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Hi zusammen,

meine Partnerin und ich sind jetzt sechs Monate zusammen. Wir beide leben getrennt voneinander, zwar in derselben Stadt, aber in getrennten Wohnungen. Ich würde behaupten, dass mir emotionale Verbundenheit wichtig ist und ich manchmal wahrscheinlich zu viel davon erwarte, ohne es anzusprechen. Meine Partnerin scheint sowohl emotionale Verbundenheit zu brauchen als auch eine gewisse Distanz.
Anfangs unserer Beziehung hat sie sich immer wieder mal beschwert, dass ich mich mehrere Stunden nicht bei ihr gemeldet habe oder dass ich ihr meine Gefühle zu ihr niemals vorenthalten soll usw. Das hat mittlerweile nachgelassen, was ja auch ein Stück weit normal ist.

Sie ist sehr attraktiv und lässt ihrer Weiblichkeit freien Lauf. Sie hat zum Beispiel viele Follower auf Social-Media-Plattformen und ist dort auch präsent. Sie hat auch männliche Freunde, sowohl online als auch privat, zu denen sie aber so gut wie keinen Kontakt hat, zumindest gehe ich davon aus bzw. bekomme eigentlich nicht mit, dass sie sich mit männlichen Freunden trifft. Ihr wichtigstes Hobby ist Tanzen, genauer gesagt speziell lateinamerikanisches Tanzen.
Eigentlich gibt sie mir keinen konkreten Grund, eifersüchtig zu sein, aber es ist für mich trotzdem wahnsinnig schwer, mich mit diesen Gedanken auseinanderzusetzen, dass sie zum Beispiel dieses Hobby hat, bei dem man meiner Meinung nach sehr intim mit einem männlichen Tanzpartner tanzt. Ich habe dieses Thema schon einmal angesprochen und ihr erklärt, dass es mich stört, fast schon verletzt, zu wissen oder gar zu sehen, wenn sie mit Männern so tanzt. Für sie war das völlig unverständlich, dass ich das so sehe, und sie konnte mich irgendwie gar nicht verstehen. Sie meinte auch, dass das definitiv ein Problem für unsere Beziehung wäre, wenn es zur Wahl stünde, ich oder das Tanzen. Nicht, dass ich das von ihr gefordert habe, obwohl ich mir innerlich ein bisschen wünschen würde, dass sie es mir zuliebe tun würde.

Allein, dass ich das überhaupt denke, stört mich, denn ich will sie sicherlich nicht unglücklich machen und ihr das nehmen, was sie so sehr liebt, was sie in ihrem Leben braucht. Ich arbeite daran, diese Gedanken zu kontrollieren und mich da nicht so reinzusteigern. Ich kann das nicht ganz einschätzen, ist das normal, bin ich krank oder zu sensibel? Mich würde eure Meinung dazu interessieren. Vielen Dank schon mal im Voraus.

02.08.2024 13:19 • 06.08.2024 #1


19 Antworten ↓


Du bist weder krank, noch zu sensibel, aber du stellst schon so eine Art Besitzanspruch und das ist Gift für eine Beziehung.
Vielleicht gibt es ja einen Weg ihr Hobby auch zu deinem Hobby zu machen.
Lerne tanzen und verbringe mehr Zeit mit ihr.

A


Eifersucht bzw ängstliche Anhänglichkeit

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Ich merke auf jeden Fall, dass diese Gedanken weder für unsere Beziehung noch für mich gut sind. Ich will sie ja gar nicht besitzen müssen oder wollen, aber das Gefühl, sie zu sehen oder mir vorzustellen, dass sie mit anderen Männern sehr intim tanzt, ist für mich irgendwie verletzend. Ich glaube, meine Angst besteht hauptsächlich darin, dass sie der Versuchung deutlich häufiger ausgesetzt ist, jemanden kennenzulernen, zu dem sie sich angezogen fühlt, und so in Versuchung gerät. Diese Gedanken habe ich ihr schon einmal mitgeteilt, als wir über dieses Thema gesprochen haben, und sie meinte daraufhin, das sei Blödsinn. Für sie ist das einfach ihr leidenschaftliches Hobby, und ich sollte mir solche Gedanken nicht machen, denn sonst werden sie nur irgendwann Wirklichkeit. Dieser Satz hat mich im Nachhinein schon zum Nachdenken gebracht.

Du bist ihr Freund,tanzen ist ihr Hobby.

