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Hallo,

bin neu hier aber irgendwie hat mich dieses Form sehr angesprochen. Habe schon einige Artikel gelesen und mich dann kurzer Hand entschlossen, mich anzumelden.

Ich habe über die Weihnachtsfeiertage mal wieder genügend Zeit gehabt, über gewisse Dinge nachzudenken. Dinge wie warum ich zum Beispiel permanent daheim hocke, nichts mache und das obwohl ich eigendlich schon einige gute Freunde habe - mit denen ich letztes Jahr auch sehr viel unterwegs war. Es war eine echt schöne Zeit, vor allem wenn man meine Vorgeschichte kennt:

Ich denke, dass ich mich mit ca. 14 Jahren auf Grund von Hänselleien einiger Vollidioten (sry.) in meiner damaligen Schulklasse derart verschlossen habe, dass ich mich seitdem versuche, von allem abzuschotten. Ist das ein Schutz-Reflex? Keine Ahnung. Naja, dieses Jahr werde ich 25. Bis vor ca. 1,5 Jahren hatte sich an der Verschlossenheit leider nichts geändert. Noch dazu verlief die Berufs-Ausbildung, die ich nach der Schule begonnen hatte, auch nicht gerade fördernd fürs eigene Selbstbewusstsein: Ich hatte leider einen Vorgesetzten, der nur Tadel kannte was ich dann allzu oft zu spüren bekommen habe. Seltsam war nur: In der Berufsschule lief es perfekt, die Noten waren 1A. Dennoch hatte mich mein Chef bis kurz vor Schluss derart runter gezogen, dass ich mein einziges Hobby welches ich zum Beruf machen wollte, in Frage gestellt habe (was wird man, wenn man einsam und verschlossen ist? ITler Gehört wohl irgendwie dazu...). Kurzum: ich war richtig am Ende, als ich meine Ausbildung abgeschlossen hatte. Doch es gab eine Wende: Neue Firma, neue Kollegen, neues Glück. Und zum ersten mal wurde meine Arbeit akzeptiert, gelobt - sogar noch deutlich mehr als das... Zum ersten mal konnte ich Kontakte knüpfen... Hier und noch ca. 2-3 Leute aus der Berufsschule - ja die bilden nun meinen Freundeskreis. Sieht alles gut aus oder!? Hat nix mit Einsamkeit zu tun... Ich dachte auch ich hätte es geschafft. Doch irgendwas ist hier wieder seltsam.

Ich habe über die Weihnachtsfeiertage eines gemerkt: Irgendwie meldet sich niemand mehr. Bei unseren Unternehmungen hatte ich manchmal das Gefühl ich bin nur eine Art Anhängsel oder sowas in der Art. Interessanterweise nicht immer - bin etwas hin und her gerissen. Es war letztes Jahr wirklich ein sehr lustiges Jahr und dennoch habe ich irgendwie Angst, dass dies erneut der Beginn der Einsamkeit ist. Ich habe mich so lange dem Geschehen da draußen verschlossen, ich will nicht mehr! Ich habe letztes Jahr zu viele tolle Erlebnisse gehabt als dass ich nun mich weiter verstecken möchte. Aber alleine losziehen!? Ich habe schon mehrmals überlegt, einfach alleine los zu ziehen aber iregendwie - keine Ahnung warum (klingt für einige evtl. auch lächerlich): ich traue mich einfach nicht. Im Freundeskreis ist es leicht, irgendwas zu machen - alleine überhaupt nicht. Zumal: Ich kann immer noch nicht mit Menschen umgehen wenn nicht gerade jemand auf mich zukommt. In den 10 oder 11 Jahren scheint einfach zu viel kaputt gegangen zu sein.

Hier in diesem Forum wird wohl auch unterschieden zwischen Einsam sein und Alleine sein. Ich denke bei mir ist momentan beides der Fall. Oder um es auf den Punkt zu bringen: Die Angst davor, dass sich Alleine sein wieder in Einsam sein umwälzt.

Was meint ihr dazu?

09.01.2010 01:46 • 10.01.2010 #1


3 Antworten ↓


hallo accent,

ich bin ebenfalls relativ neu hier,und bin wie du glücklich darüber dass es seiten wie diese gibt,wo man sich mal aussprechen kann und alles was einen bedrückt den freien lauf lassen kann!!

wenn ich deinen artikel so lese,dann hast du recht:so schlimm klingt es gar nicht!!so schlimm IST es garnicht!du hattest ein tolles jahr konntest kontakte knüpfen,was auch immer,doch eins ist wichtig:kontakte muss man pflegen,man darf nicht,und schon garnicht am anfang,zuviel erwarten!!es braucht seine zeit,wir sind keine kinder mehr,denn da war es einfach,einfach fragen und los in den sandkasten!viele haben sich einen kreis aufgebaut,und es bedarf ein wenig anstrengung dort hineinzukommen,aber ich bin überzeugt,mit geduld und spucke,fängt man eine mucke!!
du hast menschen um dich die sich scheinbar für dich interessieren!!doch alles brauch seine zeit,und manchmal muss man selbst den ersten schritt tun,ich weiss wie schwierig das ist!!und ehrlich gesagt:irgendwie kann ich es ein stück weit vestehen!es sind diie feiertage!
was hast du erwartet?das sich alle deine neuen kollegen,kontakte bei dir melden und dir merry christmas oder happy new year wünschen!!das kommt schon noch,aber das kommt nicht von heute auf morgen!es braucht zeit,kraft,glauben und geduld!!bleib am ball!!

