App im Playstore
Pfeil rechts
6

Hallo,
Ich befinde mich zurzeit in einer scheinbar ausweglosen Lage und weiß nicht, wie ich weiter machen soll. Vor circa zwei bis drei Jahren fing ich an, mich häufiger grundlos erschöpft und unmotiviert zu fühlen. Ich begann, mich als einen Versager zu sehen, der zu nichts zu gebrauchen ist. Neben der starken allgemeinen Lustlosigkeit kam dazu, dass ich mich immer mehr abschottete, vorher normale Dinge wie Freizeit Aktivitäten und sich mit Freunden zu treffen wurden immer schwerer. Meine Eltern haben sich ständig gestritten, ich erinnere mich kaum noch an Zeiten in denen wir eine glückliche Familie waren. Die Streitereien gingen so weit, dass meine Eltern sich so anbrüllten dass ich Angst hatte, sie könnten sich gegenseitig etwas antun. Die Situation wurde immer belastender für mich, vor allem wenn ich mit bekam dass wir Kinder ein Grund für außeinandersetzungen waren.

Ich verbrachte kaum noch Zeit zuhause, war eigentlich jeden Tag unterwegs und bin oft stundenlang durch den Wald gelaufen, nur um nicht zuhause sein zu müssen. Irgendwann beschloss ich, dass sich etwas ändern musste, da ich merkte, wie ich bereits daran zerbrach. Ich stellte meine Eltern vor die Wahl: Entweder einer der beiden zieht aus oder ich gehe. Bis diese Drohung ihre Wirkung erzielte, musste ich sie mehrmals aussprechen, aber innerhalb von anderthalb Monaten hatte mein Vater seine eigene Wohnung. Ich dachte, in gewisser Weise würde es mir nach einer bestimmten Zeit besser gehen, aber ab diesem Punkt begann die Verzweiflung, die ich vorher gespürt hatte, sich in Antriebslosigkeit und Trauer zu verwandeln. Ab hier begann für mich die Zeit, in der der Alltag schwieriger wurde, und an manchen Tagen fühlte ich mich einfach zu schwach um zur Schule zu gehen. Ich begann, viele alltägliche Sachen wie Zähneputzen oder Aufräumen oder Hausaufgaben zu vernachlässigen. Dieses Vernächlässigen begann bereits vor der endgültigen Trennung meiner Eltern denke ich, allerdings kam danach dieses Gefühl der Hoffnungslosigkeit, das mich noch weiter hinab zog. Durch mein häufigeres Fehlen und meine kaum noch vorhandene Motivation Hausaufgaben zu machen geschweige denn zu lernen, war ich schließlich kurz davor, sitzen zu bleiben. In dieser unklaren Zeit, in der ich nicht wusste, wie das schulische leben weiter gehen würde, wurde die Verzweiflung immer größer.

Ich fühlte mich wie ein totaler Versager und kurz davor, aufzugeben. Als ich erfuhr, dass ich knapp versetzt wurde, wurde mir klar, dass ich das nur einem Lehrer zu verdanken hatte. Er hätte allen Grund gehabt, mir eine schlechtere Note zu geben und damit meine Wiederholung des Schuljahres zu bewirken. Ich nehme an, er tat dies nicht, um mir noch eine Chance zu geben. Ich war glücklich und während der Sommerferien fest entschlossen, meine Chance zu nutzen und im nächsten Jahr zu zeigen, was ich konnte. Nach einigen Wochen oder Monaten stellte sich aber auch diesmal wieder die Hoffnungslosigkeit ein und die quälende schwere im Alltag, welche wiederum eine Verschlechterung der Noten mit sich brachte. Eine Veränderung gab es allerdings, ich befand mich nun in einer Phase in der es Tage gab, an denen ich mich nicht nur nicht im Stande sah, die Schule zu besuchen, sondern es nicht einmal mehr schaffte, vor 11 Uhr das Bett zu verlassen. Meine Freunde versuchten oft, mir zu erklären, wie wichtig es sei, dass ich in die Schule gehe. Ich weiß, dass sie sich nur Sorgen machten und mir nur helfen wollten, doch bei mir löste das das Gefühl aus, ich sei einfach faul und sei selbst verantwortlich für mein schlechtes Befinden, was mir im Endeffekt nicht half, sondern mich nur dazu brachte, mich noch mehr von der Gesellschaft und meinen Freunden abzukoppeln. Das war auch der Zeitpunkt, an dem ich begann, mir Ausreden einfallen zu lassen, um mich nicht mit ihnen zu treffen. Es ist keineswegs so dass mir diese Menschen nichts bedeuten; ich wollte einfach die Konfrontation mit meiner vermeintlichen Faulheit vermeiden. Dazu kam, dass ich Angst hatte, während der Zeit mit meinen Freunden in ein stimmungstief abzurutschen, denn niemand sollte merken wie schlecht es mir wirklich ging.

