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Hallo liebe Foris,

seit 6 Jahren nehme ich 75 mg Venlafaxin ein (vom Hausarzt verschrieben, da ich aktuell keinen Psychiater habe).

Ich bin durch eine Chemotherapie (vor ca. 2 Monaten beendet) in die Wechseljahre gekommen (also keine Regelblutung mehr, Hitzewallungen etc.) und beginne bald als Steigerung eine 5-jährige Hormonentzugstherapie, da ich einen hormonabhängigen Brustkrebs habe.

Erfahrungsgemäß weiß ich, daß ich bei Östrogenentzug stimmungsmässig empfindlich reagiere (Wochenbett-Depression, Tage der Regelblutung etc.).

Hitzewallungen habe ich bereits seit 4 Monaten, aber erst seit 6 Wochen geht es mir psychisch schlechter. Wie so oft, habe ich ein Problem, die schleichende Stimmungsverschlechterung wahrzunehmen, erst wenn ich zu oft antriebslos und niedergeschlagen bin, denke ich ok, da hat sich etwas geändert, so auch jetzt.

Würdet ihr das Venlafaxin erhöhen? Woran merkt ihr, daß die optimale Dosis gefunden ist? Wie die meisten wahrscheinlich, bin ich nicht erpicht darauf, Nieren und Leber das Leben schwer zu machen oder abhängig von hohen Dosierungen zu werden.

Auf der anderen Seite habe ich mir gesagt, daß Schluss sein muss mit chronischer Depression. Ich habe sehr lange Phasen meines Lebens mit leichten Depressionen gelebt. Mit dieser Antriebs- und Freudlosigkeit kann man leben, bekommt aber auch nur geradeso das Nötigste auf die Reihe.

Meine Krebserkrankung hat mir gezeigt, wie kostbar die Lebenszeit ist und ich möchte sie nicht weiter depressiv verstreichen lassen.

Leider bin ich ziemlich ratlos in Bezug auf die richtige Dosis, denn zur allgemeinen Grundstimmung addieren sich ja auch normale Stimmungsschwankungen, körperliche Tiefs (Erkältung, Müdigkeit etc.) und ich habe Probleme, all das manchmal auseinanderzuhalten. Klar ist mir auf jeden Fall, daß diese dauernde Antriebslosigkeit und häufig niedergeschlage Stimmung nicht mein Optimal-Befinden ist, das kenne ich auch anders von mir (obwohl ich mich auch jetzt zwischendurch mal freuen kann).

Natürlich kann man auch nicht jeden Tag vor Freude aus dem Bett hüpfen und den Tag umarmen. Woran merke ich also, daß die Dosis stimmt (so viel wie nötig, so wenig, wie möglich)?

Lieben Dank für ein Feedback,
Nixa

14.09.2020 12:47 • 11.10.2020 #1


4 Antworten ↓


Mit Venlafaxin kenne ich mich nicht aus, aber mit anderen Antidepressiva. Und von daher kann ich nur sagen, dass man es einfach ausprobieren muss, um die richtige Dosis zu finden. Und wenn es keine Verbesserung bringt, muss man auf ein anderes AD umsteigen und da genauso herumprobieren. Ich habe mehrere durchprobiert, bis ich das richtige gefunden habe.

A


Optimale Dosis finden - Venlafaxin

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Gibt es noch andere Erfahrungen hierzu?

hy du, wie hoch ist deine jetzige Dosis denn? War bei 300 mg und habe dann aber arge Schwierigkeiten mit den Nebenwirkungen gehabt.. Die Anfandosis war bei mir 75 mg und wurde nach einer Woche auf 150 mg erhöht und darauf die Woche auf 225 mg.. Zuletzt dann auf 300mg.. Habe sie jetzt seit 5 Tagen abgesetzt, nachdem ich sie 10 Wochen ausgeschlichen habe.. Wäre immer vorsichtig mit dem Erhöhen der Dosis, weil das Ausschleichen ganz schön heftig ist, wie ich finde.. Habe vorher mal Citalopram nach Jahren sehr schnell ausgeschlichen und das war gar nichts dagegen.. Ich weiss ja nicht genau, ob die Dosis bei den Absetzsymptome eine grosse Rolle spielt..

Du musst sie langsam hoch dosieren. Hab sie alle 2 Wochen in 37,5 schritten erhöht. Bin jetzt bei 112.5 Eig, wäre ich schon längst auf 150 (alter therapeut weg neuer da, muss warten) Und, ich merke, dass das wofür ich sie bekomme noch immer Stark genug da ist, um mich im altag zu Behindern.

Ich denke, daran merkt man es. Wenn es auf dauer nicht besser wird. Du musst denn AD natürlich nach jeder erhöhung ein wenig Zeit geben zu wirken.

Nebenwirkungen habe ich keine Groß. Außer in der Libido lust.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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