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ich habe agoraphobie, das heißt in meinem fall daß ich das haus nicht verlassen kann. Ich wohne in einer 1-zimmer-wohnung mit meinem freund der für mich sorgt (und sich keine eigene bude sucht). Meine wohnung ist das einzig normale was ich mir erhalten konnte. Ich kenne hier niemanden, nur meinen freund. Ich möchte eine therapie machen, weiß aber noch nicht ob ich die bewilligt kriege. Ich bin schon 6 jahre krank und weiß nicht was nach der therapie kommen soll da ich nicht gesund aus der klinik entlassen werde und nicht weiß ob ich meinen freund verlassen soll.- das hätte nämlich zur folge daß ich in ein heim ziehen müsste da ich mich nicht alleine versorgen kann. ...ich weiß gar nicht wie ich das mit meinem freund erklären soll... Er baut mist und steht dann hinterher nicht dazu, lügt mir ins gesicht und beharrt auf seiner unschuld weil er weiß daß ich ihm nichts nachweisen kann. Oder er schafft es mich so zu manipulieren daß ich mich hinterher schuldig fühle. Anders kann ich es grad nicht erklären. Ich bin innerlich unglaublich angespannt, unterschwellig aggressiv, ratlos und könnte grad nur noch heulen.

28.03.2008 22:16 • 01.04.2008 #1


10 Antworten ↓


Hallo Krümel,
dadurch, dass du von deinem Freund abhängig bist, bist du natürlich in einer verzwickten Lage, wenn du dich eigentlich lieber trennen würdest.
Aus der Therapie wist du zwar vielleicht nicht geheilt entlassen werden, aber es wird dir wahrscheinlich viel besser gehen. Vor allem wird sie dir neue Denkanstöße geben und du die Situation mit deinem Freund mit anderen Augen sehen.
Jedenfalls hilft es dir doch ganz sicher überhaupt nicht, in der jetzigen Situation zu verharren.
Viel Glück wünscht dir
Jana

A


Bin total überfordert und ratlos!

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Hallo Krümel,

eine Therapie bekommt man entweder über den Hausarzt (ist einfacher), über die Krankenkasse. Oder über die psychiatrischen Krankenhäuser. Gibt es überall. In meiner Stadt ist es am Besten zu einem Psychiater zu gehen, der hilft einem dann weiter. Aber es gibt auch übergangsweise Hilfe in einer Klinik für Psychiatrie. Dort kannst Du bis Du eine Therapie gefunden hast hingehen.

lg
Mona Lisa

@ krümel

du mußt ganz schnell eine Lösung finden..6 jahre deines lebens sind bereits verflogen,das ist viel zu lange..werde aktiv.du hast keine andere wahl,drücke dir die daumen

Wir haben jetzt alle so ziemlich dasselbe geschrieben. Jeder meint es gut, will helfen. In welcher Stadt lebst Du? Es gibt überall Hilfe. Kirche, Sozialarbeiter, Kliniken usw.

