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Eifersucht Stalking Angst vor Verlust
Hallo zusammen,
tatsächlich bin ich gerade eher durch Zufall auf einer Dienstreise auf dieses Forum gestossen und erhoffe mir hier einige Impulse und Ideen für meine aktuelle Befindlichkeit. Vorweg: es handelt sich dabei vermutlich um eine Form nicht mehr gesunder Eifersucht in Kombination mit digitalen Stalkingtätigkeiten die mich schon viel zu lange beschäftigt und deren Ursache ich einfach nicht verstehe. Mir geht es seit ca. 3 Monaten nicht gut mit meiner Situation, ich bekomme das Gedankenkarusell irgendwie nicht abgestellt und suche nach Rat/Ideen/Analysen/ähnlichen Erfahrungen/Tips oder ähnlichem. Vorher möchte ich Euch jedoch meine recht lange Geschichte erzählen und würde mich über Eure Meinung sehr freuen! Nun aber zunächst die dazugehörige Geschichte:
Zu meiner Person: ich bin 48 Jahre alt, lebe geschieden, habe zwei Kinder im alter von 11 und 13, bin beuflich erfolgreich als Berater im Softwarebereich tätig. Ich habe Ende 2014 über ein Partnerportal eine Frau kennengelernt. Wir wir haben zunächst ca. 2 Monate nur geschrieben, schnell gemerkt das wir eine große gemeinsame Wellenlänge haben, über gleiche Interessen verfügen, uns äußerlich (Fotos und Videos) sehr attraktiv fanden und uns selbst sogar eine Seelenverwandtschaft attestierten. Es war wirklich ein wunderbares Gefühl. Schließlich haben wir uns kurz vor Weihnachten dann erstmalig kennengelernt und wirklich ineinander verliebt und gleich am ersten Abend miteinander geschlafen. Bereits zwei Wochen später (es war Weihnachten) habe ich bereits Ihre Eltern kennelernen dürfen, eine weitere Woche später haben wir erstmalig gemeinsam etwas mit unseren Kindern (Sie hat zwei Töchter) unternommen, haben also alles auf eine Karte gesetzt und dabei zunächst auch sehr Wohl gefühlt.
Dazu muss man sagen dass Sie wiederum Ihre zweite Beziehung nach Ihrer Ehe mit mir einging und wiederum unter ihrem psychisch kranken Ex-Mann gelitten hat. Er hat einen Suizid vorgetäuscht, war mehrere Woche in der Psychatrie, hat die eigenen Kinder „schlecht“ behandelt und aus verletztem Ego viele schlimme Dinge getan. Diese wurden auch immer wieder thematisiert. Meine eigene Situation war zwar wesentlich unspektakulärer aber auch nicht ganz problemlos, ich hatte zu diesem Zeitpunkt Schwierigkeiten, meine Kinder häufig genug zu sehen weil diese von meiner Ex-Frau instrumentalisiert wurden als es darum ging, unsere Immobilie auseinanderzudividieren. Zusammgengefasst keine besonders guten Rahmenbedingungen für eine Patchworkfamilie.
Bereits zwei Monate später bekam ich innerliche doch erste leichte Zweifel da ich förmlich von Ihrer Liebe, Ihrer Zuneigung, Ihren Gefühlen manchmal doch etwas überfahren war. Ich nahm per WhatsApp Kontakt zu zwei vorherigen „Schreibbekanntschaften“ auf und sie hat es „entdeckt“ als ich mein Handy einmal habe bei ihr liegengelassen. Ich habe mit ganz offenen Karten gespielt, bin sofort zu ihr gefahren nachdem ich „en tdeckt“ wurde und die Situation vor Ort geklärt, sofern ich sie klären konnte, den das ist ja auch mein eigentliches Problem: warum habe ich unbeholfen den Kontakt zu anderen Frauen gesucht obwohl ich doch meine Seelenverwandte und wundbare Freundin nun endlich gefunden hatte?