Außerdem fing der Alltag an, zu einer großen Belastung zu werden, und wenn ich es schon geschafft hatte, in die Schule zu gehen, wollte ich mich selbst nicht überstrapazieren, da ich wusste, dass ein Abend allein zuhause für mich viel einfacher war, als einen Abend mit Freunden zu verbringen. Ich schäme mich dafür, sie anzulügen, aber manchmal war dies der einzige Weg, mich einigermaßen aufrecht zu erhalten. Gegen Ende des Schuljahres fehlte mir irgendwann jegliche Kraft, ich konnte mich nur noch vereinzelt in die Schule quälen. Ich hätte auch dieses Schuljahr gerade so geschafft, doch ich entschloss mich dazu, zu wiederholen. Ich war der Meinung, ein Abi, in dem man gerade so durchkommt, ist nicht wirklich hilfreich und nichts wert. Ich wollte einen kompletten Neuanfang, ich beschloss, zu wiederholen und nach den Sommerferien mein bestes zu geben. Die ersten Tage waren gut, ich fühlte mich relativ wohl, auch wenn alles neu war. Nach circa einer guten Woche merkte ich allerdings, wie anstrengend das alles neue doch für mich war. Auch wenn die neuen Leute und die neue Umgebung nicht schlecht war, so fühlte ich mich doch unwohl, weil ich plötzlich das Gefühl bekam, nicht stark genug zu sein. Bereits nach einer Woche fühlte ich mich kaum im Stande, den Druck, der vermeintlich von der Schule ausgeht, auszuhalten. Ich wollte mir nur einen Tag Pause gönnen, ich glaubte, wenn ich einen Tag zuhause blieb und versuchte, mich zu entspannen, würde ich neue Kraft haben, um in die Schule zu gehen und den Alltag zu meistern. Bis ich bemerkte, dass dies nicht so war, fehlte ich bereits drei Wochen in der schule. Ich bin nun seit mittlerweile 5 Wochen zuhause und bekomme jetzt zusätzlich noch probleme, weil ich noch keine Entschuldigung vorgelegt habe. Da ich nun volljährig bin, brauche ich bereits ab drei Tagen eine ärztliche Entschuldigung.

