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Hallo liebe Gemeinde,

ich lese hier nun schon seit Monaten mit und hoffe, hier im Forum evtl. auf Hilfe zu stoßen. Ich möchte meine Geschichte ganz kurz zusammenfassen: Ich bin 37 Jahre alt und habe einiges durch in meinem Leben, vor allem beruflich. Seit 10 Jahren leide ich schon unter Agoraphobie und Autophobie, nur als Randinfo. Das hat mich weniger gestört weil ich dem gut aus dem Weg gehen konnte all die Jahre.

Nun zum eigentlichen Problem: Ich habe 6 Jahre lang ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut mit einem Geschäftspartner und Freund - der mich letzten Sommer jedoch mit einem hinterhältigen Dolchstoß aus dem Unternehmen gedrängt hat. Meine Anwaltskosten waren schon fast 40 Tausend um überhaupt heil da rauszukommen. Seine Position als GF usw. war viel stärker und ich musste den Rechtsstreit privat bezahlen plus ich hatte kein Einkommen mehr. Er hat das so hinterhältig und bösartig geplant mit so etwas hätte ich nie gerechnet, überhaupt das ein Mensch in der Lage ist sowas zu machen. Ich bin eine treue Seele habe immer alles gegeben und war ihm ein guter Freund.

Im Nachhinein habe ich auch, leider sehr spät, verstanden dass er ein hochgradiger Narzisst ist. An meinem Schicksal hat sich allerdings nichts geändert, ich habe versucht beruflich weiterzumachen und habe als Selbstständiger tolle Kunden an Land gezogen - doch dann wenige Monate nach der Trennung folgte mein totaler Zusammenbruch. Mehrfach in der Notaufnahme, dann einen schweren Darminfekt der einen Monat ging und schon lebensbedrohlich war (hatte Mesalazin und Criproflaxizin zeitgleich nehmen müssen nach dem andere Antibiotika nicht wirkten). Ich war absolut am Ende und meine Welt ist zusammengebrochen, ich konnte nicht mehr arbeiten, konnte wochenlang weder 5min Fernsehen oder am PC oder am Handy sein. Ich bin wirklich locker 2 Monate nur im Bett gelegen und habe existiert - es war die Hölle. Meine liebe Frau mit der ich seit 12 Jahren verheiratet bin hat versucht mir so gut es geht zu helfen, sie war aber selbst schwer am Ende körperlich und seelisch.

Inzwischen kann ich kaum mehr arbeiten, ich bin Invalide mehr oder weniger, obwohl ich mein ganzes Leben von der Schulzeit an meine Arbeit als aller größte Freude empfand und dieser leidenschaftlich nachgegangen bin. Meine Frau hat all die Jahre bei mir gearbeitet - nun ist sie wieder als Krankenschwester tätig damit wir über die Runden kommen. Wenn sie gesund wäre ist es nicht allzu tragisch, aber ihre erschöpften kaputten Augen zu sehen nach dem Dienst brechen mir jedes Mal das Herz.

Alles was wir hatten haben wir verloren, sind gerade noch mitten im Umzug in eine kleine Wohnung, ich weiß selbst nicht wie wir das körperlich schaffen, wir gehen zwei stunden hin räumen aus und dann machen wir wieder 3 Tage pause, es kostet so unendlich viel Kraft. Ich könnte noch so viel schreiben aber mache hier einen cut.

Jüngst hat meine Mama einen Schlaganfall bekommen, war im Krankenhaus von dort aus direkt in Reha. Vorgestern kam sie zurück und ist direkt wieder gestützt, Oberschenkelhalsbruch. Einen hatte sie schon vor jahren links, nun auch rechts. Jetzt ist sicher, dass sie nicht mehr Zuhause bleiben kann. Weil es mir so schlecht ging und geht, konnte ich meine Mama kein einziges mal besuchen - ich wohne 400km entfernt. Es bricht mir das Herz und ich sterbe gefühlt jeden Tag deswegen.

Das Leid nimmt irgendwie kein Ende und ich kann seelisch nicht mehr, mein Leben ist nicht zu ertragen.

Worum es mir eigentlich geht:
Ich habe so schwere Angst und Panikzustände dass es mich innerlich zerreißt, ich weiß nicht wie viele Liter tränen ich die letzten Monate vergossen habe. Ich halte mein Leben nicht aus und die Situation nicht, das Atmen fällt mir schwer, Herzrassen, weiche Knie, extreme Ängste, verlasse das Haus auch nicht mehr seit 2 Wochen.

Ich habe im Dezember ca. 6 Wochen Tavor genommen ca. 2,5mg und dann schnell ausgeschlichen, etwas zu schnell aber ich habe es geschafft. Es war furchtbar.

In dieser Zeit habe ich auch ein AD bekommen, Duloxetin - hat jedoch gar nicht angeschlagen. Inzwischen nehme ich Escitalopram 15mg seit ca. 5 Wochen, bewirkt aber auch gar nichts.

Atarax 25mg, Risperidon 0,25mg habe ich die letzte Zeit ebenfalls drei mal täglich genommen.

Was ich noch nehme ist Trittico am Abend, Wirkstoff Trazodon 150mg.

NUN DAS PROBLEM: Nichts hilft, aber rein gar nichts. Atarax und Risperidon haben mich vllt. mal 10 Tage über Wasser gehalten in Kombi mit den ADs - im Nachhinein waren es aber nur die Nebenwirkungen die ich gespürt habe, totale Benommenheit, Gleichgewichtsstörungen, konnte kaum gerade aus laufen. Irgendwann hat alles nachgelassen und ich stand dann mit den Tabletten da und merkte, die helfen überhaupt nicht.

