinen. Seit sechs Jahren schon nicht mehr.
Das ist noch nicht einmal das, was mir am meisten Angst macht. Es ist die Tatsache, im hohen Alter allein zu sein - und vorallem alleine zu sterben.
Der Gedanke ist nahezu unerträglich.
Ich frage mich, wie ich mit der Angst fertig werden soll. Wenn es dafür einen Weg gibt, wäre alles andere viel leichter. Ich glaube, dann könnte ich den Rest des Lebens durchaus ertragen.
Ich weiß nur nicht wie.
15.08.2018 19:57 • • 06.09.2018 #1
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