Ich war allerdings nur dreimal in der ganzen Zeit beim Arzt und habe Entschuldigungen für ein oder zwei Tage. Als Grund für mein Fehlen habe ich mein Asthma angegeben, was mir tatsächlich ein wenig Probleme in den letzten Wochen bereitet hat, die allerdings nicht ausreichen, um ein Fehlen von 5 Wochen zu begründen. In den letzten Tagen bekam ich einen Anruf, dass ich einen Eintrag in meine schulakte bekommen würde und ein Gespräch mit meinen Eltern von Nöten sei. Nach dem Telefonat fühlte ich mich komplett aussichtslos und die letzte Hoffnung verschwand. In den folgenden Stunden war ich total verzweifelt, wusste nicht was ich machen soll. Ich versuchte, an die frische Luft zu gehen und mich abzulenken, aber der Gedanke, der Wunsch, dass es einfach aufhört, ging nicht weg. Ich habe für circa eine halbe Stunde darüber nachgedacht, mein Leben nicht zu beenden. Nicht wegen des Telefonats; das war nur die Sache, die mich an die Ausweglosigkeit erinnerte. Ich weiß, dass ich eigentlich nicht sterben will. Ich will leben, ich will ein glückliches Leben haben. Abgesehen davon zerfetzt mich innerlich der Schmerz, den ich fühle, wenn ich daran denke, was ich manchen Menschen damit antue wenn ich gehe. Vor allem bei meinem Vater, um den ich mir sowieso Sorgen mache, weiß ich nicht, was das auslösen könnte. Ich würde so gern leben, aber andererseits will ich unbedingt, dass es aufhört, so zu sein, wie es im Moment ist. Ich will nichts besonderes sein, sondern einfach nur normal. Ich wünsche mir nichts mehr, als ein normales Leben zu haben, aber ich habe das Gefühl, keine Kontrolle mehr über mich selbst und meine Gedanken zu haben, ich habe das Gefühl, mir entgleitet Schritt für Schritt die Kontrolle und egal was ich mache, ich verschlimmere meine Situation und ziehe mich immer tiefer rein. Ich habe solche Angst, in die Schule zu gehen, ich weiß nicht wie ich weitermachen soll.

Ich habe die Idee, bei meinem Lungenfacharzt anzurufen und mir eine Art Bescheinigung ausstellen zu lassen, dass es aufgrund meiner Asthma Erkrankung zu schulischen Ausfällen kommen kann. Ich weiß, dass solche Bescheinigungen ausgestellt werden, da ich vor einigen Jahren bereits eine bekommen hatte, allerdings bezweifle ich, dass diese als Entschuldigung für mehrere Wochen gewertet wird. Im Moment sehe ich keine andere Möglichkeit und hoffe, nun eine solche Bescheinigung zu bekommen. Ich weiß, dass es nicht richtig ist, die Erkrankung vorzuschieben, aber ich habe mir erst vor einigen Wochen eingestehen können, dass es mir nicht gut geht und ich es nicht alleine schaffe und Hilfe brauche. Ich habe dann einen Termin bei einer psychosozialen Beratungsstelle ausgemacht, dieser ist allerdings erst nächste Woche und ich muss vorher wieder die Kraft finden, in die schule zu gehen. Ich hätte direkt zu meinem Hausarzt gehen sollen und über meine Probleme reden sollen, ich weiß dass mir da geholfen worden wäre.

Das Problem ist außerdem, dass mir im Nachhinein ja kein Attest ausgestellt werden kann und ich wirklich Angst vor den Reaktionen meiner Lehrer habe, da keiner weiß was wirklich mit mir los ist, das ich nicht einfach nur faul bin, sondern dass ich Probleme habe, dass es mir wirklich nicht gut geht und ich Hilfe brauche. Mir noch von allen Lehrern Vorwürfe machen zu lassen, ich weiß nicht ob ich das schaffe. Ich bin jetzt schon mit meiner Kraft am Ende, auch wenn mir der Termin nächste Woche einen kleinen Schimmer Hoffnung gibt, dass alles gut wird. Meine Frage nun am Ende dieses endlos langen Textes ist, ob ihr ähnliche Erfahrungen teilen könnt oder Tipps habt, wie ich die Zeit bis zu dem Termin wenigstens überbrücken kann, so dass es reicht um in die Schule zu gehen?

27.09.2017 08:22 • 27.09.2017 x 1 #1


17 Antworten ↓


Kannst du deinen Bericht noch editieren? Absetze wären besser. Ist sehr schlecht zu lesen.

Petrus

A


Suche Rat, noch nicht in Behandlung, Tipps benötigt

x 3


Hallo Petrus,
Bin leider noch neu hier und kenne mich mit der Seite noch nicht so aus, kann man denn Beiträge im Nachhinein noch bearbeiten?

Moin Hellodarkness

Du kannst deinen Beitrag noch 10 Minuten nach Einstellung editieren. Du hast dann unten noch einen ändern Button.