Aus Not nehme ich gerade Bromazepam ein 3mg morgens und 3mg abends, ist deutlich schwächer als Tavor aber bringt mich irgendwie durch den Tag damit ich meinen Verstand nicht verliere vor Ängsten, Sorgen, Panik und alles was damit einhergeht. Meine Angst ist so LÄHMEND, das ich mich kaum aus dem Bett traue, ich brenne innerlich so fühlt sich das an.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich will auf keinen Fall Benzos nehmen, habe das Tavor deshalb auch entschlossen abgesetzt und viel ausgehalten. aber nun geht mir die Kraft aus, ich war jetzt 1,5 Monate ohne Benzodiazepine aber jetzt habe ich keine Chance mehr ohne auszukommen.

Ich suche einfach nach einem Medikament oder einer Kombination die Benzos irgendwie ersetzen kann. Ich weiß um Pregabalin und vielen anderen die auch Abhängig machen und extreme Nebenwirkungen mit sich bringen. Die würde ich auch in Kauf nehmen wenn die Psychopharmaka wenigstens wirken würden.

Ich bin völlig verzweifelt, wünschte mir oft ich wäre tot dann müsste ich all dieses Leid nicht ertragen. Selbst etwas antun würde ich mir niemals, ich liebe auch meine Frau so sehr sie ist mein ein und alles, eine wunderschöne Seele und alles was ich brauche, allein für sie möchte ich doch weiterleben. Aber mein eigenes Leben, Lebensfreude, Ruhe, Frieden, Sicherheit, Geborgenheit, all diese Dinge sind nicht mehr existent. Ich kann einfach nicht mehr, würde gerne ohne Benzos auskommen aber es gibt nichts anderes das hilft damit ich überhaupt einen Zustand erreiche, der irgendwie lebenswert ist.

Vielen Dank an alle die Ihre kostbare Zeit aufwenden um meine Leidensgeschichte zu lesen. Herzlichen Dank dafür

28.02.2025 22:33 • 03.03.2025 x 1 #1


15 Antworten ↓


@Nikkki
Du hast viele Schicksalsschläge hinter dir, wie einige im forum hier.

Aber du versuchst ein Problem.mit deiner psyche mit Medikamenten zu lösen. das sind keine Kopfschmerztabletten, die man bei Kopfschmerzen nimmt, und dann sind die Kopfschmerzen weg.
sämtliche Arten, solche Antidepressiva und Co. sollen dir lediglich eine kleine Stütze sein, um überhaupt wieder handlungsfähig zu sein. Und bei der aller kleinsten Möglichkeit, handlungsfähig zu sein, muss eine Psychotherapie her.

weil Medikamente können dein Problem nicht lösen, schon gar nicht dauerhaft.
bei dem Problem und der Tiefe wie du das beschreibst, halte ich sogar eine stationären Aufenthalt für sinnvoll. Auch wenn du jetzt erst mal sagst: nein, das ist alles gar nicht möglich. Das sagen nämlich die meisten hier.

aber glaube mir, so wie du jetzt aktuell vorgehst, wirst du da nicht weiterkommen. Du kannst es natürlich ambulant probieren, ich sehe aber eine größere Erfolg Chance bei einem längeren, stationären Aufenthalt.

A


Verzweifelte suche nach Medikamenten, Tavor, Bromazepam, ADs

x 3


@WayOut Danke ja daran dachte ich auch. Aber ich habe privat so unendlich viele Probleme, allein der Umzug gerade und viele Dinge, Finanzamt etc. - ich kann meine liebe kleine Seele meine Frau nicht alleine mit allem dastehen lassen. Sie wird selbst zusammenbrechen daran vor allem wenn ich weg bin. Sie ist viel in der Arbeit mit ihrer letzten Kraft und Kämpft - und ich habe einen Teilzeit Job im Homeoffice den ich gnädiger Weise von einem alten Kunden bekommen habe - strauchle jedoch sehr der Arbeit nachzukommen.... Unser Leben zerbricht einfach gerade und ich kann meinen kleinen Engel nicht alleine zurücklassen. Wir sind einfach am Boden. Wir versuchen irgendwie Stabilität reinzubringen, das Chaos zu ordnen und irgendwie wieder Fuß zu fassen. Mit Benzos kann ich zumindest existieren und auch soweit arbeiten, dass ich nicht gleich rausfliege. Wir kämpfen einfach gerade unendlich.

@Nikkki
Das verstehe ich alles, aber euer Leben wird davon nicht wieder besser werden, wie ihr das aktuell handhabt. Du siehst doch selbst dass es seit Monaten mehr bergab als bergauf geht.
Vielleicht mit deiner Frau mal sprechen, ob sie zuerst in die Klinik möchte, wenn es ihr genauso schlecht geht und danach gehst du?
Weil blöd gesagt egal mit was für Argumenten ihr beide kommen werdet, ihr werdet nicht drum herum kommen.
Sei bitte der vernünftige von euch beiden und verhindere schlimmeres und sprich mit ihr über einen Klinikaufenthalt von euch beiden.
Oder vielleicht hilft ihr eine Mutter Kind Kur und du kannst zur Klinik.
Aber bitte sieh die Realität, sei der vernünftige von euch beiden und zieh das durch.

