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Hallo,

ich habe mir lange Gedanken dazu gemacht, ob ich hier eine Art Kontaktaufruf starten soll oder nicht - und mich letztendlich dafür entschieden.
Versucht, neue Kontakte zu knüpfen und Freundschaften aufzubauen, habe ich schon oft. Jedoch scheiterte es immer mehr oder weniger. In der Regel suche ich über das Internet und stelle manchmal schon beim Schreiben fest, dass man von der Art her nicht zusammenpasst. Doch genau das ist mir wichtig. Allerdings fällt es mir schwer, zusammenzufassen, was genau ich suche. Am besten schreibe ich mal, warum es mit anderen Menschen bisher nicht gepasst hat:

- zu oberflächliche Themen
- kein Interesse für die Themen des anderen
- kein Einstellen auf den anderen
- zu wenig sensibel (im Sinne von feinfühlig bzw. merken, wie man beim anderen ankommt)

Ich würde nicht sagen, dass ich zu anspruchsvoll bin. Bisher habe ich meine besten Freunde in Männern gefunden, die Interesse an mir als Mensch zeigen, sich mir zuliebe für Dinge interessieren, die ich mag. Oft bin ich traurig, dass ich bei bestehenden Freundschaften mehr gebe als ich bekomme. Offensichtlich haben andere ein anderes Verständnis von Freundschaft:
Eine Freundin z.B. ernährt sich LowCarb und wenn ich in Geschäften bin, dann gucke ich ab und an nach neuen Dingen, die was für sie sein könnten - z.B. Linsen-Nudeln, fertigen Pizzateig aus Blumenkohl oder der neue Mozzarella-Wrap. Wenn ich einen Gutschein bekomme, frage ich sie, ob sie ihn möchte. Wenn ich sehe, dass es z.B. einen neuen Laden gibt, der sie interessieren könnte, dann weise ich sie darauf hin. Ich kann und möchte nicht glauben, dass das in einer Freundschaft nicht selbstverständlich ist. Doch immer wieder werde ich enttäuscht, weil andere wohl eine andere Auffassung haben. Z.B kommt meine Freundin immer zu mir und ich koche was Schönes für uns. Sie lädt mich nie zu sich ein und wenn ich mal da bin, dann gibt es nur Brötchen (lieblos angerichtet) und sie besorgt nicht mal das Trinken, das ich gerne mag, obwohl ich das umgekehrt tue. Kurzum: Ich suche nach einer Freundschaft, bei der es dem anderen Freude macht, seinem Freund Freude zu bereiten. (schwer verständlicher Satz, aber ich kann es nicht besser ausdrücken )

Mir ist wichtig, dass ich bei meinem Freund/meiner Freundin auch mal meine Probleme abladen kann. Ich möchte nicht immer derjenige sein, der bei Problemen immer zuhört und Hilfe anbietet, selbst aber keine Sorgen etc. ansprechen kann. Es wäre schön, wenn man in einigen Dingen gleich denkt und ähnliche Ansichten hat. Z.B. muss ich nicht auf jedes Event gehen, auch Disco und Festivals sind nicht meine Welt. Eine Freundschaft bedeutet für mich, auch außerhalb äußerer Ablenkungen gerne Zeit miteinander zu verbringen. Einen schönen Abend zu erleben, indem man miteinander quatscht - und sich nicht immer von Kino, anderen Menschen und lauter Musik ablenken lassen muss.

Da mich einige Dinge mehr bewegen als andere Menschen, habe ich mich damit auseinandergesetzt und herausgelesen, dass ich wohl stärker sensibel bin als andere. Deswegen auch der Titel. Vielleicht findet sich ja der ein oder andere, dem es auch so geht. Es ist nicht schlimm, wenn ihr nicht in meiner Nähe (Leipzig) wohnt. Auch Telefonieren kann schön sein und man kann so am Leben des anderen teilhaben. Ob Männlein oder Weiblein spielt primär keine Rolle, solange klar ist, dass ich in einer festen Beziehung bin.

VG
Lilie

07.04.2018 18:43 • 18.05.2018 x 4 #1


12 Antworten ↓


Tja Lilie, gewaltige Vorstellungen deines Gegenübers.
Du erwartest genau das, dass das zurück kommt, was du gibst. Das freundschaftliche Beisammensein ist ein geben und nehmen, ohne Frage, es wird aber nie klappen, dass das Geben und Nehmen 1:1 entspricht, denn jeder hat auch vom Gegebenen andere Vorstellungen und das nicht mal böse gemeint. Du legst das, was du bekommst gerne auf die Waage und vergleichst deine Gaben damit, das kann nicht gut gehen.
Nun, es ist nicht unbedingt mein Thema hier, deshalb drücke ich mich eher dilettantisch aus.
Trotzdem wünsche ich dir, dass du Menschen findest, die mit dir auf einer Ebene (auf deiner Ebene) verkehren werden.

