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Hallo, ihr Lieben!

Ich hab schon mehrere Beiträge hier geschrieben, ich war aber nie ganz ehrlich - also schon, nur einfach alles erzählt hab ich noch nicht... Ich will mich aber jetzt endlich öffnen, möchte mich trauen und vielleicht könnt ihr mir helfen...

Da ich gelesen habe, dass viele von euch doch auch dieselben Probleme haben, möchte ich mich jetzt endlich öffnen - so möchte ich nicht weiterleben!

Also:

In meiner Vorstellungsrunde habe ich erzählt, was mir passiert ist... Vor 2 Jahren habe ich meine Zwillinge verloren, habe miterlebt, wie sie gestorben sind und leide seither immer stärker unter Angst- und Panikattacken.... Oftmals habe ich sie soweit im Griff, dass ich aus der Angst- keine Panik entstehen lasse, aber manchmal gelingt es mir auch nicht.

Ich habe mich leider seither in den Alk. gestürzt - ich trinke nicht so viel, dass ich betrunken bin, aber es beruhigt und es nimmt meine Probleme - glaubte ich - es stimmt ja aber nicht... Ich trinke seitdem das mit den Zwillingen passiert ist beinahe täglich Abends zwei / drei Gläser Wein / Sekt oder sowas... nichts Hartes, aber das reicht auch schon...

Ihr werdet jetzt aufschreien - ich bin NICHT Alk., ich kann auch tagelang ohne auskommen, ohne Entzugserscheinungen zu haben, aber ich flüchte mich dahin, weil es mir die Sorgen Ängste nimmt... für ne kurze Zeit. Mittlerweile mach ich es glaub ich eher aus Gewohnheit weil ich dann weiß, dass ich keine weiteren Sorgen habe...

Leider ist es extrem kontraproduktiv für meine generellen Ängste, die ich vor Krankheiten habe - denn dadurch habe ich natürlich öfter Mal einen geblähten Bauch, mir ist am nächsten Tag schlecht oder es drückt ein wenig im Magen...
Vor allem jetzt, wo ich die Angst um mein Herz habe, ist der Gedanke wegen dem Alk. noch schlimmer, denn des Öfteren habe ich so ein komisches Gefühl beim Herzen - ich war aber vor 3 Monaten beim Kardiologen mit Ultraschall, EKG, 24 Stunden EKG und großem Blutbild - alles Tipp Topp.... Auch ein zweites großes Blutbild war perfekt - trotzdem hab ich dei Angst, dass ich einen Infarkt erleiden könnte....

Mein Hausarzt meinte, dass das in meinem Alter eher selten vorkommt, es komme von meiner Wirbelsäule (die demobilisiert sihc gerne - einrenken steht an der Tagesordnung) und an meiner Fehlstellung der Hals- und Brustwirbelsäule.... Also dass dieses Gefühl einfach davon kommen könnte...

Ihm habe ich das mit dem Alk. nicht erzählt - ich sprech jetzt das ERSTE MAL drüber, habe das zuvor NIE IRGENDJEMANDEM erzählt....
Ich will einfach weg von der Angst, ich will so nicht mehr weiterleben, das zerrt an den Nerven und an meiner Kraft, die ich eigentlich brauche fürs Lernen....

Habt ihr einen Tipp für mich?
Kann ich mir irgendwie doch sicher sein, dass mein Herz gesund ist und ich nicht im nächsten Moment umfalle?
Ich war schon beim Psychologen, das bringt nichts... ich lese gerade ein Selbsthilfebuch, nehme Homöopathie und schreibe selbst ein Buch, um mich von den Ängsten zu befreien, aber genau dann passieren wieder solche Dinge.....