Minus und minis ist nicht immer plus. Ihr zieht euch gegenseitig immer tiefer in die schei*e. Das hat nichts mit Liebe und nicht allein lassen mehr zu tun sondern Sorry das ist kindisches Gehabe.
Wie gesagt Medikamente werden da nicht raus helfen. Maximal propofol vielleicht (Ironie aus).

@Nikkki Mal kurz zusammengefasst (und natürlich jetzt bildlich gesprochen) - Du hast beide Beine gebrochen und bist auf der Suche nach einer Krücke, um damit einen Marathon zu laufen. Ich glaube man muss kein Hellseher sein um vorauszusagen, dass das nicht klappen wird. Das, was wir brauchen, ist nicht unbedingt das, was wir wollen. Manchmal gibt es aber keine andere Lösung als erst mal das zu nehmen, was man braucht. Und das ist bei Dir nicht das drölfzigste Medikament, dass Dich mehr schlecht als recht am Laufen hält.

Zitat von Nikkki:
Das Leid nimmt irgendwie kein Ende und ich kann seelisch nicht mehr, mein Leben ist nicht zu ertragen.

Genau deshalb bringt es nichts, den Kopf in den Sand zu stecken und nur auf Medikamente zu setzen.

Zitat von Nikkki:
NUN DAS PROBLEM: Nichts hilft, aber rein gar nichts.

Weil alle Medikamente, die für dieses Problem auf dem Markt sind, nur eine Krücke sind, um wieder in die Selbstwirksamkeit zu kommen. Sie heilen nicht, und schon gar nicht bei so einem umfassenden Stressprofil wie bei Dir. Ich möchte Dich nicht entmutigen - aber nur mit Medikamenten wirst Du nicht ans Ziel kommen.

Zitat von Nikkki:
Meine Angst ist so LÄHMEND, das ich mich kaum aus dem Bett traue, ich brenne innerlich so fühlt sich das an.

Ich kenne das, und ich kann Dir sagen - mit Therapie und viel Arbeit an sich selbst kann man da raus kommen.

Zitat von Nikkki:
ich liebe auch meine Frau so sehr sie ist mein ein und alles

Und gerade weil Du Sie liebst, musst Du jetzt erst einmal an Dich selbst denken.

Zitat von Nikkki:
ich kann meine liebe kleine Seele meine Frau nicht alleine mit allem dastehen lassen. Sie wird selbst zusammenbrechen daran vor allem wenn ich weg bin.

Meinst Du, es wird ihr helfen, wenn Du irgendwann komplett zusammenklappst, als Notfall ins KH oder die Psychiatrie kommst und dann erst mal für lange Zeit komplett ausfällst? Dann steht sie auch allein mit allem da.

Es muss doch nicht immer schwarz - weiß sein. Gar keine Behandlung oder monatelang weg. Es gibt doch auch 50 shades of grey. Ich weiß, ambulante Therapieplätze sind aktuell wie ein 6er im Lotto. Aber vielleicht hast Du Glück. Konzentrier Deine Energie auf die Suche danach. Erkundige Dich doch mal in Deiner zuständigen Institutionsambulanz oder psychosomatischen Kliniken nach ambulanten Angeboten. Vielleicht bekommst Du einen Platz in einer Tagesklinik, dann wärst Du jeden Abend und am Wochenende zu Hause. Erkundige Dich bei Beratungsstellen, sozialpsychiatrischer Dienst o.ä. ob es ggf. von dort Unterstützung gibt, und auch, wie Dein Anspruch auf finanzielle Unterstützung vom Staat ist. Prüft beide mal, ob Ihr Anspruch auf eine Reha habt.

Ja, ich weiß es ist hart - aber ein kurzfristiges Weiter so wird bei Euch nicht funktionieren. Ich braucht eine langfristige Strategie - und die ist kurzfristig erst mal doof.

Vielen Dank für eure Nachrichten und die Zeit die ihr aufgewendet habt, sehr lieb.


Ich glaube die meisten verstehen meine Situation nicht im Ansatz und hier kindisches Gehabe zu sagen ist das Schlimmste was ich gehört habe seit ich in diesem Zustand bin, sehr verletzend.

Ich wollte nie mit Medikamenten ans Ziel kommen, aber ich verlasse das Haus seit Wochen nicht, ich zittere am ganzen Körper und bin von der Angst und den Umständen völlig gelähmt.

Ich und meine Frau sind ganz allein und wenn wir jetzt nicht einander festhalten und die Kurve kriegen verlieren wir alles. Es fängt schon damit an dass meine Frau den Umzug nicht alleine machen kann. Sie hat gerade angefangen zu Arbeiten damit sie versichert ist und kämpft sich durch. Ich habe einen Teilzeit Job den ich gerade so bewältigen kann.

Eine Therapie begleitend würde ich machen (bisher keinen Platz). Aber irgendwo stationär gehen, meine Frau alleine lassen während wirklich der letzte Funke Hoffnung hinter uns zusammenfällt bringt mir auch nichts. Das würde ja alles nur noch verschlimmern und ich würde nach dem Aufenthalt zu einem Trümmerhaufen zurückkehren der meine schlimmsten Ängste und Befürchtungen wahr werden lassen würde.

Ich kann eure Antworten verstehen, die eher daher rühren, dass die Komplexität meiner Probleme, Ängste und Sorgen nicht ausreichend genug beschrieben sind, aber es würde den Rahmen sprengen.

Es wäre schön wenn es eine Medikation gibt die mir hilft diese Zeit seelisch zu überstehen und halbwegs zu funktionieren, damit wir uns die letzte Chance Fuß und Stabilität im Leben zu fassen nicht verspielen. Daher hatte ich hier im Thread gefragt.