Melde Dich nochmal
Mona Lisa

also danke erstmal für die antworten. ^^ Ich wohne in Bremen und hab die 2 Kliniken die hier sind schon durch. Die erste ist eine psychosomatische klinik, dort bin ich hingekommen kurz nachdem ich krank wurde. Dort hieß es nur gehen sie mal fleißig raus dann wird das schon wieder. man hat mir sonst nichts erklärt, wie angst funktioniert, das kind hatte noch nicht mal nen namen bekommen.- frustrierend wenn man bedenkt daß so viele leute unter agoraphobie leiden. Na ja, jedenfalls übte ich fleißig das raus gehen aber langfristig brachte es nichts. In der anderen klinik die hier hier ist kam ich auf die akutstation, das hab ich aber erst erfahren als ich da war. Ich glaub das ist auch mehr ein krankenhaus als ne klinik die ich brauche. Es gab dort keine therapien oder psychologen, nur einen arzt. Trotzdem wollte ich meine zeit dort nutzen und zog die sachen durch die ich mir vorgenommen hatte. Ich fuhr oft alleine mit dem bus zu mir nach hause, allein die fahrt dauerte ne stunde. Verbrachte den tag zuhause, ging mit meinem freund zusammen einkaufen und fuhr am nächsten tag in die klinik. So machte ich das oft. Na ja, auch das hat nichts gebracht. Lange rede, gar kein sinn: die kliniken die direkt hier in bremen sind hab ich durch. Ich hab jetzt die klinik in bad bramstedt ins auge gefasst aber die haben wohl ziemlich lange wartezeiten.
der gedanke in eine klinik zu gehen macht mir natürlich angst, aber ich denke das ist normal. Ich freue mich irgendwie darauf das die möglichkeit besteht daß sich etwas zum positiven verändert. ^^ allerdings werd ich da nicht gesund entlassen und sollte ich meinen freund verlassen kann ich mich nicht alleine versorgen das heißt ich muss in ein heim ziehen. Und die vorstellung gefällt mir nicht besonders. Das ist für mich irgendwie widersprüchlich weil die klinik für mich im besten fall fortschritt bedeutet und in heim ziehen ein rückschritt wäre. Ich hab als ich krank wurde in nem heim gewohnt. Und meine zeit dort lässt sich zusammen fassen: ich schenk dir geld wenn du allein zur sparkasse gehst und es dir abholst. Das ist so als würde man nem Alk. anbieten ihm kohle zu zahlen damit er mit dem trinken aufhört. Ich war echt geknickt darüber. Wenn ich mich doch mal vor die tür wagte wurden sofort anforderungen an mich gestellt die ich unmöglich erfüllen konnte: zum beispiel sowas wie jetzt bist du 3 mal draußen gewesen, dann kannst du ab nächste woche auf eine schule gehen.- super idee. Irgendwann ging ich einfach nicht mehr raus, ich wusste nicht wie ich das hätte anders lösen können. Jedenfalls stecken diese erfahrungen in mir drin.- und dementsprechend verhalte ich mich auch irgendwie heute noch. Der dämon gibt mich nicht frei. Ein anderes ding ist daß ich hier niemanden kenne, sondern nur meinen freund habe. Wenn ich den abschieße bin ich allein. Gibt halt 2 seiten in mir: die eine will den freund nicht mehr (jedenfalls nicht so wie es jetzt läuft) und die andere seite will das letzte stück normalität oder freiheit was ich mir bewahren konnte (meine wohnung) nicht hergeben...

Gibt's bei Dir in der Gegend denn keine Sozialpädagogen, die ins Haus kommen und z.B. mit Dir weiter üben, mit Dir einkaufen etc.? Je nachdem, wie gut es Dir nach der Klinik geht, bestünde auch die Möglichkeit, in eine WG zu ziehen oder - im ungünstigeren Fall - in eine betreute WG, wobei allerdings der Fortgang der dann ambulanten Therapie sichergestellt sein sollte.

Zitat von krümel:
allerdings werd ich da nicht gesund entlassen und sollte ich meinen freund verlassen kann ich mich nicht alleine versorgen das heißt ich muss in ein heim ziehen.
Nein, gesund entlassen wohl nicht. Aber bedenke, dass Du noch nie eine richtige Therapie unter fachkundiger Anleitung gemacht hast. Bisher ging es doch nur um Forderungen und Überforderungen. Ich finde es überhaupt nicht abwegig, von der Therapie zu erwarten, dass Du Dich - vielleicht noch in etwas eingeschränktem Rahmen - allein versorgen kannst. Da käme es v.a. darauf an, das Hinterher zu planen, sprich die ambulante Therapie, sozialpädagogische Anlaufstellen in Bremen, das Knüpfen von Kontakten (damit Du nicht vereinsamst). In vielen Städten gibt es Treffs für Menschen mit psychischen Problemen, oder Du suchst Dir zur Unterstützung eine Selbsthilfegruppe...

Zitat von krümel:
Gibt halt 2 seiten in mir: die eine will den freund nicht mehr (jedenfalls nicht so wie es jetzt läuft) und die andere seite will das letzte stück normalität oder freiheit was ich mir bewahren konnte (meine wohnung) nicht hergeben...
Ganz ehrlich? Eingesperrt in ein Zimmer und gebunden an einen Freund, den Du nicht mehr willst, finde ich das weder normal noch frei.

Liebe Grüße
Christina

Hallo Krümel,

damit Du ein bißchen Mut bekommst:

Ich war 14 Jahre depressiv, 5 Selbstmordversuche, immer wieder Psychiatrie. Dann fing ich an ehrenamtlich in einem Cafe für psychisch Kranke zu arbeiten. Es hat gedauert, wir haben viel geredet. Dort fand ich Freunde, verliebte mich. Mein großes Glück waren 2 Sozialarbeiter, beide total nett.

So etwas gibt es in einer Stadt wie Bremen bestimmt auch. Dort kann man auch Betreuung bekommen. Dürfte für Dich geeignet sein. Bei uns heißt das Sozialtherapie.

