App im Playstore
Pfeil rechts
9

Hallo ihr Lieben, ich bin neu hier. Ich bin seit 8 Jahren sehr glücklich mit meinem zweiten Mann zusammen und seit 7 Jahren verheiratet. Gestartet haben wir als Patchworkfamily mit je zwei und zwei Kindern. Mittlerweile sind eigentlich nur noch meine beiden Kinder da (11 und 14 Jahre alt) alle 14 Tage hatten wir immer ein kinderfreies Wochenende. Bis letztes Jahr hatten wir sogar jeden Mittwochabend noch kinderfrei. Bis letztes Jahr hat mein Mann auch eigentlich immer den gleichen Job ausgeübt und unser Alltag sah eigentlich immer gleich aus. Mittwochs und an den kinderfreien Wochenenden waren wir fast nur zu zweit und haben das immer genossen. Das war unsere Zeit, um Kraft zu tanken.

Wir sind auch jetzt immer noch total verliebt. Ich bin mir sehr sicher, dass das auch von ihm aus heute noch so ist. Meine Kinder finden es immer ein bisschen peinlich und affig, wie verliebt wir sind und was für romantische Sachen mein Mann mir immer noch sagt … Deshalb kann ich auch eigentlich gar nicht verstehen, warum ich auf einmal diese Verlustängste habe. Oder sagen wir so, das weiß ich schon. Das kommt aus meiner Kindheit. Ich hatte auch mal schlimm mit Angst- und Panikattacken zu tun… Deshalb brauche ich auch euren Rat bis zu welchem Maß meine Gedanken okay sind oder auch meine Ansprüche und wo nicht mehr…

Seit Januar 2022 übt mein Mann einen anderen Job aus, der komplett anders ist. Mein Mann hatte, seit ich ihn kenne leider nie wirklich Freunde mit denen er was unternommen hat. Klar Kumpels, die auf seiner Arbeit waren,
aber er hat sich höchstens 2 mal im Jahr mit einem Freund verabredet hat mal bei ihm übernachtet, weil sie gekocht und getrunken haben und sonst drehte sich die Welt immer nur um mich. Wahrscheinlich hat sich bei mir da so eine Art Gewöhnungseffekt eingestellt.

Ich umgekehrt hatte immer Freundinnen und hab mich auch regelmäßig mal mit jemanden verabredet. Und das war für ihn natürlich auch immer okay (Ich würde sagen so alle 14 Tage ein Abend) In seinem neuen Job ist er natürlich dann auch auf viele neue Menschen getroffen, hat regelmäßig jede Woche ein Meeting, das meistens online stattfand und dann wird sich aber regelmäßig zum Essengehen getroffen, damit man sich dann auch mal persönlich sieht. Dann arbeitet er ab und zu auch mal abends oder ist beruflich auf einem Sportevent. Und zusätzlich hat er jetzt auch noch ein neues Kartenspiel gefunden, wo er einen Nachmittag/ Abend die Woche hin gegangen ist und sich jetzt auch noch am Wochenende mit ein paar Jungs von 17 Uhr bis 2 Uhr zum Kartenspielen trifft. Ich weiß nicht wie ich das ausdrücken soll. Natürlich muss mein Mann auch Hobbys haben, soll glücklich sein und sich auch mit anderen treffen. Ich kann momentan meine Gefühle nicht kontrollieren. Wenn er mir dann wieder von einem neuen Event erzählt, merkt er mir direkt an, dass ich traurig, enttäuscht oder zickig bin. Wir hatten auch kurz vor Weihnachten die Diskussion, er hätte Angst, mir was zu sagen, weil ich ja immer direkt blöd reagiere…

Seitdem versuche ich alles, was er mir sagt, direkt zu akzeptieren und meine Gefühle zu unterdrücken. Was aber wirklich in mir los ist, ist nicht schön…

Und ich weiß nicht, ob ich, weil ich ihn liebe jetzt alle seine privaten Events akzeptieren muss oder ob so Gedanken gerechtfertigt sind, dass er sich ja für mich und eine Familie entschieden hat und dass zum Beispiel Kartenspielen alle 14 Tage am Wochenende reichen muss und es nicht gleich jede Woche sein muss.