Ich wuerde es stoeren wenn mein Partner staendig auf dem Fussballplatz ist.

Zitat von m4kaveli:
deutlich häufiger ausgesetzt ist, jemanden kennenzulernen, zu dem sie sich angezogen fühlt, und so in Versuchung gerät.


Wenn sie Dich liebt und mit Dir zusammen sein will, kann kommen wer will, und sie wird es nicht mal bemerken.

Oder meinst Du, sie braucht die Bewunderung von anderen irgendwie selbst als Bestätigung?

@m4kaveli ich denke, das eine Beziehung schon Vertrauen braucht, was natürlich nicht bedeutet, dass dieses Vertrauen nie enttäuscht werden könnte. Kann man nicht Vertrauen, sollte man die Beziehung als solche schon auf den Prüfstand stellen. Denn das der Partner jemand anderen kennenlernen könnte, ist ja nicht abhängig davon, welche Gelegenheiten sich bieten, durch Hobby, Arbeit oder sonst etwas. Es ist abhängig davon, dass der Partner treu bleiben will. Und wenn der Partner sagt, dass er treu bleiben will, kann man das nur glauben, wenn man ihm vertraut.

Zitat von m4kaveli:
Diese Gedanken habe ich ihr schon einmal mitgeteilt, als wir über dieses Thema gesprochen haben, und sie meinte daraufhin, das sei Blödsinn. Für sie ist das einfach ihr leidenschaftliches Hobby, und ich sollte mir solche Gedanken nicht machen, denn sonst werden sie nur irgendwann Wirklichkeit. Dieser Satz hat mich im Nachhinein schon zum Nachdenken gebracht.

Sie sagt also, es ist Unfug sowas zu denken. Das kannst Du glauben oder nicht.
Sie hätte auch was anderes sagen können, dass Du glauben kannst, oder eben nicht.
Der Satz mit dem Bezug auf eine „sich selbst erfüllende Prophezeiung“ finde ich persönlich nur insofern bedenklich, dass es eher bedeuten könnte, dass es einfach nervt, wenn da kein Vertrauen besteht, dass sie lediglich Ihrem Hobby nachgeht und das bedingt halt einen Tanzpartner, und das dieses mangelnde Vertrauen dann auch zum Bruch der Beziehung führen könnte.
Würde Sie es denn ablehnen mit Dir zu tanzen, wenn Du tanzen könntest? Oder kannst Du tanzen und sie will es nur nicht mit Dir? Letzteres würde mir allerdings auch zu Denken geben.

@Luce1

Sie zeigt mir schon, dass sie mit mir zusammen sein will und dass sie mich auch in ihr Herz geschlossen hat. Dennoch sind wir alle Menschen und bedingungslose Liebe ist heutzutage sehr, sehr selten. Ich denke, es ist auch nicht so einfach zu sagen, Wenn die Liebe da ist, kann kommen, wer will. Was ist denn Liebe und liebe ich jemanden heute genauso wie nach 10 Jahren? Darüber könnte man jetzt ewig Philosophieren aber ich bin der meinung hier gibt es kein Schwarz/Weiss. Sie hat wahrscheinlich teilweise ein geringes Selbstwertgefühl und sucht manchmal die Bestätigung von außen.

Danke erstmal für deine Antwort

Zitat von Disturbed:
ich denke, das eine Beziehung schon Vertrauen braucht, was natürlich nicht bedeutet, dass dieses Vertrauen nie enttäuscht werden könnte. Kann man nicht Vertrauen, sollte man die Beziehung als solche schon auf den Prüfstand stellen. Denn das der Partner jemand anderen kennenlernen könnte, ist ja nicht abhängig davon, welche Gelegenheiten sich bieten, durch Hobby, Arbeit oder sonst etwas. Es ist abhängig davon, dass der Partner treu bleiben will. Und wenn der Partner sagt, dass er treu bleiben will, kann man das nur glauben, wenn man ihm vertraut.

Da hast du absolut recht, und es ist ja auch so, dass ich ihr schon vertraue. Es sind, glaube ich, eher Ängste, die ich habe, denn sie gibt mir ja nicht wirklich direkte Gründe, ihr nicht zu vertrauen. Das meiste findet tatsächlich in meinem Kopf statt.