Ich verstehe einfach nicht warum Antidepressiva bis jetzt nichts bringt, seit Monaten nehme ich Tabletten und es tut sich nichts. Auch Atarax oder Risperidon, nichts hilft.

Gibt es nichts anderes außer Benzos das man einnehmen kann und irgendwie leben, atmen und Handlungsfähig sein zu können?

@WayOut Ich habe nichts gegen dich persönlich, ich kenne dich nicht, aber ich wäre dir unendlich dankbar wenn du dich nicht mehr an der Diskussion beteiligst. Ich empfinde dein Auftreten als sehr kalt und gehässig (ist nur mein subjektives Empfinden), deine Beiträge machen wir Angst in der Form wie du deine Meinung kommunizierst und mir geht es sehr schlecht dabei das zu lesen. Bitte sei so lieb und antworte hier nicht mehr, dafür wäre ich dir sehr dankbar. Ich wünsche dir nur alles Liebe.

Zitat von Nikkki:
Gibt es nichts anderes außer Benzos das man einnehmen kann und irgendwie leben, atmen und Handlungsfähig sein zu können?


Es gibt nichts, was Benzos toppt.
Leider machen sie abhängig und verschlimmern oft die Probleme mittelfristig.
Ich habe den Eindruck, dass die vielen Medikamente, die du ausprobiert hast und noch nimmst, sowie der schnelle Benzoentzug zu deiner sehr schlechten mentalen Verfassung beitragen könnten. Hier hilft nur ein Klinikaufenthalt, wo zunächst pharmakologisch aufgeräumt wird und dir dann auch die Möglichkeit gegeben wird, abseits des anstrengenden Alltags zur Ruhe zu kommen, Kraft zu tanken und anzufangen, wieder Resilienz aufzubauen.

Dass es deiner Frau derzeit so schlecht geht, tut mir sehr leid. Wenn man nur sich hat und dann beide so am Boden sind, ist das dreifach schlecht. Man zieht sich zusammen noch weiter runter, hat zu seinen eigenen Problemen noch die Sorge um den Partner.

Warum geht es deiner Frau schlecht? Hat sie auch psychische Probleme oder sind es die Nachwirkungen der letzten Monate wo viel vorgefallen ist?

Denn nüchtern betrachtet ist natürlich viel kraftzehrendes und unschönes passiert, aber das kann man schaffen.

Ihr geht mit einer kleineren Wohnung und den beiden neuen Arbeitsstellen ja in die absolut richtige Richtung. Ihr werdet das schaffen, ihr braucht nur Mut, Hoffnung und Zuversicht. Eure Lage ist nicht ausweglos. Das wird wieder, es geht in die richtige Richtung.

Wie wäre es denn, wenn ihr euch beide für nach dem Umzug um einen Klinikaufenthalt kümmert?
Wann ist der Umzug denn?

Gäbe es die Pille der Pillen.... Gibt es aber nicht.

Ich mache mich vielleicht unbeliebt, aber: Die Wahrheit respektive der Blick von außen tut oft weh. Und wo es weh tut, da sollte man ansetzen.

Du sagst du kannst deine Frau nicht allein lassen. Ich frage: Willst du nur nicht in eine Klinik, weil du davor Angst hast ohne deine Frau zu sein? Hast du Angst davor das deine Frau, wenn du in einer Klinik bist, durchatmen kann und sich nicht um Job und dich kümmern muss, sondern sie an sich denken kann und Kraft schöpft?

Du drehst dich leider im Kreis. Ich schließe mich an und rate dringend zu einem stationären Aufenthalt, anderenfalls gehst du vor die Hunde.

@Greta__

Bei allem Respekt deine Antwort ist voll daneben.
Ich will keine Diskussion mit dir also spar dir die Antwort

@Nikkki


Zitat von Nikkki:
Ich glaube die meisten verstehen meine Situation nicht im Ansatz

Das ist objektiv richtig. Niemand kann hier seine Situation so schildern, dass die anderen sie zu 100% verstehen. Das liegt in der Natur der Sache, lässt sich nicht ändern und geht jedem so. Was Dir klar sein muss: was da aus Dir spricht, ist zu 100% die Angststörung. Es ist ganz typisch - und das geht hier JEDEM so - dass man in der Gedankenschleife gefangen ist: Meine Probleme sind einzigartig, niemand kann sie verstehen, es gibt keine Lösung für mein Problem, ich bin gefangen und hilflos. Aber das sind die Angstgedanken, die aus einem sprechen und die sind nicht real. Und wenn andere, mit einem neutralen Blick auf die Situation, Vorschläge machen, scheinen die einem unannehmbar zu sein. Vielleicht hilft Dir das, ein wenig Deinen Blickwinkel zu erweitern. Die Probleme differieren zwar von User zu User, aber wir stecken alle in der gleichen sch..

Zitat von Nikkki:
Aber irgendwo stationär gehen, meine Frau alleine lassen während wirklich der letzte Funke Hoffnung hinter uns zusammenfällt bringt mir auch nichts. Das würde ja alles nur noch verschlimmern und ich würde nach dem Aufenthalt zu einem Trümmerhaufen zurückkehren der meine schlimmsten Ängste und Befürchtungen wahr werden lassen würde.

Auch hier - das sind Deine Gedanken, nicht die Realität. Du hast keine Glaskugel und weißt nicht, wass pasieren wird. Es sind nur Gedanken und Befürchtungen.