Auf der anderen Seite ist er mir gegenüber genauso liebevoll wie vorher und es hat sich nichts geändert. Also nicht falsch verstehen. Hier steht auf keinen Fall im Raum, dass ich glaube, dass er eine Affäre hat oder so! Die Jungs waren auch schon bei uns zum Kartenspielen und eigentlich weiß ich immer, wo er ist.

Obwohl schon auch Eifersuchtsgefühle gegenüber Frauen aus seinem beruflichen Kontext hoch kommen. Aber nicht weil ich glaube er könnte fremdgehen, sondern ich habe Minderwertigkeitsgefühle. vielleicht habe ich Angst er könnte sich in eine andere verlieben und mich verlassen. auf jeden Fall ist er nicht der Typ der fremdgehen würde.

Eine Sache, die mich aber auch immer traurig macht, ist, dass er, wenn er zu Hause ist ständig auf die Apple Watch guckt und jedem direkt auf jede Nachricht antwortet. Egal was wir gerade machen ob wir gemütlich einen Film gucken oder sonst was. Wenn ich ihm allerdings schreibe muss ich manchmal 5 Stunden auf eine Nachricht warten… Was früher glaube ich auch nicht so war. Er macht aber keine Geheimnisse um die Nachrichten. Er sitzt neben mir, wenn er die Nachrichten schreibt und wenn ich wollte könnte ich mitlesen, was ich aber nicht mache!

Und da merkt man, dass ich zur Zeit wieder ein sehr schlechtes Selbstbewusstsein habe. Wenn er meine Nachricht liest und antwortet nicht denke ich direkt ich hätte was falsch geschrieben. Manchmal kommen dann direkt Verlustängste, wo ich mir ohne Grund einbilde, dass er Schluss machen könnte, . ich glaube dann würde mein zur Zeit sehr kleiner Selbstbewusstsein in kleine Stücke zerfallen und ich würde zerbrechen. Nochmal: die Gefühle sind alle ohne Grund er ist zu Hause total liebevoll und nichts hat sich geändert.

Manchmal sind meine Verlustängste und die negativen Gefühle, die ich versuche zu verstecken so groß, dass ich selber schon mit dem Gedanken spiele, mich zu trennen, um dieses schlimme Gefühle los zu werden, obwohl ich diesen Mann so sehr liebe…

Jetzt hab ich so viel geschrieben. Verzeiht mir, was ich eigentlich nur wissen möchte. Mein Mann ist Anfang 50. Die Jungs mit denen er Karten spielt sind 20 und meistens Singles. Die treffen sich wirklich jedes Wochenende einen Tag von 17-2 Uhr. Ist es okay, dass ich finde dass alle 14 Tage reicht wenn man verheiratet ist und eine Familie hat? Oder ist das schon ein kranker Gedanke muss ich ihm, weil ich ihn liebe, das auch jedes Wochenende zugestehen?

Ich richte mein ganzes Leben nur nach ihm würde von meiner Seite nie Termine auf unsere kinderfreien Wochenenden legen, weil ich die so genieße. Ich weiß aber dass ich das nicht von ihm erwarten kann. Ich weiß auch nicht wie ich mir einfach wieder ein eigenes Leben aufbauen kann. Mich einfach selber genauso verabrede und dann auch nicht mit dem Kopf bei ihm bin, sondern einfach die Zeit mit meinen Kindern und Freundinnen genießen soll?


Ich freue mich auf euren Rat und sorry für den vielen Text

13.01.2023 08:15 • 05.02.2023 #1


11 Antworten ↓


Guten Morgen.

Ich denke nach 8 gemeinsamen Jahren hat dein Mann das Recht mehr Zeit für sich zu haben. Eigene Freunde, Hobbys, Interessen, neue Arbeit.

Er ist dabei voran zu gehen, du offensichtlich nicht und willst alles so haben wie immer.

Freu dich doch für ihn und du nutze diese Freiheit doch auch für dich und neide es ihm nicht.