Zitat von Disturbed:
Sie sagt also, es ist Unfug sowas zu denken. Das kannst Du glauben oder nicht.
Sie hätte auch was anderes sagen können, dass Du glauben kannst, oder eben nicht.
Der Satz mit dem Bezug auf eine „sich selbst erfüllende Prophezeiung“ finde ich persönlich nur insofern bedenklich, dass es eher bedeuten könnte, dass es einfach nervt, wenn da kein Vertrauen besteht, dass sie lediglich Ihrem Hobby nachgeht und das bedingt halt einen Tanzpartner, und das dieses mangelnde Vertrauen dann auch zum Bruch der Beziehung führen könnte.
Würde Sie es denn ablehnen mit Dir zu tanzen, wenn Du tanzen könntest? Oder kannst Du tanzen und sie will es nur nicht mit Dir? Letzteres würde mir allerdings auch zu Denken geben.

Es ist ja auch nicht so, dass ich sie damit ständig belästige oder ihr auf die Nerven gehe. Dieses Thema kam einmal in der ganzen Zeit zur Sprache, und ich hatte ihr lediglich meine Gefühle und Gedanken erzählt. Reagiere ich denn über, wenn ich sage, dass es mich verletzt, zu sehen, wie ein völlig fremder Mann mit ihr sehr intim tanzt, sie anfasst, ihre Schenkel ineinander verschlungen sind, tiefe Blicke in die Augen werfen, sie lachen, Spaß haben, sich Dinge zuflüstern, weil wahrscheinlich die Musik zu laut ist, und so nah beieinander sind, dass echt nicht mehr viel fehlt? Das ist eben dieser Tanzstil.

Danke auch erstmal für deine Antwort

@Mariebelle

Sorry aber was möchtest du mir denn damit sagen?

Zitat von m4kaveli:
bedingungslose Liebe ist heutzutage sehr, sehr selten. Ich denke, es ist auch nicht so einfach zu sagen, Wenn die Liebe da ist, kann kommen, wer will.

Das stimmt schon aber dann bist Du derjenige, der sich unsicher fühlt. Du möchtest “Sicherheit”, was würde Dir helfen, was brauchst Du?
Ihr Tanzen wird sie ha nicht aufgeben und IG auch nicht löschen.

Zitat von m4kaveli:
@Mariebelle Sorry aber was möchtest du mir denn damit sagen?

Dass man die Hobbies des Partners akzeptieren sollte,mehr nicht.Sie geht ja nicht fremd.

@Luce1
Ich bin auch der Meinung, dass ich auf jeden Fall unsicher bin. Es ist generell bei uns etwas schwierig, da sie höchstwahrscheinlich unter Beziehungsängsten leidet und ihr Verhalten dementsprechend mich noch mehr verunsichert.
Ich will auch gar nicht, dass sie etwas aufgeben soll, nur damit ich mich sicher fühle. Was wäre ich denn für ein Mensch, der so etwas verlangt? Sie wäre todunglücklich, und das kann und darf nicht in meinem Interesse liegen.

@Mariebelle

Dem widerspreche ich auch gar nicht. Es ist für mich nur die Kombination aus meiner Unsicherheit und dem sehr speziellen Hobby, wie ich finde, was für mich einfach schwierig ist zu akzeptieren.

Zitat von Disturbed:
Würde Sie es denn ablehnen mit Dir zu tanzen, wenn Du tanzen könntest? Oder kannst Du tanzen und sie will es nur nicht mit Dir? Letzteres würde mir allerdings auch zu Denken geben.

Nein, im Gegenteil. Sie hatte es mir schon ein paar Mal angeboten, und wir haben tatsächlich einen Kurs in einer anderen, aber ähnlichen Tanzart zusammen gemacht.

Zitat von m4kaveli:
Nein, im Gegenteil. Sie hatte es mir schon ein paar Mal angeboten, und wir haben tatsächlich einen Kurs in einer anderen, aber ähnlichen Tanzart zusammen gemacht.

Das ist doch schon mal gut. Aber natürlich kann ich verstehen, dass es für Dich ein Problem sein kann, weil Tanzen nunmal Körperkontakt beinhaltet. Nur das ist wie bei Eiskunstlauf oder Artistik. Da sind die Partner auch nicht automatisch miteinander in einer Beziehung, sondern haben halt unter umständen jeweils eine mit jemand anderem. Natürlich gibts dann halt nur die Möglichkeit, dass hinzunehmen oder eben nicht, wenn es Dir damit schlecht geht.

Zitat von Disturbed:
dass hinzunehmen oder eben nicht, wenn es Dir damit schlecht geht.