Zitat von Nikkki:
Ich wollte nie mit Medikamenten ans Ziel kommen, aber ich verlasse das Haus seit Wochen nicht, ich zittere am ganzen Körper und bin von der Angst und den Umständen völlig gelähmt.


Zitat von Nikkki:
Es wäre schön wenn es eine Medikation gibt die mir hilft diese Zeit seelisch zu überstehen und halbwegs zu funktionieren,


Zitat von Nikkki:
Gibt es nichts anderes außer Benzos das man einnehmen kann und irgendwie leben, atmen und Handlungsfähig sein zu können?

Und nochmal zu den Medikamenten - natürlich kannst Du es weiterhin mit Medikamenten versuchen. Es sagt ja niemand, dass Du es ganz ohne schaffen sollst. Aber Du wirst eben beides brauchen - Medis und Therapie.

Mit ADs ist das halt so eine Sache. Sie wirken bei jedem anders. Niemand kann da was raten oder voraussagen, wie und ob ein AD bei Dir wirken wird. Was bei Person A super wirkt, kann bei Person B komplett nach hinten losgehen oder gar nicht wirken. Das muss man dann halt ausprobieren. Es gibt da einfach keinen allgemeingültigen Rat. Das macht es ja so schwierig.

Fakt ist aber auch - und das muss Dir bewusst sein - dass das Ausprobieren von vielen Medikamenten nacheinander dass ganze oft verschlimmert, da es zu Wechsel- und Nebenwirkungen kommt, und manchmal auch zu Absetzproblematiken, die nicht als solche zu erkennen sind. Die Ärzte negieren dieses Problem und sehen es einfach nicht. Die schmeißen einen zu mit dem Zeug - eins rein, das nächste rein, wieder eins raus, noch ein Benzo dazu.... da kann niemand mehr abschätzen, was dann letztendlich von was kommt.

Aber wenn Du hauptsächlich auf Medis setzen willst, dann mach das. Dann würde ich Dir raten, einmal eine psychiatrische Zweitmeinung einzuholen. Ein anderer Arzt hat auch wieder andere Ideen und Medikamentenansätze - vielleicht ist da was bei, was Dir hilft.

Hallo Nikkki,

es tut mir wirklich sehr leid, dass es dir so schlecht geht!

Ich kann einige deiner Erfahrungen im persönlichen Bereich nachempfinden.
Ich kenne es, in einer Partnerschaft zu sein, in der es beiden Partnern schlecht geht, ich habe auch Erfahrung mit verschiedenen Medikamenten, auch Tavor., ich habe es auch erlebt, aus einer recht sicheren Berufstätigkeit in eine unsichere, verzweifelte Situation zu fallen.

Dies ist mein erster Beitrag hier im Forum, darum bitte ich um Nachsicht, falls ich einiges noch nicht so gut formulieren kann wie die erfahrenen Mitglieder hier.

Ich denke auch, dass ein vollstationärer Aufenthalt etwas später sinnvoll ist, wenn deine Situation zu Hause sich etwas normalisiert hat und der Umzug durch ist. Wenn du gedanklich nur zu Hause beim Partner bist, ist es schwer, sich dort auf die Therapie zu konzentrieren.
Ich persönlich würde in dieser Situation meinen Partner auch nicht alleine lassen.

Eine Tagesklinik löst dieses Problem, denn dann bist du ja immer nur ein paar Stunden pro Tag weg.

Ich habe beides schon gemacht. Als ich einmal in der Klinik war (vollstationär), musste ich den Aufenthalt abbrechen, weil es meinem Partner zu Hause so schlecht ging. Und in den Tagen, bevor ich abgebrochen habe, konnte ich mich auch nicht wirklich auf die Therapie konzentrieren, weil ich mich immer nur gefragt habe, was zu Hause los ist. Anderen Patienten ging es auch so, ich war da kein Einzelfall.

Als ich dann später in die Klinik zurückgegangen bin, lief es sehr viel besser. Zu Hause waren die größten organisatorischen Sachen geklärt und ich hatte den Kopf frei für die Therapie.

Und unter solchen Voraussetzungen kann so ein vollstationärer Aufenthalt dann sehr hilfreich sein.

Ich würde dir empfehlen, dich erstmal ambulant weiter um Unterstützung zu bemühen. Weiter nach einem Therapeuten suchen, vielleicht gibt es in deiner Stadt eine psychiatrische Institutsambulanz, vielleicht gibt es eine Selbsthilfegruppe... zumindest um erstmal die Zeit zu überbrücken, bis du einen Therapieplatz gefunden hast.

In eine Tagesklinik kommt man oft auch schneller als in eine vollstationäre Klinik (da hat man manchmal lange Wartezeiten).

Für die Medikamente könntest du auch überlegen, für eine kurze Zeit ( ein paar Tage) in eine Psychiatrie zu gehen, um Medikamente einstellen zu lassen, die dann ambulant nachkontrolliert werden können.

Was die Benzos angeht, gebe ich Pauline333 recht, es gibt leider nichts, was Benzos toppt. Ich habe auch noch nichts gefunden, was auch nur ansatzweise so gut wirkt.
Weil ich auch von den Bezos wegwollte, habe ich mich für andere Medikamente und Therapie entschieden. Für den Notfall habe ich aber noch Tavor zu Hause. Das nehme ich aber nur sehr unregelmäßig und wirklich nur im Notfall, um nicht in eine Abhängigkeit zu kommen.

Ich wünsche dir und deiner Frau viel Kraft, viel Hoffnung und alles Gute!

