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Hallo zusammen,

ich schreibe einfach mal so ins Blaue hinein... Ich bin in meinem Leben (gerade 30 Jahre, m) schon ein paarmal umgezogen, mittlerweile hat es mich nach Rosenheim in Oberbayern verschlagen, wo ich nun auch schon ein paar Jahre wohne. Ich habe ein paar Bekannte, vor allem Arbeitskollegen, aber bis auf sehr rare Dinge gibt es keine Unternehmungen und man kommt sich auch nicht näher im privaten, da alle ihr Umfeld haben und dies wohl recht geschlossen ist.

Woran es liegt weiß ich nicht.. also daß sich keine näheren Bekanntschaften und Freundschaften ergeben. Man sollte denken, ich wüßte, wie das geht. In meinem alten Umfeld, das ich vor ungefähr sieben Jahren verlassen hab, war ich immer sehr beliebt und hatte eine Unmenge an Bekanntschaften. Ich war oft der, der angerufen wurde und von dem man wissen wollte, was abgeht - ich war also auf dem laufenden und hatte ständig was zu tun oder irgendjemanden zu treffen. Seitdem ich allerdings dann irgendwann eine oder mehere Stationen auswärts lebte und arbeitete, begann ich irgendwie, total zu vereinsamen, depressiv zu werden, ich fand und finde nie Anschluß. Ich habe zwischendurch auch ein paarmal versucht, alleine wegzugehen und Bekanntschaften zu schließen, aber das macht sicher immer einen recht verkrampften Eindruck, und somit ist das irgendwie immer entweder schon im Ansatz gescheitert oder recht bald im Sande verlaufen - sicher auch, weil ich teilweise dann wirklich depressiv war und meine neuen Freunde mit meinem Gejammere dann verschreckt habe.

Mittlerweile habe ich eine wundervolle Freundin, die mich aufrichtig liebt - ich sie auch. Aber an meiner Einsamkeit hat sich nicht viel geändert. Sie bringt zwar ein paar Bekanntschaften sozusagen in unsere Partnerschaft ein, aber ich habe doch das Gefühl, daß ich da eben nur ihr Freund bin.

Ich hatte schon einmal nach einer sehr enttäuschenden Liebesbeziehung eine Psychotherapie, wo ich auch sicherlich viel gelernt habe. Mittlerweile habe ich immer mal wieder eine Art Talsohle erreicht. Gut, ich weiß, richtig dreckig geht es mir nicht, da habe ich weit schlimmere Zeiten erlebt, aber die Einsamkeit zehrt doch an mir. Mit meinen Arbeitskollegen habe ich nicht viel gemeinsam. Bei einem Club oder ähnlichem habe ich irgendwie eine Angst vor Ablehnung.

Ich weiß genau, wenn ich einmal ein paar Leute hätte, einen Anfang, mit dem man sich gut versteht, dann wäre alles andere einfach. Wenn ich mit meinen alten Freunden zusammen bin, wenn ich Urlaub habe zum Beispiel, dann bin ich sofort locker, integriert und unternehmungslustig. Hier fehlt mir irgendwie jeder Ansatz.

Ich hatte mich mal bei new-in-town angemeldet. Fast alle Bekanntschaften dort waren einmalige Treffen. Allen anderen mußte ich förmlich hinterherlaufen, ich selbst wurde nie angerufen. Ich fühle mich ungewollt und dann immer wie das fünfte Rad am Wagen.

Das mußte ich mal schreiben. Ich habe hier ein wenig gelesen und weiß, daß ich verstanden werde.

Grüße,

Tapete

01.09.2009 19:09 • 04.09.2009 #1


1 Antwort ↓

Wieder so ein Nachmittag, an dem ich alleine hier sitze, nichts zu tun habe, oder das was ich tun müsste, vor mir herschiebe, weil es sowieso nichts bringt. Immer nur ein endloses tun von irgendwelchen Dingen, warum auch immer. Wenn ich Geschirr spüle, dann muß ich das morgen sowieso wieder machen. Irgendwie würde ich einfach gerne raus. Alles ist doch irgendwo sinnlos, wie man es auch betrachtet.

Viel Spaß noch,

Tapete





Dr. Reinhard Pichler
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