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Hallo,

ich habe vor kurzem mein Studium beendet. Es waren harte fünf Jahre, ich hatte teils schöne, teils schwierige Erfahrungen sammeln dürfen.

Dann habe ich dieses Jahr angefangen zu arbeiten.

Und dann der Schock. Mir gefällt das ständige Arbeiten vor dem Bildschirm und das viele Sitzten nicht.
40 Stunden ziehen sich die Woche wie ein Kaugummi. Soll das mein Leben gewesen sein?

Ich mache mir viele Vorwürfe, das ich nicht eine einfache Ausbildung absolviert habe.

Ich schäme mich etwas und tja.. ich mache mich selbst fertig. Diese 5 Jahre verwendet, und all die Mühen. Soll das umsonst gewesen sein? Bin ich ein Versager?
Ich bin bereits 28..

Was kann ich tuen? Kennt Jemand von Euch dieses Problem auch?

11.07.2018 18:44 • 17.07.2018 #1


4 Antworten ↓


Hallo lurina,

herzlich willkommen.

Erst einmal herzlichen Glückwunsch. Du hast Dein Studium abgeschlossen. Also kannst Du ja gar kein Versager sein.

Tja, leider ist es so - Theorie und Praxis. Dazwischen liegen oft Welten. Viell. musst Du Dich auch erst einmal an die Arbeitswelt gewöhnen. Auch bei einer einfachen Ausbildung können die Arbeitstage ganz schön lang werden. Wenn man nicht gerade den Traumjob schlechthin hat, können 40 Stunden recht lang sein. Es könnte auch sein, dass Du einfach noch etwas Zeit für die Umstellung brauchst.

Ich weiß ja nicht, was Du studiert hast, aber evtl. würden Dir dadurch Türen in anderen beruflichen Bereichen geöffnet.

Eine Freundin von mir ist Lehrerin, die sagte zu mir, dass sie nie wieder Lehramt studieren würde. Und ich wüsste heute auch, dass ich einen ganz anderen Weg einschlagen würde; und dieser würde ein komplett anderer sein. Wahrscheinlich geht es den meisten Menschen so.

Du hast noch den Vorteil mit Deinen 28 Jahren, dass Du Dich durchaus noch umorientieren kannst. Muss ja nicht unbedingt ein weiteres Studium sein.
Aber ich kann Dich beruhigen. Eines meiner Kinder hat 2 völlig unterschiedliche abgeschlossene Berufsausbildungen sowie ein abgeschlossenes Studium, das wiederum auch nicht das Geringste mit den erlernten Berufen zu tun hat und arbeitet in einem der erlernten Berufe.

LG

A


Weg gegangen - aber das Ziel macht nicht glücklich

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Zitat von Iro-Nie:
Hallo lurina,

herzlich willkommen.


Danke

Zitat von Iro-Nie:
Tja, leider ist es so - Theorie und Praxis. Dazwischen liegen oft Welten. Viell. musst Du Dich auch erst einmal an die Arbeitswelt gewöhnen. Auch bei einer einfachen Ausbildung können die Arbeitstage ganz schön lang werden. Wenn man nicht gerade den Traumjob schlechthin hat, können 40 Stunden recht lang sein. Es könnte auch sein, dass Du einfach noch etwas Zeit für die Umstellung brauchst.


Stimmt, es beruhigt mich, zu wissen, das es vielen Menschen auch so geht, die zuerst studiert haben. Und eine einfache Ausbildung ist auch nicht immer einfach.


Zitat von Iro-Nie:
Ich weiß ja nicht, was Du studiert hast, aber evtl. würden Dir dadurch Türen in anderen beruflichen Bereichen geöffnet.


Etwas im technischen Bereich.
Momentan ist es mir etwas zu hart, zu ernst. Ich weiß nicht ob es später besser wird, mit der Erfahrung.
Ich würde gerne Etwas Weicheres machen, es ist für mich momentan schwer, mich stundenlang konzentrieren zu müssen. Im Studium ist es etwas freier, da war es für mich okay, lange zu arbeiten, mit eingien Pausen natürlich.

Zitat von Iro-Nie:
Und ich wüsste heute auch, dass ich einen ganz anderen Weg einschlagen würde; und dieser würde ein komplett anderer sein. Wahrscheinlich geht es den meisten Menschen so.


Stimmt! Man würde mit den Erfahrung wahrscheinlich immer einen anderen Weg gehen!

Zitat von Iro-Nie:
Aber ich kann Dich beruhigen. Eines meiner Kinder hat 2 völlig unterschiedliche abgeschlossene Berufsausbildungen sowie ein abgeschlossenes Studium, das wiederum auch nicht das Geringste mit den erlernten Berufen zu tun hat und arbeitet in einem der erlernten Berufe.


Danke für deine Worte. Dies hat mich beruhigt.

Liebe lurina,

freut mich, dass meine Worte Dich ein wenig beruhigt haben.

Technischer Bereich... Etwas zu hart und zu ernst. Ich glaube, zu verstehen, was Du meinst.
Aber wie Du schon erwähnt hast, mit zunehmender Erfahrung verkrampfst Du Dich viell. auch nicht mehr so, Du wirst routinierter und selbstsicherer. Das macht auch schon viel aus.

Und ansonsten - schaue und höre Dich um -, wer weiß, wohin Dich Dein beruflicher Weg Dich noch führen wird.

Aber Dein Studium kann Dir keiner mehr nehmen, das hast Du in der Tasche. Und was man hat, das hat man (frau).

Ich wünsche Dir alles Gute.

LG

Hallo lurina,

ich kann dich gut verstehen, werde auch bald mein Studium abschließen und denke mir, dass ich doch was ganz anderes hätte machen sollen. Aber ich habe eine tolle Firma gefunden, die mich hoffentlich übernehmen. Die Kollegen und die Atmosphäre ist so super, dass ich echt gerne hingehe auch wenn die eigentliche Arbeit nicht der Hit ist. Vielleicht ist dein Job in einem anderen Unternehmen gleich viel schöner? Oder vielleicht kannst du auch die Stunden reduzieren.

Lohnarbeit gehört leider zum momentanen Gesellschaftssytem dazu und ja leider ist es das dann quasi gewesen. Also es wird irgendwie eben immer Teil deines Lebens sein. Nicht verzweifeln und einen Weg suchen sich durchzumogeln.

Ich wünsche dir alles gute für die Zukunft.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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