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Hallo,

ich habe mich hier wegen dieses speziellen problems angemeldet, dem ich eine längere geschichte vorausschicken muss.
mein freund und ich (beide 25) sind seit bald 5 jahren zusammen und eigentlich ein wirkliches traumpaar, wie alle leute sagen. wir wohnen seit 2 jahren zusammen, haben uns jetzt verlobt und können uns beide nichts schöneres vorstellen, als eine familie zu gründen und gemeinsam durchs leben zu gehen.

doch da ist ein problem, das uns immer wieder schwierigkeiten macht: mein vertrauen bzw. die vergangenheit.
vor fast 3 jahren hat mein freund mich verlassen, ganz plötzlich und für mich bis heute völlig unverständlich. er ist mit all seinen sachen bei mir abgehauen und hat 4 wochen lang kein wort mit mir gesprochen. als er bei mir wegging, sagte er noch er liebt mich, braucht aber ein bisschen zeit. an dem abend jedoch hat er direkt etwas mit irgendeinem mädel gehabt und in den wochen danach mit was weiß ich wie vielen anderen.
nach 4 wochen wollte er mich zurück, ich war sofort da, denn ich habe nie daran gezwifelt, dass er mich noch liebt. nach einer woche dann hat er aber richtig schluss gemacht und wir waren daraufhin fast 3 monate getrennt, in denen ich miterleben musste, wie er auf internet-communitys ein mädel nach dem anderen anbaggerte und sich einfach um 180 grad drehte. er war plötzlich ein anderer mensch. ich hatte nie geglaubt, dass er das nach unserer so innigen beziehung einfach so fertig bringt.

trotzdem habe ich nie den glauben an seine liebe verloren. er hat mich in der zeit behandelt wie dreck und es war für mich die hölle auf erden, ich wollte nicht mehr leben. diese zeit ist für mich ein einziges trauma.
irgendwann kam er tatsächlich zu mir zurück, ohne den wunsch ihn zu bestrafen hab ich ihn wieder angenommen.

doch was blieb, waren meine wunden, die sich noch heute in form von alpträumen und ängsten und schmerzlichen erinnerungen zeigen. seitdem er wieder bei mir ist, ist alles besser geworden und ich weiß, dass er nur mich will und mit mir seine zukunft plant. er ist der beste mann, den man sich nur vorstellen kann. aber ich habe immernoch angst, kontrolliere manchmal sogar seine mails, habe angst, irgendwann wieder enttäuscht zu werden. ich bin eifersüchtig, mag keine frau an ihn ranlassen, befürchte er macht andere an. dabei weiß ich eigentlich, dass er das nicht tut. er kann wahrscheinlich nicht mehr tun, um mir seine liebe und treue zu beweisen, aber ich lasse ihn in gewissen momenten immer wieder meine eifersucht/ angst spären.

das problem ist jetzt, dass er meint ich vertraue ihm nicht und dass es ihn vollkommen fertig macht. er stellt damit unsere zukunft in frage, weil für ihn vertrauen alles bedeutet. ich habe ihm schon erklärt, woher das alles rührt, aber er verlangt einfach vollstes vertrauen von mir. ich kann noch nichtmal sagen, ob mir wirklich das vertrauen fehlt, oder ob ich einfach nur angst habe. wie ich das differenzieren kann, weiß ich nicht. ich weiß nur, dass meine angst eigentlich nur der tatsache gilt, dass er sich plötzlich irgendwann nochmal um 180 grad dreht, wie er es damals getan hat.

wie definiert ihr vertrauen und denkt ihr, dass ich irgendwie daran arbeiten könnte?

19.08.2010 10:33 • 26.08.2010 #1


5 Antworten ↓


Hey, das hier fand ich gut-
Zitat:
... Wie wir gesehen haben, ist der Bindungsstil kein Schicksal, das sich im ersten Lebensjahr entscheidet, sondern hängt auch von der Verlässlichkeit und der Unterstützung durch den Partner ab. Daher liegt die Vermutung nahe, dass es sinnvoll ist, bei der Partnerwahl nach verlässlichen und unterstützenden Personen zu suchen.

http://bit.ly/b4t5oQ

Und du?

A


Geschwächtes Vertrauen und er leidet darunter

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es klingt gut, ist für mich aber ehrlich gesagt nicht wirklich auf meine situation anwendbar.

Du könntest auch anhand der geschilderten Arten von Bindungen deine Situation analysieren. Wenn du wissen willst, wie du von deiner Eifersucht ablassen kannst, musst du vor allem verstehen, wodurch sie entsteht.

Das Leben in emotionaler Abhängigkeit von jemandem, der einen, wie du schreibst, wie Dreck behandelt, ist i. d. R. keine Liebe zu einem Menschen (wäre ja in dem Fall absurd), sondern nur die Liebe zu einer Beziehung an sich. Bis zur Selbstaufgabe, die sich u. A. durch Eifersucht und Kontrollzwang manifestiert.

http://bit.ly/atKDo2

Wenn du deine Symptomatik, die nichts anderes als ein Alarmsingnal ist, ignorierst oder sie sogar als Beziehungshindernis siehst, rennst du m. E. in eine Sackgasse, auf deren Ende auf einen üblicherweise mur langjährige Therapien zum Zweck der Wiederherstellung des angeknacksten Selbwertgefühls warten.

http://bit.ly/btfCoR

Zitat:
er stellt damit unsere zukunft in frage, weil für ihn vertrauen alles bedeutet.

Besonders vertrauensvoll hat er sich ja nicht gegeben und falls alles tatsächlich so abgelaufen ist, wie du schreibst, hat er euch die Zukunft selbst verbaut.

Aber ich kann auch gut verstehen, dass du genau das nicht hören willst.

ich finde nicht, dass man das ganze mit emotionaler anhängigkeit gleichsetzten kann oder muss. ja, die trenung hat mich damals vollkommen heruntergezogen und mein DAMALIGES verhalten mag an selbstaufgabe grenzen. tatsache ist aber, dass das vor allem daher rührte, dass ich immer gespürt habe er liebt mich und verrennt sich nur. es wäre zu ausschweifend, das zu erzählen, aber seine trennung war eine art kurzschlussreaktion, die u.a. daher gerührt hat, dass seine eltern immer gegen die beziehung waren (vater moslem) und ihn unter druck gesetzt haben.

dass er mich wie dreck behandelt hat, bedeutet nicht, dass er mir körperlich was angetan hat oder ich ihm nur hinterhergelaufen bin! ja, er hat mir damals viele seelische schmerzen zugefügt. es ist aber absolut NICHT so, dass das vorher schon oder nachher nochmal vorgekommen wäre!! ich habe ihn einfach immer zurück haben wollen und merke heute, dass die zeit ängste in mir geweckt hat... das ändert aber nichts daran, dass wir ein sehr glückliches paar sich ud auch heiraten werden. es ist nur eben so, dass manchmal meine vertrauensprobleme schwierigkeiten machen...

- ich definiere Vertrauen zu den Anderen als eine Erwartungshaltung, den Glauben daran, dass sie sich so verhalten würden, wie wir es gerne hätten.

Wenn man stattdessen sich selbst vertraut, schwindet das Mißtrauen den Anderen gegenüber von allein.

Glück und Angst schließen sich gegenseitig aus.




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