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Hallo Forum,

Es geht jetzt einmal nicht um meine Ängste die ich habe. Sondern Traumata die mich sehr belasten aus meiner Vergangenheit mit Menschen...Ich möchte nicht näher erwähnen weil es vielleicht andere triggern könnte...

Ich habe folgendes Problem. Ich habe viele Trigger in meinen Leben die mich an damalige Traumata erinnern. Hat vielleicht jemand Erfahrung damit und weiß vielleicht jemand wie ich damit umgehen kann ohne gleich aus den Leben geworfen zu werden?

Es ist ja meist ein Geruch, Gericht, Worte, Orte, Situationen, Bilder...Ich weiß das wenn man Traumata erlebt hat in eine Klinik geht und erstmal davon fern gehalten wird bis du stabil wirst...aber das habe ich ja Zuhause nicht, das ich warten kann bis ich stabil bin...Ich muss ja trotzdem jeden Tag Erledigungen machen...was kann ich dagegen tun?...Ich habe wiederkehrende Depression...mit Angst und Panikstörung...Hypersensibel...und auch Phobien...

Ich wünsche mir mehr Lebensqualität trotz meine Traumata in der Vergangenheit...

Danke schon mal

Grüßle
Melanie

23.11.2016 09:10 • 28.11.2016 #1


4 Antworten ↓


Hallo,

auch für mich gab/gibt es Trigger, die in mir die negativsten Gefühle hervorrufen. Einige davon kann ich konrolliert auf mich zukommen lassen - auf andere habe ich keinerlei Einfluss.
Kurz gesagt haben die meisten Trigger dadurch an Durchschlagskraft verloren, als das sie mir immer wieder über den Weg gelaufen sind. Trigger, denen ich oft und regelmäßig ausgesetzt war, haben mittlerweile gar keinen Einfluss mehr auf mich. Andere, denen ich sehr selten begegne, lösen immer noch starke, negative Gefühle in mir aus. Da ich aber allgemein gelernt habe, mit meiner Panik und Depression umzugehen, werfen sie mich nicht mehr großartig aus der Bahn. Ich weiß, dass sie böse Geister der Vergangenheit sind, die zwar starke Empfindungen in mir auslösen können, mich aber in der Gegenwart nicht mehr bedrohen. So werden auch sie hoffentlich mit der Zeit einfach verschwinden.

A


Trigger Momente besser mit umgehen lernen / Traumata

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Konfrontation weglaufen kann ich ja nicht...schon gar nicht vor mir selbst...

Danke für den Tipp

Bei mir ist es so, dass mir immer wieder ständig Streitgespräche und Hänseleien einfallen, die ich mal erlebt habe oder erleben könnte.

Erst eben war ich mit meiner Schwester bei McDonald´s und die Gedanken haben mich fix und ferig gemacht.
Heute Abend werde ich etwas mehr an Medikation nehmen.

Was ich da tue ist es mir klar zu machen, dass ich in der Gegenwart bin und alles okay ist und ich lenke mich ab und versuche mich zu beruhigen. Ich mache dann Atemübungen, nehme etwas in meine Hand und spiele damit rum, Kaue meine Fingernägel oder gucke hin und her.

Aber ich wüsste gerne, wie ich es therapisieren kann und was es überhaupt ist.

Es kommt immer auf die Stärke der Trigger an. Soweit ich weiß liegt das Erinnerungszentrum dem Geruchssinn am Nächsten.
Bestimmten Gerüchen (bspw. Benzingeruch an Tankstellen) kann man nicht gut ausweichen. Da ist es wohl das Beste, die Lage durchzustehen. Umso besser man sich daran erinnert, desto schneller gewöhnt man sich auch an solche Trigger.

Das heißt aber nicht, dass man voll auf Konfrontation gehen muss. Wenn einem ein wiederkehrendes Geräusch grausame Erinnerungen bringt, kann man es auch erst mal kurz versuchen, bevor man sich die Ohren trotzdem zuhält.

Der beste Rat ist es wohl, auf sein Gefühl zu vertrauen. Wenn du mit einer Situation gar nicht klar kommst, dann entgehe ihr besser, bevor du es schlimmer machst. Und wenn du dich gefestigt genug fühlst, gehe das Wagnis ein. Es mag makaber klingen... aber der Schmerz, den man durch bestimmte Situationen durchlebt hat, wird einen eines Tages stärker machen. Ob man das von jetzt auf gleich bekämpft oder einige Zeit dafür braucht - das obliegt jedem selbst. Ich finde aber schön, dass du dir die Thematik ernsthaft zu Herzen nimmst und dich nicht sofort verkrümelst, wenn Gefahr droht.

Ich habe übrigens ein sehr schlechtes Gefühl, wenn Menschen in meinem Rücken lachen. Erinnert mich stark an meine Schulzeit, wo meine Peiniger hinter mir saßen und ich jederzeit mit Spuckekügelchen oder ähnlichen Streichen rechnen musste. Das Gelächter war meist der Vorbote eines üblen Schultages.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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