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Ich bin neu in diesem Forum und habe das dringende Bedürfnis, mich mit Menschen auszutauschen, die womöglich ähnliche Zustände kennen. Ich leide an einer schweren rezidivierenden Depression, die mit einer komplexen PTBS, starker Angst, Anspannung und suizidalen Krisen einhergeht. Ich bin schon lange in psychotherapeutischer und psychiatrischer Behandlung, was mir auch hilft, jedoch bin ich seit dem Tod meiner Mutter vor ungefähr einem Jahr in einer extrem schlechten Verfassung.

Leider kommt noch hinzu, dass meine allgemeine Lebenslage sehr belastend ist. Ich versuche, Dinge zu verändern, die mir nicht gut tun, unter anderem will ich den Psychiater wechseln, weil er überhaupt keine Zeit mehr für mich hat und unser Verhältnis durch seine autoritäre kalte Art vergiftet wird. Schon oft habe ich mit ihm darüber sprechen wollen, doch jegliche Form von Kritik bringt ihn so auf, dass er mich nicht mehr wirklich zu Wort kommen lässt. Jetzt strebe ich also einen Wechsel zu einer anderen Ärztin an, von der ich bisher Gutes gehört habe. Das Problem ist nur, dass ich mich gleichzeitig so sehr unter Druck fühle, dass ich wortwörtlich erstarre und mich innerlich zusammen ziehe, weil ich mich einfach nur von allem überfordert fühle.

Ich will etwas ändern, werde jedoch, sobald es konkret wird, von einer solchen Überforderung überwältigt, dass ich regelrecht verzweifle. Rational weiß ich, wo die Ursache hierfür liegt, aber es ist einfach mein Körper, der sich nicht beruhigen lässt. Kennt jemand von euch diese innere Zerrissenheit und wenn ja, was hilft euch dann?
Eva-Marie

18.02.2025 16:46 • 21.02.2025 x 1 #1


5 Antworten ↓


@Eva-Marie Hallo und Willkommen im Forum!

Es tut mir leid zu lesen das deine Lebensumstände dich derart niederdrücken und du scheinbar obwohl du bereits dort bist wo du Hilfe bekommen solltest genau das eben nicht erfährst.

In einigen Punkten finde ich mich in deiner Erzählung wieder und mir hat für einen gewissen Zeitraum der sozialpsychologische Dienst geholfen diverse Dinge in meinem Leben zu ordnen, in die Spur zu bringen und anzuschieben. Hast du dir diesen Weg mal durch den Kopf gehen lassen oder vielleicht schon genutzt?

A


Schwere rezidivierende Depression - bin überfordert

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Den Psychiater musst du zeitnah wechseln. Kannst du beschreiben, ob du körperlich überfordert bist oder welche Gedanken der Überforderung vorausgehen?

Grüße

Ich bin auch von jeder Kleinigkeit überfordert, Anführungszeichen deshalb weil es für mich eben gerade keine Kleinigkeit ist. Bei mir ist es dann eher Aggressivität statt Verzweiflung. Doof ist es in jedem Fall. Leider habe ich noch keine Lösung. Ich versuche es gerade mit der Aufteilung in Häppchen die ich ohne Überforderung schaffe, allerdings mit mäßigem Erfolg. Denn es werden dann viele Häppchen und die schiere Menge überfordert mich.
Was meinst du denn mit der inneren Zerrissenheit? Verstand versus Gefühle oder verstehe ich das falsch?

Ich kenne das auch gut. Ich denke, es ist vielleicht auch bisschen die Angst davor, dass man nicht in die Zukunft schauen kann und daher mit jeder Entscheidung hadert, ob sich durch eine Änderung eine Besserung einstellt. Deshalb verbleibt man manchmal in Situationen, die einem nicht gut tun.
Aber im Grunde hast du die Gewissheit dass zb die Situation mit dem Arzt jetzt dich stört und unzufrieden macht, das heißt die Wahrscheinlichkeit dass es besser werden kann, ist da. Du weißt es rational und musst jetzt ins kalte Wasser springen und schauen, was sich dann ändert.

Hallo liebe Eva-Marie,

ich kenne das alles zu gut, was Du beschreibst.
Ich habe ähnliche Diagnosen, wie Du und diese körperlichen Reaktionen sind vermutlich Auswirkungen der PTBS.
Man hat mir in der Klinik cereucht beizubringen, dass man versuchen soll sich runter zuregulieren, bevor man in diesen extremen Anspannungszuständen angekommen ist. Mir ist es leider bis heute nicht gelungen dies umzusetzen. Ich lande immer wieder in dissoziativen Zuständen.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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