A


Bin sensibel und alleine

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Hy Lilie,

was soll ich dazu großartig schreiben.... ganz ehrlich... du gibst genau das wieder was ich Jahrelang durch gemacht habe... man ist für den anderen da und selbst bekommt man leider nichts erwiedert... ich habe diese Hilfsangebote und Nettigkeiten irgendwann abgelegt und bin Eiskalt zu denen geworden die dies nur ausgenutzt haben... ich behaupte mal innerlich ist da immernoch das sensibelchen was du auch kennst aber dieses lasse ich nur noch bei engen Kontakten bzw. Leuten raus die ich kenne und wert zu schätzen gelernt habe..

Ich war damals auch für viele da und habe überall mit geholfen bzw. es ihnen recht gemacht aber nie etwas dafür bekommen.

Ich bin zb. auch kein Party/Disco Typ sondern eher der Familäre und Verantwortungsbewusste.. erfreue mich aber wenn sich jemand meldet und was vor hat..
leider aber auch sehr Sensibel wenn man mal eine Negative äußerung bekommt..

Freunde habe ich ebenso wenig, da viele sich einfach nur das genommen haben was sie gebraucht haben, um danach sich nicht mehr zu melden bzw. man musste immer die Initative ergreifen was ich pers. sehr schade finde.

Danke für deine Antwort. Offensichtlich hat wirklich jeder eine andere Auffassung von Freundschaft - oder ich habe mich falsch ausgedrückt. Ich erwarte nicht, dass es in einer Freundschaft immer 50 zu 50 Prozent von Geben und Nehmen sind. Allerdings wäre es schön, wenn beide ein Gespür dafür hätten, was dem anderen eine Freude machen könnte oder wofür er sich interessiert.
Mit meinem Beitrag wollte ich auch verdeutlichen, dass z.B. besagte Freundin kein mehr als oberflächliches Interesse an mir und meiner Person zeigt. Und das ist leider kein Einzelfall. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die sich auf ihr Gegenüber einstellen können und wollen, sehr schwer zu finden sind. In meinem Verlobten habe ich so jemanden gefunden. Aber Liebe kann nicht die Voraussetzung für Feingefühl sein - oder doch?

VG
Lilie

Hallo!
Also ich wollte dir nur schreiben, dass ich dich sehr gut verstehen kann. Ich weiß auch nicht, was mit den Menschen los ist. Das Problem wird noch verstärkt, umso älter man wird. Es ist jeder mit sich selbst beschäftigt und hat keine Zeit, Geduld oder den Willen, einen anderen zuzuhören. Ich habe auch einige alte Freunde aufgegeben, weil ich aufgehört habe zu hoffen, dass einmal etwas von ihnen kommt. Ich bin ein sehr geduldiger Mensch und habe auch für vieles Verständnis. Ich bin jemand, der sich nicht in den Vordergrund drängt und wenn mich niemand fragt, dann erzähl ich auch nichts. Aber wenn das jahrelang so abläuft, dass man drei bis vier Mal im Jahr telefoniert, was ja auch ganz nett ist, und dabei immer nur hört, wie es ihr, ihren Kindern, ihren Mann und Hund geht, und wenn sie mit ihren Geschichten fertig ist, das Gespräch beendet, indem sie jetzt kochen muss, ohne einmal nur ansatzweise gefragt zu haben, wie es denn mir oder meiner Familie geht, dann läuft was schief. Ich habe lange gebraucht um es zu begreifen. Es wurde mir erst bewusst, als ich ihr etwas erzählen wollte. Beim ersten Gespräch, ok hat sich nicht ergeben, beim zweiten Gespräch, ok schnell beendet, als ich beim dritten Gespräch auch nichts erzählen konnte, erst dann wurde mir klar, dass es ja immer so abläuft. Ich habe den Kontakt zu ihr fast abgebrochen, aber ich glaube nicht, dass es ihr wirklich auffällt. Und das stimmt mich noch trauriger. Das zweite ist, ich habe eine Freundin, seit 44 Jahren, dachte auch immer, sie wäre meine beste Freundin. Sie hat sein ein paar Jahren einen neuen Mann und unsere Wege haben sich seitdem etwas getrennt. Doch hatten wir in all den Jahren immer einen guten Draht miteinander. Dann hatte ich ein riesiges Problem mit meiner Vergangenheit, ich kam beim Tot meines Vaters auf einige Dinge, die nicht leicht zu verkraften sind, drauf. Ich wollte mit einem Menschen darüber reden, meiner besten Freundin. Aber seit ich ihr gesagt habe, ich bräuchte einen Zuhörer, vermied sie es, mich alleine zu treffen. Wir waren sogar zu viert in Urlaub, zwei Wochen lang. Auch da ergab sich nie die Möglichkeit mal alleine mit ihr einen Strandspaziergang zu machen. Sie hat mir schon vor längerer Zeit, zwar in einem anderen Zusammengang erklärt, sie will sich nicht um die Probleme anderer kümmern. Ich habe den Wink schon verstanden und schon lange nicht mehr das Bedürfnis, ihr etwas anzuvertrauen. Aber verstehen tu ich es nicht. Und wirklich neue Freunde zu finden ist schwer, Bekannte habe ich viele. Aber als ich deinen Beitrag gelesen habe, denke ich mir, he ich bin doch nicht der einzige Mensch, der so fühlt. Also Kopf hoch!
lg Judy

