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Hallo ombrina !

Mein Satz: Seit dem tut alles nur noch weh, ist nur die eine Hälfte meiner Erfahrung. Ich habe, ohne meinen Panzer, auch die schönsten und intensivsten Momente meines Lebens erlebt.
Nein, ich will keinen neuen Panzer mehr, auch wenn ich dafür Gefahr laufe, gelegentlich (oder immer) Schmerz ertragen zu müssen.

Auf meiner letzten Therapie (2002) habe ich ein Abschlussbild gemalt.
Es ist ein Tressor, dessen Tür weit offen steht. In dem Tressor befindet sich mein Herz, und im Schloss der offenen Tür, steckt ein goldener Schlüssel, der einzig und alleine mir gehört.
Bis jetzt habe ich diese Tür damit nicht wieder verschlossen.

Mit meinem früheren sozialen Umfeld (Freunde) habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht wie du. Die Leute heiraten, haben Familie und Kinder, oder sie sind erfolgreich im Berufsleben und haben keine Zeit mehr. Überall wurde ich mehr und mehr zum fünften Rad am Wagen, und so sind dann die Kontakte immer weniger geworden. Heute spielt wohl auch mein Lebensalter eine Rolle, mit 49 Jahren geht man nicht mehr ins Jugendzentrum und lernt dort die neuen Kids kennen.

Tipps, wie einfach rausgehen und sich ins Leben stürzen, sind natürlich richtig. Doch wenn man eine Behinderung hat, so wie ich starke Depressionen und Angst, dann funktioniert das nicht mehr so einfach. Wer dies nicht von selbst versteht, wird es wohl niemals begreifen.

Viele liebe Grüsse,

Helpness

Mir kommt gerade eine Frage in den Sinn:

Können andere Menschen einem wirklich verletzen ':?:'

MissErfolg

A


Ein paar gedanken meinerseits

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Helpness, es ist alles wunderbar poetisch, was du schreibst. Aber zum Schluß räumst du die Behinderung ein, durch die dich selbst die wunderbarste Begegnung hier oder in realo nicht weiter bringen würde.

Depressionen und Angst sind nicht therapieresistent. Und dass man keine gesunde Beziehung ohne selbst gesund zu sein nicht realisieren kann ist doch logisch. In dem Fall ist die Angst vor dem Scheitern und den Verletzungen absolut berechtigt.

Die Therapie ist zwar unangenehm, aber auf eine angenehme Art und Weise lässt sich die eigene Sicht nicht ändern. Es wäre eine viel zu schöne Genesungsmaßnahme. Dabei am besten an der Côte herum liegen und sich mit netten Menschen darüber unterhalten, wie toll man ist und was man so alles geschafft hat in seinem Leben. Dass manches daneben ging ist natürlich niemals aus eigener Schuld geschehen. Statt dessen steht in der Therapie vor die ein Typus, der dich unsicher macht, bis du die bisherige Denkweise satt hast und sie aufgeben willst. Mit Recht willst du das machen, denn wertlos oder schutzlos ausgeliefert ist KEIN Mensch, diese Gedanken sind absolut falsch.

Die Katstrophe der Kindheit, die musst du vergessen. Das ist Punkt eins. Alles abhaken... hast du schon das Stadium der Wut hinter dir? Ich habe den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen, anders hätte ich es nicht geschafft!

Dir liebe Grüße.

Hallo MissErfolg !

Antwort: JA, aber nur wenn man es zulässt.

Wenn man sich ihnen öffnet, sie liebt und ihnen vertraut. Man erwartet dann im Gegenzug etwas von ihnen zurück (ist leider so, bedingungslose Liebe ist eine schöne, aber unreale Utopie). Wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden, dann sind wir verletzt.

Viele liebe Grüsse,

Helpness

Hallo isis-Z !

Ich finde meinen Beitrag weder poetisch (das Bild gibt es wirklich) noch irgendwie negativ, mein Herz-Tressor ist ja noch offen.

Leider befinde ich mich zur Zeit noch VOR einer Therapie, und nicht in der Zeit danach. Ich schreibe im hier und jetzt (also mit meiner Behinderung und nicht in einer therapierten Zukunft.

Frei nach dem Motto:
A sagt: Mir geht es schlecht und ich brauche Hilfe.
B antwortet: Wenn es dir wieder besser geht, dann komme ich vorbei und helfe dir.

Also tue den zweiten Schritt bevor du den ersten tust, und wenn du dabei stolperst, dann bist du selber daran Schuld.