Sie hat mir verziehen und unsere Beziehung ging dann bis zu einer Kur mit Ihren Töchtern im Herbst, also ca. 6 Monate, weiter. Wir haben in dieser Zeit (während der Kur) intensiven Kontakt gehabt und ich habe mich auch wirklich auf sie gefreut. Eine Woche vor Ihrer Rückkehr habe ich dann aber eine Frau auf einem Fest kennengelernt und mir mit ihr anschließend über FB geschrieben. Ich fand sie attraktiv und es hat mich gereizt, den Kontakt mit ihr aufzunehmen, soll heißen dass die Initiative von mir ausging und sie sich darauf eingelassen hat. Als meine Ex-Freundin dann aus der Kurz zurückkam war ich völlig durcheinander. Es war zwar noch nichts mit der Frau passiert aber wir hatten uns zu diesem Zeitpunkt schon intensiv geschrieben. Ich habe dabei auch von meiner Freundin erzählt, meine Zweifel geäußert weil die Situation einfach so schwierig wäre und mich weiterhin vermutlich einfach nach einer Beziehung gesehnt die einfach ist und funktiniert, die junge Frau war zwar auch geschieden, hatte aber keine Kinder und ggf. hat mich das dazu bewogen, den Kontakt zu intensivieren?
Meine Ex-Freundin kam dann wiederum Ende September zurück und Ihre Kinder sind mir gleich im wahrsten Sinne des Wortes auf den Schoß gesprungen. Ich habe mich hundeelend gefühlt, war einerseits doch so froh endlich wieder etwas zu haben was sich wie eine Famlie anfühlte, die Kinder mochten mich, meine Freundin liebte mich, andererseits war ich immer noch fasziniert von der neuen Bekanntschaft. Wir haben dann nur noch den einen Abend verbracht und sind dann am nächsten Tag 4 Stunden spazieren gegangen weil ich völlig neben der Spur und voller Selbstzweifel war. Diesen spürte meine Freundin deutlich! Wir haben beide zwischendurch immer geweint, es auf die Situation mit unseren Ex-Familien geschoben, sie war trotzdem total enttäuscht von meinen Verhalten weil Sie sich nach einer 4wöchigen Kur doch so auf mich gefreut hatte – und dann einen Haufen Elend vorfindet! Das schlimme daran ist das ich nichts von meiner Begegnung mit der anderen Frau erzählte habe sondern im Grunde genommen alles auf unsere schwierigen Rahmenbedinungen schob, ich fühlte mich wie ein Lügner! Aber ich beschloß, dass diese Beziehung so nicht weitergehen könne, es war mir einfach zu anstrengend mit all den ungelösten Problemen in unseren Ex-Beziehungen und natürlich auch der Verlockung, das da doch vielleicht jemand ist bei dem es all diese Probleme nicht geben könne.
Wir haben uns dann am nächsten Tag verabschiedet und ich bin wiederum zum Köln-Marathon gefahren, es war ein komischer Abschied, irgendwie hatten wir beide wohl ein sehr komisches Gefühl. Im Ziel habe ich einen Heulkrampf bekommen weil ich zerfressen von einem schlechten Gewissen im Ziel stand und einfach nicht mehr konnte. Abends hatte sich die Situation dann wieder beruhigt. Meine Ex-Freundin schrieb mir an dem Abend noch eine Nachricht in der Sie indirekt andeutete dass es ggf. sinnvoll wäre das wir uns erst einmal eine kleine Auszeit nehmen würden. Ich war irgendwie erleichtert das mir dies Entscheidung abgenommen wurde und stimmte zu. Nun musste ja ich nicht mehr diese Entscheidung treffen – das war vermutlich mein Motiv, und ich war erleichtert, schlimm!
Das Wochenende darauf habe ich mich dann tatsächlich mit besagter Bekanntschaft getroffen und wir haben geknutscht, es war schön aber ich war trotzdem geplagt von einem schlechten Gewissen. Einen Tag später bekam ich dann von meiner (Ex)Freundin einen Anruf und eine lange Nachricht das sie mich wahnsinnig vermissen würde, die Gesprächen, die Berührungen, mich, alles, es war herzerweichend. Sie bat darum das ich vorbeikommen möge um quasi zu sprechen und zu schauen was noch geht und was vielleicht auch nicht mehr. Ich bin dann wiederum hingefahren und wir haben zwei Stunden ruhig und behutsam miteinander gesprochen. Meine Empfindungen ihr gegenüber waren relativ kalt. Sie hat mich dann sogar noch einmal mit den Worten geküsst „ ich möchte wissen ob Du dabei noch etwas für mich empfindest“. Ich habe es verneint und sogar etwas von „ich glaube ich habe noch nie eine Frau so richtig geliebt“ gefasselt. Dann bin ich weggefahren.