Lieben bedeutet los zu lassen, den anderen zu bestärken und nicht missmutig auf alles zu schauen was er/sie ohne einen macht.

A


Übermäßige Verlustangst

x 3


Ich danke dir. Genau das ist das was ich wissen wollte. Leider haben mir Freundinnen bis jetzt nur gesagt dass sie mich verstehen können und dass man wenn man in einer Beziehung ist von beiden Seiten auch mal Kompromisse machen muss.... Die hatten mich eher bestärkt dass ein Kompromiss alle 14 Tage ok sein sollte... Das wird schwer werden, aber ich versuche an mir zu arbeiten....

Seh es doch positiv.

Ihr werdet euch mehr zu erzählen haben. Mehr aufeinander freuen. Du kannst anfangen Dinge für dich zu tun, ohne schlechtem Gewissen.
Kinobesuch. Sauna. Kosmetikerin. Klönabend mit Freundinnen usw.

Du hattest doch geschrieben, dass er nie Freunde hatte, oder?

Jetzt hat er welche gefunden. Und auch wenn sie alle viel jünger sind, klappt es doch offensichtlich gut mit allen zusammen.

Er holt jetzt vielleicht das nach, was ihm früher gefehlt hat. Du hattest immer Freundinnen und Konakte, nicht nur die Liebesbeziehung. Er hatte das nicht.

Ich würde mich für ihn freuen und ihm das lassen. Und in der Zeit, wo er seine Wege geht, würde ich was Schönes für mich selbst machen. Und so kriegt jeder Input und Impulse von außen. Das tut beiden gut und der Liebesbeziehung auch. Wenn man nur aufeinander hockt, dann wird es irgendwann blutleer, langweilig und öde.

Deine Minderwertigkeitskomplexe und Deine Verlustangst musst Du regeln lernen. Viele Menschen haben das und das tut nie gut. Das muss man aus der erwachsenen Beziehung raus halten. Sowas muss man mit sich selbst abmachen. Und wenn es nicht geht, dass man sich da selbst auffängt, dann braucht man professionelle Hilfe.

Ich finde es schon erschreckend, wenn Du schreibst, dass Du so schlimme Gefühle hast, dass Du den Mann, den Du liebst und der offensichtlich Dich liebt, in die Wüste schicken willst, damit der innere Kampf aufhört. Da sind zudem 4 Kinder hinten dran.

Das kann ich mir schon gut vorstellen, was für nagende Gefühle in Dir hochkommen. Ich kann Dir sagen, dass ein Mensch, der sich seiner selbst sicher ist, solche Ängste nicht hat. Das sind meistens kleine Kindanteile, die in Menschen hochsteigen. Oder es wurden so schlechte Erfahrungen gemacht, die einfach nicht richtig verdaut wurden.

Dazu muss man sagen, dass jeder Mensch das Recht hat, zu gehen. Man kommt nicht um alle Schmerzen rum. Das ist es, was man inneren Kindanteilen klar machen muss: Auch das, was einem weh tut, darf der andere machen. Das ist kein Verrat. Jeder Mensch enttäuscht dann und wann die Erwartungshaltung anderer. Er will Kartenspielen gehen und er darf das. Und auch wenn es Dir weh tut, ist es ok. Das ist eine Grenzsetzung nach innen. Wenn diese kindlichen Gefühle hochkommen, dann muss man da nach innen sagen: Du willst auch dahin gehen, wo Du hin willst. Der Partner hat auch das Recht dazu. Du musst Dich damit abfinden, ab und zu die 2. Geige zu spielen. Du kannst nicht immer im Mittelpunkt stehen.

Kinder wollen oft was, was überzogen ist. Das muss man dann auch mal begrenzen. Und wenn solche Wünsche in Erwachsenen fortwirken, dann muss man grenzen setzen, auch selbst selbst. Manchmal muss man die innere kleine Prinzessin eben auch mal zur Ordnung rufen und ihr sagen: DU bist jetzt NICHT dran!. So würden das auch Erwachsene bei einem echten Kind machen. Es ist ganz wichtig, Kindern beizubringen, dass sie kein Superstar sind, sondern ein Mensch unter anderen Menschen, und jeder ist mal an der Reihe und dann sind wieder die anderen dran.

