Zitat von MoSu:Nochmal zurück zur Eifersucht: man liebt jemanden sehr, hat sich auch schon an das neue Leben mit der neuen Person gewöhnt und nun kommt sie wieder(!), wie ein schleichender Tiger und man weiß: sie wird zubeissen, die Eifersucht.
Religion hin, her....WAS sollen wir tun, um diesen 'Tiger' von uns fernzuhalten??
Gibt es Rezepte?
Zum Lebensinhalt, Lebenssinn: selbst wenn man den gefunden hat, dieser 'Tiger' geht um
Ich wünschte ich könnte ihm davonlaufen bevor er mich so richtig 'beisst'.
Bezüglich des tigers bin ich kein so großer fatalist. wenn du dir z. b. die beiträge im eifersuchtsforum durchliest, stehen fast in jedem sätze wie: er hat mich zwar schon mal angelogen... oder: nachts chattet er mit anderen, hat s. g. beste freundinnen, die er mir vozieht... u. ä. aus meiner sicht gibt es nur sehr wenige gute partnerschaften, meistens wird man bereits am anfang mit situationen konfrontiert, die unsicherheit hervorrufen oder die man direkt als vertrauensbrüche einstuft. das passiert dann, wenn der andere etwas tut, was ich selbst für mich nicht als optimal ansehe, was nicht meiner vorstellung der loyalität oder fairness in der partnerschaft entspricht. die euforie, vor allem am anfang ist groß, man verdrängt, hofft auf andere verhältnisse in der zukunft, aber einmal verlorenes vertrauen kriegt man nicht wieder hin. und an dem punkt, an dem man anfängt zu zweifeln, sollte man eher nach außen gerichtet handeln und sich ggf. distanzieren. wenn sich der zweifel gegen sich selbst richtet, ist die grundlage für eifersuch gegeben - das gefühl der minderwertigkeit. das ist keine frage der persönlichen schuld, sondern auch wieder nur
logisch, weil die unsicherheit sich selbst einen ausdruck verleihen will oder muss, und man nimmt sich selbst zurück, um etwas zu erhalten, um etwas zu behalten. das ist eine blockade, die folgendes bewirkt: man verliert den zugang zu eigenen gefühlen und projiziert sie auf auf den partner. dann kommt die dicke angst - wenn er geht, bin ich unvollständig.
religion z. g. ist eine stütze, eine hilfe dabei den gott oder das unsterbliche oder wie auch immer man es nennen will, nicht bei den anderen zu sehen oder zu suchen. und man ist für die eigene lebenssituation verantwortlich. wenn ich an einer beziehung festhalte, in der ich verunsichert werde, muss ich meine gesamte lebensenergie in die bewältigung aufreibender und schmerzhafter erfahrungen investieren. früher gab es einige menschen, die überhaupt keine partnerschaften eingingen. in vielen familien sind ein onkel oder tante gewesen, die nie geheiratet haben. es ist eine erscheinung der neuzeit, dass man ohne den richtigen partner gefunden zu haben von einer beziehung in die andere stolpert, und das hängt sicher auch mit dem scheitern des modells großfamilie zusammen. heute geht man mit 18 oder 20 weg, und ganz allein das leben zu meistern ist für einen jungen menschen meistens keine leichte aufgabe. wenn man pech hat, und so ein pech haben verhältnismäßig viele, wächst die summe schlechter erfahrungen mit der zeit an, und irgendwann mit 40 oder 50 stellt man fest: ich bin entweder einsam, oder ich verschaffe mir eine illusion, an der ich festhalte, selbst wenn sie mit abhängigkeiten und selbstverletzungen einhergehen soll. das ist keine liebe. für mich jedenfalls nicht.
liebe grüße
nyan