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Hey,
ich habe zurzeit ein riesiges Down.
Kurze Zusammenfassung:
Ich habe durch meine Panikstörung und Hypo alles schleifen lassen.
Meine Noten in der Berufsschule sind im Ar. und morgen bespreche ich die mit meinem Chef der mich umbringen wird !
Ich bin einfach ohne Grund richtig unglücklich und sehe keinen Sinn mehr.
Ist das ganze Leben denn die Arbeit?
Immer wieder da hin ?

Was soll ich machen wegen dem Gespräch? Was denn er mir alles nimmt was ich noch habe?

31.01.2017 13:42 • 31.01.2017 #1


10 Antworten ↓


Schwierig, um das Gespräch wirst du nicht drum herum kommen. Vielleicht kannst du die Lage offen mit deinem Chef besprechen und nach Verbesserungen suchen. Eine ist das nicht, aber Angst hilft dir auch nicht. Woran liegt dein Down denn

A


Wo ist der Sinn? Arbeit bringt mich um-niemals happy

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Ich bin umgezogen und hab Stress nach meinen andauernden Panikattacken hatte ich einfach kein Bock mehr auf alles und das hat mich jetzt iwie in diesen mega negativen Zustand geführt. Ich hasse meinen Ausbildungsplatz einfach...

Das verstehe ich. Magst du es ein bisschen genauer beschreiben. Was machst du so, was arbeitest du, wovor hast du Panik, hast du hobbys, Freunde, eine Beziehung und wie ist dein Leben. Vielleicht lässt sich die Situation dann besser verstehen und leichter Ratschläge geben.

Ich denke, Serthralinn hat Recht. Verbergen kannst du sowieso nicht, dass es momentan ein Problem gibt. Und wenn du keine Erklärung lieferst, wird dein Chef sich irgendetwas zusammenreimen und im schlechtesten Fall hält er dich für faul oder fachlich überfordert.

Also Azubi hast du einen gewissen Schutz, dadurch dass die IHK oder die Handwerkskammer auch involviert ist. Du musst ja nicht ins Detail gehen, aber du wirst das Thema psychische Krise schon ansprechen müssen. Biete ihm dazu einen Lösungsvorschlag an, dass du zum Arzt gehst und dich um Therapie bemühst zum Beispiel. Dann merkt er, dass du dich bemühst und mit etwas Glück wird er dich fragen, welche Unterstützung du brauchst.

Die Arbeit ist nicht das ganze Leben, aber man verbringt schon einen großen Teil seiner Zeit dort. Warum hasst du deinen Ausbildungsplatz?

Ja ich mach ne Ausbildung im Büro 2. Lehrjahr.
War schon immet so das schwarze Schaf in der Familie und wurde auch immer verstoßen oder rausgeschmissen.
Mit 14 hat mich dann so ein 35 Jähriger verführt was glaube ich der Auslöser war.
Es war eklig.
Mit 18 bin ich direkt mit meinem damaligen Freund zusammen gezogen, den habe ich betrogen und nie geliebt.
Letzes Jahr im September habe ich mich getrennt bin in eine kleine Wohnung gezogen und mit jemandem zusammen gekommen den ich wirklich liebe.
Durch dieses ganze Drama habe ich Panikattacken bekommen und Tavor genommen es war ein unerträgliches Gefühl und dies wurde dann zu einer enormen Krankheitsangst. Jetzt ist es einfach nur noch ein Gefühl der leere und des sinnlosen.
Es ist mit Abstand das schlimmste gewesen was ich je erlebt habe.

Mit 16 bin ich mal auf ner Dro. hängen geblieben und habe deswegen immer Angst zu sterben oder Medikamente zu nehmen es hat mir meinen Kopf kaputt gemacht.
Meine Eltern sind allerdings aber auch Dro.süchtig gewesen und haben mir dies wohl irgendwie weiter gegeben diesen Schaden.
Auch wenn ich nichtmal welche nehme, verstehst du?

Ich habe jetzt einfach keine Lust mehr mein Leben für die Arbeit zu vergeuden.

Ich hasse meinen Ausbildungsplatz weil es dort nur Zicken gibt und man nicht angenommen wird. Die Mitarbeiter dort haben sogar selbst Verhaltenstraining weil die zu dumm sind. Außerdem hat man dort riesen Druck und wird heruntergemacht. Die mögen mich da auch nicht, vlt weil ich ruhig bin oder mich verstelle. Oder weil ich privat halt eher anders bin und manche das wissen. Wer weiß. Ich bin aber sehr freundlich und offen (Fassade).

