Zitat von Ani33:Bei Kollegen hat meine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft letztendlich zu Mobbing geführt, da war es falsch nett zu sein, dort war sich jeder selbst der nächste. Gebracht hat mir das erlebte Unsicherheit und Depressionen.
Das kann doch nicht sein... Kein Mensch sagt sich, die ist so nett und freundlich, die wird jetzt gemobbt. Da muss wohl noch eine andere Dynamik dabei gewesen sein. Es gibt immer einen Grund weshalb andere Menschen nicht mit einem befreundet sein wollen. Klar manchmal liegts an den anderen aber wenn es immer und immer wieder passiert, hat es wohl etwas mit einem selber zu tun.
Ich habe z.B. auch eine Kollegin die ist eigentlich ganz nett. Aber sie hat die negative Eigenschaft, dass sie gerne etwas klugscheisst und ständig zeigen muss was sie doch alles weiss. Andere merken sowas relativ schnell und möchten dann nichts mehr mit ihr zu tun haben oder es führt zu Mobbing. Sie ist wirklich ein ganz lieber Mensch aber diese negative Eigenschaft schreckt halt schon ab. Und obwohl es anderen Menschen schnell auffällt scheint sie selber es nicht zu merken. Denn einerseits nervt es und andererseits zeugt es von Unsicherheit, wenn man ständig mit seinem Wissen angeben muss. Denn es zeigt dass man sich selber für nicht gut genug hält und es dadurch kompensieren möchte. Dabei wäre es so einfach, sie könnte sich einfach selber mal hinterfragen warum sie das ständig macht und wenn sie vielleicht ganz ehrlich zu sich selber ist und objektiv reflektiert würde sie einsehen, dass es wirklich eine dumme Angewohnheit ist und sie das eigentlich gar nicht nötig hat, sie ist auch ohne das ein toller Mensch.
Man muss sich nicht auf biegen und brechen verändern oder verstellen, aber man sollte halt schon ehrlich zu sich sein ob man vielleicht Angewohnheiten oder Verhaltensmuster hat, die anderen auf die Nerven gehen könnten oder diese abschrecken. Und dann sollte man sich auch fragen ob man dies an sich selber mag oder nicht. Falls man ehrlich dazu stehen kann und es an sich mag, dann gibt es keinen Grund sich zu ändern. Aber es kommt häufiger vor, dass man Angewohnheiten die anderen auf die Nerven gehen selber eigentlich auch nicht so toll findet. Ja es kann zu Beginn etwas unangenehm sein sich seine eigenen Schwächen einzugestehen aber gesunde Selbstreflexion kann einen stark weiterbringen.
Ich hab mir früher z.B. angewöhnt der Klassenclown zu sein. Einfach ständig dumme und witzige Sprüche gebracht, weil ich die Aufmerksamkeit mochte. Und dies wirkt zwar auf den ersten Blick lustig und sympathisch auf andere, doch ich habs dann übertrieben und wenn man dann ständig fast erzwungen immer lustig sein muss, dann wirkt es auf andere auch irgendwie komisch, weil die denken sich dann ok kann der nicht auch mal normal sein?. Ich hab dies durch Selbstreflexion selbst bemerkt und auch erkannt, dass es sich für mich eigentlich auch nicht wirklich gut anfühlt und ich auch lieber mit anderen ein normales bodenständiges Gespräch führe statt ständig der Witzbold zu sein.
28.02.2018 15:22 •
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