Hallo in die Runde,
mir geht es genau so wie euch. Auch ich habe Angst davor, dass meine Eltern irgendwann nicht mehr da sein werden. Ich versuche immer den Gedanken zu verdrängen, aber meine Eltern sind jetzt 62 bzw. 63 und ich habe immer wieder diese Gedanken, dass sie nicht mehr lange leben könnten. Oder dass sie schwer krank werden könnten. Und auch ich lebe noch bei meinen Eltern, obwohl ich schon 33 bin. Einerseits hat es auch finanzielle Gründe, aber in der Hauptsache ist es so, dass ich meinen Ar... nicht hoch kriege und mir eine Wohnung nehme.
Einerseits denke ich immer, dass es jetzt mal Zeit wird mir was eigenes zu suchen, schliesslich möchte ich ja nicht als Muttersöhnchen gelten. Das bin ich auch nicht. Meiner Meinung nach ist ein Muttersöhnchen jemand, der seinen Eltern immer nach dem Mund redet (Ja Mama! Du hast Recht Mama!) und das ist bei mir nicht der Fall. Ich habe durchaus meine eigene Meinung und vertrete diese auch. Andererseits schaffe ich es einfach nicht mir was eigenes zu suchen, weil ich dann immer denke, dass ich meine Eltern im Stich lasse. Ich weiss, dieser Gedanke ist bekloppt, aber er ist nunmal da. Vor allem dann, wenn sie mal wieder Hilfe mit der Technik brauchen(Laptop, Fernseher usw.).
Leider ist es auch so, dass ich ausser meinen Eltern niemanden habe. Früher in der Schule, da hatte ich zwar Freunde, aber auch da war es schon so, dass ich andere Interessen hatte als sie. Trotzdem hat man sich auch ausserhalb der Schule getroffen und hatte Spass. Dann war die Schulzeit zu Ende und jeder ging seinen Weg. Klar, ich könnte versuchen wieder mit ihnen in Kontakt zu treten. Da ich vor kurzem gesehen habe, dass sie alle bei Facebook sind, wäre es ein leichtes sie anzuschreiben und den Kontakt wieder aufleben zu lassen. Aber, wenn man dann sieht, dass sie mittlerweile verheiratet sind, dann denkt man wieder: Äh, ne. Lass mal lieber! Ja, es ist mir peinlich. Ich meine, die haben ein normales Leben und ich? Ich lebe noch bei meinen Eltern und habe nichts! Da ich keine eigene Wohnung habe, ist es natürlich auch schwer, wenn nicht gar unmöglich, eine Freundin zu finden. Welche Frau will schon einen Mann, der mit 33 noch bei seinen Eltern wohnt?
Neben meinen Eltern gibt es nur noch meinen Onkel. Ein hinterhältiges Ar...loch, mit dem weder ich, noch meine Eltern noch etwas zu tun haben wollen.
Vielleicht liegt es auch daran, dass meine Eltern auch keine Freunde haben. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum ich es nicht schaffe mich von meinen Eltern zu lösen. Sie haben doch nur mich! Dass sie keine Freunde haben, damit sind sie auch nicht unglücklich, im Gegenteil. Aber bei mir ist eben die Sorge und die Angst, was wird, wenn meine Eltern mal nicht mehr sind?! Oder wenn sie pflegebedürftig werden? Davor habe ich Angst! Grosse Angst!
Was mich aber etwas tröstet: Zu sehen, dass es hier Menschen gibt, die ganz ähnliche Probleme haben. Ich dachte immer, ich wäre unnormal.
Sorry für den langen Text, aber das musste jetzt mal raus.
Gruss
Markus