Helpness
Mein Satz: Seit dem tut alles nur noch weh, ist nur die eine Hälfte meiner Erfahrung. Ich habe, ohne meinen Panzer, auch die schönsten und intensivsten Momente meines Lebens erlebt.
Nein, ich will keinen neuen Panzer mehr, auch wenn ich dafür Gefahr laufe, gelegentlich (oder immer) Schmerz ertragen zu müssen.
Auf meiner letzten Therapie (2002) habe ich ein Abschlussbild gemalt.
Es ist ein Tressor, dessen Tür weit offen steht. In dem Tressor befindet sich mein Herz, und im Schloss der offenen Tür, steckt ein goldener Schlüssel, der einzig und alleine mir gehört.
Bis jetzt habe ich diese Tür damit nicht wieder verschlossen.
Mit meinem früheren sozialen Umfeld (Freunde) habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht wie du. Die Leute heiraten, haben Familie und Kinder, oder sie sind erfolgreich im Berufsleben und haben keine Zeit mehr. Überall wurde ich mehr und mehr zum fünften Rad am Wagen, und so sind dann die Kontakte immer weniger geworden. Heute spielt wohl auch mein Lebensalter eine Rolle, mit 49 Jahren geht man nicht mehr ins Jugendzentrum und lernt dort die neuen Kids kennen.
Tipps, wie einfach rausgehen und sich ins Leben stürzen, sind natürlich richtig. Doch wenn man eine Behinderung hat, so wie ich starke Depressionen und Angst, dann funktioniert das nicht mehr so einfach. Wer dies nicht von selbst versteht, wird es wohl niemals begreifen.
Viele liebe Grüsse,
Helpness
02.08.2008 08:16 • #21