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Hallo zusammen,

Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr mir hier zu meiner Situation ehrlich weiterhelfen könntet. Ich bin leider mittlerweile ziemlich überfordert. Auch glaube ich, dass das Problem bei mir liegt, aber ich weiß nicht so recht wie ich das Thema anpacken soll.

Ich hatte letztes Jahr im Oktober Corona, war danach leider bis vor kurzem von sämtlichen Infektionen geplagt. Ständig krank, schlapp aus ausgelaugt. Zudem hat sich meine Angststörung (im Bezug auf Krankheit) verschlechtert.
Anfang des Jahres war ich wegen einer Infektion im Krankenhaus, insgesamt habe ich dieses Jahr 8 mal Antibiotika nehmen müssen, wegen dieser ständigen Infekte. Langsam stellt sich die Normalität wieder ein und ich bekomme, Gott sei Dank, wieder nach und nach meine Energie zurück.

Das ganze Jahr konnte ich leider nicht viel unternehmen, war sehr oft und lange krank geschrieben und auch psychisch sehr fertig weil ich eigentlich ein sehr aktiver Mensch bin und mich das alles sehr belastet hat. Zusätzlich wurden auch jedesmal meine Krankheitsängste schlimmer, weil es ja einen Grund für meine ständigen Infekte geben müsse. Ich war dieses jahr mehrfach bei verschiedenen Ärztin. nie Auffälligkeiten im Blutbild, MRT Kopf unauffällig etc. Körperlich keine wirkliche Ursache zu finden. Ich lerne langsam wieder in mich selbst zu vertrauen. körperlich.

Leider hat meine Psyche durch das ganze Wohl einen Knacks bekommen.
In der Zeit, in der ich krank war, wurde ich eigentlich immer eifersüchtig wenn mein freund zb. Alleine etwas mit seiner familie unternahm. Das war dann so, dass sie zb. Zusammen im Garten gegrillt haben und ich halt daheim auf der Couch saß und mich gefragt habe ob niemand darüber nachdenkt, dass ich gerade alleine sei. so hat sich leider eine Art Eifersucht bei mir manifestiert. Mein Freund hat mir auch erklärt, dass er einfach auch mal raus muss und nicht den ganzen tag mit mir da liegen kann. Das verstand ich auch. Oft habe ich mich dann auch zusammengerissen und bin mit gegangen obwohl es mir nicht gut war. Einmal waren wir spazieren und ich konnte plötzlich einfach nicht mehr. Man muss sagen, eigentlich habe ich ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Eltern/Familie. Da kam dann seine Mama zu mir und meinte ich würde das schon schaffen, dass ich mir Hilfe suchen solle (Hilfe und Form von Psyche). Das empfand ich in dem Moment einfsch als sehr Übergriffig obwohl es wirklich nett gemeint war, aber es hat mich in dem Moment zb. Einfach verletzt.
Dann habe ich einmal mitbekommen, dass meine Schwiegermutter wohl irgendwie eifersüchtig auf meine Mutter war. Sie dachte wir wären immer bei ihr, was gar nicht stimmte. Dazu muss man auch noch sagen, meine Mutter lebt mittlerweile leider alleine, weil mein Vater letztes Jahr starb. Das hat mich sehr verletzt das mitzubekommen. Mein Freund hat das damals auch klargestellt und war da auch sauer.
Generell finde ich, dass sie ihn sehr beanspruchen und oft um Hilfe bitten. Ich habe dafür grundsätzlich Verständnis, aber fühle mich oft einfach alleine wenn er dann dort ist. Die Oma meines Freundes starb im Sommer. Seitdem ist die Familie sehr bedacht den Opa abzulenken und so wird wenn man etwas unternimmt oft gefragt könnte ihr ihn nicht mitnehmen, dann ist er etwas abgelenkt? Ich verstehe das grundsätzlich, habe selbst leider schon sehr viele Familienmitglieder verloren, ja sogar meinen Vater als ich grade mal 28 Jahre alt war. Aber ich will auch mal etwas mit meinem Freund alleine unternehmen. das meine ich nicht mal böse, aber als mein Vater starb hat sich auch kein Einsatzkommando gebildet um mich und meine Mutter abzulenken. Das war für mich die schlimmste Zeit meines Lebens und ich habe da einfach das Gefühl, dass der eine Verlust über den anderen gestellt wird. Ich fühle mich seitdem von Kleinigkeiten getriggert.
Ich habe ein normal großes Foto von meinem Papa im Esszimmer stehen und da so eine kleine Ecke gebastelt mit Erinnerungen. Damit er auch immer da ist. Seit ein paar Wochen steht da jetzt auch das Foto von seiner Oma, doppelt so groß. Es sieht einfach komisch aus verhältnismäßig. Ich versteh total, dass er auch ein Foto aufstellen will, aber nun geht das meines Vaters unter daneben. ich habe das auch schon ausgesprochen und er meinte ich hätte recht und er würde das foto kleiner machen lassen. na ja, das ist bis heute nicht passiert. Es steht immernoch nach einer Woche so.

