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Guten Morgen zusammen,

ich habe große Schwierigkeiten lieber auf mich selbst zu achten anstatt dass ich mich um die Schicksale anderer zu kümmern. Am Donnerstag hatte ich ein nettes Gespräch mit einer Kundin, mit der ich per du bin. Sie erzählte mir von Ihren Selbstverletzungen. Das hat mich so sehr mitgenommen. Es fing wieder an mit Gänsehaut am eigenen Körper. Und irgendwann hatte ich mich dann während des Gesprächs nicht mehr selber gespürt. Aber ich hatte mich zum Glück so gut im Griff, dass ich mir nichts angetan hab. Ich hatte das auch unter Tränen meiner Therapeutin erzählt. Es tut mir zwar gut, das zuzulassen diese Emotionen und Gefühle die ich spüre. Aber diese Taubheit im Körper zu spüren macht mir Angst.

Habt ihr ähnliche Probleme? Wie geht ihr damit um?

Viele Grüße

Sarah

03.07.2021 09:20 • 05.07.2021 x 2 #1


9 Antworten ↓


Ganz ehrlich - die Geschichte deiner Kundin gehört in einen professionellen Rahmen.
Das kann jeden Menschen emotional überfordern. Ob nun gesund oder mit Symptomen. Auch kann es sein das man die Bilder eine Weile nicht aus dem Kopf bekommt.

Da ist es deine Aufgabe deine Grenzen zu kennen/definieren und diese zu setzen.

Ich selbst kann mich emotional sehr gut abgrenzen, dennoch kann es auch bei mir vorkommen das ich etwas nicht hören will, weil es in mir Anspannung erzeugt. Da sage ich ganz klar Stop, ich will das nicht hören.
Reagiert mein Gegenüber nicht, werde ich deutlicher. Geht das so weiter, entziehe ich mich der Situation.

Das Thema innere, wie äussere Grenzen ist elementar in einer Therapie.
Setzt man diese nicht und wird emotional aufgeladen, zieht das Angstzentrum die Handbremse. Multible Folgen sind möglich. Darunter auch das das Unterbewusstsein den Körper und Geist abschaltet. Also das was Du erlebt hast.

Zitat von Venla86:
Aber ich hatte mich zum Glück so gut im Griff, dass ich mir nichts angetan hab

Darf ich fragen ob bei dir ein SVV besteht oder wie ist das gemeint?

A


Zu sensibel lieber Nächstenliebe statt Selbstliebe

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Nennt sich Trigger. Ich denke, du hast das gleiche Problem.

Solange man noch zu tief in der eigenen Problematik steckt, sind solche Gespräche zu belastend. Insofern musst du jetzt nicht über Nächstenliebe oder Selbstliebe nachdenken, sondern nur erkennen, dass eben noch viel Arbeit vor die liegt, um deine eigenen Probleme in den Griff zu bekommen.

War nicht mitfühlend auf die Kundin betreffend, sondern fühlend auf die eigene Problematik bezogen. Ist normal, wenn man noch tief drinsteckt.

Zitat von cube_melon:
Ganz ehrlich - die Geschichte deiner Kundin gehört in einen professionellen Rahmen.
Das kann jeden Menschen emotional überfordern. Ob nun gesund oder mit Symptomen. Auch kann es sein das man die Bilder eine Weile nicht aus dem Kopf bekommt.


Sehe ich ganz genau so. Sie ist eine Kundin, keine enge Freundin.

was ist SVV? ich weiß nicht was das. Sie ist auch in therapeutischer Behandlung und hatte auch in der Vergangenheit mit Traumata Berührungen.

Viele Grüße

@Icefalki
ich danke dir. Ja es ist noch jahrelange therapeutische Arbeit bis ich einigermaßen stabil bin und mich in solchen Situationen nicht mehr machtlos bzw taub fühle.
Menschen die sich mit Depressionen auskennen verstehen das. Meiner Mutter habe ich heute klipp und klar gesagt dass mich die andauernden Fragen wie wie gehts dir denn heute oder war deine Therapeutin gestern mit dir zufrieden aus dem Konzept bringen und mir imensen Druck geben. Meine Therapeutin hat nicht zufrieden mit mir zu sein, sie ist für mich da, damit ich gesund werde seelisch. Es gibt kein richtig kein falsch.

Viele Grüße

Selbst Verletzendes Verhalten - SVV

Zitat von Venla86:
wie gehts dir denn heute oder war deine Therapeutin gestern mit dir zufrieden


Mir gefällt es gut, dass du diese Fragen blockierst. Deine Krankheit, dein Problem, deine Zeit, dein Weg.

Musste auch grinsen, bei der Frage, ob die Therapeutin zufrieden mit dir gewesen wäre. Ja, so wird man dressiert. Zufrieden müssen die Eltern, das Umfeld usw. sein,
dann ist man ein braves Mädchen und erfüllt schön seinen Zweck.

Nix mehr mit brav und nix mehr sich selbst bestrafen wollen. Du darfst ruhig austeilen, darfst mal Halt sagen und ausprobieren, was dir gut tut.

Kannst das mal als heimliche Studie anwenden, um zu schauen, wer und wie darauf reagiert.

ich hatte mich schon mal in der Vergangenheit selbst verletzt ja. Zuletzt kurz bevor ich aus der psychosomatischen Klinik im Mai entlassen wurde.

Danke Icefalki,

da geb ich dir vollkommen Recht. Das hat bei mir sehr viel mit Selbstschutz zu tun. Ja genau so sieht es bei meinen Eltern auch aus, wehe man spurt nicht oder wehe man kritisiert. Aber sie dürfen immer kritisieren.
Und nein sie haben kein Lieblingskind gehabt. Und bevorzugen auch bis heute keinen.

Viele Grüße

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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