Seh ich auch so. Wenn es Dir damit nicht gut geht … irgendwann dreht sich bei Dir im Kopf nur der Gedanke, was passieren könnte.

Hallo @m4kaveli,

erstmal freut es mich, dass Ihr offenbar noch/wieder zusammen seid (siehe Dein erster Thread) .
Zitat von m4kaveli:
Reagiere ich denn über, wenn ich sage, dass es mich verletzt, zu sehen, wie ein völlig fremder Mann mit ihr sehr intim tanzt, sie anfasst, ihre Schenkel ineinander verschlungen sind, tiefe Blicke in die Augen werfen, sie lachen, Spaß haben, sich Dinge zuflüstern, weil wahrscheinlich die Musik zu laut ist, und so nah beieinander sind, dass echt nicht mehr viel fehlt? Das ist eben dieser Tanzstil.

In Deinem Verletzungsgefühl reagierst Du m. E. nicht über. Ich finde es vor allem am Anfang einer ernsthaften Beziehung eigentlich völlig normal, dass man seine Partnerin am liebsten ganz für sich haben will. Wer das nicht nachvollziehen kann kokettiert wohl etwas bzw. hat seine mentalen Flitterwochen schon ne Weile vergessen . Aus einer langjährigen, stabilen Beziehung heraus beurteilt man sowas anders als nach (erst) 6 Monaten.

Ihr diese Gefühle aber mitzuteilen, sehe ich schon etwas kritischer. Mir ging es übrigens zu Beginn meiner jetzigen Beziehung (inzwischen gut 15 Jahre) sehr ähnlich wie Dir. Heute kann ich eher darüber schmunzeln. Aber damals hätten meine diesbezüglichen Äußerungen auch tatsächlich fast zu einem vorzeitigen Ende zwischen uns geführt. Also: hüte Deine Zunge, auch wenn es Dir schwerfällt!

Zitat von m4kaveli:
Ich will auch gar nicht, dass sie etwas aufgeben soll, nur damit ich mich sicher fühle. Was wäre ich denn für ein Mensch, der so etwas verlangt? Sie wäre todunglücklich, und das kann und darf nicht in meinem Interesse liegen.

Ganz genau. Das ist m. E. auch die entscheidende Einsicht. Hier gilt es schlicht, die Zeit für Deine gefühlte Sicherheit in der Beziehung arbeiten zu lassen.

Eifersucht hat aus meiner persönlichen Erfahrung zwei Hauptbezüge:

1. Ich will jemanden besitzen bzw. ganz für mich haben.
2. Ich vergleiche mich mit den (vermeintlichen) Konkurrenten.

Bei 1. steht also das Objekt (der Begierde ) im Vordergrund, bei 2. das Subjekt - nämlich (mein) Selbstwertgefühl.

Überprüfe mal, welcher Bezug bei Dir stärker wirkt. Ich denke, es ist Letzterer!?

Zitat von m4kaveli:
...ich sollte mir solche Gedanken nicht machen, denn sonst werden sie nur irgendwann Wirklichkeit. Dieser Satz hat mich im Nachhinein schon zum Nachdenken gebracht.

Ja, sollte er auch. Es war jedoch weniger eine Drohung sondern nur eine (verzweifelte?) Schilderung der eventuellen Folgen stetiger Eifersucht.

Sie hat sich für Dich entschieden. Das hat mehrere Gründe. Sie hat sich nicht für einen ihrer Tanzpartner entschieden. Auch das hat mehrere Gründe. Aber diese Tatsache sollte nicht dazu führen, dass Du Dich nun mit den anderen vergleichst.

Du könntest, um Dir selber zu helfen mal perspektivisch den Spieß umdrehen und Dir eine Situation vorstellen, die Du gerne mit einer oder mehreren anderen Frauen aktiv betreibst. Sport, Gesprächskreise, Nachhilfe, politisches Engagement, Selbsthilfegruppen usw.
Du baust dabei zu diesen Frauen teilweise intensive, sehr persönliche Beziehungen auf aber zu einer partnerschaftlichen Beziehung fehlt es ein gutes Stück. Ich bin mir sicher, Du hast das selber schon mehrmals erlebst. Vielleicht gingen Dir dabei sogar Gedanken durch den Kopf, die nicht ganz koscher waren aber letztendlich hat es nie klick gemacht. Das ist der Reiz am Austausch mit Menschen überhaupt. Das dürfen wir uns und unserem Partner zugestehen, sonst verödet das Leben!