Ich habe mich dann mit der besagten anderen Frau noch ein weiteres Mal getroffen. Da wurde dann aber schon klar, dass es für uns beide wohl eher eine flüchtige Bekanntschaft war. Sie ist gegangen und ich habe sie nie wieder gesehen. Ich habe dann in regelmässigen Abständen von meiner Ex-Freundin ganz liebe Nachrichten erhalten in denen ich deutlich spürte, wie sehr sie unter der Trennung gelitten hat. Von der kurzen Bekanntschaft wusste Sie nichts. Ich bin aber nicht von meinen Standpunkt abgerückt bzw. habe mich mit Worten sehr zurückgehalten, versucht, neuen Offerten auszuweichen und hatte dabei den Gedanken in mir, dass unser Patchwork-Konstrukt unter den bestehenden Rahmenbedinungen so noch nicht funktionieren würde. Dann kam erneut Weihnachten und der Jahreswechsel und ich musste mich plötzlich immer häufiger an unsere gemeinsame Zeit erinnern, es begann langsam aber sicher sehr weh zu tun, am schlimmsten war aber der Gedanke daran, dass ich selber dafür verantwortlich war das es nun ihr und den beiden Kindern die mich doch so sehr mochten total schlecht ging – das dachte ich zumindest.
Doch dann, und jetzt komme ich zu meinem eigentlichen Problem, entdeckte ich über Facebook das doch schon ca. 3 Monate später augenscheinlich ein neuer Freund an Ihrer Seite zu seine schien. Es war nicht schwer, ihre Zitate, Emojs und Nachrichten inklusive der Ihres neuen Freundes an Ihrer Pinnwand zu deuten. Ich begann von nun an quasi mehrfach täglich Ihre Pinnwand zu lesen und es tat einfach ganz schlimm weh! Plötzlich, es war ca. Ostern, konnte nicht mehr auf Ihre FB-Seite. Zuerst dachte ich, ich wäre gesperrt und legte mir einen Fake-Account an. Darüber fand ich sie aber auch nicht. Warum auch immer schaute ich erstmalig ob sie ggf. auch über eine Instagram-Account verfügen würde, und so war es. Dort war dann anhand von eindeutigen Postings (sie illustriert und zeichnet hervorragend) und den dazugehörigen Hashtags zu erkennen, dass der neue Freund nun auch der Vergangenheit angehörte. Es war von Depression und vielen anderen resignativen Gedanken die Rede, auch Ihre Zeichnungen sprachen für sich und ich fühlte mich plötzlich noch mehr durcheinander. Ich entschloss mich dann nach wochenlangem hin und herüberlegen in meinem Kopf, mich auf den Weg zu Ihr zu machen – das ganze kam einer Nahtod-Erfahrung gleich! Ich hatte wahnsinnige Angst! Wir hatten uns zu diesem Zeitpunkt fast 5 Monate nicht gesehen und ich habe bei ihr geklingelt! Sie hat aufgemacht und dann habe ich die Geschichte von ihr erfahren: Ihr Ex-Mann hatte letzten Freund so doll gestalkt das der gegangen ist – und nun stand ich vor der Tür, klein mit Hut und bewaffnet mit dem schlechtesten Gewissen was man sich nur vorstellen kann. Ich war 4 Stunden dort und habe dann am nächsten morgen nur noch einmal eine Mail erhalten in der sie sich für die „Aufklärung aufrichtig bedankte und darum bat, loszulassen. Dann tat es zwei Wochen sehr sehr weh und ich habe mich dann auch wirklich gedanklich versucht von ihr zu trennen weil es für mich endgültig erschien, mir auch nicht mehr Ihre Profile bei FB und Instgramm angeschaut, also eigentlich ganz vernünfig. Dann wiederum schrieb sie mich zwei Wochen später per WhatsApp an und fragte, ob Sie einen bestimmten Text in dem auch ich vorkam bei einer Anzeige gegen Ihren stalkenden Mann verwenden dürfe (ich wurde von ihm wohl auch während unserer damaligen Beziehung gestalked). Ich freute mich sehr darüber dass sie aktiv auf mich zukam und bejahte. Um es etwas abzukürzen, daraus entstand schnell eine Unterhaltung die immer offener wurde, wir fanden wieder zurück (das war zumindest meine Wahrnehmung) in die Anfangszeit als wir unsere Gedanken teilen und schrieben behutsam aber plötzlich immer mehr. Sie konnte sich plötzlich wieder eine Freundschaft mit mir vorstellen, ich könne ihr in bestimmten Dingen helfen…sie unterstützen. Das tat ich dann auch,¬ bot mich für viele viele Dinge an und unterstützte sie wo es irgendwie ging. Dann kam plötzlich von ihr die Idee auf, dass wir in einer guten Freundschaft ja auch trotzdem sexuell zueinander finden könnten. Ich ließ mich darauf ein, immer in der Hoffnung, dass ich daraus wieder einen Zugang zu ihr finden würde und sie mich wieder so toll und wunderbar findet. Nach dem dritten Treffen dieser Art wurde es dann aber plötzlich wenige mit dem Kontakt, ich merkte wie sich nun die Situation quasi umgekehrt hatte, nun wollte ich mehr und sie machte sich rar, ohne das ich es aber verstand… Mit der Zeit begriff ich dann aber schon, dass es ja nun nach mir noch eine weitere Beziehung gab die wiederum noch nicht einmal richtig beendet wurde sonder er einfach nur weg war. Ich begann mich immer schlechter zu fühlen, bot mich vielzu oft an, ab und zu ging sie noch darauf ein und wir trafen uns, aber ich spürte das es nicht mehr das war was ich mir doch so sehr wünsche, nämlich wieder mit ihr zusammenzukommen. Aber ich konnte für mich auch nicht mehr klar differenzieren ob es wirklich Liebe ist oder vielleicht doch nur die Eifersucht die mich antreibt?