Ich finde, dass Du da ganz schön besitzergreifend fühlst und denkst. Und ich glaube, da hat man Dir zu wenig beigebracht, dass Du Dinge, Menschen teilen musst.

Nicht immer ist es sowas wie Vernachlässigung, dass Minderwertigkeitsgefühle und solche Dinge auslöst, sondern dass man die kindliche Erwartungshaltung nicht realistisch begrenzt hat, als jemand noch ein Kind war. Verzogene Kinder z.B. glauben auch, dass alles und jeder immer nur für sie da zu sein hat.

Ich weiß nicht, in welche Richtung das geht. Du kennst Deine Vergangenheit, ich nicht.

Mich wundert es schon, wie weit es bei Dir geht und dass die ganze Liebesbeziehung dafür geopfert würde, um dieses Gefühl los zu kriegen.

Bei manchen Kindern war es zu wenig Liebe und daher kommen dann die Minderwertigkeitskomplexe und Verlustängste. Bei anderen Kinder war es ein zu viel an Liebe und die Minderwertigkeitskomplexe und Verlustängste kamen durch fehlende Grenzsetzung.

Woher es bei Dir rührt, kannst nur Du sagen.

In einer Zeit, wo alle nur ihre Kinder stärken wollen, vergessen viele Menschen, dass sie ihre Kinder auch sozialverträglich und gruppenfähig machen müssen und das geschieht durch Grenzsetzung wie z.B. Jetzt mache ich das mit Deiner Schwester und Du bist jetzt nicht dran. Du musst jetzt warten! oder Ich verstehe Dich, dass Du jetzt Zeit mit Papa haben willst. Aber im Moment haben jetzt andere Dinge Vorrang. Ich kann jetzt nicht und jetzt ist das hier wichtiger als das, was Du jetzt machen möchtest. .

Nicht nur vernachlässigte Kinder kriegen später Probleme, sondern auch die, die zu Hause immer nur die Kronprinzessin oder der kleine Kronprinz waren, weil sie kein realitisches Selbstbild entwickeln konnten.

Du kannst Dir nun selbst überlegen, was bei Dir dahinter steht. Wenn Du das überhaupt machen magst? Es ist ja alles Deine eigene Entscheidung.

Als erwachsener Mensch sollte man gelernt haben, zurückzustehen und das in guter Weise aushalten können. Wenn der Mann da abends zum Kartenspielen geht und das bei Dir zum Zusammenbruch der inneren Sicherheit führt, dann ist das da gewaltig was am Brodeln. Mir würde das nix ausmachen. Ich wäre froh, wenn ich Zeit für mich hätte. Das ist doch auch schön, wenn man mal alleine sein kann, Me-time hat. Ein Genuss ist das. Das braucht man doch auch. So sehe ich das.

Vielleicht habe ich es auch nicht klar genug ausgeführt?

Natürlich sollte man in einer Liebesbeziehung für den Partner die Nr. 1 sein, in der Form, dass die Bindung die wichtigste ist, neben den Beziehungen zu anderen wie Kinder, Eltern usw..

Aber jeder braucht seine Freiheiten, wo er gehen kann, wohin er will. Und das sollte selbstverständlich sein, dass man dann diese Zeit auch positiv verbringt. Ich kann mir das gar nicht vorstellen, dass der Partner was alleine macht und ich würde dann Kopfkino kriegen, was der jetzt macht, ob er eine Frau findet und mich los wird oder ob ich nicht mehr geliebt werde. Sowas habe ich nie gedacht. Ich wollte, dass mein Freund seine Freundschaften pflegt und sich beruflich verwirklicht. Jemanden lieben, heißt ihm zu vertrauen und nicht, ihn an die Kette zu legen.