Zitat von Emmy1:
@Greta__ Bei allem Respekt deine Antwort ist voll daneben. Ich will keine Diskussion mit dir also spar dir die Antwort

Wenn du es sagst.... ‍️

Zitat von Darkshadow:
Hallo Nikkki, es tut mir wirklich sehr leid, dass es dir so schlecht geht! Ich kann einige deiner Erfahrungen im persönlichen Bereich nachempfinden. Ich kenne es, in einer Partnerschaft zu sein, in der es beiden Partnern schlecht geht, ich habe auch Erfahrung mit verschiedenen Medikamenten, auch Tavor., ich habe es ...

Ich finde, das ist ein sehr, sehr guter Beitrag mit vielen guten Ansätzen und Ideen.

Hallo Nikkki,

wenn ich Deine Geschichte lese, dann kann ich Vieles, was Du hier schreibst absolut verstehen.
Ich befürchte, mit Medikamenten wirst Du nur wenig Verbesserung erzielen können.

Zitat von Nikkki:
Ich war absolut am Ende und meine Welt ist zusammengebrochen,

Dies sehe ich als Deine alles entscheidende, zentrale Aussage.
Deine innere Gedanken-Welt ist innerhalb von einigen Monaten völlig zusammengebrochen.

Zitat von Nikkki:
Ich bin wirklich locker 2 Monate nur im Bett gelegen und habe existiert - es war die Hölle. Meine liebe Frau mit der ich seit 12 Jahren verheiratet bin hat versucht mir so gut es geht zu helfen, sie war aber selbst schwer am Ende körperlich und seelisch.

Zitat von Nikkki:
Ich bin völlig verzweifelt, wünschte mir oft ich wäre tot dann müsste ich all dieses Leid nicht ertragen.


Und was Du hier schreibst, sind völlig normal auftretende Reaktionen Deines Körpers und Deiner
Seele.
Dass Du Dir nun Medikamente suchst, ist ebenfalls nicht nur verständlich, sondern meiner
Ansicht nach unbedingt sinnvoll.
Aber.
Ein Medikament kann Dein Weltbild nicht wieder reparieren. Das kannst Du nur selbst, ganz,
ganz langsam versuchen wieder zu reparieren.

Falls Du Interesse daran hast, mit mir darüber ins Gespräch zu kommen, können wir das eventuell
heute Abend oder morgen gerne versuchen.

Zitat von Nikkki:
Aber mein eigenes Leben, Lebensfreude, Ruhe, Frieden, Sicherheit, Geborgenheit, all diese Dinge sind nicht mehr existent.

Dein eigenes Leben ist natürlich weiterhin völlig existent.
Du kannst es derzeitig jedoch vermutlich kaum noch erkennen.

Du kommst da wieder heraus.
Fange mit Deinen Angstgefühlen zunächst an.

Viele Grüße
Bernhard

Zitat.: Es wäre schön wenn es eine Medikation gibt die mir hilft diese Zeit seelisch zu überstehen und halbwegs zu funktionieren...

Benzodiazepine sind für unser Psyche zum Teil gesehen wie ein Wundermittel, in oder für bestimmte Belange und für sehr kurze Zeit akzeptabel, leider machen diese Pillen sehr schnell etwas, von dem wir nicht mehr loslassen können. Ich habe seit Jahren Lorazepam als sogenanntes Notfall Medikament liegen, weiß wie ich damit Handhaben muss durch viele Jahre Psychotherapie, und bei meinem Klinikaufenthalt in der Reha konnte ich ganz genau selber erleben wie Menschen mit einer Medikamentenabhängigkeit unvorstellbares erlebten, vor allem aber auch konnte ich erkennen wie leicht es war/ist durch den Hausarzt darauf zu kommen, jemand der absolut so etwas niemals verordnen dürfte ohne eine zusätzliche Ausbildung (Psyche) erhalten zu haben. In der Psychiartrie oder Psychotherapie kein Problem wenn es angesagt und verordnet wird auf Zeit.

Ich konnte selber einmal erleben wie mein Arzt für psychotherapeutische Medizin meinen Hausarzt am Telefon den Kopf gewaschen hat weil er mir so etwas mal eben nebenbei verschrieb. So müsste es im besten Fall immer laufen was aber nicht praktiziert wird. Benzodiazepine ohne eine Therapie und fachärztliche Begleitung sind immer ein großes Risiko, aber nur für dich als Patient! Ich kann ganz genau nachvollziehen (Ängste/Sorgen/Panik) wie es dir geht weil ich es damals 7 Monate am Stück erlebt habe. Wochenlanges herumlaufen zu Ärzten wo alles untersucht wurde bis ich durch einen Zufall den richtigen fand. Nach der dritten/vierten Therapiesitzung erkannte er schnell was los war mit mir. Da war ich schon über 3 Monate dauerhaft AU geschrieben und bekam eine Aufforderung zum Medizinischen Dienst zu erscheinen. Als ich dort aufgetaut war telefonierte die Amtsärztin mit meinem Therapeuten, sie kam wieder ins Zimmer und nahm mich dauerhaft bis auf weiteres aus dem Arbeitsprozess, rief die Krankenkasse und die LVA an und ordnete die Beschleunigung einer Reha an.