Da Deine Freundin ja eh sehr sportlich ist, kann man davon ausgehen, dass ihr Körperlichkeit viel gibt. Ich bin z. B. eher der Mensch, der in guten Gesprächen viel Glück empfinden kann und tanzen schaue ich lieber an als dass ich es praktiziere.

Lass ihr unbedingt diese Lebensfreude und nimm indirekt daran teil, indem Du sie ihr gerne gönnst! Mitfreude kann sehr beglückend sein.
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Guten Morgen, erst einmal herzlichen Dank an alle Leser und vor allem an diejenigen, die sich aktiv und konstruktiv beteiligt haben. Es tut wirklich gut, sich seine Gedanken aufzuschreiben und auch Dinge aus einer anderen Perspektive gesagt zu bekommen.

Zitat von Disturbed:
Das ist doch schon mal gut. Aber natürlich kann ich verstehen, dass es für Dich ein Problem sein kann, weil Tanzen nunmal Körperkontakt beinhaltet. Nur das ist wie bei Eiskunstlauf oder Artistik. Da sind die Partner auch nicht automatisch miteinander in einer Beziehung, sondern haben halt unter umständen jeweils eine mit jemand anderem. Natürlich gibts dann halt nur die Möglichkeit, dass hinzunehmen oder eben nicht, wenn es Dir damit schlecht geht

Sehe ich genauso. Es stört mich selbst total, dass ich mich mit solchen Gedanken überhaupt herumschlage. Sie zerfressen einen nur und letztlich führen sie zu nichts Gutem. Das Schlimme ist, wenn diese Gedanken dann schon am eigenen Körper Symptome entwickeln. Ich weiß, dass ich daran arbeiten muss und das tue ich ja auch schon. Es ist definitiv besser geworden.




Zitat von moo:
erstmal freut es mich, dass Ihr offenbar noch/wieder zusammen seid (siehe Dein erster Thread) .

Grüß dich @moo,

danke dir! Ich wollte eigentlich ein kurzes Update schreiben aber inzwischen ist so viel passiert. Tatsächlich haben wir und insbesondere sie, erkannt, dass wir uns ohne den anderen schlechter fühlen und dass die Probleme nichts direkt mit mir zu tun haben. In den paar Tagen, als wir gar keinen Kontakt hatten, ging es ihr deutlich schlechter. Das hat sogar dazu geführt, dass sie an dem Wochenende unbedingt bei mir schlafen wollte, damit sie nicht alleine ist. Das war vorher quasi unvorstellbar. Ich glaube, dass sie Fortschritte macht bzw. in einer anderen Trauer-/Angstphase ist. Es fühlt sich jedenfalls an, als würden die Dinge in die richtige Richtung laufen aber ich weiß auch, dass es jederzeit zu Rückfällen kommen kann.

Ich möchte mich bei dir auch noch einmal herzlich bedanken. Ich finde, es ist schon fast eine Gabe, wie du aus ein paar Zeilen, die du liest, die Dinge so gut verstehst und dann passende und sehr authentische Antworten hast. Daran merkt man, dass du auf jeden Fall weißt, wovon du sprichst und das kommt mit Sicherheit nicht von ungefähr. Du hast mir jedenfalls sehr dabei geholfen meine Gedanken zu ordnen.


Zitat von moo:
In Deinem Verletzungsgefühl reagierst Du m. E. nicht über. Ich finde es vor allem am Anfang einer ernsthaften Beziehung eigentlich völlig normal, dass man seine Partnerin am liebsten ganz für sich haben will. Wer das nicht nachvollziehen kann kokettiert wohl etwas bzw. hat seine mentalen Flitterwochen schon ne Weile vergessen . Aus einer langjährigen, stabilen Beziehung heraus beurteilt man sowas anders als nach (erst) 6 Monaten.

Ihr diese Gefühle aber mitzuteilen, sehe ich schon etwas kritischer. Mir ging es übrigens zu Beginn meiner jetzigen Beziehung (inzwischen gut 15 Jahre) sehr ähnlich wie Dir. Heute kann ich eher darüber schmunzeln. Aber damals hätten meine diesbezüglichen Äußerungen auch tatsächlich fast zu einem vorzeitigen Ende zwischen uns geführt. Also: hüte Deine Zunge, auch wenn es Dir schwerfällt!

