ich weiß eigentlich gar nicht wie ich eigentlich anfangen soll.
Meine Situation ist folgende: Bin mit meinem Partner seit fast 8 Jahren zusammen. Er ist Beamter und ich bin angestellt.
Leider habe ich in meinem Leben schon sehr viele schlimme Dinge erlebt, weshalb ich seit einiger Zeit in Therapie bin. Ich habe auch eine Angststörung und eine diagnostizierte Depression mit PTBS.
Vor 4 Jahren zogen mein Partner und ich in ein gemeinsames Haus. Leider war es so, dass mir das Haus schon damals nicht zugesagt hat. Es gäbe einige Dinge darüber zu sagen wieso und weshalb, aber mit ein Grund ist wahrscheinlich auch, dass es sich am gleichen Ort befindet, der mit meiner belastenden Vergangenheit zusammenhängt.
Diesen Sommer hatte ich leider eine sehr schlimme Phase, so dass ich unbedingt weg wollte und ich habe mich auf einige Stellen beworben in meinem Beruf, die zwar noch im gleichen Bundesland sind, aber sehr weit weg. Ich habe das getan, weil ich in einer Notsituation erhofft habe, vielleicht Abstand zu bekommen und einen Neuanfang angehen kann. Mein Partner versteht mich natürlich, aber er war nicht davon begeistert, weil das bedeutet hätte, dass wir wieder auseinanderziehen und wir weit voneinander entfernt wären (ein paat hundert km). Es gibt in meinem Beruf viele freie Stellen und ich hätte kein Problem etwas neues zu finden, aber bei ihm ist es nun mal so, dass er als Beamter nicht einfach kündigen und woanders anfangen kann, es ist schwer für ihn sich versetzen zu lassen. Irgendwann sagte er dann ok, er wäre bereit mitzuziehen und würde einfach 2-3 Tage in der Woche HomeOffice machen und dann den Rest der Woche bei seiner Arbeit bleiben in einer kleinen Pendlerwohnung (aber eigentlich würde er das von sich aus natürlich nicht als optimale Lösung sehen).
Dann geschah es, dass ich in die Städte fuhr in denen ich mich beworben hatte und mich dort kurzweilig die Panik ergriffen hat. Ich wollte sehen wie diese Städte und diese Umgebung auf mich wirkte. Aber alles wirkte fremd und nicht so wie ich es mir eigentlich vorgestellt hatte. Der Gedanke wirklich dorthin zu ziehen war schrecklich und ich fühlte mich dabei nicht gut. Als ich dann die Einladungen zu den Vorstellungsgesprächen bekam, sagte ich ab mit der Begründung, dass ich schon woanders etwas gefunden hatte.
Und jetzt kommt noch etwas: Ebenfalls im Sommer meldete sich plötzlich unser Vermieter bei uns. Er sagte, dass er das Haus verkaufen wollte und wenn wir Interesse hätten, könnten wir uns melden, ansonsten würde er es an jemand anders verkaufen.
Zwar fühlte ich mich in dem Moment erleichtert, weil ich mir im Kopf schon einen Auszug ausmalte, allerdings geschah es dann, dass wir uns nach langer Diskussion doch dazu entschieden haben das Haus zu kaufen. Warum? Weil es insgeheim schon immer mein Traum war in einem eigenen Haus zu leben. Die Nachbarn sind nett und wir verstehen uns mit allen.
Der Vertrag ist noch nicht unterschrieben, weil die Bank wohl immer noch etwas Zeit braucht alles zu prüfen, und ich kann nur sagen, dass ich mittlerweile immer mehr dazu tendiere es nicht zu wollen. Im Grunde war es nie mein Traumhaus und wenn ich ehrlich bin, habe ich nur zugestimmt, weil ich dann sagen könnte „mein Haus“. Ich habe mit meinem Partner oft Diskussionen darüber geführt, die leider auch nun in Streit ausarten. Er kann nicht verstehen, dass ich meine Meinung so oft ändere, und ich muss ihm da leider auch Recht geben. Aufgrund meiner Sprunghaftigkeit fällt es ihm immer schwerer mich diesbezüglich noch ernst zu nehmen.
Theoretisch könnte es sein, dass die Bank uns den Kredit nicht bewillig, was ich aber leider nicht glaube. Ich wünschte der Bankmitarbeiter würde uns sagen, dass er uns den Kredit nicht gewährt. Denn dann könnte man damit abschließen (ich würde dort nicht weiter wohnen, wenn das Haus verkauft würde, weil ich das nicht will. Dazu, dass es eh nie mein Traumhaus war, kommt dazu, dass es einfach ein sch. Gefühl ist, wenn man als Mietpartei an einen neuen Eigentümer „verkauft wird“. Ich würde in dem Fall darauf hinarbeiten auszuziehen, bevor ein Verkauf stattfindet.)
Die endgütlige Antwort der Bank wird wahrscheinlich in ein paar Wochen kommen.
Aber was passiert wenn der Kredit bewilligt wird?
Mein Partner hat viel Vorarbeit darein gesteckt und alle Parteien (die Bank, der Vermieter) gehen davon aus, dass wir das Haus kaufen wollen.
Aber ich will es mittlerweile nicht mehr.
Natürlich kann man es auch so sehen, dass man froh sein kann ein Dach über dem Kopf zu haben und überhaupt in einem Haus leben zu können. Aber kann man seine eigenen Gefühle einfach ignorieren?
Ich denke vielleicht auch, dass es einfacher wäre, wenn mein Partner die gleichen Wünsche von sich aus hätte und auch weg wollen würde für einen Neuanfang. Das ist bei ihm aber leider nicht so.
Ich weiß leider nicht was die nächsten Monate bringen.
Jetzt ist leider doch alles länger geworden als ich dachte.
Danke für's lesen.
17.10.2023 14:10 • • 17.10.2023 x 1 #1