Ich hatte damals einen Facharzt für Psychiartrie und Neurologie zusätzlich aufgesucht, alle 14 Tage in die Praxis die brechenvoll war und ins Sprechzimmer, haben Sie noch Medikamente, wie geht es damit, ich verschreibe neu. Keine 10 Minuten später war ich wieder raus. Ich kam später in die Reha in die Klinik Rastede und hatte meine ganzen Medikamente dabei, als ich die dem Chearzt zeigen musste schlug der fast aus dem Sessel, ob ich Pablo Emilio Escobar kennen würde. Damals gab es noch Valium 10/Tavor/Lorazepam/Diazepam die ganze Palette nahm man mir weg. Ich erkannte auch wie gut es war das ich davon nur zweimal etwas einnahm, mein Bauchgefühl und mein Therapeut hatten recht.

Also es ist heute, 27 Jahre nach der Reha so, dass ich es nur noch ganz selten mal einnehmen muss, vielleicht ein/zweimal im Jahr. Eine Angsterkrankung wir nie ganz verschwinden und deswegen wäre eine Therapie auch so wichtig für dich. Leider ist es heute so das man lange warten muss, auf einen Platz (Ambulant/Stationär) aber es gibt Wege und Mittel. Bei einer Angsterkrankung brauche ich einen die psychotherapeutische Medizin (Gespräche) meist sind das 50 Minuten, die Praxis ist da leer wenn du kommst! Auch in einer Gruppe oder auch Selbsthilfegruppe, die auch in einer Reha praktiziert werden. Ich habe einen guten Freund der geht noch heute zu den anonymen Alk. und das seit 30 Jahren. Er wird immer ein Alk. bleiben wie bei jeder Sucht. Aber auch die Angst wird immer transparent sein auch nach einer Therapie. Bei mir seit 1998 und viele Jahre der Aufopferung etwas dagegen zu machen. Das ist wie mit dem berühmten Elefanten Baby was bei Zirkus draußen an einem Pfosten angekettet war, als es groß und kräftig war blieb es angekettet obwohl es sich durch seine Stärke hätte befreien können.

Du musst erkennen das auch du selber etwas machen musst, du musst dich um dich kümmern weil es dir keiner abnehmen wird, keiner nimmt dich an die Hand und bringt dich zum Ziel, man wird dich dabei unterstützen und dir den Weg zeigen insofern du selber dazu bereit bist! Was alles hast du erreicht im Leben, dass hast du doch auch selber vollbracht, die kleinen und die großen Dinge. Die meisten von uns Angsthasen haben oder hatten einen schweren Weg, in der Kindheit angefangen oder später im Leben, Stolpersteine über Stolpersteine, die Schicksalsschläge, aber bis hier und heute haben wir es ja auch schon geschafft und überlebt. Das man an Ängsten oder einer Panik stirbt ist auch nicht wahr auch wenn es sich so anfühlen mag, mir bleibt der Atem weg und ich denke oft daran zu ersticken, alles verkrampft sich wie bei einem Asthmaanfall. Ich möchte am liebsten dann nur noch flüchten und weglaufen, der ganze Körper zittert dabei, einige landen dadurch sogar mal in der Notaufnahme mit Verdacht auf Herzinfarkt, aber nix da.

Kann dir auch nur zum Abschluß hier anraten dir die richtige Hilfe zu suchen, dass bedeutet für dich eine/en Facharzt/in für psychotheraeutische Medizin oder eine/en Psychotherapeut/in mit Schwerpunkt Angst/Panik. Eine Selbsthilfegruppe die man regelmäßig aufsucht und dort erzählt, auch Krankenkasse oder die Rentenversicherungsträger kontaktieren zwecks stationärer Rehamaßnahmen (da kann sogar ein Hausarzt mal helfen bei), oder die Notfallkontakte in einem nahgelegenen Krankenhaus mit psychiatrischer Anbindung (meist sozialpsychiatrischer Dienst), auch die können helfen. Aber dafür muss man auch bereit sein und akzeptieren das man Hilfe benötigt, schnelle Hilfe! Du musst dich schon drauf einlassen und drauf einstellen das dort manchesmal Dinge praktiziert werden (12 Schritte Therapie etc.) die einem seltsam erscheinen, aber die auch wirksam helfen und dies sogar in den meisten Fällen ohne Medikamente. Ich wünsche dir von Herzen viel Glück und alles gute!

Wow, ich danke euch für eure Antworten, ich bin überwältigt. Vielen vielen herzlichen Dank für eure kostbare Lebenszeit die ihr investiert habt.

Ja ich will unbedingt in Psychotherapie gehen, freie Plätze gibt es ab Mai. Ich versuche es sicher auch in einer Tagesklinik, ich weiß nur nicht wie ich es mit meiner Angst und Panik dort hinschaffen soll. Gut, momentan nehme ich 3mg Bromazepam morgens und abends, damit halte ich mich gerade so irgendwie über Wasser. Aber es reicht nicht um mobil zu sein. Mit Tavor würde das schon gehen, ich hatte es schon mal ca. 7 Wochen am Stück genommen ca. 2mg am Tag und auch zu schnell abgesetzt, dementsprechend unangenehm war der Ausschleichprozess.