Es ist ja auch nicht so, dass ich sie damit ständig belästige oder nur am Jammern bin. Ich mache ja vieles mit mir selbst aus und beschäftige mich dann auch mit gewissen Thematiken, um bessere Einsichten zu bekommen usw. Manchmal kann ich dann meine Gefühle nur sehr schwer verschleiern und man merkt es mir an, dass ich mit meinen Gedanken abgelenkt bin. Einerseits wünsche ich mir, dass ich über alles mit meiner Partnerin sprechen kann aber vielleicht sollte man manche Dinge besser mit sich selbst ausmachen oder sich woanders Hilfe suchen.



Zitat von moo:
Ganz genau. Das ist m. E. auch die entscheidende Einsicht. Hier gilt es schlicht, die Zeit für Deine gefühlte Sicherheit in der Beziehung arbeiten zu lassen.

Eifersucht hat aus meiner persönlichen Erfahrung zwei Hauptbezüge:

1. Ich will jemanden besitzen bzw. ganz für mich haben.
2. Ich vergleiche mich mit den (vermeintlichen) Konkurrenten.

Bei 1. steht also das Objekt (der Begierde ) im Vordergrund, bei 2. das Subjekt - nämlich (mein) Selbstwertgefühl.

Überprüfe mal, welcher Bezug bei Dir stärker wirkt. Ich denke, es ist Letzterer!?

Es fühlt sich so an, als hätte ich allgemein Angst, sie zu verlieren, oder dass diese Angst durch bestimmte Ereignisse, wie das Tanzen, ausgelöst wird. Wie du schon richtig vermutest, habe ich mit Sicherheit ein Problem mit meinem Selbstwertgefühl.



Zitat von moo:
Ja, sollte er auch. Es war jedoch weniger eine Drohung sondern nur eine (verzweifelte?) Schilderung der eventuellen Folgen stetiger Eifersucht.

Sie hat sich für Dich entschieden. Das hat mehrere Gründe. Sie hat sich nicht für einen ihrer Tanzpartner entschieden. Auch das hat mehrere Gründe. Aber diese Tatsache sollte nicht dazu führen, dass Du Dich nun mit den anderen vergleichst.

Du könntest, um Dir selber zu helfen mal perspektivisch den Spieß umdrehen und Dir eine Situation vorstellen, die Du gerne mit einer oder mehreren anderen Frauen aktiv betreibst. Sport, Gesprächskreise, Nachhilfe, politisches Engagement, Selbsthilfegruppen usw.
Du baust dabei zu diesen Frauen teilweise intensive, sehr persönliche Beziehungen auf aber zu einer partnerschaftlichen Beziehung fehlt es ein gutes Stück. Ich bin mir sicher, Du hast das selber schon mehrmals erlebst. Vielleicht gingen Dir dabei sogar Gedanken durch den Kopf, die nicht ganz koscher waren aber letztendlich hat es nie klick gemacht. Das ist der Reiz am Austausch mit Menschen überhaupt. Das dürfen wir uns und unserem Partner zugestehen, sonst verödet das Leben!

Da Deine Freundin ja eh sehr sportlich ist, kann man davon ausgehen, dass ihr Körperlichkeit viel gibt. Ich bin z. B. eher der Mensch, der in guten Gesprächen viel Glück empfinden kann und tanzen schaue ich lieber an als dass ich es praktiziere.

Lass ihr unbedingt diese Lebensfreude und nimm indirekt daran teil, indem Du sie ihr gerne gönnst! Mitfreude kann sehr beglückend sein.

Wie gesagt, das Thema Eifersucht kam eigentlich nur einmal zur Sprache, als es um das Tanzen ging. Ich hatte ihr versucht zu erklären, dass es weniger ein Problem des mangelnden Vertrauens ist, sondern eher verletzt bin, einen anderen Mann so nah bei ihr zu sehen. Sonst gebe ich ihr nicht das Gefühl, eifersüchtig zu sein und sie hat auch nie etwas in diese Richtung erwähnt.

Gerade weil ich selbst auch schon in solchen Situationen war und weiß, wie schnell man sich in einer anderen Person verlieren kann, habe ich dann die Angst, dass sie in so einem Moment vielleicht nachgibt. Ich will ihr das auch nicht nehmen; ich muss lernen, mit meinen Ängsten umzugehen.

Guten Morgen und danke für die Rückmeldung.
Zitat von m4kaveli:
Einerseits wünsche ich mir, dass ich über alles mit meiner Partnerin sprechen kann aber vielleicht sollte man manche Dinge besser mit sich selbst ausmachen oder sich woanders Hilfe suchen.

