Hallo liebe Gemeinde,
ich lese hier nun schon seit Monaten mit und hoffe, hier im Forum evtl. auf Hilfe zu stoßen. Ich möchte meine Geschichte ganz kurz zusammenfassen: Ich bin 37 Jahre alt und habe einiges durch in meinem Leben, vor allem beruflich. Seit 10 Jahren leide ich schon unter Agoraphobie und Autophobie, nur als Randinfo. Das hat mich weniger gestört weil ich dem gut aus dem Weg gehen konnte all die Jahre.
Nun zum eigentlichen Problem: Ich habe 6 Jahre lang ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut mit einem Geschäftspartner und Freund - der mich letzten Sommer jedoch mit einem hinterhältigen Dolchstoß aus dem Unternehmen gedrängt hat. Meine Anwaltskosten waren schon fast 40 Tausend um überhaupt heil da rauszukommen. Seine Position als GF usw. war viel stärker und ich musste den Rechtsstreit privat bezahlen plus ich hatte kein Einkommen mehr. Er hat das so hinterhältig und bösartig geplant mit so etwas hätte ich nie gerechnet, überhaupt das ein Mensch in der Lage ist sowas zu machen. Ich bin eine treue Seele habe immer alles gegeben und war ihm ein guter Freund.
Im Nachhinein habe ich auch, leider sehr spät, verstanden dass er ein hochgradiger Narzisst ist. An meinem Schicksal hat sich allerdings nichts geändert, ich habe versucht beruflich weiterzumachen und habe als Selbstständiger tolle Kunden an Land gezogen - doch dann wenige Monate nach der Trennung folgte mein totaler Zusammenbruch. Mehrfach in der Notaufnahme, dann einen schweren Darminfekt der einen Monat ging und schon lebensbedrohlich war (hatte Mesalazin und Criproflaxizin zeitgleich nehmen müssen nach dem andere Antibiotika nicht wirkten). Ich war absolut am Ende und meine Welt ist zusammengebrochen, ich konnte nicht mehr arbeiten, konnte wochenlang weder 5min Fernsehen oder am PC oder am Handy sein. Ich bin wirklich locker 2 Monate nur im Bett gelegen und habe existiert - es war die Hölle. Meine liebe Frau mit der ich seit 12 Jahren verheiratet bin hat versucht mir so gut es geht zu helfen, sie war aber selbst schwer am Ende körperlich und seelisch.
Inzwischen kann ich kaum mehr arbeiten, ich bin Invalide mehr oder weniger, obwohl ich mein ganzes Leben von der Schulzeit an meine Arbeit als aller größte Freude empfand und dieser leidenschaftlich nachgegangen bin. Meine Frau hat all die Jahre bei mir gearbeitet - nun ist sie wieder als Krankenschwester tätig damit wir über die Runden kommen. Wenn sie gesund wäre ist es nicht allzu tragisch, aber ihre erschöpften kaputten Augen zu sehen nach dem Dienst brechen mir jedes Mal das Herz.
Alles was wir hatten haben wir verloren, sind gerade noch mitten im Umzug in eine kleine Wohnung, ich weiß selbst nicht wie wir das körperlich schaffen, wir gehen zwei stunden hin räumen aus und dann machen wir wieder 3 Tage pause, es kostet so unendlich viel Kraft. Ich könnte noch so viel schreiben aber mache hier einen cut.
Jüngst hat meine Mama einen Schlaganfall bekommen, war im Krankenhaus von dort aus direkt in Reha. Vorgestern kam sie zurück und ist direkt wieder gestützt, Oberschenkelhalsbruch. Einen hatte sie schon vor jahren links, nun auch rechts. Jetzt ist sicher, dass sie nicht mehr Zuhause bleiben kann. Weil es mir so schlecht ging und geht, konnte ich meine Mama kein einziges mal besuchen - ich wohne 400km entfernt. Es bricht mir das Herz und ich sterbe gefühlt jeden Tag deswegen.
Das Leid nimmt irgendwie kein Ende und ich kann seelisch nicht mehr, mein Leben ist nicht zu ertragen.
Worum es mir eigentlich geht:
Ich habe so schwere Angst und Panikzustände dass es mich innerlich zerreißt, ich weiß nicht wie viele Liter tränen ich die letzten Monate vergossen habe. Ich halte mein Leben nicht aus und die Situation nicht, das Atmen fällt mir schwer, Herzrassen, weiche Knie, extreme Ängste, verlasse das Haus auch nicht mehr seit 2 Wochen.
Ich habe im Dezember ca. 6 Wochen Tavor genommen ca. 2,5mg und dann schnell ausgeschlichen, etwas zu schnell aber ich habe es geschafft. Es war furchtbar.
In dieser Zeit habe ich auch ein AD bekommen, Duloxetin - hat jedoch gar nicht angeschlagen. Inzwischen nehme ich Escitalopram 15mg seit ca. 5 Wochen, bewirkt aber auch gar nichts.
Atarax 25mg, Risperidon 0,25mg habe ich die letzte Zeit ebenfalls drei mal täglich genommen.
Was ich noch nehme ist Trittico am Abend, Wirkstoff Trazodon 150mg.
NUN DAS PROBLEM: Nichts hilft, aber rein gar nichts. Atarax und Risperidon haben mich vllt. mal 10 Tage über Wasser gehalten in Kombi mit den ADs - im Nachhinein waren es aber nur die Nebenwirkungen die ich gespürt habe, totale Benommenheit, Gleichgewichtsstörungen, konnte kaum gerade aus laufen. Irgendwann hat alles nachgelassen und ich stand dann mit den Tabletten da und merkte, die helfen überhaupt nicht.
Aus Not nehme ich gerade Bromazepam ein 3mg morgens und 3mg abends, ist deutlich schwächer als Tavor aber bringt mich irgendwie durch den Tag damit ich meinen Verstand nicht verliere vor Ängsten, Sorgen, Panik und alles was damit einhergeht. Meine Angst ist so LÄHMEND, das ich mich kaum aus dem Bett traue, ich brenne innerlich so fühlt sich das an.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich will auf keinen Fall Benzos nehmen, habe das Tavor deshalb auch entschlossen abgesetzt und viel ausgehalten. aber nun geht mir die Kraft aus, ich war jetzt 1,5 Monate ohne Benzodiazepine aber jetzt habe ich keine Chance mehr ohne auszukommen.
Ich suche einfach nach einem Medikament oder einer Kombination die Benzos irgendwie ersetzen kann. Ich weiß um Pregabalin und vielen anderen die auch Abhängig machen und extreme Nebenwirkungen mit sich bringen. Die würde ich auch in Kauf nehmen wenn die Psychopharmaka wenigstens wirken würden.
Ich bin völlig verzweifelt, wünschte mir oft ich wäre tot dann müsste ich all dieses Leid nicht ertragen. Selbst etwas antun würde ich mir niemals, ich liebe auch meine Frau so sehr sie ist mein ein und alles, eine wunderschöne Seele und alles was ich brauche, allein für sie möchte ich doch weiterleben. Aber mein eigenes Leben, Lebensfreude, Ruhe, Frieden, Sicherheit, Geborgenheit, all diese Dinge sind nicht mehr existent. Ich kann einfach nicht mehr, würde gerne ohne Benzos auskommen aber es gibt nichts anderes das hilft damit ich überhaupt einen Zustand erreiche, der irgendwie lebenswert ist.
Vielen Dank an alle die Ihre kostbare Zeit aufwenden um meine Leidensgeschichte zu lesen. Herzlichen Dank dafür
28.02.2025 22:33 • • 03.03.2025
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