Bei mir ist es so, wenn ich wieder ein Quäntchen Sicherheit und Ruhe im Leben habe könnte ich mich erholen. Momentan herrscht allerdings das totale Chaos und ich muss mich kümmern... Ich kann einfach nicht weg und meine Frau zurücklassen wie es viele verlangt haben. Sie arbeitet gerade Vollzeit im Nachtdienst als Schwester und kämpft für uns damit wir kein Sozialfall werden. Heute musste ich mich mit meinem Vermieter treffen zwecks Wohnungsübergabe, ich habe ihm alles geschildert, er erlässt uns die 6 Monate Kündigungsfrist und wir müssen für diesen Monat keine Miete mehr zahlen. Ein kleiner Baustein für Stabilität..... So gibt es viele Dinge um die ich / wir uns einfach kümmern müssen, sonst kommt alles 10-fach so schlimm auf uns zu. Ich muss EKSt. Erklärung abgeben sonst werde ich geschätzt und schließlich gepfändet usw... Es ist einfach ein gigantischer Umbruchprozess für uns in jeder Facette unseres Lebens. Ich habe einen neuen Teilzeit Job der wirklich eine riesen Chance für mich ist, da der Arbeitgeber um meinen Zustand weiß und geduldig ist und keinen Druck ausübt und mir Freiraum lässt. Ich kann jetzt nicht einfach abhauen und irgendwo stationär sein. Ich habe schon genug ausgereizt und bin dankbar dass mein Arbeitgeber das soweit mitmacht.

Wir sind hier ganz allein und auch der Umstand dass ich einen Großteil der Woche alleine Zuhause verbringen muss bringt mich um, da ich keinerlei Beschäftigung habe und mich meine Ängste im Stillen völlig auffressen, es ist als würde mein Körper verbrennen von Innen, ähnliches habe ich bei meinem Tavor Entzug erlebt. Das war auch der Moment wo ich die erste Bromazepam genommen habe, ich war kurz davor meinen Verstand zu verlieren und ein Trümmerhaufen, nicht mal duschen konnte ich mich wie das letzte Schwein..... Nun sitze ich hier am PC, gewaschen, rasiert, mein Herz schlägt ruhig, die Angst ist nicht ständig da - und wenn doch, kann ich sie gut bearbeiten und weiter versuchen die Probleme zu lösen und vorwärts zu kommen - alles dank dem verteufelten Benzo.

Ich nehme Escitalopram 15mg aber es bewirkt gar nichts. Ich wollte meinen Arzt schon auf Lyrica ansprechen, also Pregabalin, Gabapentin - irgendwas damit ich von den Benzos wegkomme und ein aushaltbares Leben führen während ich an mir und meinen Problemen arbeite.

Mein einziger Wunsch ist einfach dass ich arbeiten kann, den ganzen tag alleine zu hause zu recht komme (leide an starker Autophobie aufgrund meiner Kindheit) und das meine Frau ihre Arbeit bewerkstelligt bekommt und wir irgendwie wieder ein kleines stabiles Leben ohne Dauerfeuer hinbekommen. Und kurzfristig wünschte ich mir einfach nur meine Mama sehen zu können, zuerst Schlaganfall, dann der zweite Oberschenkelhalsbruch, Sie hat jetzt Pflegestufe 2. Im November war sie noch topfit, Kilometerweit laufen gegangen, gearbeitet alles....Sie wird jetzt nie mehr Nachhause in Ihre Wohnung können - ich habe sie seit Monaten nicht gesehen und ich schaffe es auch nicht hinfahren. Mein Herz blutet. Ich habe mir überlegt für die 400km Fahrt dort hin / also für den Besuchstag 3x1mg Tavor mitzunehmen, damit würde ich es schaffen. Eine andere Chance gibt es oder sehe ich nicht....

Ich versuche mich einfach irgendwie durchzuschlagen. Eure konstruktiven Nachrichten nehme ich mir sehr zu Herzen, sie sind sehr wertvoll und so in diese Richtung würde ich auch gehen wollen sobald sich der Staub etwas gelegt hat.

Ich versuche morgen zum Psychiater zu gehen und mir etwas neues verschreiben zu lassen. Das Escitalopram meinte er erhöhen wir auf 20mg. Das Atarax und Risperidon nehme ich aber auf keinen Fall mehr, Null Wirkung dafür reichlich Nebenwirkungen und ein starkes Leberstechen was ich in den letzten Einnahmetage dann hatte. Seit ich es abgesetzt habe sind die Schmerzen weg. Zumindest weiß ich es liegt nicht am AD oder Trittico.

Ich bin recht früh am Anfang schon in die Psychiatrische Notfallambulanz gegangen - die Oberärztin lud mich in ihre Privatpraxis ein, hat mir zwei Präparate verschrieben (doluxetin und Truxal) und war danach nie wieder erreichbar, wochenlang. Nicht mal eine Rechnung habe ich bekommen. Der Psychologe, ebenfalls tätig in der Klinikambulanz, lud mich auch ein in seine Praxis. Er hat sich meine Geschichte angehört und dann hauptsächlich erzählt, dass ich Geld brauche und 4 mal die Woche Sitzung machen müsste, was ja 80 Euro pro Sitzung sind. Eine Rechnung gab mir dieser auch nicht. Irgendwie hatte ich da Pech.

Jetzt habe ich einen neuen Psychiater gefunden welcher auch Psychologe ist. Ob er mir Bromazepam verschreiben wird weiß ich nichts, aber wenn er nichts auspackt das mich (über)lebensfähig macht muss ich mir das Bromazepam anderweitig besorgen.

Danke euch noch mal vielmals für eure Antworten auch an @darkshadow der sich extra angemeldet hat um einen Beitrag zu verfassen, sehr lieb.

Ich werde morgen mal bei der Tagesklinik anrufen und mich erkundigen oder eben mit meinem neuen Psychiater reden wie seine Therapie aussehen könnte oder was er anrät weiter zu tun. Ich glaube er ist nicht schlecht, er war sehr empathisch und ist auch Sachverständiger, also muss er sicher eine gewisse Kompetenz mitbringen.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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