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Zitat von Grace_99:
Medikamente sollten nie ohne Absprache mit dem Facharzt abgesetzt werden.


Ich hatte früher meine AD nach einer halbjährigen Einnahme problemlos ohne Wissen des Arztes abgesetzt.

Woher soll denn der Facharzt wissen wie es mir ohne AD gehen wird Die haben doch auch keinen blassen Schimmer.

Mein erster Arzt hat noch nicht mal gewusst, dass man AD auschleichen sollte.

Die Oberärztin in der Klinik hat mich mit den Medikanten falsch einfestellt, so dass es mir nach der Entlassung schlechter als vor der Einweisung ging. Ich wurde dort nach 5 Wochen eher rausgeschmissen.

Ich habe von Ärzten die Schnauze voll.

@petrus57
Das mit den Ärzten kann ich absolut nachvollziehen.
Ich versuche mittlerweile auf mein Bauchgefühl zu hören und nicht mehr auf das was die Ärzte sagen.
Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner ist irgendwie mein Motto geworden.

A


Selbstmordgedanken - Krankenhaus?

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Bin seit 2013 in psychotherapeutischer Behandlung und war auch schon 2x in einer Klinik.
Die Reduktion des AD erfolgt in Absprache mit Arzt und Therapeutin.
Aber richtig besser geworden ist es irgendwie nie. Alles sehr frustrierend.
Ich frage mich jeden Tag was ich falsch mache. Was muss ich machen dass es irgendwann besser wird.

Zitat von petrus57:
Woher soll denn der Facharzt wissen wie es mir ohne AD gehen wird Die haben doch auch keinen blassen Schimmer.

Also das einfachste ist, es dem Facharzt zu sagen. Das mache ich seit Jahren so. Er kann ja nur das berücksichtigen, was er weiß, beziehungsweise was ich mitteile.

Zitat von strohbichler:
Ich versuche mittlerweile auf mein Bauchgefühl zu hören und nicht mehr auf das was die Ärzte sagen.

Das eigene Empfinden ist ein wichtiger Indikator und das lasse ich auch nie außer acht. Aber wenn ich entscheiden würde, nicht mehr auf Ärzte zu hören, würde ich es mir auch sparen, welche zu besuchen. Wenn ich mir bei dem was der Arzt mir rät, nicht sicher bin ob es das richtige sein kann, frage ich nach oder hole mir im absoluten Zweifelsfall eine zweite Meinung. Bis jetzt hatte ich entweder Glück mit meinen Ärzten oder konnte meine Bedenken oder Nachfragen so äußern, dass ich ernst genommen wurde. Als unmündiger Patient wurde ich jedenfalls bislang nicht behandelt. Würde ich das bei einem Arzt so empfinden, würde ich da auch nicht mehr hin gehen.

Zitat von Disturbed:
Also das einfachste ist, es dem Facharzt zu sagen.


Habe ich gemacht. Hat der Ärztin nicht interessiert. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Ärzte denken immer noch, sie seien Götter in weiß.

Zitat von Icefalki:
Nee, ich habe bei jedem Unfall, jedem Schmerz, jeder Problematik gesagt bekommen: Bist selbst schuld, was hast du wieder angestellt. Dabei die ...

Hab eben erst dieses Thema gesehen.
Und was du schreibst, man das kenne ich von mir und meiner Kindheit/Leben auch 1:1

Zitat von Verlorenes Ich:
Hab eben erst dieses Thema gesehen.


Es gibt ja einen Grund, warum wir unsere Probleme entwickelt haben. Von nix kommt ja bekanntlich nix. Und es hilft, so finde ich, wenn man sich über die Ursache und deren Wirkung dann klar wird.

@Icefalki bei mir kam die Erkenntnis zur Ursache reichlich spät. Da war ich 38 , da fing ich an zu denken. Und irgendwie hab ich das Gefühl seitdem geht es mir immer schlimmer. Mittlerweile bin ich 42. Glaube alles zu verdrängen war irgendwie besser .

