Falco
Ich wollte hier mal eine Diskussion beginnen, die mich schon seit längerer Zeit beschäftigt.
Vor etlichen Jahren war ich mal in Vereinen aktiv, hatte Kontakt zu Schulfreunden, habe mit ihnen etwas unternommen und war irgendwie schon recht gut integriert in einigen Gruppen. Das ging dann solange gut, bis eben das jugendliche Alter erreicht wurde und die Freunde und Bekannte sich auf Parties auch mal dem Alk. gewidmet haben. Wie das halt so ist, wenn man 16-18 Jahre alt ist. Das ist ja an sich noch nicht schlimm.
Wenn ich so zurückblicke, dann sind aber viele meiner Kontakte daran gescheitert, dass ich eben nicht mitgetrunken habe. Hier und da habe ich auch mal ein wenig Alk. probiert, aber im Prinzip kann ich damit wenig anfangen, trinke auch schon seit 2-3 Jahren keinen Alk. mehr.
Das ging los im Fußballverein. Anfangs war das total lustig, in der Gruppe Sport zu machen und das hat mir wirklich riesigen Spaß gemacht. Aber ab dem Alter von 16 ging es dann los, dass auf Festen Alk. getrunken wurde. Ich habe das dann nicht mit gemacht, und so empfand ich mich dann schnell als Spaßbremse, verklemmt. Anstatt um Fußball ging es nur noch ums Saufen. Das hat mich total genervt, denn ich kann mit dem sinnlosen Gesaufe (was es meistens war) gar nichts anfangen. Nach einiger Zeit habe ich mich dann beim Fußball abgemeldet, weil ich auf solche Aktionen keine Lust mehr hatte.
In der Schule hatte ich Anfangs auch einige Freunde und es war auch gesellig - bis eben die Oberstufe begann. Meine alten Freunde fingen dann auch an, Alk. zu trinken. Anfangs war ich auch noch mit dabei bei Unternehmungen, aber irgendwann hab ich mich auch von dieser Gruppe abgewendet, weil ich ständig dazu genötigt werden sollte, doch mitzutrinken. Und sich alleine gegen 6-8 Leute sich bei jedem Treffen durchzusetzen, finde ich ziemlich schwierig.
Das Gleiche ging dann im Studium mit anderen Leuten weiter. Da haben meine Bekannten auch ordentlich einen gebechert und es kamen oft blöde Sprüche, dass ich doch auch mal ordentlich mittrinken sollte. Das habe ich dann auch nicht gemacht, und schon fühlte ich mich wieder als Außenseiter der Gruppe. Zum Schluss bin ich auch nur noch selten mitgegangen, weil ich nicht jedes Mal so blöde Sprüche wegen des Nicht-Trinkens hören wollte.
Aufgrund der eben geschilderten Erfahrungen frage ich mich schon, ob ich mich alleine fühle, weil ich eben keinen Alkohl trinke? Größere Gruppen sind mir wirklich ein Graus, weil es bei Treffen zwangsläufig auf Alk. Getränke hinausläuft. Und wie es meistens so ist, bin ich dann der Einzige, der keinen Alk. trinkt. Das Gefühl, alleine gegen alle zu sein, finde ich total blöd. Ich denke oft, ich wäre nicht gesellig genug, bin nicht locker genug, verbreite zu wenig Spaß und bin für die anderen Leute irgendwie langweilig.
Manchmal habe ich schon einen starken Wunsch nach einer Gruppe, zu der ich mich zugehörig fühlen kann, in der ich auch akzeptiert und respektiert werde. So einer Gruppe würde ich liebend gerne beitreten. Dann kommen aber wieder diese Gedanken an meine bisherigen Gruppen-Erfahrungen und dann denke ich oft Nee, lass das doch mal lieber sein. Denn irgendwann wird es Treffen mit den Leuten aus einem Verein/einer Gruppe geben, auch Abends, und dann ist die Sache mit dem Alk. wieder ein Thema. Und warum soll das in neuen Gruppen besser laufen als bei den anderen Gruppen, in denen ich mitgewirkt habe?
17.08.2010 00:01 • • 20.09.2010 #1