hallo, ich bin neu hier und habe mich entschlossen hier zu schreiben.
ich habe mit der Geburt meiner tochter vor 7 jahren eine Depression durchlebt und aufgrund Erschöpfung und viele Ereignisse in meinem leben - eine angststörung entwickelt. ich habe diese Phase damals mit einer Verhaltenstherapie in den griff bekommen, aber es hat ein jahr gedauert, bis ich wieder ich war. nun folgten viele jahre mit aufs und ab - Trennung von meinem mann, Scheidung, haus....mein Partner danach, sagte nach zwei jahren, dass es noch jemanden gibt und er vater wird...alles war irgendwie zuviel, ganz viel ärger auf arbeit gehabt, welcher sich jetzt aber gelöst hat, weil man mir die Hand reichte. ich bin immer für alle da, werde geschätzt, als der gute engel auf arbeit, ich war so ein richtiger quirl im leben und nun...nun versteh ich die welt nicht. ich habe wundervolle kinder, arbeit, ein schönes zu hause und dennoch bricht seit vier Monaten die welt für mich zusammen. ich hatte eine blutannämie, welche aber durch eisentabletten wieder behoben werden konnte. dennoch war ich dauerhaft erschöpft, es fing mit einer attacke an...dann die nächste...bis die angst mich wieder voll im griff hatte.
meine größte angst ist, dass ich ein Psychose bekommen könnte. ich trage soviel Verantwortung für meine zwei mäuse, ich will nicht schwach sein.
ich sitze abends da und schau mir die Symptome an und gehe diese einzeln im kopf durch - nein, du hast keine Wahnvorstellungen, nein, du hörst keine stimmen (außer die eigene, mit der man sich immer unterhält, der denker in einem. und so weiter....
die derealisation macht mich manchmal richtig fertig, bäämmm, da ist es wieder da und ich frage mich im kopf dann immer wieder bin ich hier oder nicht, das schießt mir ständig in den kopf. natürlich bin ich hier, aber es ist eine art kontrolle, die sich nicht abstellen lässt. dass wiederum macht mir angst, dass ich denke, oh Gott, jetzt hast du es doch bekommen.
ich bekomme panik, wenn ich irgendwohin fahren soll, ich schaffe das nicht, sag ich mir. ich bin schon stolz, wenn ich es in die Stadt schaffe, im Urlaub sogar ins Schwimmbad, aber alles unter Anspannung. ich verbrauche soviel Energie für die angst, wie soll der Akku an Energie da aufgeladen werden.
letzte Woche hatte ich eine kollegin angerufen, weil sie krank ist und ich ja auch einige Wochen wegen burn out krankgeschrieben war...und seitdem ist es wieder richtig schlecht...sie hat eine Psychose..ich war vollkommen geschockt, weil ich es nicht wusste. die größte angst hatte ich plötzlich real am Telefon, ich zitterte, ich war traurig, weil sie gar nicht die war, die ich kenne, so verwirrt, das hat mich so mitgenommen und ich fing wieder an mich zu kontrollieren
ich mache eine Verhaltenstherapie, meine Therapeutin war aber vier Wochen im Urlaub nun, heute habe ich wieder einen Termin. sie meinte am Telefon gestern, ich soll vll doch mit citalopram beginnen, auch wenn sie weiß, dass ich keine Tabletten nehmen möchte. ich bin da ein totaler Angsthase, wegen der Nebenwirkungen.
ich kann mich morgens so schwer konzentrieren, die Gedanken kreisen nur um die angst. abends wird es besser, da bin ich gelöster, kann mich konzentrieren.
ich nehme lasea, trinke beruhigungstees und mache autogenes Training jeden tag.
ich möchte so gern wieder ich sein, einfach morgens aufwachen, lächeln, nicht abends schon angst vorm nächsten tag haben. es kostet so viel kraft aus diesem tief zu kommen.
hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen mit diesem Thema? ich habe verstädnisvolle freunde, aber sie können auch nur begrenzt helfen, sie können viele dinge nicht verstehen, müssen sie auch nicht, weil sie mit sich im reinen sind.
was kann ich gegen die angst noch tun - das kontrollierte fragen - bin ich hier oder nicht...ein Stoppschild im kopf wäre toll...
vielleicht ist jemand hier, mit dem man sich austauschen kann, sich mut machen kann , vielleicht sogar beruhigende worte hat und ach, einfach da ist.
vielen dank im voraus
liebe grüße
09.09.2014 09:24 •
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