Hallo blaueLilie. Ich kenne das nur zu gut und verstehe was du meinst. Ich habe auch wenige Freunde und noch dazu gehe ich nicht so gern auf Menschen zu und komme nicht so gut mit anderen in Kontakt. Bin sowohl bei Freunden als auch bei meiner Familie (Bruder Eltern etc.) immer derjenige der alles macht damit es jedem gut geht. Kochen zuhören sie überall hinfahren mich um jeden kümmern... Und es kommt kaum was zurück. Das macht mich traurig. Wenn ich das mal anspreche heißt es immer ich wäre egoistisch und würde mir das einbilden... Einfaches Beispiel. Mein Bruder und seine Frau haben wenig Geld und gehen nicht arbeiten. Am Anfang vom Monat meldet sich von denen keiner bei mir und wenn ich Anrufe und frag ob wir was machen wollen heißt es immer nein. Aber die 10 letzten Tage im Monat wenn ihr geld leer ist kommen sie jeden tag vorbei und fragen ob wir was kochen oder ob sie Mitessen können. Und das jeden tag bis zum nächsten monat. Das bilde ich mir ja nicht ein... Und das hat nix mit egoistisch zu tun. Ich gehe arbeiten und habe 3 Kinder. Und fütter sie jeden Monat mit durch... In der Zeit wo sie Geld haben kommt nix von ihnen. Kein Danke keine Einladung... So geht es mir ständig.. Oder bin ich da wirklich zu empfindlich? Lg

Zitat von Blackschuggy:
Oder bin ich da wirklich zu empfindlich?


Nicht empfindlich, sondern zu gutmütig. Mit mir könnte man das nicht machen. Mein Lieblingswort ist nein

Hey, BlaueLilie86. Ich bin völlig sprachlos von deinem Text, denn er hätte 1:1 von mir sein können. Und es stimmt mich unfassbar freudig, hier so etwas zu lesen. Du hast ja keine Ahnung, wie du mir gerade den Tag versüßt. Diese Art von Beitrag ist der Grund, warum ich es mit einem Forum mal versuchen wollte. Und ich finde deine Art die Dinge zu sehen sehr gutmütig und vernünftig. Teile deine Ansichten total. Wenn so ein Mensch wie du mir doch mal über den Weg laufen würde, hach was wäre das für ein schöner, erfrischender Tag! Wenn du dich angesprochen fühlst, kannst du mir gern eine PN schreiben, ich wäre sehr interessiert, bei den Dingen, die zur Sprache kamen noch etwas weiter in die Tiefe zu gehen. Alles Liebe dir. - Rina

Ich klinke mich hier ein, finde mich auch wieder in deinem Text, Lilie. Es ist langsam unendlich frustrierend, immer alles für eine Freundschaft zu geben, weil niemand es mehr wertschätzen kann. Zumindest in meinem Umfeld habe ich den Eindruck, dass viele eher an ihren Partyfreunden hängen und weniger an denen, mit denen mal auch mal ein tiefgründiges Gespräch führen kann. Und da ich definitiv nicht zu ersten Sorte gehöre...

