Zitat von Grashüpfer:
Seit damals - das ganze ist jetzt ca. 10, 12 Jahre her - neige ich immer wieder mal zu depressiven Phasen. Die Therapeutin sagte mir schon damals, dass ich in schwierigen Lebensphasen oder wenn es mir nicht so gut geht, mit depressiven Verstimmungen rechnen muss. Und sie hatte recht. Ich weiß, dass ich für solche Verstimmungen anfällig bleiben werde, aber ich habe akzeptiert, dass es zum Leben dazu gehören wird. Insgesamt geht's mir aber ganz gut, und im Alltag komme ich gut klar. Was sehr hilft, ist die Arbeit, wobei ich dazu sagen muss, dass wir ein tolles Arbeitsklima haben. Zur Zeit hadere ich wieder mit ein paar Dingen, aber es ist überhaupt kein Vergleich mehr zu damals, von so extremen Tiefs bin ich zum Glück meilenweit entfernt!
Wie lange wohnst du schon an deinem neuen Ort? Bist du dort auch in therapeutischer Behandlung? Wenn du so schnell erschöpft bist, klingt das schon so, als ob du noch nicht wieder wirklich hergestellt bist und dir Hilfe vielleicht doch noch gut tun würde?
Hi Grashüpfer!
Das hört sich ja wirklich toll an. Ich finde, es ist auch einfach am wichtigsten, das Gefühl zu haben, klarzukommen. Wenn man jedes Mal wieder vor dem Abgrund steht, weil etwas nicht zu 100% super läuft... Das ist sauanstrengend.
Tja, da scheiden sich in mir und auch in meinem Umfeld die Geister. Ich glaube, ich bin ziemlich sicher hochsensibel. Ich nehme also eh alles in einer Heftigkeit war, das ist manchmal echt nicht mehr feierlich. Ich merke tatsächlich so viel, auch Dinge, derer sich mein Gegenüber gar nicht bewusst ist. Früher, als ich mir meiner Eigenschaft nicht bewusst war, hat das oft zu Irritationen geführt, weil ich mein Gegenüber damit konfrontiert habe, was bei mir von demjenigen ankam. Derjenige hatte natürlich keinen blassen Dunst und ich dachte, ich sei verrückt.
Aber mittlerweile bin ich mir da sehr sicher. Habe da auch keinen Schein zu oder so, ist mir auch egal. Rein medizinisch gesehen war ich vermutlich auch nur 1 Jahr akut essgestört (da hat das Gewicht dann in die Kriterien gepasst), wobei es in Wirklichkeit mehr als 10 Jahre waren und Spuren davon immer noch da sind. Das Gewicht spielt einfach mal gar keine Rolle.. Naja, ich schweife ab
Was ich sagen wollte: Ich bin mir nicht sicher, ob ich schon bei meinem Optimum angekommen bin. Früher war ich NOCH weniger belastbar, wobei es jetzt schon sehr anstrengend ist. Es ist schon besser geworden, aber mein Alltag ist alles andere als leicht. Dabei habe ich zurzeit nur 2 Tage Uni, habe einen Nebenjob und muss mich etwas auf Klausuren vorbereiten. An sich, für einen Durchschnittstudenten, easy. Ich bin ab Dienstag eigentlich schon nervlich am Ende, brauche ungemein viel Regenerationszeit und mein Schmerzmittelverbrauch ist auch (für meine Verhältnisse) relativ hoch. Ich weiß nicht, ob es das schon gewesen ist. Ich werde sicherlich ähnliche oder heftigere Symptome im normalen Arbeitsalltag aufweisen, weiß aber ehrlich gesagt auch nicht, was ich noch machen soll. Ich war bis vor kurzem in therapeutischer Behandlung. Habe ich aber gut genug gefühlt, diese zu beenden. Ich weiß es einfach nicht. Freunde und Familie wissen Bescheid. Aber mich wirft halt auch echt alles aus der Bahn. Es reicht ein nicht mal bös gemeinter Kommentar von nem Hiwi, und ich kann mich nicht mehr konzentrieren und hab ein Blackout. Das war's dann, ich funktioniere nicht mehr.
Edit: Ich wohne jetzt seit 1,5 Jahren hier, wenn ich mich nicht irre.
Zitat von Mich84:Ich werde mir am 1. Juli zusätzlichen Input holen bezüglich Alternativen zum Studium.. gibt da am anderen Campus eine Info-Veranstaltung. Nur, damit ich für den Fall der Fälle aufgrund dieser Veranstaltung einen Plan B habe. So wie es derzeit läuft ist es nämlich eher ein Hamsterrad als ein Voranschreiten
So geht's mir auch. Aber ich denke mir immer so: Kann doch nicht sein, dass Tausende Menschen ganz NORMAL studieren und es einfach nicht gebacken bekommst, diesen gechillten Studiengang abzuschließen, ohne gefühlte 2392380123890213 Nervenzusammenbrüche. MAN