Ja, aber zurück zum Thema, ich kenne auch diese Gedanken was anzutun. Vor paar Wochen war es sehr schlimm, ich war kurz davor ins Krankenhaus zu gehen. Aber davor graut es mir eben auch .

Zitat von Verlorenes Ich:
ich kenne auch diese Gedanken was anzutun

Das kenne ich gottseidank so nicht. Möchte dir aber dringend ans Herz legen, dass du dich nicht scheust, wenn du es nimmer aushalten kannst. Manchmal sind das dann die Wendepunkte. Bei mir war es der Gang zum Psychiater und die Einnahme eines Antidepressivas. Und glaube mir, ich habe mich 7 Jahre gequält, da ich mit dem Mist nicht hausieren gehen wollte.

Hast du sonst jemanden, der dich unterstützt?

Ich bin seit 2018 beim Psychiater. Nahm von da an zwei Jahre lang Citalopram. Und jetzt seit vier Wochen Escitalopram.
Seit Juli bin ich in Therapie .

Ne, hab nicht wirklich jemanden

Ich war seinerzeit in einer ähnlichen Situation, vielleicht hilft es jemandem:

Als es mit meiner Angststörung (Panikattacken, Derealisation, Daueranngst usw.) angefangen hat, habe ich mich zuerst etwa 1 Jahr damit rumgequält ohne genau zu wissen was mir eigentlich fehlt. Krankenhaus oder gar Psychiatrie waren für mich absolut undenkbar!

An irgendeinem Abend Ende Oktober 2007 bekam ich plötzlich dermassen Angst, wie ich das vorher (und auch nachher) nie wieder gespürt habe. Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon alles mögliche versucht, war körperlich durchuntersucht und wusste nicht mehr was ich noch tun soll.

An diesem Abend saß die Angst vor allem im Bauch, ein fürchterliches Gefühl breitete sich von dort aus und ich war nicht mehr in der Lage zu sprechen, zu stehen oder gar zu gehen. Ich konnte mich nur noch auf dem Boden krümmen und stöhnen und muss einen schrecklichen Anblick geboten haben. Ich hatte keine Schmerzen, sondern nur Angst.

In dem Moment kam mit das Bild vor Augen, wie ich das Ganze jetzt beenden könnte (ich will das nicht genauer beschreiben). Das schlimmste daran war, dass ich nur meine Angst los werden wollte.

Ich wollte nicht sterben. Ich wollte nur keine Angst mehr haben.

Und der Gedanke, dass das nur noch durch den Tod möglich ist, war erschreckend rational. Ich habe A probiert, ich habe B probiert .. jetzt bleibt nur C.

Das hat mich irgendwie wieder etwas zur Besinnung gebracht und keine Stunde später hat mich meine Freundin ins Krankenhaus gebracht und ich habe mich dort selbst in die Psychiatrie einweisen lassen.

Ich werde nie den Moment vergessen, als die Tür sich geschlossen und meine Freundin - selbst fix und fertig - gegangen ist.

Aber diese erste Nacht dort war unfassbar erholsam weil ich zum ersten mal seit Monaten die ganze Last die ich mit mir selbst hatte ablegen konnte. Ich konnte die Verantwortung für mich selbst für eine gewisse Zeit in erfahrene Hände legen und mich fallen lassen.

Dieser Abend war der Neuanfang in meinem Leben, der für mich das vorher und nachher markiert.

Noch heute bin ich den Ärzten, Pflegern und auch Mitpatienten unendlich dankbar, dass ich diese Entscheidung nicht bereuen musste.

Ich bin zwei Wochen dort geblieben und denke heute noch manchmal daran und die darauf folgenden 8 Wochen Tagesklinik zurück. Und zwar nicht ängstlich oder traurig, sondern mit Dankbarkeit und mit guten Erinnerungen.

Ich kann jedem der sich Gedanken macht sich ggf. in einer Notsituation einweisen zu lassen nur raten, sich vielleicht schon mal eine gute Klinik zu suchen. Es muss ja nicht soweit kommen, aber wenn doch, hat man einen Plan.