Ich hatte mal angefangen, mich mit einem Mann zu daten, der echt superlieb war. Er wäre echt in Frage gekommen, aber dann hat er sich als Klette rausgestellt. Ich hatte schnell die Nase voll, zu viele Sprachnachrichten, zu oft angerufen werden.... Man muss sich irgendwie aufeinander einpendeln. Wenn er den ganzen Samstag mit Dir verbracht hat, dann ist es ok, wenn er den Abend mit den Männern verbringt. Das muss man auch mal sehen. Das ist meine Meinung.

@Kosmos vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort. Es geht mir schon etwas besser, seit der ersten Antwort die mir ja auch schon den Kopf gewaschen hatte.

Ich weiß nicht, ob ich nicht auch falsch verstanden wurde. Ich habe meinem Mann noch nie etwas verboten! Nur meine inneren negativen Gefühle kamen hoch, wenn er mal wieder von einer neuen Verabredung sprach und ich konnte das teilweise nicht verstecken. Aber das klappt schon besser oder die negativen Gefühle bleiben aus. Er ist immer überall hin gegangen und ich habe auch versucht ihm kein schlechtes Gewissen zu machen. Manchmal hat er nur gemerkt dass ich sauer oder traurig bin, was auch schon nicht ok ist. Zu 90% ist es aber ein innerer Kampf in MIR.

Und es ist das Gegenteil von der Prinzessin der Fall.

Meine Mutter war alleinerziehend mit 3 Kindern, ich die Älteste. Als ich ca. 13 war hatte sie Panikattacken. Ich musste wöchentlich den Krankenwagen rufen weil sie dachte sie muss sterben. Sie war damals mein ein und alles und ich hatte immer wieder Angst sie zu verlieren oder ich fand Abschiedsbriefe in ihrem Schlafzimmer,...

Ich bin auch heute ganz bestimmt keine Prinzessin ich bin eher der Typ der sich für meine Freunde und Familie aufopfert. Mein allergrößtes Problem ist dass ich nach einer schlimmen Erfahrung vor 2 Jahren wieder 0 Selbstbewusstsein habe und das Gefühl habe nicht geliebt zu werden und dass mich jeder jederzeit verlassen könnte, weil ich es nicht wert bin geliebt zu werden. Und gerade deshalb tue ich alles was meine Mitmenschen wollen um ihnen zu gefallen.

Ich weißt dass ich krank bin.
Leider finde ich zur Zeit aber keinen Therpieplatz.

Allerdings hatte ich zwei Erst-Gespräche und beide Therapeuten haben ganz anders reagiert als ihr und haben mich eher bestärkt, in dem sie mir so komische Antworten gegeben haben wie: ich habe das Recht enttäuscht zu sein, weil für mich ist ja wirklich alles schlechter geworden ist und ich ja tatsächlich weniger Zeit mit meinem Mann habe und so… diese Termine sind zeitlich natürlich sehr begrenzt und ich kann das jetzt nicht richtig wiedergeben. Auch deshalb hab ich diesen Post geschrieben, weil ich nochmal wissen wollte, ob meine Einstellung so falsch ist. Es ging mir auch nicht darum, dass mein Mann sich gar nicht mehr verabreden soll. Für mich war so die Frage ob man nicht doch in einer Beziehung auch einen Kompromiss finden sollte… Das sehe ich aber auch nach der ersten Antwort anders. Wenn er sich sieben mal die Woche verabreden will, ist das auch okay. Hauptsache er ist glücklich. Ich glaube wirklich dass ich es zur Zeit besser im Griff habe. Ich bleibe optimistisch, versuche an mir zu arbeiten und überlege zum Beispiel mal drei Wochen in Mutter Kind Kur zu gehen und dann zu sehen, dass es auch mal eine längere Zeit ohne ihn geht.

@Kosmos
Zitat von Angsthase41:
Mein allergrößtes Problem ist dass ich nach einer schlimmen Erfahrung vor 2 Jahren wieder 0 Selbstbewusstsein habe und das Gefühl habe nicht geliebt zu werden und dass mich jeder jederzeit verlassen könnte, weil ich es nicht wert bin geliebt zu werden.