Petrus

Du kannst einen Beitrag nur eine gewisse Zeit ändern, ich glaube 10 Minuten. Dann steht drunter ein Button ändern, jetzt sicher nicht mehr möglich.

Wenn du lange Texte schreibst, ist es besser Absätze zu machen, sonst kann man das schlecht lesen. Aber das ist nicht so dramatisch.

Erstmal hört sich das, was du schreibst nach einer Depression an und das ist eine Erkrankung. Also hast du nicht geschwänzt, sondern warst krank und das wird sich sicher auch im Nachhinein noch mit Attest belegen lassen. Wichtig ist, dass du baldmöglichst zu einem Facharzt gehst. Suche mal die Psychiater in deiner Nähe raus und versuche bald einen Termin zu bekommen. Das mit dem Umweg über dein Asthma würde ich lassen, da hilft dir nun nur noch Offenheit. Du musst natürlich den Lehrern gegenüber keine Diagnose nennen, das müssen die gar nicht genau wissen. Aber dass es eine psychische Ursache gibt wird sich wohl nicht verheimlichen lassen, die sehen ja auch welcher Arzt das Attest ausstellt.

Die Schule sollte auch ein Interesse haben, dass du deinen Abschuss schaffst und wenn sie merken dass du etwas unternimmst wird dir sicher keiner den Kopf abreißen. Du wirst vielleicht hören, dass du schon eher hättest Hilfe suchen müssen, was ja auch stimmt.

Das mit dem Termin in der Beratungsstelle ist gut, die können dir sicher helfen. Kannst du nicht in der Schule anrufen, dich mit dem Rektor verbinden lassen und ihm kurz sagen dass du ein gesundheitliches Problem hast, gerade dabei bist dir Hilfe zu suchen und auf jeden Fall wieder zur Schule kommen willst. Damit setzt du vielleicht die Schwelle schon mal ein bisschen niedriger, wieder hin zu gehen.

Hallo Luna,
Danke für deine Antwort. Das Problem ist, dass ich das Attest noch nächste Woche vorlegen muss, und ich bezweifle bis dahin irgendwo einen Termin zu bekommen. Zudem handelt es sich bei dem Termin, den ich nächste Woche bei der psychosozialen Beratungsstelle habe ja um meinen ersten Termin bei dem es erstmal um eine Art Vorstellung geht. Außerdem bezweifle ich, das eine solche Beratungsstelle befugt ist, irgendwelche Bescheinigungen auszustellen. Ich sehe also keine andere Möglichkeit als die, mein Asthma vorzuschieben, um schnellstmöglich an irgendeine Art von Bescheinigung zu kommen, die mein Fehlen entschuldigt.

Dann ist die Zeit natürlich sehr knapp. Hast du einen guten Hausarzt? Der wäre doch auch ein Ansprechpartner und könnte dir vielleicht auch ein Attest ausstellen. Und zum Hausarzt kannst du jederzeit gehen. Einen Versuch ist das bestimmt wert, Hausärzte haben durchaus auch mit psychischen Erkrankungen zu tun, deinem Hausarzt wird die Problematik nicht neu sein.

Selbst wenn es dir nicht gelingt, für die zurückliegende Zeit noch richtige Atteste zu bekommen ist es ja noch nicht unbedingt gesagt, dass du von der Schule verwiesen wirst oder dir sonstwas ernsthaftes droht. Es gibt doch bestimmt einen Vertrauenslehrer? Wäre es eine Option, dass du dem die Wahrheit sagst dass du ein psychisches Problem hast? Der hat doch sicher Schweigepflicht. Vielleicht hat der einen Rat für dich.

Ganz wichtig ist, dass du nicht den Mut verlierst. Du bist in Schwierigkeiten, aber du hast es bemerkt und wirst aktiv. Das ist schon mal der erste Schritt in die richtige Richtung. Es wird natürlich noch viel Arbeit vor dir liegen. Es ist ja nicht damit getan, das aktuelle Schul-Problem zu lösen. Du musst dauerhaft hingehen, deinen Abschluss schaffen, einen Ausbildungsplatz suchen usw. Deshalb bitte unbedingt dranbleiben, es lohnt sich auf jeden Fall. Es kommt dir vielleicht gerade nicht so vor, aber es gibt auf jeden Fall Hilfe für dich.