Ich wusste an dem Abend gar nicht in welches KH mich meine Freundin eigentlich bringt. Ich war damals nicht in der Lage (und auch nicht willens, s. o.) mich vorab darum zu kümmern, aber mein Freundin hatte das schon getan und die richtige Wahl getroffen.

Zitat von Angstmaschine:
Und der Gedanke, dass das nur noch durch den Tod möglich ist, war erschreckend rational. Ich habe A probiert, ich habe B probiert .. jetzt bleibt nur C.

In den Jahren, in denen es mir so schlecht ging, habe ich auch ständig an C gedacht und auch genügend Tabletten zuhause gehortet um es zu tun. Im Gegensatz zu dir hat mir das keine Angst gemacht, sondern sehr beruhigt, dass ich diese Option habe, wenn ich es nicht mehr aushalte. Ein Aufenthalt in der Psychiatrie hätte mir ganz sicher nicht geholfen.

@Schlaflose
Entschuldige bitte! Als ich das geschrieben habe, habe ich nicht daran gedacht dass es hier ja um Depressionen geht und nicht - wie bei mir - primär um Angst.

Zitat von Schlaflose:
Im Gegensatz zu dir hat mir das keine Angst gemacht, sondern sehr beruhigt, dass ich diese Option habe, wenn ich es nicht mehr aushalte.

Ich habe durch meine Angststörung nur eine leichte bis mittlere Depression (gehabt) und kann mir das daher nur bedingt vorstellen. Habe das aber von vielen Mitpatienten mit Depression gehört. Eine Sache die mir da noch in Erinnerung ist: eine Patientin hatte sich als Option eine ganz bestimmte Brücke in ihrem Heimatort gewählt. Diese Vorstellung hat sie auch sehr beruhigt und ihr Sicherheit gegeben.

Zitat von Angstmaschine:
Entschuldige bitte! Als ich das geschrieben habe, habe ich nicht daran gedacht dass es hier ja um Depressionen geht und nicht - wie bei mir - primär um Angst.

Angst habe ich ja auch, eine Sozialphobie und eine ängstliche (vermeidende) Persönlichleitsstörung. Meine mittelgradigen Depressionen waren auch nur eine Folge von diesen Ängsten. Meine größte Angst damals war, aufgrund meiner extremen Schlafstörungen nicht mehr arbeiten zu können und in Armut zu enden. Für mich war der Tod ein guter Ausweg, dem zu entkommen. Ich hatte allerdings nie Krankheitsängste.

Zitat:
Ich kann jedem der sich Gedanken macht sich ggf. in einer Notsituation einweisen zu lassen nur raten, sich vielleicht schon mal eine gute Klinik zu suchen. Es muss ja nicht soweit kommen, aber wenn doch, hat man einen Plan.

@Angstmaschine

Meines Wissens ist es leider so, dass man sich zwingend an das örtliche Krankenhaus, das für den Einzugsbereich zuständig ist, wenden muss.
Da ich von Bekannten erfahren habe, dass das eine ganz furchtbare psychiatrische Abteilung sein muss, hoffe ich, dass es nie soweit kommen wird.

@Erdbeermuffin
Das war grundsätzlich damals auch schon so. Wir sind in die Notaufnahme - sorry, das hatte ich nicht erwähnt. Sie mussten mich an dem Abend aufnehmen, ich hätte aber nicht überlegen und am anderen Tag nochmal wieder kommen können. Wäre aber für mich keine Option gewesen, keine 10 Pferde hätten mich wieder nach Hause gebracht.

Zitat von Erdbeermuffin:
Da ich von Bekannten erfahren habe, dass das eine ganz furchtbare psychiatrische Abteilung sein muss, hoffe ich, dass es nie soweit kommen wird.

Ja, da hatte sich meine Freundin vorher alles in Erfahrung gebracht, und zum Glück haben wir ein paar Orte weiter eine Klinik mit sehr guter Psychatrie. Das wusste ich übrigens alles gar nicht, weil ich davon nichts wissen wollte und Krankenhaus und Psychatrie vehement abgelehnt habe.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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