Da hat sich irgendwie Kuddelmuddel eingeschlichen, ich habe eigentlich nicht unbedingt das Gefühl nicht geliebt zu werden, sondern das Gefühl dass ich diese Liebe nicht wert bin, dass das meinem Gegenüber auch irgendwann auffallen wird und dass man mich dann verlassen wird. Zumindest etwas überspitzt gesagt ist das glaube ich das was in mir vorgeht.

Also erstmal, freu dich für deinen Mann mit. Das scheinst du aber zu tun. Eifersucht oder Verlustangst ist denke ich in der Situation übertrieben und auch gibt es keinen Grund dafür.

Allerdings wäre mir jedes Wochenende auch zu viel. Ihr arbeitet und habt Kinder und wenn da wirklich jedes Wochenende irgendwas stattfindet, würde ich das auch schade finden. Vorallem weil ihr wie gesagt viel um die Ohren habt und auch du noch Freunde hast. Wenn er sich am Samstag mit seinen Freunden trifft und du dich am Sonntag, dann ist ja nicht wirklich Zeit mehr für euch. Geht das Treffen denn dann den ganzen Tag und ist das in Stein gemeißelt? Heißt, wenn du etwas schönes planen würdest, was nur an diesem Tag möglich wäre, was wäre seine Priorität?

@Afraid1992 Guten Morgen, ich danke dir sehr für deine Antwort. Genau das war eigentlich meine Frage, ob ich das jetzt jede Woche und teilweise jeden Tag toll finden muss, dass mein Mann sich verabredet oder ob es normal ist, dass man das Bedürfnis hat das doch ein bisschen abzustimmen, etc.. Aber die beiden ersten Antworten hatten mich etwas wach gerüttelt und seid dem geht es etwas besser. Ich denke mein Mann würde es für einen gemeinsamen Termin auch auf jeden Fall ausfallen lassen.

@Angsthase41

Ok, mit der Hintergrundinformation ist es nun klarer.

Im Großen und Ganzen habe ich es schon richtig verstanden.

Was mir in Deinem Ausgangspost aufgefallen war, war, dass Du Eure Beziehung insgesamt so positiv beschrieben hast und dass da immer noch ganz viel Verliebtsein und Romantik drin steckt. Das ist nach der Zeit, die ihr zusammen seid, und mit dem Hintergrund zweite Beziehung und jeweils zwei Kinder dabei, ganz schön erstaunlich. Das klang für mich nach einem sehr runden Gesamtpaket.

Und vor diesem Hintergrund sehe ich diese Treffen mit den Freunden. Ich würde sagen, dass Dein Mann und Du etwas haben, worum Euch viele beneiden würden. Das sieht in vielen anderen Ehen längst nicht so gut aus. Deshalb ist die Frage für mich gewesen, ob diese Kartenspielerei und dieser Samsatagabend so störend sein muss, dass man alles Andere darüber riskiert.

Da wäre meine Antwort gewesen: Nein! Ich würde sehr versuchen, diesen Mann nicht zuverlieren. Die Wahrscheinlichkeit, so einen Schatz nochmal zu finden, ist nich so hoch.

Solange er auch wieder Rücksicht nimmt, wenn Du mal Samstagabend unbedingt mit ihm was machen willst oder wenn Du krank bist und er kümmert sich trotzdem, sei es, dass er daheim bleibt oder dass er regelmäßig zu Hause anrufen und nachfragt, wie es Dir geht und auch heimkommen würde, sobald Du einen Pieps von Dir gibst, dass Du ihn zu Hause jetzt brauchst, dann ist alles ok.

Und natürlich müsst ihr aushandeln, wie Eure Beziehung gestaltet werden soll, weil es Eure ist. Da können andere von außen zwar ihre Meinung dazu sagen und haben. Aber letztlich seid ja ihr zusammen und es muss Euch zufriedenstellen. Jedes Paar ist anders, hat andere Bedürfnisse, andere Gemeinsamkeiten. Manche hängen permanent zusammen, andere halten ihre Beziehung nur dann gut aufrecht, wenn jeder genug Freiräume hat.