Auch ich fand mich darin wieder. Es gibt dazu ein neues Buch von Prof. Dr. Manfred Spitzer, wonach die Empathiefähigkeit in den letzten Jahren rapide abgenommen hat, während narzisstische Persönlichkeitszüge und materialistische Einstellung stark zunahmen. Du hast also nicht nur das Gefühl, es ist tatsächlich so.

Wenn es einem schlecht geht, ist kein Mensch da, der dazu bereit wäre, tiefer in das Gespräch einzusteigen und evtl. Hilfestellung zu leisten Das bin ja nicht ich, dem es gerade so mies geht. Und das ist m. E. auch der Grund, warum Depressionen so stark zugenommen haben. Man erfährt praktisch nirgends mehr wirklichen Halt. Die Psychologen predigen einem ständig, wie wichtig soziale Kontakte sind aber wenn man dann jedes Mal feststellen muss, dass sich praktisch jeder immer nur um sich selbst kümmert und oder sich lediglich deshalb meldet, um seine eigene Neugier zu befriedigen, dann hat man schnell keine Kraft mehr für soziale Kontakte.

Zitat von Gerd52:
Tja Lilie, gewaltige Vorstellungen deines Gegenübers.
Du erwartest genau das, dass das zurück kommt, was du gibst. Das freundschaftliche Beisammensein ist ein geben und nehmen, ohne Frage, es wird aber nie klappen, dass das Geben und Nehmen 1:1 entspricht, denn jeder hat auch vom Gegebenen andere Vorstellungen und das nicht mal böse gemeint. Du legst das, was du bekommst gerne auf die Waage und vergleichst deine Gaben damit, das kann nicht gut gehen.


Das kann ich so unterschreiben.

Du hast vielleicht das Gefühl, dass du nicht viel verlangst (soll zuhören können, man soll einfach nett Zeit verbringen können) und tatsächlich klingt das, was du schreibst, zunächst einmal völlig machbar - am Ende sind das aber doch sehr konkrete Eigenschaften, die ein Freund von dir in sich vereinen muss. Und mir stellt sich unweigerlich die Frage: Tust du all diese Dinge, weil du sie einfach gerne tust oder ist da insgeheim nicht doch irgendwie die leise Hoffnung, bzw Erwartung, etwas zurück zu bekommen?

Ich halte mich für einen sensiblen Menschen, der wunderbar zuhören kann, der nicht immer nur von Kino und TV beschallt werden muss, mit dem man durchaus nette, lustige Abende verbringen kann - und dennoch fühle ich mich deinen hier beschriebenen Anforderungen absolut nicht gewachsen. Das ist mir alles zuviel, so einen Standard könnte ich nie halten. Ich hätte zudem permanent Angst, dass es mir die Luft abschnürt. Was du schreibst, klingt sehr erwartungsvoll, sehr festgelegt, sehr einnehmend. Ich kann aber generell sehr schwer mit Erwartungen umgehen. Ich finde sogar, dass Erwartungen in keiner Beziehung Platz haben. Und ich glaube, damit bin ich nicht alleine.

Ich hab' tatsächlich gerade so eine Freundschaft laufen, in der der andere Part mich - gelinde ausgedrückt - in den Wahnsinn treibt. Was da gerade passiert, ist mir schlicht und ergreifend zuviel. Ich bekomme das Gefühl, dass er auf Biegen und Brechen seinen Platz in meinem Leben definieren will und das kann's nicht sein. Sowas ist abschreckend und ein bißchen in die Richtung geht das, was du schreibst, für mich auch.

Wie Gerd schon sagt - klar geht's um das altbekannte Geben und Nehmen. Wenn alles permanent nur einseitig abläuft, ist das natürlich nicht gut - das sollte niemand lange mitmachen. Aber dieses Geben und Nehmen ergibt sich doch im Laufe der Zeit. Wenn man auf der gleichen Wellenlänge ist (ganz wichtig!), wird man immer wieder Mittel und Wege finden, sich in einer Freundschaft auszugleichen. Mal hat der eine mehr Sorgen als der andere - da nimmt man sich eben für eine Weile zurück - wenn es sich denn mit den eigenen Lebensumständen vereinbaren lässt. Wer wirklich am anderen interessiert ist, wird das zu gegebener Zeit nur zu gerne zurückgeben.