Ich weiß nicht, ob die Idee mit dem Hausarzt bei mir richtig ist. Habe meinen Hausarzt erst vor ca. einem guten halben Jahr gewechselt und ich habe Angst, von ihr nicht ernst genommen zu werden.

Das kann ich dir natürlich nicht beantworten, ob deine Hausärztin dich ernst nehmen würde. Tatsache ist aber, dass psychische Leiden sehr häufig sind (die dritthäufigste Ursache bei Krankschreibungen) und Hausärzte damit ständig zu tun haben. Behalte es halt mal im Hinterkopf, wenn das mit dem Attest vom Lungenfacharzt nicht klappt.

Ich denke ich werde erstmal den Weg über meine vorgeschobene Krankheit gehen... Ich weiß das ist nicht richtig, aber ich hätte früher reagieren müssen um mir bei einem Psychiater oder Hausarzt ein Attest zu holen, da eine solche Diagnose doch sicher auch nicht nach nur einem Termin gestellt wird. Kurz um, die Zeit, die es benötigt, um ein Attest aufgrund meiner psychischen Probleme zu bekommen, habe ich im Moment leider nicht.

Ich würde mir das Attest von einem Hausarzt holen,wenn Deine Hausärztin es nicht macht (unwahrscheinlich,weil wie Luna schon schrieb haben die Ärzte es häufig mit Depressionen zu tun),gehst Du halst zu einem anderen Arzt.
Ich würde auch ganz offen mit den Lehrern reden und eine komplette Auszeit nehmen denn bei Depressionen nützden Dir ein paar Wochen Aufschub auch nichts,da stehst Du dann wieder an der gleichen Stelle.
Also mein Rat:
Lass Dich länger krankschreiben und kümmere Dich vorerst ausschliesslich um Deine Gesundheit.
Ich musste das auch damals in der Lehre und habe meinem Ausbilder gegenüber mit offenen Karten gespielt,die meisten Menschen zeigen Verständnis!Und es tut gut,nicht lügen zu müssen.
Dann machst Du jetzt am besten schon einen Termin beim Psychiater wegen einer Medikation (falls nötig) und die Hausärztin kann Dir eine Einweisung in eine psychosomatische Klinik schreiben,Wartezeiten ca. 2 Monate.
Dort kommt man zur Ruhe,mal weg von allem und kann mit den Ärzten zusammen herausfinden,wie man sich selbst stärken kann.

Mach jetzt keine halben Sachen und werd erstmal gesund.
Und dann machst Du Dein Abi zuende und startest neu durch.

Hallo Flame,
Danke für deine Antwort. Das Problem dabei ist, dass es für die Oberstufe eine Art Begrenzung gibt, man darf nur insgesamt drei Jahre in der Oberstufe verbringen, d.h. kann nur ein Jahr wiederholen. Da ich mich vor den Sommerferien dazu entschlossen habe, dieses Schuljahr freiwillig zu wiederholen, ist dies nun meine letzte Chance und eine längere Krankschreibung geschweige denn ein Klinik Aufenthalt sind im Moment nicht denkbar.
Und zu der Sache mit dem Attest: Ich bin ja nun schon seit fünf Wochen fehlend, ein Arzt kann doch kaum ein Attest für einen so langen Zeitraum und vor allem rückwirkend ausstellen oder?

Ein Attest kann man für alles schreiben. Dazu musst du aber ehrlich sein. Ab zum Hausarzt und genauestens alles erzählen was bei dir los ist und warum du das brauchst. Ein ärztliches Attest muss man selbst bezahlen. Aber ist hier egal.

Evtl. Bekommst du dann auch Medis. Sieht ganz nach einer Depression aus, dabei kann geholfen werden.