Egal, was man macht oder wie man zusammenlebt: Vertrauen ist eine elementar wichtige Sache. Du sagst ja, dass Du eigentlich keine Angst hast, dass er mit einer anderen Frau losziehen würde. Aber so eine grundsätzliche Verlustangst ist da. Das ist bei der Vorgeschichte natürlich für Dich sehr schwer. Und da bin ich bei Dir. Ja, das geht wohl ohne professionelle Hilfe nicht weg. Das Kopfkino wird Dich nicht so ganz loslassen. Und das belastet die Beziehung. Ich denke auch: Auch wenn Du versuchst, das wegzuschieben, er merkt es aber doch. Und ist der Haken an der Sache.

Die Antworten der Therapeuten finde ich so sehr kritisch. Davon würde ich mich lösen.

Es ist so:

Je nach Therapierichtung, in der der Therapeut ausgebildet wurde und mit der er arbeitet, setzen die die Akzente anders. Es hätte genauso passieren können, dass Du zu einem anderen Therapeuten mit einem anderen Therapieverfahren gelandet wärst, und der hätte genau das Gegenteil gesagt.

Manche Therapeuten hetzten die Leute voll auf die Gefühlsebene und geben immer dem Patienten recht. Und am Ende hat der keine Beziehungen mehr, weil sie alle wegen diesem Therapeuten kaputt gegangen sind. Das würde ich Dir nicht wünschen. Die, bei denen Du warst, haben wohl den krassen Folge Deinen Gefühlen-Ego-Tripp verkündet? Das ist nicht zu empfehlen.

Und manche Therapeuten machen genau das Gegenteil, die predigen immer nur, dass man alles aushalten können muss, und alles in sich allein regeln können müsste. Damit wirst Du auf Die Dauer auch nicht glücklich. Die sagen Dir dann immer nur, dass Du an allem schuld wärst. Und das bist Du ganz sicher nicht.

Die Wahrheit liegt dazwischen:

Ihr als Paar müsst einen Kompromiss finden, mit dem beide gut leben können. Jeder muss ein Stück weit nachgeben, was zulassen, Opfer bringen. Und jeder darf sagen, was er will und was er nicht will. Und am Ende müsst ihr Euch in der Mitte treffen.

Eure Kinder sind nun größer. Auch da dürft ihr langsam mal loslassen. Ein bisschen mehr Zeit zu zweit würde Euch vielleicht beiden gut gefallen, mal wieder abends weggehen. Wie wäre es, mal jemanden zu bieten, die Kinder für zwei Tage zu nehmen und ein romantisches Wochenende in einem Hotel zu urlauben?

Die Kinder sind jetzt alt genug, auch mal Papa und Mama die Zeit als Paar zu gönnen. Ich glaube, Dein Mann würde sich auch sehr freuen.

Ich würde Dir zu einem moderneren Therapeuten raten. Die sind alle so eingestellt, dass sie einfach viel vernünftiger arbeiten. Z.B. in der Praxis von meinem Traumatherapeuten arbeitet eine relativ junge Psychologin. Sie ist so ca. zwischen 35 und 40. Die kennt das Leben und Beziehungen schon sehr gut, aber sie ist auch jung genug, um zu wissen, dass man sich im Leben arrangieren muss, wenn man nicht irgendwann allein und von allen verlassen enden will.

Zitat von Angsthase41:
Ich weiß auch nicht wie ich mir einfach wieder ein eigenes Leben aufbauen kann. Mich einfach selber genauso verabrede und dann auch nicht mit dem Kopf bei ihm bin, sondern einfach die Zeit mit meinen Kindern und Freundinnen genießen soll?

Das ist doch die Lösung!
Ja, wende deine Energie jetzt mal wieder vermehrt dir zu. Um interessant zu sein, brauchst du auch eigene Interessen, Dinge, die du leidenschaftlich gerne tust. Dann wirst du automatisch nicht an ihn denken. Die Partnerschaft wird davon profitieren, aber es sollte nicht das Ziel sein.

A


x 4





App im Playstore