Einerseits hast du Angst davor, dass dir alles genommen wird, was du noch hast - andererseits hasst du diesen Job sowieso. Du wirst dich schon entscheiden müssen, wie du weitermachen willst. Ist es eine Option für dich, zu studieren, bzw. den erforderlichen Abschluss dafür nachzuholen, wenn ihn ihn noch nicht hast? Ein Job, zu dem man sich nur hinschleppt, bringt rein gar nichts. Fast niemand heutzutage hat einen geradlinigen Lebenslauf.
Mit Hilfe von Schulgeld/Schülerbafög könntest du dich an einer Abendschule einschreiben und auf ein Ziel hinarbeiten, das dich motiviert.
Krankheitsangst und Panikattacken sind die Begleiter von vielen hier und es gibt viele verschiedene Ansätze, damit irgendwie zu leben... du bist auf jeden Fall nicht alleine.
Ich finde es auch wichtig, die Vergangenheit hinter sich zu lassenund zu verarbeiten. Hilft dir dein Freund dabei? Kannst du dir eine Zukunft mit ihm vorstellen? Das ist doch auch schon mal ein guter Faktor.

Zitat von hyponni:
Ich habe jetzt einfach keine Lust mehr mein Leben für die Arbeit zu vergeuden.


Es ist wahrscheinlich nicht das, was du hören möchtest aber ich fürchte, ohne Arbeiten wird das Leben auch nicht so richtig gemütlich. Die wenigsten von uns haben immer Spaß beim Arbeiten, aber ohne Arbeit gibt es nun mal kein Geld. Du hast keinen guten Start gehabt, das glaube ich dir alles. Aber nun bist du erwachsen und musst die Verantwortung für dein Leben übernehmen. Und du hast doch auch schon einiges geschafft, eigene Wohnung, einen Partner, eine Ausbildung begonnen. Damit hast du doch bewiesen, dass in dir eine ganze Menge Kraft steckt. Also stecke doch nicht gleich den Kopf in den Sand. Wie schlimm sieht es denn aus mit deinen Noten? Wie lange würde deine Ausbildung denn noch dauern? Du musst ja sicher auch bald Zwischenprüfung machen, oder war die schon?

Ja also ich habe eine 4 im Zeugnis. Für mich keine schlechte Note aber mein Chef ohjeee der ist auf 180 wenn er das morgen sieht und alleine das zählt gerade weil er mir das Leben dort noch mehr zur Hölle machen wird.
Ich habe bald Zwischenprüfung habe noch genau 1,5 Jahre und frage mich auch was danach sein wird...

Ich hatte jetzt eher mit schlechteren Noten gerechnet. Ist nicht schön, aber auch kein Weltuntergang. Du könntest es auch anders sehen und dir sagen eine Vier ist gar nicht so schlecht wenn man berücksichtigt wie schlecht es dir ging.

Wie wäre es, wenn du alle Energie zusammenkratzt und dich so gut es geht auf die Zwischenprüfung vorbereitest? Alle Zweifel auf später verschieben und erstmal nur diese eine Ziel haben, die Zwischenprüfung.

Lasse deinen Chef auf 180 sein, bleibe freundlich aber mache dich nicht zu klein. Du hast dich ganz alleine ohne Hilfe dahin gebracht, dass du überhaupt eine Ausbildung machen kannst, das muss dir erstmal einer nachmachen. Wenn du deinem Chef die Perspektive gibst, dass du es besser machen willst, wäre er ja schön blöd wenn er dir das Leben zur Hölle machen würde. Habe nicht zu viel Angst, einen Azubi kann man nicht so einfach kündigen und schon gar nicht wegen einer Vier. Und er hat die Pflicht, dich zu unterstützen, damit du das Ausbildungsziel erreichen kannst.

Weißt du, ich bin nun 28 Jahre (mit Unterbrechungen wegen den Kindern) im Beruf und ich habe schon alles mögliche beruflich gemacht. Ich arbeite zwar nun wieder in meinem erlernten Beruf, aber zwischendrin gab es ganz viele andere Möglichkeiten und die hast du auch. Eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung ist nie verkehrt, auch wenn man danach was ganz anderes macht. Du musst jetzt auch noch gar nicht wissen, was danach kommt. Gerade wenn das Leben schwierig ist, hilft es wenn man alles Schritt für Schritt macht. Der nächste Schritt ist die Zwischenprüfung, danach kommt Verbesserung der Noten und wenn du es mal bis zum Sommer geschafft hast ist das Ende ja quasi greifbar.

Ich drücke dir die Daumen für dein Gespräch.

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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