Kurz vor meine Sommerurlaub lud Sie mich dann noch einmal mit Ihren Kindern zum schwimmen ein. Ich habe mich sehr gefreut, es war doch innerhalb der „Wiederanbahnungsphase“ das erste mal das Sie aktiv auf mich zukam und mich einlud, sonst hatte ich doch immer das Gefühl, mich ein wenig aufzudrängen. Wir hatten einen tollen Tag, die Töchter schwirrten um mich herum und ich flirtete mit ihr, das war zumindest meine Wahrnehmung. Dann fuhr ich mit meinen eigenen Kindern für drei Wochen in den Urlaub. Im Urlaub selbst habe ich mir blöderweise Ihr Instagramm-Profil angeschaut und sah dort Fotos von Ihr und Kommentare von irgendwelchen Usern die ich nicht kann, hier ein Herzchen, da ein Küsschen, mir zog es den Boden unter den Füßen weg! Da ich Ihr einen Brief versprochen hatte schrieb ich diesen, habe allerdings durch einen blöden letzten Satz indirekt erkennen lassen, dass ich die Fotos auf Instagramm (wo sie mich vor Wochen einmal gesperrt hatte und ich wieder mit einem Fake-Account unterwegs war) und die dazugehörigen Kommentare gesehen habe. Von da an gab es dann auch während des Urlaubes keinen WhatsApp-Kontakt mehr obwohl ich zwei dreimal geschrieben habe. Mein schlechtes Gewissen plagte mich weil ich vermutete, dass Sie es wohl bemerkt haben muss.
Nach dem Urlaub meldete Sie sich dann wiederum bei mir und es kam eine kurze Kommunikation per WhatsApp zustande. Seit dem ist es eher ein hin und her – einerseits freut sie sich das ich mich melde, dann wiederum kommt aber wieder eine Woche nichts und meine Gedanken drehen sich permanent um sie – oder vielleicht einfach nur um die Tatsache, dass ich es nicht ertragen kann das ein Mensch, der mich im vergangenen Jahr doch so umschwärmt und geliebt hat nun plötzlich nicht oder nur noch sporadisch für mich da ist.
Ehrlich gesagt kling meine Geschichte, und das sagen auch Freunde, auch eher wie die eines Teenagers, aber es ändert nichts daran das ich einfach nur möchte, dass es mir besser geht und insbesondere dieses regelmässige „stalken“ Ihres FB-Profils (ich bin dort noch mit ihr befreundet) und Instagramm-Profils (dort bin ich wiederum von ihr gesperrt) meinerseits aufhört, obwohl es mir so wahnsinnig schwer fällt dort einfach mal nicht nachzuschauen, was sicherlich die einfachste Lösung wäre?! Also, wenn Ihr Rat/Ideen/Analysen/ähnlichen Erfahrungen/Tips für mich habt dann würde ich mich sehr freuen. Meine eigene Diagnose ist die, dass ich etwas glorifiziere statt es loszulassen. Das wiederum fällt mir so schwer weil es von ihr nie eine eindeutige Aussage gab, dass es irgendwann wenn Sie all Ihre Probleme überwunden hat vielleicht doch noch einmal etwas mit uns werden könnte. Mir fehlt der Mut loszulassen weil sie ein so wunderbarer Mensch ist. Also, ich bin über Eure Meinung gespannt! Viele Grüße
07.09.2016 16:17 •
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