Zumal, selbst wenn du ein Attest hast, wer sagt, dass du nicht wieder nicht hingehen kannst? Bleibt doch alles beim Alten, wenn du nicht mal offen wirst. Mich wundert eines, warum hat dir deine Mutter nicht geholfen?

Hallo Icefalki,
Meine Mutter weiß nicht was los ist, wir haben kein besonders gutes Verhältnis und sie arbeitet viel. Sie denkt auch ich habe nur Probleme mit dem Asthma, und im Moment will ich ihr auch nichts sagen, da ich befürchte, sie nimmt es nicht ernst.

Zitat von Hellodarkness:
Und zu der Sache mit dem Attest: Ich bin ja nun schon seit fünf Wochen fehlend, ein Arzt kann doch kaum ein Attest für einen so langen Zeitraum und vor allem rückwirkend ausstellen oder?


Das wirst du nur erfahren, wenn du fragst. Wenn du deiner Ärztin schilderst, wie es dir geht wird sie das einordnen können und mit Sicherheit weiß sie, dass depressive Menschen immer einen gewissen Leidensdruck brauchen, bis sie sich Hilfe holen. Ihr wird das nicht komisch vorkommen, dass du jetzt erst kommst. Sage ihr, dass du teilweise morgens nicht aufstehen kannst und dich sogar Gedanken quälen dass dein Leben sinnlos ist.

Du wirst kompetente Hilfe an deiner Seite brauchen, mit dem Attest ist es ja nicht getan. Den Hausarzt einweihen ist auf jeden Fall sinnvoll und vor allem musst du nicht auf einen Termin warten. Du solltest wirklich allen Mut zusammennehmen und fragen.

Hast du denn bei dem Lungenfacharzt einen Termin um dort nach einem Attest zu fragen? Der wird dich ja sicher auch sehen wollen, bevor er sowas ausstellt.

@luna70:
Deswegen ja meine Frage, ob jemand schon einmal Hilfe durch solche Sachen wie den psychosozialen Dienst oder sonstige Beratungsstellen in Anspruch genommen hat. Mein Plan war bisher -da ich dort ja nun auch schon einen Termin habe- erstmal dorthin zu gehen und mir eine erste Einschätzung zu holen. Ich habe einfach Angst, zum Arzt zu gehen. Was, wenn ich mit meiner Vermutung bzw. ja eigentlich quasi einer selbstdiagnose falsch liege? Oder wenn ich nicht ernst genommen werde? Ich glaube einfach, dass könnte meine Lage noch verschlimmern und ich weiß nicht wieviel ich noch verkrafte, wenn es so weiter geht.
Ein weiteres Problem ist, dass ich mich niemandem wirklich öffnen kann. Niemand weiß, wie es mir wirklich geht. Natürlich merken einige Leute in meinem Umfeld, dass nicht alles ok ist. Aber dass es bei mir mehr als nur eine schlechte Phase ist, vermutet wohl niemand und deswegen glaube ich manchmal, wenn niemand es bemerkt, kann es ja auch nicht so schlimm sein.

Habe mit dem psychosozialen Dienst sehr gute Erfahrungen gemacht, dort wurde ich gut aufgefangen und
mir wurden auch weiterführende Adressen genannt, die für mich damals sehr wertvoll waren.
Leider ist die Beratung dort, nicht auf einen längeren Zeitraum ausgerichtet.
Ich hatte damals eine Lehrerin, die das ehrenamtlich gemacht hat und sie war die Beste die ich je hatte!
Besser als ausgebildete Psychotherapeuten, die ich sonst hatte und davon einige. Es ist immer Glück.
Sponsor-Mitgliedschaft

@blackstar:
Danke für deine Antwort! Ich habe bisher auch nur positives gehört und vor allem, dass den Menschen dort gut geholfen wird. Also man macht dort einen Termin und wie läuft das dann ab? Man führt Gespräche aber bekommt man dort auch Diagnosen gestellt, wenn auch nur unverbindlich?

A


x 4






Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
App im Playstore