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Hallo,

ich frage mich inzwischen, ob ich auch eine Art Depression habe. Was meint ihr?

Morgens geht es mir am Schlechtesten. Dann liege ich im Bett. Bemerke Symptome. Bekomme Angst. Stehe dann auf, versorge meine Kinder. Fahre je nachdem, wenn mein Mann weg ist, in den Kindergarten. Alles voller Angst und mit Symptomen. Früher (als noch nicht beide Kinder hin gingen), kam ich dann heim und legte mich erstmal auf die Couch. Ich war müde. Schaute dann fern. Dann machte ich den Haushalt. Mit dem Haushalt bin ich äußerst pingelig. Und ich selbst bin auch sehr gepflege. Es ist also nicht so, dass irgendwelche Aufgaben vernachlässigen würde. Aber manchmal ist es so, als käme ich nicht voran. Würde neben mir stehen und mir dabei zu gucken, wie ich arbeite. Dann kommt es mir vor, als wäre ich eine total lahme Schnecke.
Ich denke z.B. über jeden Handgriff vorher nach: So. Nun muss ich in die Küche. Essen kochen. Dann denke ich mir: Hoffentlich wird mir beim Aufstehen nicht schwindelig und so geht das immer weiter. Oder: Heute muss ich einkaufen gehen. Hoffentlich geht das gut usw.

Abends geht es mir oftmals weitaus besser. Dann renne ich total gut drauf durchs Haus und mache noch dies und das. Und aufs Bett freue ich mich auch. Denn wenn ich schlafe, habe ich endlich keine Symptome mehr.

Spricht das für eine Depression? Oder eher nur für eine Angststörung? Ich meine: Warum ist einem oft jeder Handgriff zuviel? Und warum denkt man über jeden Handgriff nach? Das mache mich noch ganz irre.
Depressive sind ja oft antriebslos und liegen nur im Bett rum, oder? Das ist bei mir nicht der Fall. Mir ist der Haushalt z.B. sehr wichtig. Oder ist das ein Burn out?

05.09.2012 11:30 • 05.09.2012 #1


2 Antworten ↓


Zitat von derhimmelmusswarten:
Depressive sind ja oft antriebslos und liegen nur im Bett rum, oder? Das ist bei mir nicht der Fall. Mir ist der Haushalt z.B. sehr wichtig. Oder ist das ein Burn out?
Burnout ist Depression. Und nicht jeder ist bei einer Depression total antriebslos. Es ist ein Symptome, wie auch Schlafstörungen, was aber nicht zwingend so sein muss.

Angst/Panikstörung liegen eh oft sehr dicht beieinander, nur wollen das viele Leute meist nicht wahrhaben.

Gerade eine Depression versteckt sich oft hinter etlichen körperlichen Symptomen, Angstzuständen etc. und ohne nun unbedingt 10 emotionale Symptome zu haben. Mir sagten schon mehrere Ärzte, gerade bei Männern ist es oft so.

Was du beschreibst kommt mir nur zu bekannt vor. Ich maße mir jetzt keine Diagnose an, aber bei mir wurde bei ähnlichen Empfindungen eine Depression bescheinigt.

Ich hatte damals Panikattacken, und begleitend dazu Angst und Depressionen. PA hab ich nicht mehr, aber ich habe immer noch Probleme, morgens aus dem Bett aufzustehen. Da liege ich u.U. eine halbe Stunde und kann mich kaum bewegen, habe keine Lust, dem Tag zu begegnen. Da kommen mir selbst Kleinigkeiten wie unüberwindbare Hindernisse vor.

Was ich heute gsd nicht mehr habe sind diese Wellen der Angst, die mich morgens schon im Bett heimsuchten. Aber so richtig gut geht es mir immer noch nicht morgens.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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