Solche Dinge triggern mich dann extrem. Wir hatten in den 8 Jahren, die wir jetzt zusammen sind nie viel Streit, aber seit diesem Jahr ist alles anders. Ich bin sehr verletzlich, das weiß ich. Irgendwie denke ich immer seine Familie wäre auf seiner Prioritätenliste höher als ich. habe das schon angesprochen. Er meinte es wäre nicht so, aber diese Kleinigkeiten lassen mich das immer hinterfragen.
Es gab noch einige solcher Situationen leider. Ich weiß, dass meine Sichtweise hier eine große Rolle spielt, aber ich kann meine Gefühle mich ändern. ich bekomme durch die ganzen Situationen das Gefühl nicht wichtig zu sein bzw. Nicht so wichtig wie die anderen zu sein. Ich weiß aber auch, dass dad ganze wahrscheinlich nur in meinem Kopf ist. Er hat es mir ja auch schon so gesagt. Wenn ich ihn gebraucht habe, war er immer da für mich und er liebt mich, das weiß ich. Aber ich fühle einfach oft so und das macht mich selbst mittlerweile total fertig. Ich werde dann wütend und oft auch unfair ihm gegenüber.
So kenne ich mich gar nicht. ich will einfach, dass alles wieder wie vorher wird.

08.12.2023 17:21 • 29.01.2024 x 1 #1


3 Antworten ↓


Ai, ein Teil davon kenne ich.
Ich bin zwar nicht eifersüchtig auf die Familie meines Partners, bin aber auch der Meinung, dass sie ihn zu sehr einspannt.
Mittlerweile komme ich auf Events nur noch sehr ungern mit, weil er immer Mädchen für alles spielen muss und ich mit der High Society dann alleine da stehe. Leider sind die Gesprächsthemen da oft nur, wie der letzte Sylt Urlaub war, welche Boutiquen man empfehlen kann oder wie stressig das Leben als Arzt/Anwalt oder Manager ist. Ich fühle mich immer sehr verloren, seine Eltern wissen das auch, trotzdem muss er alles erledigen. Am besten sind immer die Termine, wo sie ihn früh morgens einbestellen, weil noch so viel zu tun ist, letztendlich kommen wir dann aber da an und man muss nichts mehr machen, sondern dann so nach dem Motto: Ja, wenn du schon mal da bist.
Ich empfinde das als total anstrengend, aber eben auch, weil ich diese heile Welt Familie nie hatte und das überhaupt nicht nachempfinden kann, wie jemand sich so vor den Karren spannen lässt.
Bei mir ist da oft eher Unverständnis anstatt Eifersucht.

A


Eifersucht und Angststörung

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Hallo Orchideee,

erst mal würde ich Dir raten, Dich um Deine Darmflora zu kümmern. Die vielen Antibiosen sind schon starker Tobak und wenn da was nicht (mehr) sauber funktioniert, überträgt sich das auch gern auf die Psyche - so abwegig sich das vielleicht anhört.

Zitat von Orchideee:
Es gab noch einige solcher Situationen leider. Ich weiß, dass meine Sichtweise hier eine große Rolle spielt, aber ich kann meine Gefühle nicht ändern. Ich bekomme durch die ganzen Situationen das Gefühl nicht wichtig zu sein bzw. nicht so wichtig wie die Anderen zu sein. Ich weiß aber auch, dass das ganze wahrscheinlich nur in meinem Kopf ist.

Gefühle selber kann man nicht direkt verändern, das stimmt. Aber Du kannst Dir die Entstehung der Gefühle anschauen. Dazu brauchst Du etwas Geduld.

Gefühle sind abhängig. Sie entstehen nie von allein sondern beziehen sich stets auf etwas. Eigentlich besteht unsere ganze Psyche materiell aus Sinneseindrücken. Diese werden erst dann auch wahrgenommen, wenn wir uns ihnen widmen (Aufmerksamkeit). Welchen Eindrücken wir uns widmen ist ebenfalls ein gelernter und insofern eingeübter Vorgang. Das bedeutet, dass wir manchen Sinneseindrücken mehr Aufmerksamkeit schenken als anderen. Das kann man auch Wahrnehmungsselektivität nennen.

Du ahnst vielleicht, wie sich in Deinem Fall diese Wahrnehmung bereits auf einen konkreten Bereich fokussiert: Mein Stellenwert im sozialen Umfeld.

Immer wenn wir ein Wert(e)empfinden spüren, sollten wir den Bezugsrahmen prüfen! Du kannst das wie einen Meterstab mit einer Maßeinheitenskala verbildlichen. Nun frage Dich:

- welche Skala ist auf meinem Stellenwerts-Maßstab aufgedruckt?
- wie kam diese Skala zustande?
- ist sie (heute noch) angemessen?
- habe ich vielleicht andere Skalen als Option?

Damit würde ich an Deiner Stelle einfach mal anfangen. Prüfe Deinen Werte-Bezugsrahmen, schau Dir in diesem Kontext Dein bisheriges Leben an und achte darauf, welche Gegebenheiten als Erstes aufploppen! Diese Werbeanzeigen in unserem Geist sind sehr oft die - sprichwörtlich - maßgebenden Komponenten unseres gesamten Er-Lebens.

Aber das müssen sie nicht sein. Wir haben sie selbst so ausgebildet, wir können sie auch wieder rauswerfen oder zumindest angemessen zuordnen.

Wenn dies geschieht, verändern sich auch die o. g. Gefühle wie z. B. die hier geschilderte Eifersucht. Der Lösungsweg erfolgt also indirekt.

Du solltest besser auf dich selbst aufpassen




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