Ich weiß langsam nicht mehr weiter :-/

31.03.2012 13:12 • 31.03.2012 #1


8 Antworten ↓


Das klingt nach einem großen Berg an Gefühlen und Problemen. Ich kann dir nur dringendst raten dir trotz deiner anscheinend negativen Erfahrungen (noch einmal) professionelle Hilfe zu suchen. Man findet nicht immer beim ersten Mal den/die passende Psychologin oder Psychater - ich war selber schon bei drei oder vier, bis ich an die Richtige geraten bin, wo ich mich sicher fühlte und mich öffnen konnte. Du schreibst das bringt nichts. Bei wie vielen PsychaterInnen warst du denn? Ich würde an deiner Stelle noch mal einen Versuch unternehmen - leider braucht man anfangs einen langen Atem, aber dass es nicht leicht ist, weißt du ja schon. Ich wünsche dir viel Kraft. Ist denn deine Familie oder ein/e enge/r Vertraute/r mit im Boot? Das ist auch ganz, ganz wichtig! Bitte erzähle jemandem vom Alk. etc. Alleine ist das alles sehr, sehr schwierig und wohl auch mit Ratgeberbüchern nicht zu bewältigen. Ich wünsche dir alles, alles Gute und viel Durchhaltevermögen!!

A


Ehrlichkeit meinerseits - Hilfestellung von euch?

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Hallo!

Danke für deine schnelle Antwort
Ich war bereits bei vier Psychologen - habe aber mittlerweile dahingehend einen engen Vertrauten - der zwar nicht innerhalb meiner Familie zu finden ist - aber ein ehemaliger Arbeitskollege von mir.... Ich habe mit ihm arbeitstechnisch nichts zu tun gehabt, ihn aber dadurch kennengelernt...

Er ist ausgebildeter Lebensberater und hat mir schon sehr viel geholfen, mit meiner Angst umzugehen, zumindest wegen den Kindern nicht mehr in Panik zu verfallen und zu fragen Was wäre, wenn....... Auch das Schreiben hilft mir ein wenig, ich versuche gerade, meine ganze Geschichte (also die letzten 7 Jahre) in einem Buch niederzuschreiben....

Dass ich Hilfe brauche, das stimmt, deswegen hab ich mich auch an euch gewandt.... Ich bin froh zu wissen, dass ich - zumindest wegen dem Alk. - dahingehend keinen Profi brauche, als dass ich damit sofort aufhören könnte... das wäre wahrscheinlich auch besser, bevor es ernst wird....

Aber da liegt der Hund begraben, ich weiß nicht, wie ich sonst meine Ängste und Sorgen loswerden soll....

Danke aber für deine Antwort, soetwas baut auf

Ja, bitte sieh deinen Alkohlkonsum weiterhin sehr kritisch, wie du es bereits machst! Oftmals kann man diese Dinge selber nicht mehr besonders gut einschätzen.

Was mir noch einfällt sind Selbsthilfegruppen, zum Beispeil von Eltern, die Kinder verloren haben (Verwaiste Eltern) oder ähnliches. Dort kannst du dich - auch anonym - direkt mit gleichsam Betroffenen austauschen. Ich kann mir vorstellen, dass das hilfreich für dich wäre. Eventuell gibt es ja so etwas in deiner Nähe. Ein Internetforum ist leider für langfristige Hilfe der falsche Ort. Natürlich kannst du dir hier alles von der Seele schreiben, aber tu dir selbst den Gefallen und suche vor Ort nach Hilfe.

Es ist gut, dass du einen Vertrauten in deinem ehemaligen Arbeitskollegen hast!

Verwaiste Eltern - noch nie gehört - aber ich glaube das wäre keine üble Idee....
Ja, ich bin froh, dass ich ihn kennengelernt habe - das war wirklich Zufall - wobei ich ehrlich gesagt eher glaube, dass es Schicksal war, ich glaub nicht an Zufälle....

Er hat mir sehr stark aus dem Verlust meines ersten Kindes (mit 16 Jahren -- mein damaliger Freund hat mich gezwungen, es abzutreiben - lange Geschichte) geholfen. Aufgrund dieses Verlustes - ich bin einfach nicht drüber hinweg gekommen, ein Kind getötet zu haben - hat er mir rausgeholfen, mir gezeigt, dass ich kein Mörder bin, nur, weil es alle sagen - man muss es immer Subjektiv betrachten und das hab ich irgendwann gelernt.