Zu Beginn unserer Beziehung ging es mir bzgl. Mitteilungsbedürfnis ziemlich ähnlich. Doch ich habe im Laufe der ersten Monate dann gemerkt, dass eben jenes Mitteilungsbedürfnis nicht gleich stark vorhanden war. Es brauchte seine Zeit (ja, einige Jahre!... ), bis mir klar wurde, wie unterschiedlich doch meine Partnerin und ich verbal ticken. Und es war für uns beide nicht einfach, das zu berücksichtigen.

Inzwischen haben wir uns gegenseitig ziemlich harmonisch angeglichen - z. T. auch unbewusst. Aber auch heute gibt es noch Themen, bei denen wir uns beide bewusst auf die Zunge beißen, eben weil wir erlebt haben, dass es (noch?) verminte Gebiete in unserem jeweiligen Erlebenskosmos gibt. Ich glaube auch, dass das völlig in Ordnung ist.
Zitat von m4kaveli:
Es fühlt sich so an, als hätte ich allgemein Angst, sie zu verlieren, oder dass diese Angst durch bestimmte Ereignisse, wie das Tanzen, ausgelöst wird. Wie du schon richtig vermutest, habe ich mit Sicherheit ein Problem mit meinem Selbstwertgefühl.

Auch diese Verlustangst ist m. E. doch völlig nachvollziehbar, aber auch das sollte die Zeit regeln. Es sind lediglich diese z. T. sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen von Vorgängen, die Missverständnisse erzeugen. Sogar wenn man über diese unterschiedlichen Wahrnehmungen miteinander spricht, kann man nicht gleich aus seiner Haut und den anderen vollumfänglich verstehen. Zudem versteht man ja nicht nur mit dem Hirn sondern (leider manchmal) auch mit dem Herzen. Und das Herz ist mitnichten immer nur liebenswert sondern nach meiner Erfahrung vorwiegend leidenswert, also leidensfähig und z. T. auch leidenswillig...aber das ist ein anderes Thema.

Ich habe ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass Du ein Problem hinsichtlich Deines Selbstwertgefühls hast. Stattdessen empfinde ich Dich als einen Menschen, der den Wert des Menschen generell empfindet und schätzt. Das kommt m. E. durch Dein tiefes Verständnis hinsichtlich der Situation Deiner Freundin gegenüber zum Ausdruck. Du integrierst Dich in die akute Gemengelage sehr gut - feinfühlig, abwartend, druckfrei.

Du bist eher vorsichtig, weitsichtig als schüchtern oder zurückhaltend. Also zumindest erlese ich mir das so aus Deinem ersten Thread. Aber: es könnte sein, dass Du diesen Wesenszug als schwaches Selbstwertgefühl empfindest - also missinterpretierst.

Das mag sich haarspalterisch anhören aber schau Dir das vielleicht mal die nächste Zeit in Ruhe an - rein hypothetisch. Sollte es sich als möglich erweisen, wäre der nächste Schritt wohl, diese Fehldeutung zu korrigieren.

Aus meiner Erfahrung kann das gut in Selbsthilfegruppen oder durch Gespräche mit guten Freunden erfolgen. Auch dies Forum hier kann das bieten sofern sich die richtigen zusammenfinden. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass eine derartige Beschäftigung für Dich sogar einen gewissen Reiz haben könnte.

In diesem Zusammenhang wäre es auch grundsätzlich mal ganz interessant, sich über die Wirkungen von Selbsthilfe(gruppen) Gedanken zu machen: therapie-klinik-reha-f122/wirkfaktoren-der-gruppentherapie-nach-irvin-d-yalom-t119798.html

Deswegen muss man nicht gleich eine SH-Gruppe suchen oder gründen aber man kann z. B. aus diesem Forum noch mehr wirksamen Nutzen ziehen.

Grüß dich moo und danke auch für deine Rückmeldung


Zitat von moo:
Zu Beginn unserer Beziehung ging es mir bzgl. Mitteilungsbedürfnis ziemlich ähnlich. Doch ich habe im Laufe der ersten Monate dann gemerkt, dass eben jenes Mitteilungsbedürfnis nicht gleich stark vorhanden war. Es brauchte seine Zeit (ja, einige Jahre!... ), bis mir klar wurde, wie unterschiedlich doch meine Partnerin und ich verbal ticken. Und es war für uns beide nicht einfach, das zu berücksichtigen.