Gib Dich nicht auf. Mir hat das sehr geholfen.

lg
Mona Lisa

Hallo,

Wenn Du sagst, Dein Freund versorgt Dich, was meinst Du denn damit? Wenn Du schon seit 6 Jahren krank bist und das Haus nicht verlassen kannst, heißt das, dass Du seitdem Berufsunfähigkeitsrente oder Pflegegeld + Sozialgeld beziehst? Ich frag nur, weil Du in beiden Fällen doch neben Klinikaufenthalten von denen Du sagst, dass sie Dir überhaupt nichts bringen, noch diverse andere Möglichkeiten und Anlaufstellen hättest - z.b. Sozialpsychologischer Dienst, ambulante Hauswirtschaft/Pflegedienst, Reha Maßnahmen, Tagesklinik etc...

Zitat:
allerdings werd ich da nicht gesund entlassen und sollte ich meinen freund verlassen kann ich mich nicht alleine versorgen das heißt ich muss in ein heim ziehen. Und die vorstellung gefällt mir nicht besonders
Ich glaube nicht, dass Du Dir darüber Gedanken machen mußt, Du bist ja nicht behindert (im Sinne von körperlich und/oder geistig behindert), so dass Du Dich zu Hause alleine versorgen kannst (kochen, putzen, ankleiden, Telefonate erledigen etc)- bevor Dir die Krankenkasse bzw Pflgekasse einen Heimplatz bezahlt friert wahrscheinlich eher die Hölle zu - was hast Du denn außer den beiden Klinikaufenthalten noch so alles an Therapien ausprobiert?

Das ist vielleicht ne ganz dusslige Frage, aber hast Du mal darüber nachgedacht, was Du machen/unternehmen würdest, wenn Dein Freund eines Tages geht? Oder wenn der z.b. einen Unfall hat oder ganz simpel jobbezogen in eine andere Stadt umziehen muß?

Zitat:
zum beispiel sowas wie jetzt bist du 3 mal draußen gewesen, dann kannst du ab nächste woche auf eine schule
. Wie alt bist Du denn jetzt, wenn ich mal fragen darf? Und ab wann bist Du denn nicht mehr in die Schule gegangen? War das ein Heim für Kinder und Jugendliche oder eine Einrichtung für psychisch Kranke? Tut mir leid, wenn ich so neugierig erscheine...Du scheinst ziemlich genau zu wissen, wann Deine Agoraphobie angefangen hat, gab es da einen bestimmten Vorfall? Bevor Du krank wurdest und überhaupt nicht mehr rausgegangen bist

..was hast Du denn da gemacht? Warst Du regelmäßig in der Schule? Hattest Du da soziale Kontakte (Freunde, Klassenkameraden etc) und wer hat Dir denn z.b. die Wohnung besorgt und finanziert? Wer erledigt denn den ganzen Behördenkram/Behördengänge für Dich? Wie sieht es mit Arztbesuchen aus? Was erledigst Du denn jetzt alles von zu Hause aus?

Weißte, ich glaub ich versteh das hier nicht ganz
Zitat:
zum beispiel sowas wie jetzt bist du 3 mal draußen gewesen, dann kannst du ab nächste woche auf eine schule gehen.- super idee. Irgendwann ging ich einfach nicht mehr raus, ich wusste nicht wie ich das hätte anders lösen können. Jedenfalls stecken diese erfahrungen in mir drin
Heißt das, Du bist vorher schon rausgegangen(privat, Vergnügen, shoppen etc) und mußtest das dann auch sein lassen, weil die Dich sonst auch wieder in die Schule geschickt hätten? Fing das so an? Du wolltest nicht in die Schule?