Ich hab meinem Kind einen Namen gegeben und sie (für mich heißt sie Ayleen, weil ich im Bauch gefühlt hab, es sei ein Mädchen) im Himmel einen Platz hat - als Stern, bei dem nur ich weiß, welcher sie ist.... Und so hab ich zumindest das verkraftet, aber es gibt einfach zu viele Baustellen.....

Ich habe auch jetzt einen Termin beim Neurologen, der sich ja (laut meinem Hausarzt) sehr gut mit Angst- und Panikattacken auskennt - chemische Mittel werde ich bestimmt nie nehmen - davor habe ich zu viel Angst - aber eventuell kann der Arzt mir Tipps geben?
Solange bin ich aber froh, hier in diesem Forum Hilfe bekommen zu können... Denn eigentlich weiß man ja, dass die Angst unbegründet ist - ich glaube auch nicht, dass ich wirklich an einem Herzinfarkt leiden werde - nicht jetzt - aber trotzdem.... Diese Angst ist da....

Danke für deine Worte

Hallo Pippi,

wenn dein Alk. wirklich nur so viel ist, wie du geschrieben hast, brauchst du zumindest wegen deines Herzens keine Sorgen zu haben. Franzosen z.B. trinken von Jugend an zu allen Mahlzeiten täglich ein zwei Gläser Rotwein, da müsste halb Frankreich ausgestorben sein, wenn das zu Herzinfarkt führen würde. Was Abhängigkeit angeht, ist es eher bedenklich. Was mich aber wundert, du schreibst, dass du keine Medikamente nehmen willst, weil du Angst vor Chemie hast. Alk. ist auch Chemie und greift genauso ins Gehirn ein und kann genauso die Leber auf Dauer schädigen wie Medikamente.

Viele Grüße

Hallo, Schlaflose!

Also was ich über meinen Alk. schreibe, stimmt... ich trinke zwar leider (fast) täglich, weiß aber immer, was ich tue und bin nicht betrunken - mehr als 2/3 Gläser (wobei das auch nicht so oft vorkommt) ist es nicht!

Ich wusste nicht, dass es Länder gibt, in denen man wirklich täglich Alk. trinkt - ich habe nur einmal gelesen, dass Rotwein gut fürs Herz sein soll - allerdings auch nur in einem gewissen Rahmen - aber täglich.

Was du über die Chemie des Alk. sagsgt, ist richtig... Dessen war ich mir so - wie du es schreibst - noch gar nicht bewusst....
Dass ich das eigentlich nur mache, um genau diesen Effekt zu bewirken - nämlich mich besser zu fühlen darauf bin ich beim besten Willen nicht stolz und ich bin mittlerweile dabei, das auch einzuschränken, aber bei Tabletten hätte ich irgendwie viel eher die Angst, süchtig zu werden und es nicht kontrollieren zu können - ich weiß nicht warum.

Vielen lieben Dank für deine Antwort hier

Zitat von pippi1710:
bei Tabletten hätte ich irgendwie viel eher die Angst, süchtig zu werden und es nicht kontrollieren zu können - ich weiß nicht warum.


Da liegst du ganz falsch. Die Medikamente, die bei psychischen Problemen eingesetzt werden, sind meist Antidpressiva, und die machen eben nicht süchtig. Du würdest deinem Körper auf jeden Fall viel weniger schaden, wenn du statt Alk. ein Medikament nimmst, das gezielt auf dein Problem abgestimmt und in kontrollierter Dosis ärztlich verschrieben wurde. Der Neurologe wird dir das bestimmt auch erklären.

Viele Grüße

Danke für deine Ehrlichkeit
Das wird vermutlich stimmen, dass es besser wäre, ich würde es so lösen - am Besten wäre es vermutlich, den Problemen irgenwie auf den Grund zu gehn....
dass ich dazu bereit bin, das weiß ich und signalisiere ich (auch für mich selbst) indem ihc das erste mal rauskomme aus mienem schneckenhaus

Bin gespannt wa der neurologe erzählen wird - bald kann ich gsd hin - termine dauern da immer sehr lang :-/





Prof. Dr. Heuser-Collier
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