Freunde können zudem auch mal eine Weile ohneeinander. Ich habe einige Freunde, die ich durchaus als sehr gute Freunde bezeichnen würde, und die ich manchmal wochenlang nicht höre, geschweigedenn sehe. Das ist okay. Das darf passieren, man lebt nicht immer synchron. Manchmal passen Lebensumstände nicht so richtig zusammen, da muss jeder mal sein eigenes Ding machen. Freundschaft bedeutet für mich, sich auch mal loslassen zu können, in dem Wissen, dass der andere dennoch niemals weg ist.

Ich würde mir für dich wünschen, dass du jemanden findest, mit dem du eine tolle Zeit verbringen kannst - denk aber vielleicht auch mal drüber nach, etwas lockerzulassen und Kontakte auch einfach mal geschehen zu lassen. Wenn jemand nicht permanent überlegt, womit er/sie dir eine Freude machen oder womit er/sie dich unterstützen kann, bedeutet das nicht automatisch, dass die Person dich weniger schätzt als du sie.

Ich wollte noch hinzufügen, dass wahre Freundschaft für mich bedeutet, gemeinsam durch dick und dünn zu gehen. Dieser Satz trifft es für mich eigentlich ganz gut.
Schließlich heißt es nur allzu oft, dass Freundschaften wertvoller und wichtiger im Leben sein können als so manche Beziehungen. Ich bin eher ein Mensch, der eine nicht allzu große Erwartungshaltungen hat aber wenn ein Freund für mich nicht da ist, wenn es mir schlecht geht und er es hätte sein können, dann ist es eben auch kein Freund.
Freundschaften sollten jedoch auch nicht mit Bekanntschaften verwechselt werden. Sicherlich bestehen auch Freundschaften über mehrere hundert Kilometer Entfernung und müssen auch nicht zwingend durch täglichen Kontakt definiert werden, wenn das zugehörige Grundgerüst erst einmal steht aber ein guter Freund sollte m. E. schon wissen, wann er GEBRAUCHT wird.

Vielleicht ist Deine Freundin auch nicht so gut wie Du im Vorbereiten, weshalb sie Dir ja evtl. immer die lieblos angerichteten Brötchen serviert. Vielleicht schämt sie sich auch für ihre Wohnung, was ja evtl. ein Grund dafür sein könnte, dass sie Dich nicht so häufig zu sich einlädt. Es kann verschiedene Gründe haben (ich weiß es nicht, kam mir nur spontan in den Sinn, weil bei mir auch gerade - und das leider auch schon seit längerer Zeit aufgrund vielerlei begangener Fehler renoviert wird und ich keinem so etwas zumuten würde; ich möchte aber nicht wissen, wer sich nicht alles schon über mich und die damit ausbleibenden Einladungen geärgert hat. Es kann jedenfalls sehr viele Gründe haben).

Hallo Lilie,

bitte entschuldige wenn meine Worte hart klingen mögen, aber ich schreibe nur das was ich dabei denke.

Mit deiner Art brichst Du jegliche Formen einer lockeren und ungezwungenen Freundschaft. Deine Art wird nur 2 Sorten von Menschen anziehen: Die die dich ausnutzen, und die, die mit dir keine Freundschaft anfangen.

Freundschaften basieren auf Transaktionen (quid pro quo). Am Anfang einer Freundschaft ist es normal, dass eine Seite, nämlich die, die der Initator der Freunschaft ist, etwas mehr gibt (do ut des = ich gebe damit Du gibst). Bei dir ist es aber so, dass du so eine große Transaktion aufbaust, die das Gegeüber erdrückt. Würdest Du es aus Altruismus machen, würde ich dazu nichts sagen, aber gerade das ist nicht der Fall. Denn du erwartest etwas, nämlich dann, wenn Du beginnst aufzurechenen. Du tust sehr viel für andere, bist sicherlich auch zu gutmütig, aber am Ende des Tages rechnest Du dennoch auf.

Und genau das ist das Problem. Wer möchte soetwas? Niemand. Der Vorteil bei den Saufkumpanen oder Partygängern ist - es gibt keine Transaktionsliste. Man geht saufen, hat Spass und keinerlei Verpflichtungen! Denn das ist genau das, was niemand haben will, denn das haben die Menschen heute schon genug. Also musst du, wenn Du Freunschaften haben willst die gelingen sollen, genau DAS bieten, anderenfalls brauchst Du nicht weiter zu suchen.

Ja, das klingt kalt und hart. Und ich bin mir sicher, dass eine Menge User das nicht so sehen. Aber das ist eben meine Meinung und Erfahrung.

Gruß
wagenburg

A


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