Viele liebe Grüse,

Helpness

Helpness, wir schreiben mit dir. Ich und Chris vor allem. Sonst auch viele hier. Und wenn ich dir jetzt sage mach´dich fit für eine Beziehung, nach der du dich offensichtlich sehnst und wegen der du SOS funkst, dann heißt das nicht dass ich sage in helfe dir erst wenn du keine Hilfe mehr brauchst!

Hallo isis-z :

So war das ja auch nicht gemeint und geschrieben.

Ich wollte doch nur sagen, dass ich einen Schritt nach dem anderen machen muss. Vielleicht bekomme ich zur Zeit auch etwas zuviel Druck von allen Seiten gleichzeitig (du weisst) und bin etwas überfordert was bei mit Angst auslöst. Ich habe, aus Angst vor Ablehnung, die Tendenz es allen Menschen Recht machen zu wollen, und vergesse dabei manchmal meine Grenzen des (im Moment) Machbaren.

Viele liebe Grüsse,

Helpness

... druck wollte ich nicht machen. Du wirst das schon richtig machen, das Tempo bestimmst du selbst... und hier will ja auch keiner den anderen hängen lassen, was kann also schief gehen?

Irgendwann mal - in einer Singelbörse - hat jemand geschrieben: Ich habe es satt immer den Mist weg zu räumen, den andere Männer hinterlassen haben. Das hängt jetzt auch mit der Verletzlichkeit zusammen... wie kann man auf die Idee kommen, dass es sie nicht gibt. Die Seele ist im gleichen Mass verwundbar wie der Körper und manche Leute lassen auch nichts aus ihrem Register aus um... gut, ich höre jetzt auf, das Thema hatten wir schon, das ist wieder an die Opferrolle geknüpft durch die Art, wie man mit diesen Verletzungen umgeht.

Es gibt Leute, die bei körperlichen Verletzungen absolut durchdrehen. Ich kann kein Blut sehen... ich werde sterben... Und manche haben die Kraft zu sagen: Wirklich schade, so wie es aussieht wird ein Arztbesuch unvermeidlich sein...

Das gleiche gilt bei seelischen Verletzungen. Und der Mist, den die eigenen Eltern mal hinterlassen haben, den muss man oft baggerweise weg schaffen (lassen)...

Lieben Gruß

Hallo an alle !

Ihr seid mir halt alle irgendwie wichtig geworden, und ich brauche euch auch zur Zeit. Daher setze ich mich wohl auch etwas selbst unter Druck, das ist eben auch ein Problem von mir (Bin ich jetzt etwa schon Foren-Abhängig?)

Der Schaufelbagger steht schon auf meinem Terminkalender. Mit meiner eigenen kleinen Schippe werde ich den Berg nicht alleine abbauen können, auch der grosse Bagger wird einige Zeit dazu benötigen.

Viele liebe Grüsse,

Helpness

Ich suche dann auch noch einen Bagger, der es mit meinem persönlichen Mist aufnehmen kann, ich selber hab nur ein Schippchen
Iris

Hallo Powerladyiris !

Den Bagger gibt es beim Hausarzt oder in den gelben Seiten, bezahlt wird er von der Krankenversicherung.
Wie gross und gut seine Schaufel ist, dass muss man ausbrobieren und vielleicht auch mal mehrere Bagger Testen.

Ich hatte vor kurzer Zeit noch nicht einmal ein Schippchen. Habe nur mit meinen eigenen Händen gegraben. Dabei habe ich den Berg aber nicht wegbekommen, habe mich nur selber immer tiefer eingegraben.

Das Forum hier war dann die Schippe, mit der ich mich wieder ausgegraben habe, und bald wird es hoffentlich mit dem grossen Bagger an den Mist-Berg gehen.

Viele liebe Grüsse,

Helpness

Na , da bin ich ja gespannt, wie der Hausarzt auf mein Begehren hin reagiert ^^.
Und erst die KK *lächel*.
Ich bin gerade dabei, muss aber bis zum 08.08 alleine schippen
Grüßli
Iris

Hallo Powerladyiris !

Bei mir steht es auch nächste Woche auf dem Terminplan, habe es jetzt schon sehr lange vor mir hergeschoben. Meine letzte (stationäre) Therapie war 2001/2. Damals habe ich mich im Krankenhaus unglücklich verliebt, und alles wurde nur noch viel, viel schlimmer.

Der lockere Mist setzt sich mit den Jahren zu einem Haufen festem Humus. Auf dem wachsen dann solche Dinge wie Depressionen, Ängste und Einsamkeit.
Es wird nicht einfach diesen Misthaufen abzutragen, denn es ist kein lockerer Sand (den würde der Wind von ganz alleine wegblasen).

Viele liebe Grüsse,

Helpness

A


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Dr. Reinhard Pichler
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