wow, so viele fragen. Mal sehen ob ich das alles auf die kette kriege.
also, bevor ich krank wurde hab ich auf der straße gelebt. Dann hab ich eine wohnung bekommen, in einem mutter-kind-heim. Ich war die einzige die da ohne kind wohnen durfte. ^^ (ich hab keins.) ich hatte eine eigene, schöne wohnung und mit meiner betreuerin verstand ich mich total gut. Da ich keinen schulabschluss habe wollte ich den nachmachen. Ich weiß nicht mehr wie das heißt, jedenfalls war das extra für jugendliche die ein bißchen schwierig sind. Und da ich schon lange nicht mehr zur schule gegangen bin (nach der 8. Hab ich aufgehört) und das leben auf der straße andere anforderungen hat als pünktlichkeit, zuverlässigkeit und was man so braucht um in die schule zu gehen hätte ich in dem projekt meinen abschluss nachmachen können. Soweit kam es es aber dann nicht. Ich machte mir die ganze zeit unheimlichen stress weil ich angst hatte das sozi könnte mir meine wohnung wieder weg nehmen und ich somit wieder obdachlos werden. Ich hatte immer das gefühl nie genug tun zu können um das recht auf meine wohnung zu behalten. Das ging dann so ungefähr 3 monate. Dann war ich mal bei meiner nachbarin (sie war in meinem alter und wir haben viel unternommen) zu besuch und dort kippte ich aus den latschen. Es ging so schnell daß ich keine zeit mehr hatte mich hinzulegen. Hinterher sah ich aus als wäre ich verprügelt worden weil ich mich anscheinend nicht mit den händen abgestützt hatte. Außerdem hatte ich mir wohl meinen nasenring rausgerissen und meine brille war total verbogen, muss also ganz schön gerumst haben. Ich bin schon vorher ab und zu mal ohnmächtig geworden, das erste mal mit 8. Wenns soweit ist denke ich ich muss jetzt sterben, wenns vorbei ist brauch ich noch ne halbe stunde dann hab ich mich wieder gefangen. Diesmal war es aber anders, ich war total geschockt und rief nen krankenwagen obwohl das krankenhaus auf der gegenüberliegenden straßenseite lag. Im krankenhaus haben sie ein paar untersuchungen gemacht aber nichts gefunden. Nach ner woche oder so wurde ich entlassen. In meiner eigenen wohnung hab ich dann solche panikattacken bekommen daß ich irgendwann nur noch ins bad oder in die küche gekrochen bin aus angst ich würde wieder umkippen. Ich kann das gar nicht richtig beschreiben wie es mir da ging. Meine betreuerin sagte mal ich würde aussehen als wenn mein körper und mein geist getrennt wären.- das trifft es ganz gut denke ich. In die wohnung meiner nachbarin traute ich mich nicht mehr. Ich hab es mehrmals versucht aber es ging nicht. Sogar wenn ich meine nachbarin sah kroch in mir die angst hoch. (So ungefähr 2 wochen nachdem ich aus den krankenhaus entlassen wurde konnte ich meine wohnung nicht mehr verlassen.)
...so, jetzt brauche ich eine pause. Ich schreibe aber nachher weiter.

so, ich schreib jetzt mal weiter.
ein paar wochen nachdem gar nichts mehr ging kam ich in eine klinik in bremen. (darüber hab ich hier schon irgendwo geschrieben.) weil es aber nichts gebracht hat kam ich in ein ganz normales kinderheim (obwohl ich volljährig) war. Die erzieher hatten null ahnung von meiner krankheit (ich übrigens auch erst eineinhalb jahre nach ausbruch) und auch nich so richtig interesse daran. Wenn doch kamen recht merkwürdige sachen dabei raus. Es kam gar nicht erst dazu daß ich draußen dinge machte die mir spaß machen. Es reichte schon wenn ich ein paar tage hintereinander mal für ne viertelstunde unter großen anstrengungen vor der haustür stand um diskussionen über die schule wieder aufflammen zu lassen. Also gab ich es irgendwann auf und ging gar nicht mehr raus. In der zeit in der ich in dem heim wohnte versuchte ich meinen schulabschluss per fernstudium nachzuholen, habe es aber nicht geschafft. Ich machte eine ambulante therapie. Ich wurde immer mit nem taxi abgeholt und wieder zurückgebracht. Mein therapeut stieß ziemlich schnell an seine grenzen weil alle ansätze die wir ausarbeiteten letztendlich daran scheiterten daß die erzieher im heim mich nicht verstanden und ich mich anforderungen ausgesetzt sah die ich nicht erfüllen konnte. Einmal schleppte ich die heimleitung mit zum therapeuten aber daß lief auch nur ins leere. Ich wollte dann wieder eine stationäre therapie machen. Das tat ich dann auch. Die therapie war aufgeteilt in 2 aufenthalte in der klinik. Das erste mal als ich dort war (ca. 3 monate) ging es letztendlich nur darum vertrauen zwischen mir und dem therapeuten aufzubauen. Ich war unglaublich mißtrauisch und gereizt. Unter diesen umständen war natürlich keine therapie möglich. Dann in der 2. Hälfte ging es ein bißchen vorwärts. Ich machte mit dem therapeuten hyperventilations-übungen (ich weiß nicht wie das richtig heißt.), erfuhr ein bißchen was über mich und übte das rausgehen. In den einzelgesprächen meckerte ich über das heim und alle dachten ich würde total übertreiben. Dann fand in der klinik ein gespräch mit dem therapeuten, jemandem aus dem heim und mir statt und danach war klar daß ich nicht gesund werden konnte wenn ich im heim blieb. (und nicht übertrieben hatte.)
...jetzt reichts erstmal...Das strengt echt an. ^^

A


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Dr. Reinhard Pichler
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