D.

A


Diese Einsamkeit - ich will das nicht mehr!

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Hi,

ich denke, dass du Recht hast. Danke für dein Statement.

Die Sache ist eigendlich einfach nur die: Wenn man sich über 10 Jahre der Außenwelt komplett verschlossen hat, geht das nicht spurlos an einem vorbei. Wie schon gesagt: Das letzte Jahr hat mir eines gezeigt, nämlich dass es so viel gutes da draußen gibt, so viel zu entdecken, so viel zu erleben...

Man denkt nach und kommt zu dem Ergebnis, dass man einfach was verpasst hat und dass man nun alles nachholen möchte/müsste. Ich denke, dass daher meine evtl. sogar voreilige Angst oder gar Panik entstanden ist, dass sich alles wieder zurück entwickeln würde.

Ich bin wohl momentan in so einer Art kritischen Phase, in der ich versuche mich nach vielen Jahren des Zurückziehens sehr stark an mir zu arbeiten. Da hat sicherlich auch mein neuer Freundeskreis stark beigetragen wofür ich endlos dankbar bin. Tatsache ist eben auch, dass ich es ohne deren Unterstützung nicht bis hier hin geschafft hätte. Wenn dieser nun ganz wegfallen würde, bricht alles irgendwie wieder in sich zusammen. Könnte auch ein Grund sein, dass in mir fasst schon Panik ausbricht.
Das letzte was ich will ist, wieder in die völlige Einsamkeit zurück zu kehren...

Hallo Accent,

Du hast bisher doch schon super Fortschritte gemacht. Sei stolz darauf. Deine Arbeit wird im Job anerkannt und gewürdigt, Du hast Dir einen gewissen Freundeskreis aufgebaut und hast selbst an Dir gearbeitet.

Ich kann nur sagen weiter so! Angst ist immer ein schlechter Berater und hemmt ungemein. Je mehr Du vor etwas Angst hat, um so mehr spielt Dir die Psyche einen Streich. Du interpretierst Dinge genau darauf passend und verhältst Dich entsprechend. Daher lass Dich nicht von Ihr leiten sondern werde selbst aktiv.

Das sich Leute über die Weihnachtszeit nicht so viel melden ist normal. Die meisten Menschen haben da mit Ihren Familien zutun. Einige ganz entspannt, bei anderen artet es in Freizeitstress aus, weil sie von A über B zu C reisen müssen um es allen Recht zu machen. Daher nimm das nicht persönlich. Ergreif selbst die Initiative und melde dich bei den Leuten. Wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr.

Du hast geschrieben, dass Du es ohne die Unterstützung deiner Freunde nicht geschafft hättest. Dann gratuliere ich Dir erstmal zu deinen tollen Freunden. Sie haben Dir den gewissen Halt gegeben, den Du brauchtest. Aber irgendwann wird es auch Zeit, dass Du frei stehen und laufen kannst. Daher sei auch hier aktiv. Finde heraus was Dir Spaß macht und mache entsprechende Vorschläge an deine Freunde für Unternehmungen. Sei aber auch so stark mal alleine was zu unternehmen. Tu Dir selbst was gutes. So bleibt Gesprächsstoff für Treffen und Du fühlst Dich nicht als Anhängsel. Du bleibst interessant. Und es gibt nichts schöneres als sich mit interessanten Menschen zu treffen oder mit ihm zu telefonieren, da es so mehr zum reden gibt als das Wetter.

Wichtig ist, dass Du Dein Wohlbefinden nicht an andere Menschen hängst. Finde heraus was Dich glücklich macht und tue genau diese Dinge. Finde heraus was Dich erfreut und erfreue Dich daran. Du bist bereits auf einem guten Weg, jetzt ist halt wieder ein neues Schritt dran. Du machst das. Und wenn Du locker und offen deinen Freunden gegenüber bleibst, dann wirst Du auch niemanden verlieren. Du wirst einfach nur wertvoller für sie. Also verschließe Dich bitte nicht wieder.

Also Kopf hoch und immer einen Schritt nach dem anderen machen.

Viele Grüße
Happyness





Dr. Reinhard Pichler
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