Zitat von Mann:Hallo, Manava,
was hat dein Mann mit dir erlebt ? Ähnliches schreibst du. Und er hat nie gefragt ?
Hallo Mann. Mein Exmann hat nicht gefragt.. nur die Anzahl der Vorgänger wollte er wissen, oder habe ich selbst darüber gesprochen? Ich weiß es nicht mehr. Jedenfalls hat allein das für genügend Frustration gesorgt.
Schlachtfelder. Kenne ich auch. Aber heute frage ich mich selbst, warum ich mitgemacht habe.
Angenommen ein Kind wächst in optimalen Verhältnissen auf und kann sich auf allen Ebenen gesund entwickeln. Es ist in keiner Not und erfindet keine Strategien wie z. B. sich mit anderen zu vergleichen, sich den anderen entweder unterlegen oder besser gestellt zu fühlen, es hat ein gesundes Selbstvertrauen und eine positive Lebenseinstellung. Man kann sich diesbezüglich auch eine Frage stellen: Wie reagiert dieses Kind im Erwachsenenalter beispielsweise auf eine Konfrontation mit Schlachtfeldern? Wahrscheinlich sagt es sich: Das habe ich nicht nötig, das ist nicht das, was ich will, - und geht und bemüht sich darum, sich solche Lebensumstände zu erarbeiten, die es nicht an seiner weiteren Entwicklung und am Erfüllen seiner Lebensaufgaben hindern.
Ein Kind, das Gegenteiliges erfährt, verhält sich anders. Ihm fehlt die Orientierung, klare Linien und Vorgaben. Worum geht es dann? Ums lernen. Ums Lernen und Wollen. Um kein willkürliches Wollen, sondern ums Handeln im Sinne der Notwendigkeit.
Ich habe übrigens hier im Forum schon öfter gefragt, warum die, die Probleme haben an ihren festgefahrenen Partnerschaftsstrukturen so hängen. Die meisten nehmen die Schuld auf sich und bringen ein Argument ins Spiel: Liebe. Aber wenn ich mich nicht selbst liebe, wenn ich anderen erlaube mich zu verletzen oder auszubeuten, kann ich ebenso von den anderen nicht viel halten. Das ist eine Gesetzmäßigkeit, die sich in alten Religionen, Traditionen und auch in der Psychologie wiederspiegelt und aus empirischer Sicht eine Konstante, quasi unwiderlegbar ist. Und wenn ich den anderen dann nur deshalb benötige um meine Schieflage zu kompensieren, dann ist es eine illusionäre Empfindung, die man gerne durch große Worte wie Liebe zu beschönigen sucht, dann ist es doch ungefähr so, wie wenn ein Bein beim Tisch fehlt und man die Tischdecke bis zum Boden zieht, damit es nicht auffällt. Bei der kleinsten Erschütterung kracht aber alles zusammen und die Dekoration sieht nur noch albern aus.
Und was ist denn das Annehmen der Schuld und das Alibi Ich liebe doch, eigentlich der Ausdruck einer Opferstellung, oder sehe ich es falsch? Wenn ich ein Opfer bin, kann und muss ich nicht handeln, das ist der vermeintliche Vorteil. Ich sehe das so - diesen Fehler machen wir alle. Bis zum Zeitpunkt des Scheiterns oder bis zur Manifestation der Symptome der psychischen oder psychlsomatischen Störungen, und selbst dann wollen wir nicht daran glauben, dass wir doch ganz gut die Verantwortung für alles, was uns, und um uns herum geschieht, übernehmen können.
Zitat:Warum können das manche Männer aushalten und warum manche nicht?
Frauen leiden auch unter dieser Art von Eifersucht, machen Vergleiche und fühlen sich minderwertig. Es kommt auf die Umstände an, wie gut man das bewältigen kann. Es kommt auch auf die Einstellungen und Verhaltensweisen des Partners an, es kommt auf die eigene Kränkbarkeit an. Und auf die Intensität der besitzergreifenden Tendenzen und des Konkurrenzverhaltens.
Zitat:Ich glaube nicht, dass es etwas mit Selbstbewusstsein oder Minderwertigkeitsgefühl zu tun hat. Könnte es etwas mit Ignoranz zu tun haben.
Ja ich denke schon, besitzergreifendes Denken ist im Grunde Ignoranz. Unwissenheit bezüglich der Tatsache, dass es auch anders gehen kann.
Zitat:Schatz, ich muss dir sagen, dass ich schon mit einigen Männern sexuelle Beziehungen hatte.
Ich weiß, dass es für dich nicht schön sein wird zu erfahren, dass....boing,boing.
Zitat:Ich konnte mich darüber freuen,dass sie mit keinen dieser Männer einen Orga. bekommen hatte.
Vielleicht hat sie das dann als ungelöstes Problem in die Runde geworfen, und es eigentlich gar keine Kriegserklärung war, sondern ein Hilferuf. Wäre ja auch möglich. Sie hat das und das erlebt und ist dabei zu keiner Erfüllung gekommen. Sie hat vielleicht nur auf eine ungeschickte und für dein Empfinden verletzende Art ihr ungelöstes Problem thematisiert.
Zitat:Wir wollten das gemeinsam erleben und bearbeiten. In unserer ganzen Ehe haben wir dann den gemeinsamen Orga. aber nur 1 1/2 Mal geschafft. Leider....Und ihre Lust verschwand
vollständig. Die sexuellen Erfahrungen, die meine Frau gemacht hatte, waren eher dazu
geeignet, sich Sexualität abzugewöhnen. Das blieb in ihrem Kopf.
Aber das hätte doch nicht sein müssen. Wozu haben wir Gesundheitswesen und Sexualtherapeuten? Oder Therapeuten allgemein?...
Und wie sieht das denn jetzt aus - beschäftigt sich der Paartherapeut oder eben der, bei dem ihr seid, mit diesen Problemen? Bei so radikalen Störungen kann man doch darauf wetten, dass eine Traumatisierung in der Kindheit stattfand, und dass die Folgen eben auf dich abgefärbt haben.
Ich denke man müsste die Ursache der Störung finden, aus meiner Sicht wäre das die grundsätzliche Baustelle...
Und noch etwas - was ich schreibe, ist nicht was ich lebe. Was ich schreibe ist angelesen und schlussgefolgert. Es sind im Grunde meine theoretische Vorgaben, die auch jeder gerne anzweifeln oder ergänzen kann.
Vergleiche können schon interessant sein. Aber wer kann das schon? Das ist das Problem. Wer schafft sich eine Position aufzubauen, die die Identifikation mit der eigenen Geschichte aufhebt und das Reflektieren möglich macht?
Ich kann mich an einen Therapeuten erinnern, dessen Standardsatz war: Nur wenn man reflektieren kann, nur wenn man reflektieren kann...
Na gut, manche haben eben ihre Gebetsmühlen....
Liebe Grüße
Manava