Niemandskind
ich hab dieses Forum heute entdeckt und mich angemeldet, da ich so verzweifelt bin und Menschen suche, denen es ebenso geht wie mir und die mich verstehen. Ich bin auch in einem SP-Forum angemeldet, aber dort haben viele Mitglieder noch Menschen in ihrem Leben, denen sie etwas bedeuten. Ich habe, außer meiner Oma (die ich sehr mag) und meiner Eltern (die ich nicht ausstehen kann), niemanden.
Ich bin 23, studiere momenten (bin aber in Verzug), hab eine eigene Wohnung und riesige Geldprobleme, da ich es nicht schaffe, einen Nebenjob zu bekommen, kein Bafög mehr kriege und meine Eltern beide arbeitslos sind.
Ich hatte letzte Woche zum ersten Mal ein Gespräch bei einem Psychotherapeuten. Noch weiß ich nicht, was mir das bringen soll, da es das erste Mal ist, dass ich so offen über meine Probleme rede. Ich habe auch sehr viel geheult, was mir sehr unangenehm war. Morgen ist der nächste Termin. Ein bisschen Angst habe ich schon davor, da ich den Therapeuten auch noch nicht wirklich einschätzen kann. Aber in meinem Leben gibt es sonst keinen Menschen, mit dem ich reden könnte, weshalb ein Therapeut momentan mein einziger Rettungsanker ist.
Ich bin nun schon im 6. Semester und ich habe dort keinen einzigen Menschen kennengelernt. Zudem stehe ich mit Prüfungen im Verzug und habe Angst, das Studium möglicherweise überhaupt nicht zu schaffen. Ich frage mich, was das ganze überhaupt noch bringt, da ich mit meinem Studium sowieso keinen Job finden werde. Ich hätte besser gleich eine Ausbildung machen sollen, dann hätte ich jetzt schon etwas in den Händen und würde Geld verdienen. Aber was für eine Ausbildung ist die andere Frage, da ich mich für nichts interessiere und noch immer nicht die geringste Ahnung hab, was aus mir mal werden soll... gepaart mit einer großen Portion Selbsthass und Minderwertigkeitskomplexen ist das für mich eine ziemlich hoffnungslose Situation.
Letztes Jahr habe ich im genannten SP-Forum meinen ersten und einzigen Freund kennengelernt, der mich jedoch nach 5 Monaten schon verlassen hat, da ich ihm zu depressiv war und er merkte, dass eine Fernbeziehung doch nichts für ihn ist... das hat mein Minderwertigkeistgefühl nur noch mehr gestärkt.
Momentan sehe ich bloß schwarz für mich. Ich heule fast täglich und frage mich immer wieder, weshalb ich überhaupt geboren wurde... ich fühle mich so wertlos und überflüssig, da ich sowieso niemals für irgendwen wichtig sein werde und ich von niemandem gebraucht werde. In der Uni versage ich auch bloß und irgendwas von Wert werde ich auch nie erschaffen. Ich bin die Luft nicht wert, die ich atme, bin den Platz nicht wert, den ich vereinnahme und auch nicht die Aufopferung meiner Oma, die ihr gespartes Geld hergibt, bloß damit ich den Luxus einer eigenen Wohnung nicht aufgeben muss... statt dass ich selbst arbeite, wie viele andere es auch tun... Alles, was ich bin, ist eine Last. Ich gebe nie irgendetwas zurück (was denn auch... ich kann ja nichts).
Ich habe einfach keine Ahnung, was mir dieses Leben noch bringen soll. Ich weiß nicht, was ich will, habe keine wirklichen Interessen und kann durch Depression und Antriebslosigkeit sowieso nichts längerfristig machen.
Hoffentlich ist der Text nicht zu lang geworden. Wenn es sich überhaupt jemand durchliest...
28.04.2013 10:27 • • 30.04.2013 #1