Inzwischen haben wir uns gegenseitig ziemlich harmonisch angeglichen - z. T. auch unbewusst. Aber auch heute gibt es noch Themen, bei denen wir uns beide bewusst auf die Zunge beißen, eben weil wir erlebt haben, dass es (noch?) verminte Gebiete in unserem jeweiligen Erlebenskosmos gibt. Ich glaube auch, dass das völlig in Ordnung ist

Das ist schön, dass ihr da einen Weg gefunden habt. Darauf kommt es letztlich an. Es fällt mir nur schwer, nicht offen zu sein oder mich zurückhalten zu müssen, aber vielleicht besteht die Kunst ja darin, nicht jeden Gedanken oder jedes Gefühl gleich loszuwerden, sondern erstmal in sich zu kehren und zu schauen, wo das herkommt. Vielleicht liegt das Problem auch nicht bei der anderen Person.



Zitat von moo:
Auch diese Verlustangst ist m. E. doch völlig nachvollziehbar, aber auch das sollte die Zeit regeln. Es sind lediglich diese z. T. sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen von Vorgängen, die Missverständnisse erzeugen. Sogar wenn man über diese unterschiedlichen Wahrnehmungen miteinander spricht, kann man nicht gleich aus seiner Haut und den anderen vollumfänglich verstehen. Zudem versteht man ja nicht nur mit dem Hirn sondern (leider manchmal) auch mit dem Herzen. Und das Herz ist mitnichten immer nur liebenswert sondern nach meiner Erfahrung vorwiegend leidenswert, also leidensfähig und z. T. auch leidenswillig...aber das ist ein anderes Thema

Es fällt mir nur sehr schwer, damit umzugehen, weil diese Gedanken/Gefühle teilweise überhand nehmen, und das hat ja sicherlich einen Grund bzw. Ursprung. Ich bin der Meinung, dass hier der Knackpunkt liegt. Ich muss es schaffen, den Ursprung ausfindig zu machen und daran zu arbeiten.



Zitat von moo:
Ich habe ehrlich gesagt nicht den Eindruck, dass Du ein Problem hinsichtlich Deines Selbstwertgefühls hast. Stattdessen empfinde ich Dich als einen Menschen, der den Wert des Menschen generell empfindet und schätzt. Das kommt m. E. durch Dein tiefes Verständnis hinsichtlich der Situation Deiner Freundin gegenüber zum Ausdruck. Du integrierst Dich in die akute Gemengelage sehr gut - feinfühlig, abwartend, druckfrei.

Du bist eher vorsichtig, weitsichtig als schüchtern oder zurückhaltend. Also zumindest erlese ich mir das so aus Deinem ersten Thread. Aber: es könnte sein, dass Du diesen Wesenszug als schwaches Selbstwertgefühl empfindest - also missinterpretierst.

Ich habe schon manchmal das Gefühl, nicht gut genug zu sein, oder suche dann immer zuerst die Fehler bei mir. Ich bin in der Regel auch eher zurückhaltend, also nicht unbedingt jemand, der es gerne mag, im Mittelpunkt zu stehen, obwohl es sich manchmal gut anfühlt. Meistens bekomme ich aber eher leichte Angstzustände und fühle mich dann gar nicht wohl dabei. Ich weiß auf jeden Fall, dass mein Selbstwertgefühl sehr zerbrechlich ist.




Zitat von moo:
Aus meiner Erfahrung kann das gut in Selbsthilfegruppen oder durch Gespräche mit guten Freunden erfolgen. Auch dies Forum hier kann das bieten sofern sich die richtigen zusammenfinden. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass eine derartige Beschäftigung für Dich sogar einen gewissen Reiz haben könnte.

In diesem Zusammenhang wäre es auch grundsätzlich mal ganz interessant, sich über die Wirkungen von Selbsthilfe(gruppen) Gedanken zu machen:

Deswegen muss man nicht gleich eine SH-Gruppe suchen oder gründen aber man kann z. B. aus diesem Forum noch mehr wirksamen Nutzen ziehen.

Es hat mir schon viel geholfen, hier im Forum zu schreiben, meine Gedanken mitteilen zu können und auch gehört und verstanden zu werden. Ich werde mich definitiv mit der Thematik auseinandersetzen und das Forum auf jeden Fall weiterhin nutzen.

Danke auch nochmal für dein Feedback

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